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Sustainability | at GFZ

Gestaltung von Wohlfahrtssystemen für eine 1.5°-Zukunft

Mit der Verschärfung der Klimakrise wird das Zusammenspiel von Sozialsystemen und Klimapolitik immer wichtiger. In der Vergangenheit wurden soziale und ökologische Ziele oft als getrennte, manchmal sogar gegensätzliche Anliegen behandelt. Diese Dichotomie behindert Fortschritte auf dem Weg zu nachhaltigem Wohlergehen und behindert die Bemühungen, die Ziele des Pariser Abkommens und des Green Deals der EU zu erreichen. Klimapolitische Maßnahmen wie die Verringerung des Verbrauchs und dem klimafreundlichen Umbau der Industrie können sich unverhältnismäßig stark auf benachteiligte Bevölkerungsgruppen auswirken und die soziale Ungleichheit verschärfen. Umgekehrt können gut durchdachte sozialpolitische Maßnahmen wie Einkommensobergrenzen oder eine universelle Grundversorgung die Ungleichheit verringern und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck senken. So sind beispielsweise die 10% der EU-Bevölkerung, die am meisten emittieren, für 41% der Emissionen verantwortlich, mehr als die unteren 50% zusammen. Maßnahmen, die auf diese Ungleichheiten abzielen, sind sowohl sozial als auch ökologisch vorteilhaft. Die im Rahmen des EU-Projekts 1.5° Lifestyles durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass ein synergetischer Ansatz - die Integration von Wohlfahrtsreformen mit ökologischen Zielen - den sozio-ökologischen Herausforderungen wirksam begegnen kann. Zwei Strategien erweisen sich als zentral: Arbeitszeitverkürzung (Working Time Reduction, WTR) und universelle Grundversorgung (Universal Basic Services, UBS). Diese Strategien zielen darauf ab, Gerechtigkeit, Wohlbefinden und ökologische Nachhaltigkeit zu fördern, den CO2-Fußabdruck der Haushalte zu reduzieren (Policy Brief 1, 2) und gleichzeitig soziale Spannungen abzumildern.

Publication Year

2025

Publication Type

Citation

Fuchs, D., Becker, L. M., Kreinin, H., Vigran, D., Meo, B., Coscieme, L., Vadovics, E., & Vadovics, K.(2025). Gestaltung von Wohlfahrtssystemen für eine 1.5°-Zukunft.

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