Die Arktis ist besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen.
Die Arktis ist besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. istock/ansonmiao

Headline: Governance der Arktis

In der Arktis steigen die Temperaturen doppelt so schnell wie im weltweiten Durchschnitt. Sie ist deshalb stark von den Auswirkungen des globalen Klimawandels betroffen. Gleichzeitig könnten die Veränderungen in der Arktis dramatische Auswirkungen von globalem Ausmaß haben. Eines der Hauptanliegen der Forschungsgruppe „Governance der Arktis" ist es, einen Beitrag zum besseren Verständnis der Wechselwirkungen zwischen globalen Veränderungen und lokalen arktischen Zusammenhängen zu leisten. Der Fokus liegt auf den politischen, rechtlichen und ökonomischen Interdependenzen zwischen Prozessen, Akteuren und Systemen innerhalb und außerhalb des Polarkreises. Dabei stehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in engem Austausch mit Experten aus den Naturwissenschaften, um die Wechselbeziehungen zwischen naturräumlichen und sozialen Prozessen besser zu verstehen. Ein besonderes Augenmerk der Forschung liegt auf dem Zusammenspiel zwischen globalen und regionalen Politikmaßnahmen. Am Beispiel der russischen Arktis untersucht das Team, wie regionale und lokale Ansätze für Nachhaltigkeit von globalen Prozessen beeinflusst werden. Durch den Vergleich der Arktis mit anderen Regionen will die Gruppe neue Ideen für die Gestaltung von Governance gewinnen. Sie erforscht zudem, wie verschiedene Interessengruppen „Fakten", besonders die Ressourcen der Arktis betreffend, interpretieren und verwenden. Ihr Augenmerk richten die Forscherinnen und Forscher dabei vor allem auf den unterschiedlichen Gebrauch der Narrative „Nachhaltigkeit" und „nachhaltige Entwicklung". Ein weiterer Fokus der Gruppe liegt auf der Analyse, Begleitung und Verbesserung von lokalen, regionalen und internationalen arktischen Governance-Prozessen. Dabei verfolgt das Team einen transdisziplinären Ansatz und bindet Stakeholder aus der Praxis aktiv ein. Einer der Schwerpunkte liegt auf der Arbeit des Arktischen Rates und insbesondere seiner Arbeitsgruppe zur nachhaltigen Entwicklung.

Projekte

Globaler Wandel und nachhaltige Transformationen in der Arktis (GloCAST)

Die Anforderungen an eine nachhaltige Entwicklung der Arktis wachsen, aber die Mittel und Regeln der internationalen Gemeinschaft sind noch unzureichend. Vor allem mangelt es an Wissen um die komplexen Wechselbeziehungen zwischen arktischen und nicht-arktischen Akteuren und Prozessen in Politik, Wirtschaft und Recht. Dieser Aufgabe nimmt sich das Projekt an.

Ko-Kreation für biokulturelle Diversität in der Arktis

Die Arktis spielt eine wesentliche Rolle für die Erhaltung der Ökosysteme weltweit. Gleichzeitig wachsen die wirtschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen und touristischen Interessen an der Arktis und haben weitreichende Auswirkungen auf die lokalen Ökosysteme und damit auf die Lebensgrundlagen der Bewohnerinnen und Bewohner. Das Dávgi-Projekt zielt darauf ab den Austausch zwischen Entscheidungsträgern zu verbessern und so den Schutz und die Wiederherstellung der biokulturellen Vielfalt in der Arktis zu stärken.

Kritische Auseinandersetzung mit Ethik-, Evaluierungs- und Engagementprotokollen in der Arktisforschung

Dieses Projekt befasst sich kritisch mit der Anwendung und Bewertung von Ethik- und Engagementprotokollen in der Arktisforschung als Teil eines inter- und transdisziplinären Horizon Europe-Projekts der Europäischen Union. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Weiterentwicklung von Methoden für die kontinuierliche Bewertung von Forschungskooperationen, die auf unterschiedlichen Wissenssystemen aufbauen und ko-kreative/koproduktive Methoden und Methodologien anwenden.

Abgeschlossene Projekte

Arktische Auswirkungen auf Wetter und Klima (Blue-Action)

Der Klimawandel führt zu rapiden und tiefgreifenden Änderungen in der Arktisregion und wirkt sich dort doppelt so stark aus wie im globalen Durchschnitt. Das Projekt analysiert, wie sich die Klimaänderungen in der Arktis und die dadurch bedingte Zunahme menschlicher Aktivitäten in der Region auf das Klima und das Wetter der gesamten Nordhalbkugel auswirken.

Meeresnaturschutz in der Arktis

Die Meereisschmelze in der Arktis führt zu neuen Möglichkeiten der wirtschaftlichen Nutzung, birgt aber auch Gefahren für die empfindliche Meeresumwelt. In dem Forschungsprojekt untersuchen die Projektpartner unter anderem die Nutzung der arktischen Meeresressourcen sowie die Einführung von Naturschutzmaßnahmen. Das Projekt ist eine Kooperation der Forschungsgruppen „Governance der Arktis" und „Governance der Ozeane".