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Im Blog des Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit (RIFS) schreiben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Bereichen des Instituts. Die Themen reichen von Forschungsergebnissen über Veranstaltungsberichte bis hin zu Kommentaren über politische Entwicklungen. Die Autorinnen und Autoren äußern auf dem RIFS-Blog ihre persönliche Meinung.

 

Es ist an der Zeit, gesellschaftliche Belange in Energiemodellen zu berücksichtigen

Am 7. Oktober stimmte das Europäische Parlament für ein ehrgeizigeres Klimaziel: Bis 2030 will die EU die Treibhausgasemissionen 60% gegenüber 1990 reduzieren. Bislang waren lediglich 40% Einsparungen geplant gewesen. Politische Entscheidungsfindung und Planungsentscheidungen im Hinblick auf dieses Ziel sind nicht einfach und es stellt sich die Frage: Wie können wir die erforderliche gesellschaftliche und politische Akzeptanz für eine vollständige Dekarbonisierung unserer Energiesysteme erreichen? Energiemodelle sind zwar in der Lage, die Wege zu einem dekarbonisierten Energiesystem zu untersuchen, aber sie vernachlässigen meist die sozialen und politischen Dimensionen der Energiewende. Um eine realistischere, relevantere und nachhaltigere Entscheidungshilfe zu bieten, ist es an der Zeit, dass die Energiemodellierer*innen soziale Belange in ihre Modelle integrieren.

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Europäische Energiewende: Welche Wünsche haben Entscheidungsträger*innen an Modellierungen?

Die Energiewende bringt viele Fragen mit sich, wie man Energiesysteme mit Netto-Null-Emissionen erreichen und diese gestalten kann. Energiemodelle können Entscheidungsträger*innen unterstützen: Als eine Art virtuelles Labor ermöglichen sie es, verschiedene Energiezukünfte zu untersuchen. Aber was sind die Anforderungen der verschiedenen Interessengruppen an diese Energiemodelle? Welche Herausforderungen der Energiewende sollten sie angehen? Welche Fragen sollten diese Modelle beantworten können? Um die Anforderungen zu identifizieren und die Erwartungen an die Energiemodellierung im Rahmen des Projekts „Sustainable Energy Transition Laboratory“ (SENTINEL) zu diskutieren, führten wir im Sommer eine Online-Umfrage durch und veranstalteten am 1. Oktober einen Online-Expertenworkshop.

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Was wissen Sie über die Lausitz?

Wie entwickelt man ein Gefühl für einen Ort? Ich fahre hin, fühle den Boden, schmecke die Luft, tauche meine Fingerspitzen ins Wasser, höre den Klängen zu, und eine Geschichte entsteht. Seit April arbeite ich an einem künstlerischen Projekt über die Lausitz, eine Region an der deutsch-polnischen Grenze. Die Lausitz hat mich von Beginn an fasziniert ‒ seitdem ich von den komplexen Identitätsstrukturen und der Geschichte der Sorben erfahren habe, einer slawischen Minderheit, die schon lange vor der Entstehung der heutigen Nationalstaaten in der Region ansässig war, lässt mich die Region nicht mehr los.

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Klima-Theater-Desaster

Theater macht die Komplexität des Klimawandels erfahrbar

Ein schmuddeliger Flur, lang und in kaltes Neonlicht getaucht. Das zahlenmäßig kleine Publikum, jede Vorstellung können in Pandemiezeiten nur zehn Menschen besuchen, wird in zwei Gruppen eingeteilt und muss sich im Corona-Abstand von anderthalb Metern aufstellen. Man muss kurz warten und fragt sich, was als Nächstes wohl kommen mag. So beginnt der Besuch einer Vorstellung des „Klima-Theater-Desasters“ Tornado im Berliner Theaterdiscounter.

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Coronavirus

Todesfälle durch Luftverschmutzung: Wo bleibt die Reaktion der Politik?

Die Zahl der Todesopfer von Covid-19 liegt derzeit bei etwas mehr als 800.000 Menschen weltweit. Das ist wahrscheinlich eine vorsichtige Schätzung. Um die Zahl etwas einzuordnen: Im Jahr 2017 starben rund 56 Millionen Menschen, wobei Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit etwa 32% der Todesfälle die häufigste Todesursache waren. 4,2 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen von Luftverschmutzung im Freien. Luftverschmutzung ist somit der viertgrößte Risikofaktor für Todesfälle. Platz 4!! Warum bringe ich plötzlich die Luftverschmutzung ins Spiel? Erste Untersuchungen haben gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Covid-19-Fällen gibt. Eine höhere Belastung durch Luftverschmutzung ist mit höheren Fallzahlen, Krankenhauseinweisungen und Todesfällen verbunden. Da es sich bei Covid-19 um eine Infektionskrankheit handelt, die primär die Atemwege betrifft, ist dies keine Überraschung.

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Wie internationale Gäste ihr Leben in Potsdam beurteilen

Potsdam ist nicht nur ehemalige Residenzstadt mit vielen Landschaftsparks und Schlössern, die zum Weltkulturerbe zählen. Potsdam ist auch internationaler Wissenschaftsstandort: Forschende aus der ganzen Welt kommen an die zahlreichen Forschungseinrichtungen. Um mehr über diese internationalen Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler und ihre Bedürfnisse zu erfahren, wurde die Arbeitsgruppe „Internationales Wohnen und Begegnen“ innerhalb der Stadtverwaltung gegründet. IASS-Mitarbeiterin Angela Borowski hat in der Arbeitsgruppe mitgearbeitet.

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Pandemie

Mit grüner Innovation aus der Krise - der Fall der Start-up-Nation Israel

Weltweit haben Länder unterschiedlich auf die großen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie reagiert. Während einige die Krise als Chance für neue Technologien und Ideen in Richtung Klimaneutralität sehen, verstärken andere augenscheinlich ihre Abhängigkeit von alten Technologien, was zu dem gefürchteten „Carbon Lock-in“ führen könnte. Die Reaktion der Start-up-Nation Israel ist vielversprechend, aber es sind weitere Maßnahmen erforderlich, um eine grüne Wende aus der Krise zu unterstützen.

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CO2-Karbonatisierung: Option für eine saubere Zementindustrie?

In der Reaktion der Europäischen Kommission auf die Corona-Pandemie kündigte Präsidentin von der Leyen kürzlich das Ziel an, „eine moderne, saubere und gesunde Wirtschaft aufzubauen, die die Lebensgrundlagen der nächsten Generation sichert“. Doch was bedeutet das für Industriesektoren mit hohen Emissionen, wie die Zementproduktion? Sind sie Teil einer "Wirtschaft von gestern", oder können sie erfolgreich zu nachhaltigeren Produktionsweisen übergehen? Mehr als die Hälfte aller Materialien, die die Menschen auf der Erde verwenden, sind "zementartig" – sie sind also zum Beispiel Beton, Zement oder andere Baustoffe. Ein Leben ohne Zement ist schwer vorstellbar.

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Abfallentsorgung

Deutschland verbietet Einwegkunststoffprodukte: Ein wichtiger Schritt auf einem langen Weg

Deutsche Haushalte produzieren 15 Prozent mehr Abfall als vor der Pandemie geht aus einem kürzlich erschienenen Bericht hervor, weil die Bedenken bezüglich Hygiene und Sicherheit das Interesse der Öffentlichkeit an Nachhaltigkeit überwiegen. Da sich Menschen im Sommer gerne im Freien aufhalten, fällt noch mehr Kunststoffabfall im Freien an. Angesichts der Tatsache, dass gängige Kunststoffartikel, insbesondere Lebensmittelverpackungen zum Mitnehmen, zehn bis 20 Prozent des Abfalls in Parks, auf öffentlichen Plätzen und Straßen in Deutschland ausmachen, darf die Notwendigkeit nicht unterschätzt werden, dies zu regulieren. Langfristige Maßnahmen sind erforderlich, um die übermäßige Produktion und den unverhältnismäßigen Kunststoffverbrauch zu vermeiden.

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Brasilien

Ein Green New Deal für den Amazonas-Regenwald – dank dem Druck der Märkte?

Die sozioökologische Governance beschränkt sich nicht ausschließlich auf staatliches Handeln: Unternehmen, Investoren sowie zivilgesellschaftliche und Verbraucherorganisationen definieren ihre Rolle zunehmend neu und treten im Rahmen von freiwilligen Selbstverpflichtungen immer häufiger als politische Akteure auf. Auf der Fähigkeit privater Initiativen, einen Beitrag zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens zu leisten, ruhen große Hoffnungen. Außerdem zeigt die aktuelle Situation in Brasilien, dass sich der private Sektor nicht unbedingt mit eigenen Umweltverpflichtungen zufriedengibt, sondern auch das Tätigwerden der Regierung fordern kann.

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Radelnd durch bewegte Zeiten

Eine in Berlin einzigartige Veränderung, die sich in den vergangenen Monaten weiterentwickelt hat, ist die Einrichtung von "Pop-up"-Radwegen auf stark befahrenen Straßen in der ganzen Stadt. Unter Berufung auf die Pandemie haben die Stadtverantwortlichen im Eiltempo neue, gesicherte Radwege geplant, um den Bürgern eine sichere Fortbewegung mit dem Fahrrad zu ermöglichen und eine Überlastung der öffentlichen Verkehrsmittel zu vermeiden. Eine kürzlich durchgeführte IASS-Studie zeigt, dass diese neuen Radwege von Menschen, die sich in erster Linie als Radfahrer, Fußgänger oder Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel identifizieren, stark befürwortet werden, aber von denen, die sich als Autofahrer identifizieren, nicht gemocht werden.

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Die vernachlässigte Energiewende im Wärmesektor

Gebäudeenergiegesetz verpasst Chancen

Dank stark fallender Preise für Strom aus Windrädern und Solarzellen ist die Energiewende im Stromsektor in vollem Gange. Der Großteil des Energieverbrauchs in Deutschland fällt jedoch für Wärmeenergie an: 32 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs. Die Energiewende im Wärmesektor ist damit ein zentrales Handlungsfeld für erfolgreichen Klimaschutz. Das am 18. Juni im Bundestag verabschiedete Gebäudeenergiegesetz bezieht sich daher explizit auf diesen Handlungsbedarf.

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Pandemie

Nothilfe: Transformatives Potenzial dezentraler erneuerbarer Energien ausschöpfen

Wie wichtig Elektrizität in Zeiten von Notfällen ist, wurde während der Covid-19-Pandemie deutlich. Elektrizität ist unentbehrlich für Gesundheitseinrichtungen und -dienste, die rechtzeitige Informationsverbreitung und ungestörte Kommunikation während der sozialen Isolationszeit. Der Zugang zu Elektrizität erleichtert wichtige Arbeiten im Haushalt und das Einhalten grundlegender Hygieneempfehlungen. Die Pandemie hat daher an die Verletzlichkeit der 860 Millionen Menschen erinnert, die keinen Zugang zu Elektrizität haben und von denen die meisten im Afrika südlich der Sahara leben.

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Coronavirus

Krisenfester mit sauberer Luft: Wie die Pandemie ein vernachlässigtes Thema in den Fokus rückt

Neue Studien geben Hinweise darauf, dass Luftverschmutzung zu schweren Verläufen einer Covid-19-Erkrankung beitragen kann. Für die Bundesregierung sollte das Grund genug sein, sich stärker für die Luftreinhaltung zu engagieren – auch, indem sie ihr einen prominenten Platz in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2020 einräumt.

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