Eine neue Plattform soll verschiedene Akteure für eine engagiertere Meerespolitik mobilisieren.
Eine neue Plattform soll verschiedene Akteure für eine engagiertere Meerespolitik mobilisieren. Shutterstock/Tawansak

Headline: International Ocean Governance Forum

Dauer:
bis

Mit dem International Ocean Governance Forum (IOG-Forum) entwickelt die Europäische Kommission gemeinsam mit einem Projektkonsortium, dem das IASS angehört, eine neue Diskussions- und Austauschplattform für internationale Meeres-Governance. Akteure und Stakeholder sind eingeladen, sich über Aktivitäten wie Online-Seminare, thematische Workshops und Konferenzen oder Online-Konsultationen zu beteiligen und gemeinsam Vorschläge für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere zu erarbeiten. Damit unterstützt das IOG-Forum die Weiterentwicklung der internationalen Meerespolitik der Europäischen Union.

EU will stärkeren Beitrag zur globalen Meerespolitik leisten

In ihrer Gemeinsamen Mitteilung „International Ocean Governance (IOG): an agenda for the future of our oceans" legten die Europäische Kommission und die Hohe Vertreterin der Europäischen Union 2016 den Beitrag der Europäischen Union (EU) für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Weltmeeren dar. Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen wollen sie den Regulierungsrahmen für die internationale Meerespolitik stärken, die Belastung der Meere senken, eine nachhaltige Bewirtschaftung fördern und das Wissen über den Ozean erweitern.

Diese IOG-Agenda ist auch als Beitrag der EU zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu verstehen, vor allem zum UN-Nachhaltigkeitsziel 14, das dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Meere und ihrer Ressourcen gewidmet ist. Vier Jahre nach der Gemeinsamen Mitteilung sind bei vielen der 50 Handlungsfelder der IOG-Agenda Fortschritte erzielt worden. Aber es gibt weiterhin Herausforderungen in der Meerespolitik, die nur mit gezielt formulierten Maßnahmen, starken Partnerschaften, einem multilateralen Dialog oder konsequenter internationaler Zusammenarbeit bewältigt werden können.

Neue Plattform bringt Akteure der Meeres- Governance zusammen

Unter der Leitung der Generaldirektion Maritime Angelegenheiten und Fischerei (DG Mare) entwickelt die Europäische Kommission gemeinsam mit dem Europäischen Auswärtigen Dienst (EEAS) nun eine neue Diskussions- und Dialogplattform für Akteure und Stakeholder aus verschiedenen Bereichen der Meeres-Governance. Ziel ist es, gemeinsame Lösungsvorschläge für Herausforderungen beim Schutz und der nachhaltigen Nutzung des Ozeans zu entwickeln und Empfehlungen für die Rolle der EU in der internationalen Meeres-Governance zu erarbeiten.

Das IASS trägt zur inhaltlichen Entwicklung und Umsetzung dieser neuen Plattform bei, dem International Ocean Governance (IOG) Forum. Das IOG-Forum hat zum Ziel, Staaten, internationale und regionale Organisationen, den Privatsektor, die Zivilgesellschaft und andere Interessengruppen für eine engagiertere Meerespolitik zu mobilisieren, miteinander durch gezielte Aktivitäten in Austausch zu bringen und so neue Ideen und Empfehlungen für eine verbesserte Meeres-Governance zu erarbeiten. Die Aktivitäten umfassen interaktive Konferenzen, Online-Workshops und eine Online-Konsultation.

Die inhaltliche Arbeit wird über drei thematische Arbeitsgruppen organisiert:

Konzept und Arbeitsprogramm des IOG-Forums werden in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und dem EEAS und gemeinsam mit den Partnern des Projektkonsortiums (ACTeon Environment, Fresh Thoughts Consulting, TMG - ThinkTank for Sustainability, European Marine Board und IASS) stetig weiterentwickelt und umgesetzt. Gemeinsam mit TMG - Think Tank for Sustainability trägt das IASS hier insbesondere zu Aktivitäten rund um das Thema internationale Meeresgovernance bei.

Transdisziplinäre Herangehensweise für gemeinsame Wissensentwicklung und politische Akzeptanz

Zum Auftakt fanden vom 22.-24. April 2020 drei einführende Online-Seminare statt, in deren Rahmen die Ziele des IOG-Forums und die Schwerpunktthemen der Arbeitsgruppen vorgestellt und erste Rückmeldungen internationaler Meeres-Akteure gesammelt wurden. Zentrale Handlungsfelder, die über diese erste virtuelle Arbeitsrunde konsolidiert werden konnten, wurden im Sommer 2020 in einer Reihe von Online-Workshops mit ausgewählten Expertinnen und Experten vertieft diskutiert und Ansatzpunkte für die Umsetzung herausgearbeitet. Ergänzt um die Ergebnisse einer im Spätsommer 2020 online durchgeführten Experten-Konsultation wurden diese in einem Hintergrundpapier aufgearbeitet.

Diese Hintergrundpapiere dienten als Arbeitsgrundlage für das vom 14.-16. Dezember 2020 stattfindende zweite EU International Ocean Governance Forum. Unter dem Titel ‚Setting the Course for a Sustainable Blue Planet' wurden hier die vorgebrachten Vorschläge kritisch diskutiert und Wege für die Umsetzung erarbeitet. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Politik wurden diese dann zu konkreten Handlungsempfehlungen konsolidiert und am 20. April 2021 bei einer [virtuellen Abschlussveranstaltung](https://webgate.ec.europa.eu/maritimeforum/en/frontpage/1646] der Öffentlichkeit und Politik vorgestellt.

Die erarbeiteten Handlungsempfehlungen werden in die Weiterentwicklung der IOG-Agenda der EU einfließen. Einzelne Aktionspunkte der Handlungsempfehlungen werden zu diesem Zweck durch das Projektteam in enger Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten weiter konkretisiert und ausgearbeitet.

Das Projekt wird von der Exekutivagentur der Europäischen Kommission für kleine und mittlere Unternehmen (EASME) finanziert.