Overline: Konsortium HyPat
Headline: Globaler Atlas mit nachhaltigen Standorten für grüne Wasserstoffwirtschaft

Deutschland ist langfristig auf Energie-Importe angewiesen: Einen Großteil des grünen Wasserstoffs wird es aus wind- und sonnenreichen Weltregionen importieren müssen. Im Forschungsprojekt HyPat unter Mitarbeit eines Teams vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) wird deshalb ein globaler Wasserstoffatlas entwickelt.

Deutschland muss einen Großteil des Grünen Wasserstoffs aus wind- und sonnenreichen Regionen der Welt einkaufen.
Deutschland muss einen Großteil des Grünen Wasserstoffs aus wind- und sonnenreichen Regionen der Welt einkaufen. Shutterstock/petrmalinka

Globaler H2-Potenzialatlas

Das Projekt "HyPat – Globaler H2-Potenzialatlas" identifiziert erstmals mögliche Partnerländer Deutschlands und analysiert die Liefer- und Produktionsketten einschließlich des Transports. Wichtige Teile der Analyse sind die Bedürfnisse der Partnerländer sowie die nachhaltige Deckung der jeweils eigenen Energienachfrage, das Pariser Klimaschutzabkommen und ökonomische Entwicklungsmöglichkeiten einer grünen Wasserstoffwirtschaft bei Einhaltung spezifischer Nachhaltigkeitskriterien.

Weiterhin analysiert das Projektkonsortium die Fähigkeiten der Länder, kapital- und technologieintensive Anlagen für die Wasserstoffherstellung zu errichten. Dazu gehören unter anderem Governancestrukturen, Kapitalzugang und geopolitische Stabilität. Ebenso erhebt das Team die sich für diese Länder ergebenden Chancen, zum Beispiel die Auswirkungen auf die lokale Wertschöpfung und Möglichkeiten des Capacity Building. Parallel dazu werden Akzeptanz- und Stakeholderanalysen durchgeführt.

Aus diesen Analysen ergibt  sich ein Angebot an Wasserstoff- und Syntheseprodukten, dem das Projektteam die weltweite Nachfrage der Importländer gegenüberstellt, wodurch erstmals ein Gesamtbild entsteht. Auf dieser Basis werden schließlich Politikempfehlungen für die Entwicklung einer nachhaltigen Importstrategie für Deutschland abgegeben. Die Ergebnisse liegen voraussichtlich im Frühjahr 2024 vor.

Um die verschiedenen Aspekte beleuchten zu können, wurde ein interdisziplinäres Konsortium zusammengestellt. Die Projektleitung hat ein Team vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI. Das IASS ist mit seinem Team für eine Erhebung zu Politik, Regulierung und Qualitätsinfrastruktur in den wichtigsten Ländern einer globalen Wasserstoffwirtschaft zuständig. Das IASS-Team führt vergleichende Analysen der Politikmuster in diesen Ländern durch. Diese werden auf einer Website visualisiert und dienen als Grundlage für die Modellierung der weltweiten Wasserstoffnachfrage.

Das Projekt HyPat läuft über drei Jahre und wird im Rahmen des Ideenwettbewerbs "Wasserstoffrepublik Deutschland" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Weitere Informationen gibt es auf der Website „Wasserstoff-Leitprojekte" des BMBF.

Die Projektpartner im Konsortium HyPat sind:

  • Lehrstuhl für Mikroökonomik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU)
  • Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG)
  • Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE)
  • Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE)
  • Energy Systems Analysis Associates (ESA²) GmbH

Als Unterauftragnehmer beteiligen sich die Deutsche Energie-Agentur (dena) und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH.