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Regionale Nachhaltigkeitstransformationen
Die Transformation zum postfossilen Zeitalter erzeugt soziale, ökonomische und politische Spannungen. Ganze Regionen, Wirtschaftssektoren und auch Politikfelder müssen neu ausgerichtet werden. Die Forschungsgruppe „Regionale Nachhaltigkeitstransformationen" beschäftigt sich mit Voraussetzungen und Mechanismen sowie gesellschaftspolitischen Auswirkungen der Transformation auf der substaatlichen Ebene. Regionen werden dabei als bedeutsam angesehen, weil von ihnen erhebliche Nachhaltigkeitstransformationen und Signalwirkungen ausgehen können und weil sie in Veränderungsprozessen politisch oft als Identifikationsgebiete gestärkt werden.
Die Gruppe untersucht unter anderem den Kohleausstieg in der Lausitz und anderen Regionen. Dabei geht es um Fragen wie: Was bedeutet der Verlust von Industrien, die eine Region geprägt haben, für deren soziale, kulturelle und wirtschaftliche Struktur? Wie können bestehende Ungleichheitsverhältnisse, zum Beispiel zwischen Stadt und Land, adressiert werden? Wie können sich Bürgerinnen und Bürger in die Umgestaltung ihrer Lebens- und Arbeitswelt einbringen? Wie werden Prinzipien der Nachhaltigkeit in der Transformation wirksam?
Die interdisziplinäre Forschungsgruppe identifiziert die Grenzen und Potenziale für einen nachhaltigen Strukturwandel. Sie erarbeitet zusammen mit den Akteuren Entwicklungspfade und richtet Angebote an Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft.
Diese Beratungspraxis fließt systematisch in eine Konzeption transformativer Forschung ein, die die Rollen und Wirkungen von Wissenschaft in Transformationen thematisiert. Eigene Dynamiken entstehen in der Forschung und im Zusammenspiel mit Akteuren und müssen systematisch reflektiert werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können dadurch eine kritische, moderierende und katalysierende Rolle in der Transformation einnehmen, damit der Übergang ins postfossile Zeitalter eine Chance für eine gerechtere und nachhaltige Gesellschaft wird.