Grüner Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft.
Grüner Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft. Shutterstock/petrmalinak

Headline: Ein EU-Fahrplan für grünen Wasserstoff

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Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft - sowohl in der deutschen als auch in der europäischen Politik. Die gestiegene Bedeutung des Energieträgers geht unter anderem auf die Einigung der EU-Mitgliedstaaten auf das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 und die Ankündigung des Green Deal durch die neue Europäische Kommission zurück. Seither ist klar, dass alle Bereiche der Wirtschaft große Anstrengungen unternehmen müssen, um ihre Treibhausgasemissionen erheblich zu reduzieren.

Grüner Wasserstoff soll Industrie klimaneutral machen

Wasserstoff ermöglicht als chemischer Energieträger die Nutzung erneuerbarer Energien in Anwendungsbereichen, die einer direkten Elektrifizierung schwer zugänglich sind (z.B. Luftverkehr). Außerdem ist er ein wichtiger Rohstoff für die Industrie, zum Beispiel bei der Herstellung von Dünger oder zukünftig auch in der Stahlproduktion. Bislang wird der in der Industrie genutzte Wasserstoff überwiegend aus Erdgas gewonnen. Dabei wird CO2 emittiert. In Zukunft soll Wasserstoff dagegen durch Elektrolyse von Wasser mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Als Folge der Verkündung des Green Deal stehen auf europäischer Ebene viele energie- und klimapolitisch relevante Strategien, Verordnungen und Richtlinien auf dem Prüfstand. Darüber hinaus sollen durch neue Initiativen wie die Strategie zur Sektorenintegration zusätzliche Weichen gestellt werden. Die Entwicklung der europäischen Wasserstoffwirtschaft wird durch zahlreiche politische Vorhaben direkt oder indirekt adressiert, die nicht nur energie- und klima- sondern auch industriepolitische Relevanz haben.

IASS unterstützt EU-Ausschuss der Regionen

Der Ausschuss der Regionen der EU (AdR) vertritt die Interessen der lokalen und regionalen Strukturen (z.B. Länder, Regionen, Kommunen). Er hat beschlossen, sich mit einer Initiativstellungnahme in die Debatte zur politischen Gestaltung des Aufbaus der europäischen Wasserstoffwirtschaft einzubringen. Dadurch soll auch die wichtige Rolle der Kommunen und Regionen sichtbar werden. Aufgabe des IASS ist es, die Berichterstatterin Birgit Honé (Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und regionale Entwicklung) bei der Ausarbeitung des Stellungnahmeentwurfs und bei den Beratungen in der Fachkommission Umwelt, Klimawandel und Energie und im Plenum des AdR fachlich zu unterstützen. Nachdem die internen Beratungen des Ausschusses der Regionen abgeschlossen sind, wird der AdR seine Initiativstellungnahme an die anderen EU-Institutionen übermitteln und auf seiner Website veröffentlichen. Darin wird der AdR seine Position im Hinblick auf die politischen Erfordernisse beim Aufbau der europäischen Wasserstoffwirtschaft darlegen und Empfehlungen und Forderungen an die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten richten.