European Union, 2020
European Union, 2020

Headline: REAL_DEAL

Dauer:
bis

REAL_DEAL (Reshaping European Advances towards green Leadership Through Deliberative Approaches and Learning) wird die aktive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Interessenvertreterinnen und Interessenvertretern am Europäischen Green Deal neu gestalten. Das Projekt bringt Forschende der deliberativen Demokratie aus einem breiten Spektrum von Disziplinen wie Politik, Recht, Ethik, Soziologie und Psychologie zusammen. Sie arbeiten transdisziplinär mit großen europäischen zivilgesellschaftlichen Netzwerken und anderen NGOs als Partner zusammen. Das Projekt wird Millionen von Bürgerinnen und Bürgern und tausende politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger erreichen.

In einem Ko-Kreationsprozess werden die Akteure innovative Instrumente und Formate entwickeln und testen, um die deliberative Demokratie auf ein höheres Niveau zu heben. Sie werden ihre Innovationen in Beteiligungsprozessen für einen grünen und gerechten Strukturwandel in rund 13 Ländern testen. Auch werden verschiedene europaweite Formate untersucht, sowohl digitale Mitwirkung auf einer Online-Projektplattform als auch Prozesse mit persönlicher Beteiligung wie eine Versammlung für einen geschlechtergerechten Green Deal und eine paneuropäische Jugend-Klimaversammlung.

REAL_DEAL wird ein umfassendes Protokoll für eine angemessene Bürgerbeteiligung und Deliberation erstellen, was zur Erreichung der Ziele des Europäischen Green Deal beitragen soll. Das Projekt wird Empfehlungen für die Gestaltung solcher Prozesse und deren kontextspezifische Anwendung in europäischen Institutionen, Mitgliedstaaten und der Zivilgesellschaft ausarbeiten. Die Projekt-Mitarbeitenden werden ein neues hybrides Modell politischer Inklusion entwickeln, das sich durch folgende Eigenschaften auszeichnet:

  • analytisch unter Einbindung von transdisziplinärer Wissenschaft
  • strategisch unter Einbindung von engagierten Interessenvertreterinnen und Interessenvertretern für ökologische und nachhaltige Transformationen
  • deliberativ unter Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern verschiedener Länder in ihrer ganzen Vielfalt und Einzigartigkeit
  • sozialverträglich im Hinblick auf rechtliche, ethische und internationale Standards einschließlich Bürgerrechten, Gleichstellung der Geschlechter, nationaler politischer Kultur, Auswirkungen auf außereuropäische Länder und künftige Generationen.

Bei der Auswahl der Themen werden die politischen Entwicklungen und Prioritäten der EU in der Projektlaufzeit sowie die Kernanliegen der Bürgerinnen und Bürger einbezogen. Dabei werden die folgenden Politik- und Transformationsbereiche eine Rolle spielen:

  • gerechter Strukturwandel („Just transition") und die Ursachen sozialer Ungleichheit in der EU
  • nachhaltige Lebensmittelsysteme und Landwirtschaft
  • Energiewende und Klimapolitik
  • nachhaltige Mobilität
  • nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion (einschließlich Kreislaufwirtschaft, Chemikalien, Abfall)

Das RIFS hat die Leitung des Konsortiums übernommen und wird dies zusammen mit dem European Environmental Bureau (EEB), dem europäischen Dachverband der Umwelt-NGOs, ausführen. Ebenso leitet das RIFS das Arbeitspaket 1, in dem die wissenschaftliche Grundlage für die Testphase gelegt wird.

Das Projekt ist Teil einer Ausschreibung zur Unterstützung des European Green Deal - die letzte und mit einer Milliarde Euro Gesamtförderungssumme auch die größte des ausgehenden EU Forschungsprogramms Horizon 2020. Es wurden 73 Projekte aus rund 1500 Anträgen ausgewählt.

Für dieses Projekt wurden im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101037071 Fördermittel aus dem Programm der Europäischen Union für Forschung und Innovation „Horizont 2020" bereitgestellt.