Headline: RIFS Blog

Im Blog des Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit (RIFS) schreiben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Bereichen des Instituts. Die Themen reichen von Forschungsergebnissen über Veranstaltungsberichte bis hin zu Kommentaren über politische Entwicklungen. Die Autorinnen und Autoren äußern auf dem RIFS-Blog ihre persönliche Meinung.

 

Kohlenstofffreie Industrie

Wie die Dekarbonisierung die Geografie der industriellen Produktion verändert: Erkenntnisse zur „Renewables Pull“-Hypothese

Die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien ist ein wichtiger Faktor für künftige Investitionsentscheidungen in der Chemie- und Stahlindustrie. Das ist ein zentrales Ergebnis unserer Befragung von 300 Entscheiderinnen und Entscheidern aus der Chemie- und Stahlindustrie: 92 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass ihr Unternehmen im Zuge der Dekarbonisierung der Produktion Standorte verlagern wird. Neben kostengünstigen erneuerbaren Energien nennen die Befragten politische Unterstützung als Schlüsselfaktor für Investitionsstandortentscheidungen.

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Drei Herausforderungen für die CBAM-Übergangsphase

Am 1. Oktober 2023 trat der CBAM der EU in Kraft, zunächst mit einer Übergangsphase bis 2026. Diese sieht eine zweijährige Lernphase vor, in der sich die Beteiligten, einschließlich der Europäischen Kommission, schrittweise an die neuen Handelsbedingungen des CBAM gewöhnen können. Die Berechnung der direkten und indirekten Kohlenstoffemissionen, die vierteljährliche CBAM-Berichterstattung und die Überwachungsanforderungen gehören zu den neuen Elementen, die mit dem Mechanismus eingeführt werden.

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Wasserstoff vs. Kohlenstoffabscheidung: Warum Europa für Netto-Null beides braucht

Bei der Dekarbonisierung haben sich die europäischen Länder bisher auf politische Maßnahmen konzentriert, die eine drastische Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien und eine Verbesserung der Energieeffizienz in zahlreichen Sektoren, einschließlich Industrie, Bauwesen und Wohnungsbau, fördern. Jedoch ist klar, dass die Industrie ihre Dekarbonisierungsziele nicht allein mit erneuerbaren Energien erreichen kann, da ein großer Teil ihrer Kohlendioxidemissionen bei den Herstellungsprozessen entsteht. Neue Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) und zur Kohlenstoffabscheidung und -nutzung (CCU) sowie zur Produktion von Wasserstoff (H2) werden derzeit als die vielversprechendsten Lösungen erforscht.

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Wasserstoff in Kanada: Der Krieg in der Ukraine weckt neue Interessen

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat das Interesse der europäischen Politiker an der Intensivierung der Energiehandelsbeziehungen mit Kanada verstärkt, da die Regierung des nordamerikanischen Landes auf der Suche nach zuverlässigen Partnern ist, um seine Importe fossiler Brennstoffe rasch zu diversifizieren. Mit der Verabschiedung des „LNG-Beschleunigungsgesetzes“ am 1. Juni diesen Jahres (Bundesregierung, 2022) hat Deutschland kanadischen Unternehmen berechtigte Hoffnungen auf den Export großer Mengen verflüssigten Erdgases (LNG) nach Deutschland gemacht (Schaudwet, 2022). Könnte dies ein Vorläufer für zunehmende Beziehungen im Bereich Wasserstoff sein, da beide Volkswirtschaften in den kommenden Jahren dekarbonisiert werden?

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Digitalisierte Wirtschaft für eine nachhaltigere Zukunft

Um die bisherigen Praxiserfahrungen mit der digitalisierten Industrie und die dort bestehenden Erwartungen im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsauswirkungen wissenschaftlich erfassen zu können, hat die Forschungsgruppe „Digitalisierung und Transformation zur Nachhaltigkeit“ eine internationale Studie in China, Brasilien und Deutschland durchgeführt. Deren Ergebnisse zeigen deutlich, dass die allgemein hohen Erwartungen nicht mit den tatsächlich gemachten eher moderaten Erfahrungen zusammenpassen.

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Entwaldungsfreie Lieferketten: Welche Auswirkungen haben die EU-Pläne auf Brasilien?

Am 17. November hat die Europäische Kommission eine Verordnung über entwaldungsfreie Produkte vorgeschlagen. Diese Initiative ist bahnbrechend, da sie neben der illegalen auch die legale Abholzung mindern soll. Was bedeutet der Gesetzgebungsvorschlag für die rohstoffproduzierenden Länder? Mit Blick auf Brasilien argumentiere ich, dass die Wirksamkeit der Verordnung von einer Kombination aus handelspolitischen, finanziellen, technologischen und kooperativen Maßnahmen abhängt.

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Wirtschaftswachstum ohne BIP-Wachstum

Es mag paradox klingen, aber es ist möglich, dass die Wirtschaft wächst ohne dass das Bruttoinlandsprodukts (BIP) wächst, wenn wir die Definition von Wirtschaft so ändern, dass es um menschliches Wohlergehen, Grundwerte und intakte Natur geht, sagt Christian Felber, Gründer der Gemeinwohl-Ökonomie.

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Analyse der Novelle des Verpackungsgesetzes

Erweiterte Pfandpflicht und Mehrweg To-go

„Das Verpackungsgesetz von 2019 zeigt hier [beim Recycling] schon Wirkung. Es gibt aber immer noch viel zu viel Verpackungsabfälle in Deutschland. Mehr als die Hälfte alle Kunststoffabfälle sind Einwegverpackung, und das stört wirklich viele Bürgerinnen und Bürger, und das stört auch mich wirklich persönlich sehr.“ So kommentierte Umweltministerin Svenja Schulze die jüngste Novelle des Verpackungsgesetzes.

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Der brasilianische Amazonas-Deal: Zwischen Schutz und Entwicklung

Die brasilianische Geografin Bertha Becker definiert den Amazonasraum als die älteste Peripherie des kapitalistischen Weltsystems. Die koloniale Besetzung, die als ‚Grenzwirtschaft‘ bezeichnet wurde, basiert auf der kontinuierlichen Einverleibung von Landgebieten und der Ausbeutung ihrer Ressourcen. Dabei werden sowohl Land als auch Ressourcen als unbegrenzt angesehen. Diese Perspektive existiert seit Jahrhunderten und wird bis heute von Brasilien reproduziert. Um die wachsende Nachfrage nach Rohstoffen zu bedienen, wurde dem Wald von außen ein niedriger Wert beigemessen, der nichts mit seinen eigentlichen Leistungen zu tun hat. Diese Haltung befördert Waldzerstörung und ist nicht nachhaltig. Ein Modell für eine nachhaltige Entwicklung des Amazonasraums wäre jedoch realisierbar und könnte ein wesentlicher Bestandteil der Bemühungen zur wirtschaftlichen Erholung Brasiliens nach der Pandemie sein.

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Pandemie

Mit grüner Innovation aus der Krise - der Fall der Start-up-Nation Israel

Weltweit haben Länder unterschiedlich auf die großen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie reagiert. Während einige die Krise als Chance für neue Technologien und Ideen in Richtung Klimaneutralität sehen, verstärken andere augenscheinlich ihre Abhängigkeit von alten Technologien, was zu dem gefürchteten „Carbon Lock-in“ führen könnte. Die Reaktion der Start-up-Nation Israel ist vielversprechend, aber es sind weitere Maßnahmen erforderlich, um eine grüne Wende aus der Krise zu unterstützen.

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CO2-Karbonatisierung: Option für eine saubere Zementindustrie?

In der Reaktion der Europäischen Kommission auf die Corona-Pandemie kündigte Präsidentin von der Leyen kürzlich das Ziel an, „eine moderne, saubere und gesunde Wirtschaft aufzubauen, die die Lebensgrundlagen der nächsten Generation sichert“. Doch was bedeutet das für Industriesektoren mit hohen Emissionen, wie die Zementproduktion? Sind sie Teil einer "Wirtschaft von gestern", oder können sie erfolgreich zu nachhaltigeren Produktionsweisen übergehen? Mehr als die Hälfte aller Materialien, die die Menschen auf der Erde verwenden, sind "zementartig" – sie sind also zum Beispiel Beton, Zement oder andere Baustoffe. Ein Leben ohne Zement ist schwer vorstellbar.

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