Die Energietransformation ist mehr als nur die Entwicklung von neuen Infrastrukturen und Technologien. Sie verursacht weitreichende Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft.
Die Energietransformation ist mehr als nur die Entwicklung von neuen Infrastrukturen und Technologien. Sie verursacht weitreichende Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft. Shutterstock/Love Silhouette

Headline: Geopolitik der Energie- und Industrietransformation

Die globale Energiewende geht mit wichtigen Veränderungen in Geopolitik und Governance im Energiesektor einher. Vor diesem Hintergrund untersucht die Forschungsgruppe, wie sich der globale Energiewandel auf die internationale politische Ökonomie im Energiesektor auswirkt und identifiziert Implikationen für Außenpolitik und internationale Zusammenarbeit. Besonderes Augenmerk legt die Gruppe dabei auf die Neuausrichtung industriepolitischer Strategien zur Erreichung von Klimaneutralitätszielen vor dem Hintergrund wachsender geoökonomischer Rivalitäten. Ein wichtiges Beispiel dafür ist der Aufbau einer internationalen Wasserstoffwirtschaft und die damit verbundenen politischen und ökonomischen Veränderungen.

Praxisnahe Lösungen durch transdisziplinäre Forschung

Die Forschungsgruppe verbindet Expertise aus Politikwissenschaft, Ökonomie sowie Umwelt- und Naturwissenschaften mit Expertenwissen aus der Praxis. In transdisziplinären Forschungsprozessen mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft erarbeitet das RIFS-Team praxisnahe Vorschläge und Lösungsansätze zur Förderung der Energiewende in Deutschland und global.

Projekte

Politik und Governance der globalen Energiewende

Beim Ausbau der internationalen Energiewendepolitik kann Deutschland Impulse setzen. Dieser Schwerpunkt begleitet Prozesse der Energiewende durch Analysen weltweiter Trends und zentraler Initiativen internationaler Energiepolitik.

Technisch-ökonomische und politische Dimensionen einer globalen Wasserstoffwirtschaft

Grüner und kohlenstoffarmer Wasserstoff könnte zur Dekarbonisierung von Sektoren beitragen, in denen die Elektrifizierung keine sinnvolle Option bietet. In diesem interdisziplinären Projekt untersuchen Forscherinnen und Forscher die technologischen Möglichkeiten, wirtschaftlichen Strukturen und politischen Rahmenbedingungen einer entstehenden Wasserstoffwirtschaft und analysieren ihre Auswirkungen auf die globale Energiewende.

Supraleitende Kabel für eine nachhaltige Energiewende (SCARLET)

Der steigende Anteil erneuerbarer Energien und die Ausweitung der dezentralen Energieerzeugung machen die Modernisierung und den Ausbau der europäischen Netze erforderlich. Das EU-Projekt „Supraleitende Kabel für eine nachhaltige Energiewende" vereint 15 Partner aus 7 Ländern mit dem Ziel, supraleitende Kabel in Kilometerlänge zu entwickeln und industriell herzustellen. Das Potenzial supraleitender Kabel liegt in ihrem hohen Wirkungsgrad, ihrer kompakten Größe und ihren geringeren Umweltauswirkungen.

Geopolitik der Energietransformation: Nachhaltigkeitsgovernance im Wasserstoffsektor (GET Sustainable Hydrogen)

Mit dem Aufbau einer internationalen Wasserstoffwirtschaft werden Weichen für die Entwicklung einer klimafreundlichen Wirtschaftsentwicklung gelegt. Dabei spielen die Begrenzung von Treibhausgasemissionen sowie die Sicherstellung ausreichender, erneuerbarer Stromerzeugung für eine klimafreundliche Wasserstoffproduktion eine zentrale Rolle. Doch die Weichenstellungen gehen weit über den Klimaschutz hinaus. Im Rahmen eines Analyse- und Dialogprozesses erforscht das RIFS in diesem Projekt die Chancen und Herausforderungen bei der Entwicklung einer internationalen Nachhaltigkeitsgovernance im Wasserstoffsektor

Abgeschlossene Projekte

Weltweite Potenziale zur Erzeugung und zum Export von Grünem Wasserstoff (HYPAT)

Deutschland wird langfristig auf Energie-Importe angewiesen sein, unter anderem muss es einen Großteil des grünen Wasserstoffs und seiner Syntheseprodukte aus wind- und sonnenreichen Weltregionen importieren. Das Projekt HyPat entwickelt einen umfassenden, globalen Wasserstoffatlas, wie er in der deutschen Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) gefordert wird.

Geopolitik der Energietransformation: Implikationen einer internationalen Wasserstoffwirtschaft (GET Hydrogen)

Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ist ein wichtiger Baustein für die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Er geht einher mit neuen Handelsbeziehungen und Anforderungen an die globale Governance der Energiewende. Das Projekt analysiert die Chancen und Herausforderungen dieser Entwicklungen aus einer geopolitischen Perspektive. Die Ergebnisse fließen in einen internationalen Dialog mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ein.

Scoping-Studie zum Monitoring der globalen Wasserstoffwirtschaft

Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Konzeptes für das systematische Monitoring der globalen Wasserstoffwirtschaft. Es soll als Grundlage für eine strategische Innovations- und Marktförderung im Rahmen der internationalen Wasserstoffpolitik des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie dienen.

Ein EU-Fahrplan für grünen Wasserstoff

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft - sowohl in der deutschen als auch in der europäischen Politik. Er soll künftig aus erneuerbaren Energien gewonnen werden und der Industrie helfen, ihren Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Der Ausschuss der Regionen der EU hat beschlossen, sich mit einer Initiativstellungnahme in die Debatte zur politischen Gestaltung der europäischen Wasserstoffwirtschaft einzubringen. Das IASS hat dabei eine unterstützende Rolle.

Dekarbonisierung des Energiesystems

Dieser Schwerpunkt untersucht vor allem die Möglichkeiten, fossile Energieträger mit Hilfe intelligenter Wärmesteuerung und -transporte einzusparen.

Mapping of Energy Initiatives in Africa for the Africa-EU Energy Partnership

Im Rahmen von Konsultationen der Europäischen Kommission, der Afrikanischen Union und der NEPAD Planning and Coordinating Agency wurde die Africa-EU Energy Partnership (AEEP) beauftragt eine Übersicht aller internationaler Initiativen im Energiesektor zu erstellen. Im Auftrag der AEEP hat das IASS diese Übersicht unter Beteiligung relevanter Akteure durchgeführt. Der resultierende Bericht wurde von der UN-Initiative Sustainable Energy for All (SE4ALL) und der African Renewable Energy Initiative (AREI) als wichtige Referenz anerkannt und stellt somit einen wichtigen Input zur Weiterentwicklung dieser Inititiativen dar.

Die Zukunft der Energieversorgung in Afrika

Mit einer Finanzierung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat das IASS eine Analyse der verfügbaren Literatur und Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Afrika durchgeführt und auf dieser Grundlage Handlungsoptionen zum Erreichen der in der G7-Erklärung verankerten Ziele formuliert. Die Analyse dient als Diskussionsbeitrag im Anschluss an die Abschlusserklärung des G7-Gipfels in Elmau (7/8. Juni 2015).