Overline: Workshop-Reihe
Headline: Leben und arbeiten in der Lausitz aus Sicht von LEAG - Auszubildenden

Der Braunkohleabbau prägt seit Jahrzehnten die Lausitz. Sein Ende eröffnet Chancen, nachhaltiges Leben und Wirtschaften in den Blick zu nehmen.
Der Braunkohleabbau prägt seit Jahrzehnten die Lausitz. Sein Ende eröffnet Chancen, nachhaltiges Leben und Wirtschaften in den Blick zu nehmen. istock/KnutBurmeister

In der Lausitz stehen die jungen, gut ausgebildeten Menschen nicht nur politisch im Fokus, sie sind auch für viele Lausitzerinnen und Lausitzer ein Seismograf im Strukturwandel. Wenn die jungen Leute gehen, dann wird eine Neuausrichtung der Region schwierig.

Die Auszubildenden des Energieunternehmens LEAG sind hierbei eine besondere Gruppe. Sie werden vom Ausstieg aus der Braunkohleindustrie und dem Strukturwandel besonders betroffen sein. Sie wollen bleiben und fürchten gehen zu müssen. Zunächst machen sie eine Ausbildung in einem der größten und kulturell tief verankerten Unternehmen der Region. Für sie ist die Kohle  sozialer, landschaftlicher und kultureller Fixpunkt. Diesen in einem Klima rascher Veränderung zu verlieren, bringt Unsicherheit mit sich. Der Weggang aus der Region ist eine reale Option.

Das IASS-Projekt „Sozialer Strukturwandel und responsive Politikberatung in der Lausitz“ hat daher an den LEAG Standorten Kraftwerk Jänschwalde und Industriepark Schwarze Pumpe mit Auszubildenden erkundet und diskutiert:

  • Was heißt Strukturwandel in ihrer Lebenswirklichkeit?
  • Wie artikulieren sie ihre Sicht auf die Fragen nach der Umsetzbarkeit der Energiewende und des Strukturwandels?
  • Wo finden sie Orientierungspunkte außerhalb der Kohleindustrie?
  • Wie können die Azubis sich und ihre Erfahrungen in den Strukturwandel einbringen?

Mal sachlicher, mal emotionaler haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesen beiden Tagen mit einer großen Lausitzkarte und einer mit diversen Gegenständen gefüllten Strukturwandelkiste den Erkundungsweg durch verschiedene Perspektiven auf den Strukturwandel angetreten. Dabei ging es vor allem darum, unterschiedliche Sichtweisen kennenzulernen und Perspektivenpluralität zu zulassen.

Die zentrale Frage dabei war: Wie können sie sich als verantwortungsbewusste Akteure in der Gestaltung eines demokratischen Strukturwandels einbringen. Entstanden sind zwei Ideen, die sie in den kommenden drei Workshops im Januar, März und Mai mit der Begleitung durch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IASS weiter bearbeiten werden.

Ort und Zeit: 15.10.-16.10.2019 im Ausbildungszentrum Jänschwalde und in der Metallwerkstatt des Industrieparks Schwarze Pumpe