Overline: Berlin Science Week
Headline: Von der Hutmacherei über natürliches Bauen bis zu Podcasts

Wie in den vergangenen Jahren stehen bei der Berlin Science Week vom 1. bis 10. November 2023 die Wissenschaften im Fokus mit unterschiedlichen Veranstaltungsformaten, um den Austausch über Forschung und deren Ergebnisse zu fördern. Während der zehn Festivaltage treten rund 500 Vortragende auf, über 150 Organisationen sind mit von der Partie und dies bei mehr als 20.000 Besuchenden. Auch Wissenschaftlerinnen und Fellows des RIFS beteiligen sich am Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft, von Kunst und Forschung. Ein Überblick.

Berlin Science Week
Die Berlin Science Week findet in Kooperation mit dem Naturkunde Museum in Berlin statt. Falling Walls Foundation

To be of Service - Ausstellung
1.11. bis 10.11. Tiny Galleries täglich 15:00-19:00 geöffnet

Zum ersten Mal findet bei der diesjährigen Berlin Science Week unter dem Titel „Dare to Know: Kreative Wissenschaft, präzise Kunst“ eine spezielle Werkschau statt, bei welcher die Kreativität der Künste der Strenge der Wissenschaft begegnet und beides miteinander verknüpft werden soll. Mithilfe unterschiedlichster Formate von klassischen Kunstinstallationen und Künstlergesprächen über Science Slams, Comedy- und Live-Performances bis zu Workshops wird das Potenzial wissenschaftlicher Methoden, Herangehensweisen und Ergebnisse veranschaulicht. Über den emotionalen als auch ästhetischen Zugang von Kunstwerken wird eine innovative Auseinandersetzung ermöglicht.
 
„To be of Service” steht für “zu Diensten sein“ im Deutschen und zeigt winzige Welten der spekulativen Hutmacherei. Was das mit Wissenschaft zu tun hat? Nun, sowohl die Klimakrise als auch der Verlust der Biodiversität sind eng miteinander verwobene Krisen. Die Ausstellung von RIFS-Fellow Susanne Schmitt nimmt die Hutmacherei ("millinery") des späten neunzehnten Jahrhunderts als entscheidenden Ausgangspunkt für Umweltschutzaktivitäten und öffentliches Nachdenken über das Artensterben. Gezeigt werden historische Hüte mit Federn von einst vorhandenen Vögeln, die von KI-basierten Artenerkennungs-Apps befragt, dann jedoch mit Hutmachenden sowie Botanikerinnen und Botanikern weiterentwickelt werden. Während der Science Week gibt Susanne Schmitt regelmäßig Einblick in ihre Forschungswerkstatt.

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Building (with) Nature - Filmvorführung & Diskussion
3.11. um 16:30 Uhr CAMPUS - Invalidenstraße 43, 10115 Berlin

Wie modellieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Umwelt und welche Auswirkungen haben ihre Modelle auf Umweltprozesse? Zu sehen sein wird der Kurzfilm „Building with Nature“ über die Konstruktionsprinzipien von Zandmotor, einer künstlichen Halbinsel in der Nähe von Den Haag in den Niederlanden. Neuartige Baumethoden werden dort angewendet, mit denen Küstenlandschaften entstehen. Der von ihnen entwickelte dynamische Modellierungsansatz ermöglicht es, das Verhalten großer Sandmengen über einen Zeitraum von 20 Jahren und länger zu simulieren. Das von Wissenschaftlerin, Filmemacherin und RIFS-Fellow Michaela Büsse zwischen 2020 und 22 produzierte Werk erforscht die rekursive Beziehung zwischen virtueller Umgebung und realer Landschaft.  Sie stellt ihre Aufnahmen von Zandmotor den Aufnahmen aus dem Labor und künstlerischen Renderings wissenschaftlicher Daten gegenüber, die über sechs Jahre hinweg gesammelt wurden.
 
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Narrating for New Narratives - Diskussion
8.11.2023 um 14 Uhr DIW - Mohrenstraße 58, 10117 Berlin

Vier wissenschaftliche Podcaster – Professorin Claudia Kemfert (Kemferts Klimapodcast), Professor Alex Demirović  (tl;dr – Der Theorie Podcast), RIFS Wissenschaftlerinnen Cecilia Oliveira (Carbon Critique) und Victoria Luh (Hör‘ mal, Lausitz) - diskutieren die Chancen und Herausforderungen von Podcasting für Transformationen. Fragen sollen beantwortet werden wie etwa: Können Podcasts als digitale Bühne dienen, um den Dialog zwischen Professorinnen und Professoren, Aktivisten, Kunstschaffenden und anderen Personen aus der Praxis zu eröffnen? Welche Herausforderungen sind damit verbunden?

Die Mitwirkenden geben Podcasts heraus, in denen sie sich mit der aktuellen Klimapolitik auseinandersetzen und die damit verbundenen empirischen, normativen und epistemischen Probleme problematisieren. Es soll erörtert werden, wie Podcasts ein Kanal sein können, um Gespräche über schwierige und doch für die Lebenserfahrung aller Menschen relevante Themen wie Machtverhältnisse, soziale Veränderung, Demokratie, Neoliberalismus, Postkolonialismus, Klimapolitik, Umweltkrisen, Nachhaltigkeit, Wissenschaft und Kunst zu fördern. Durch die Gegenüberstellung verschiedener Perspektiven wollen die Podcaster zum kritischen Denken anregen und dazu beitragen, das Verständnis aller zu erweitern.

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