Bei Politikerinnen und Politikern wächst das Interesse an CCU-Technologien.
Bei Politikerinnen und Politikern wächst das Interesse an CCU-Technologien. shutterstock/Alexandros Michailidi

Headline: CO2nsistent: Anwendung technisch-ökonomischer und ökologischer Bewertungen (TEA und LCA) von CO2-Nutzungstechnologien (CCU) für Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft

Dauer:
bis

CO2nsistent ist eine gemeinsame Initiative von Expertinnen und Experten aus Europa und den Vereinigten Staaten. Das Projektteam besteht neben der RIFS-Forschungsgruppe „CO2-Nutzungsstrategien und Gesellschaft" aus Forscherinnen und Forschern der University of Michigan, der RWTH Aachen, der University of Sheffield und der Technischen Universität Berlin. Ziel ist die Entwicklung von Methodik und Standards für Lebenszyklusanalyse und die technisch-ökonomischen Bewertung von CO2-Nutzungstechnologien. Mit finanzieller Förderung der Global CO2 Initiative (GCI) veröffentlichten die Projektpartner 2018 die erste Version der "Techno-Economic Assessment & Life Cycle Assessment Guidelines for CO2 Utilization".

Die zweite Projektphase startete im April 2019 und wird für drei Jahre von der Global CO2 Initiative und EIT Climate-KIC gefördert. In der zweiten Phase adressiert die CO2nsistent-Gruppe die wesentlichen verbliebenen Herausforderungen in der ökonomischen und ökologischen Bewertung von CO2-Nutzungstechnologien, wie zum Beispiel die Bewertung von Technologien in einem frühen Entwicklungsstadium oder die Harmonisierung von LCA und TEA. Die wissenschaftlich fundierten Ergebnisse werden in enger Zusammenarbeit mit internationalen Expertinnen und Experten, auch aus der politischen Praxis, diskutiert und geprüft werden. Hierbei baut die Arbeit der Gruppe auf der ersten Version der Guidelines auf erweitert und vertieft in folgenden Bereichen

  • Harmonisierung von zentralen Elementen und Grundlagen der gegenwärtigen internationalen Aktivitäten in der Bewertung von CO2-Nutzungstechnologien, zum Beispiel durch ein einheitliches Vokabular
  • Erarbeitung anwendungsorientierter Handreichungen für die Berücksichtigung mehrerer Bewertungskriterien, z.B. durch die Verwendung kombinierter Indikatoren
  • Empfehlungen für aussagekräftige, integrierte Bewertungen bei einem niedrigen Reifegrad von Technologien und für integrierte Bewertungen von Lebenszyklusanalysen und technisch-ökonomischen Bewertungen, die für Investitionsentscheidungen erforderlich sind; Information der relevanten Interessengruppen zu den Arbeitsergebnissen und dialogische Weiterentwicklung
  • Unterstützung von politischen Entscheidungsträgern, wie Studien zu technisch-ökonomischen Bewertungen und Lebenszyklusanalysen im Hinblick auf spezifische Bedürfnisse am besten beauftragt und genutzt werden können.

Die Hauptaufgabe des RIFS innerhalb der CO2nsistent-Gruppe ist die Identifizierung von Schwierigkeiten und besonderen Anforderungen bei der Anwendung und Harmonisierung von CCU-Bewertungsmethoden für Entscheidungsträger und Politiker. Auf der Grundlage dieser Bewertung werden transparente und verständliche Leitfäden für Fachfremde entwickelt, die es politischen Entscheidungsträgern und anderen Interessengruppen ermöglichen, TEA- und LCA-Studien für CO2-Nutzungstechnologien im Hinblick auf ihre spezifischen Zwecke zu lesen, zu verstehen und auch in Auftrag zu geben. Solche Studien sollen zeigen, ob die vorgeschlagenen CCU-Technologien zu Klimaschutzzielen beitragen und wirtschaftlich tragfähig sind. Dies ist von großer Wichtigkeit, da die weitere Entwicklung und die Implementierung von CCU-Technologien von regulatorischer Unterstützung, von Finanzierung von Forschungsarbeit sowie ihrer zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt abhängen. Unterschiede in der Bewertung von Faktoren wie den Umweltauswirkungen von CO2-Quellen oder der Multifunktionalität von Produktsystemen können zu widersprüchlichen Ergebnissen führen und so die notwendigen politischen Entscheidungsprozesse erschweren oder sogar behindern.