Headline: Nachhaltige Stadtentwicklung: Ein Konzept für Potsdam

Die Stadt Potsdam Pionier der nachhaltigen Stadtentwicklung. (c) istock/typo-graphics
Die Stadt Potsdam Pionier der nachhaltigen Stadtentwicklung. (c) istock/typo-graphics

In einer Stadt leben viele Menschen. Viele Menschen heißt viele Wege zurückzulegen. Und das heißt oft viel Verkehr – was wiederum viel Lärm und Luftverschmutzung bedeuten kann. Um die Belastung für Mensch und Umwelt zu verringern, können vielfältige Maßnahmen eingesetzt werden. So gibt es zum Beispiel Luftreinhaltepläne, mit deren Hilfe kritische Werte von Luftschadstoffen verhindert werden sollen. Stadtentwicklungskonzepte wiederum fokussieren sich unter anderem auf den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Überschneidungspunkte der verschiedenen Maßnahmen können eine effektivere Ressourcennutzung mit sich bringen, aber wir müssen die Auswirkungen der Maßnahmen genau analysieren und sie entsprechend priorisieren.

Die Landeshauptstadt Potsdam ist sehr interessiert an einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Während eines Evaluierungsprozesses hat sie deshalb in Kooperation mit dem IASS 83 Maßnahmen aus verschiedenen Konzepten auf ihr Zusammenwirken betrachtet - zum Beispiel den Ausbau der Park-and-Ride-Anlagen, die städtebauliche Entwicklung der ehemaligen Kaserne Krampnitz und die Einrichtung einer Mobilitätsagentur, die durch Beratung zu den Angeboten des ÖPNV und des Radverkehrs Menschen davon überzeugen soll, das Auto häufiger stehen zu lassen. Die Maßnahmen bewerteten wir nach den Kategorien Klimaschutz, Luftverschmutzung, Lärmbelastung, Sicherheit im Straßenverkehr, Ökomobilität (zum Beispiel Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, Fahrradfahren, Laufen) und Lebensqualität.

Luftqualität, Klimaschutz und Lärm sind zentrale Punkte in Potsdams Konzept zur nachhaltigen Stadtentwicklung

Ziel des von Anfang 2013 bis Ende 2015 laufenden Projektes, das seitens des IASS von Julia Schmale und Erika von Schneidemesser geleitet wurde, ist es, für die Stadt Potsdam attraktive und nachhaltige Mobilitätsoptionen zu fördern, die Vorteile für Anwohner und Besucher haben. So können zum Beispiel der Ausbau von Fahrradwegen und ein größeres Angebot an Mietfahrrädern nicht nur Lärm und Abgase reduzieren, sondern auch das Entdecken und Erleben der Stadt verändern. Die Erweiterung des Angebots des öffentlichen Nahverkehrs hat das Potenzial, den motorisierten Individualverkehr zu verringern. Die Stadt Potsdam folgt somit nicht nur dem Zeitgeist, sondern ist zukunftsorientiert und kann als Vorreiter in der Einbeziehung unterschiedlicher Themen wie Luftqualität, Klimaschutz und Lärm für die Entscheidungsfindung gesehen werden.

Nachdem wir in unserer Projektgruppe die Effizienz verschiedener Maßnahmen eingeschätzt hatten, sammelten wir Daten wie Lärmbelastung, Verkehrsaufkommen oder Barrierefreiheit von Verkehrsmitteln, die wir über mehrere Monate, größtenteils aus schon bestehenden stadtinternen Datenerhebungen, extrahierten. Dann bereiteten wir die Daten auf und fassten sie in einem stadtinternen Bericht zusammen. Die Daten zeigen, dass ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs notwendig ist, um das Angebot vor allem zur Stadtgrenze hin zu erhöhen, auch im Hinblick auf eine wachsende Bevölkerung in den nächsten Jahren. Ausgehend von diesem Bericht kann nach der Umsetzung der Maßnahmen in den nächsten Jahren eine erneute Evaluierung der Situation erfolgen, wie zum Beispiel des geplanten Ausbaus und der Anbindung der Kaserne Krampnitz durch eine Tramlinie. Hoffentlich kann durch diese Arbeit deutlich gemacht werden, dass nicht nur Maßnahmen gegen Luftverschmutzung und für Klimaschutz umgesetzt wurden, sondern die schon jetzt so schöne Stadt an Attraktivität und Lebensqualität noch mehr gewonnen hat.

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