Overline: Verkehrswende
Headline: STADTRADELN macht umweltfreundliche Mobilität stärker sichtbar

Die STADTRADELN-Kampagne macht umweltfreundliche Mobilität stärker sichtbar und legt die Schwachstellen der Radinfrastruktur offen. Fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer fahren sowieso schon regelmäßig mit dem Rad, die Kampagne bewegt nur sehr wenige zum Umstieg vom Auto auf das Rad.  Das hat eine Online-Umfrage des IASS ergeben.

Breit, gepflegt, von Grün flankiert: So wie hier in Viersen (Nordrhein-Westfalen) sieht laut der IASS-Umfrage ein idealer Radweg aus.
Breit, gepflegt, von Grün flankiert: So wie hier in Viersen (Nordrhein-Westfalen) sieht laut der IASS-Umfrage ein idealer Radweg aus. Shutterstock

Ein Forschungsteam befragte zwischen Mai und Oktober 2018 die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der STADTRADELN-Kampagne bundesweit, wie sie die Fahrradinfrastruktur in ihrer Stadt erleben und was sie motivieren würde, häufiger Rad zu fahren. Die Umfrage war während der Kampagne im Online-Radelkalender verfügbar, den die Teams zur Erfassung der geradelten Kilometer nutzen. Es wurden 5612 Fragebögen ausgefüllt, das entspricht rund zwei Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Kampagne. Als selbstrekrutierte Online-Erhebung ist die Umfrage nicht repräsentativ.

91 Prozent der Befragten fahren regelmäßig mit dem Fahrrad, wobei ein Drittel davon im Winter häufiger auf andere Verkehrsmittel umsteigt. 52 Prozent der Befragten würden gerne noch mehr Strecken mit dem Rad zurücklegen. Allerdings sind nur 12 Prozent mit der Radinfrastruktur in ihrer Kommune zufrieden oder sehr zufrieden.

„Die Befragten haben das damit begründet, dass das Radwegenetz häufig Lücken hat und die bestehenden Radwege nicht genügend gepflegt werden. Generell ist ihre Wahrnehmung, dass dem Autoverkehr eine höhere Priorität eingeräumt wird, zum Beispiel bei der Ampelschaltung“, erläutert IASS-Wissenschaftler Seán Schmitz. Ein Radweg, der physisch von der Straße getrennt und nicht nur farblich markiert ist, wirkt sich laut der Mehrheit der Befragten positiv auf die Freude am Radfahren aus.

Neben besseren Radwegen wünschen sich die Befragten auch mehr sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, eine verstärkte Durchsetzung des Verkehrsrechts, zum Beispiel durch die Sanktionierung von Falschparkern, und einen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs einschließlich besserer Möglichkeiten zur Fahrradmitnahme.

Mehr Informationen:

•    Syed, S., Schmitz, S., Weiand, L., von Schneidemesser, E. (2019): Mobilität, Luftqualität und nachhaltige Städte: Sichtweisen der Öffentlichkeit. Ergebnisse aus der Begleitumfrage zur Stadtradeln-Kampagne, (IASS Report), 27 p.
DOI: http://doi.org/10.2312/iass.2019.027