Der Windpark RH2-Werder/Kessin/Altentreptow in Mecklenburg-Vorpommern zählt zu den größten Windparks in Deutschland. Über Windenergie wird vielerorts kontrovers diskutiert.
Der Windpark RH2-Werder/Kessin/Altentreptow in Mecklenburg-Vorpommern zählt zu den größten Windparks in Deutschland. Über Windenergie wird vielerorts kontrovers diskutiert. Paul Langrock/Zenit/laif

Headline: Akzeptanzfördernde Faktoren erneuerbarer Energie

Dauer:
bis

Für das Gelingen der Energiewende ist es von zentraler Bedeutung, dass die Bevölkerung den Ausbau der erneuerbaren Energien mitträgt und akzeptiert. Ziel dieses Projektes ist es, das Spannungsfeld zwischen Naturschutz- sowie Umweltbelangen und dem Ausbau erneuerbarer Energien zu verkleinern. Im Fokus steht die Frage, ob ein natur- und umweltverträglicher Ausbau zu einer höheren Akzeptanz von erneuerbaren Energien führen kann.

Vorteile der Energiewende zielgruppenspezifisch kommunizieren

Das interdisziplinäre Forschungsteam analysiert zunächst akzeptanzfördernde Faktoren erneuerbarer Energien und arbeitet Synergien zwischen dem Naturschutz und der Nutzung von erneuerbaren Energien heraus. Daraus leiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zielgruppenspezifische Kommunikationsstrategien und Handlungsempfehlungen zur Steigerung der Akzeptanz für einen naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien ab. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines integrierten Akzeptanzmodells (IAM), das eine theoretische Grundlage zur Bewertung von Akzeptanzfaktoren und Annahmen zu deren Zusammenwirken bietet. Auch regionale Unterschiede und Interessengruppen und die damit einhergehende ungleiche Gewichtung der Akzeptanzfaktoren werden berücksichtigt und in das Modell integriert. Dazu zählen Unterschiede in der landschaftlichen Kulisse und der naturschutzwürdigen Fläche, ökonomische, ökologische und soziale Faktoren sowie die infrastrukturelle Ausstattung der jeweiligen Region. Es werden alle Ressourcen erneuerbarer Energien mit Ausnahme von Offshore-Windenergieanlagen einbezogen.

Broschüre gibt Argumentationshilfe für Ausbau der Erneuerbaren

In einem weiteren Schritt wollen die Forscherinnen und Forscher das IAM diskutieren und validieren. Damit sie eine möglichst umfassende Spannweite von Rahmenbedingungen zum Ausbau erneuerbarer Energien erfassen, befragen sie hierfür regionale Akteure und Interessengruppen aus drei Bundesländern (Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein). Sie untersuchen, ob das IAM die Erfahrungen und regionalen Unterschiede hinreichend gut erfasst. Auf Grundlage der Interviews erstellen sie einen Fragebogen für Anwohnerinnen und Anwohner. Anhand der Antworten aus dem Fragebogen nehmen sie die individuelle Gewichtung der Akzeptanzfaktoren der unterschiedlichen Anwohnergruppen und Regionen vor. Auf der Grundlage des validierten IAM bestimmen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die zentralen Akzeptanzfaktoren und sprechen die Akteursgruppen gezielt an. Zu diesem Zweck konzipieren sie eine Broschüre, die zur Steigerung der Akzeptanz eines nachhaltigen erneuerbaren Energie-Ausbaus führen soll. Die Wirkung der Broschüre wird vorab in einer Internetbefragung getestet, zudem wird sie in einem interdisziplinären Workshop diskutiert. Die finale Version der Broschüre soll als akzeptanzfördernde Handlungsempfehlung und Argumentationshilfe mit regionalen Anschauungsbeispielen dienen.

Weitere Informationen gibt es auch in einem [Flyer] (http://www.iass-potsdam.de/sites/default/files/2018-02/Projektbeschreibung_Flyer_AcceptEE%20%282%29.pdf).