Headline: „Rauch“ gegen Luftverschmutzung im Himalaya: IASS, ICIMOD und MaHa Sanchar produzieren einen Fernsehfilm

Unterhaltung und Aufklärung

Was passiert, wenn zwei Wissenschaftler gemeinsam mit zwei Comedians über Luftverschmutzung im Himalaya informieren wollen? Im Fall des IASS und seiner Partner in Nepal entstand ein Film, der ganz sicher mehr ist als Schall und Rauch.

Luftverschmutzung ist in vielen Teilen der Welt eine große Umweltgefahr. Im Himalaya zeigt sie vielerlei Auswirkungen auf den Schnee, die Gletscher, den Tourismus und auch auf die menschliche Gesundheit. Laut Schätzungen sterben jedes Jahr rund 30.000 Nepalesen infolge von Luftverschmutzung. Um darauf aufmerksam zu machen, dass etwas gegen die zunehmende Luftverschmutzung getan werden muss, haben das International Centre for Integrated Mountain Development (ICIMOD) und das IASS gemeinsam mit MaHa Sanchar – einer Organisation, die von dem altgedienten Komikerduo Madan Krishna Shrestha und Hari Bamsha Acharya gegründet wurde – einen Fernsehfilm produziert. Das Vorhaben gehört zu dem IASS/ICIMOD-Kooperationsprojekt „Sustainable Atmosphere for the Kathmandu Valley” (Nachhaltige Atmosphäre für das Kathmandutal - SusKat). Dhuwa (Rauch) hatte am 1. Oktober in Kathmandu Premiere. Der Film informiert über die Hauptquellen der Luftverschmutzung, etwa Fahrzeuge, die Ziegelproduktion und offene Feuerstellen, und zeigt deren Folgen für die menschliche Gesundheit und das Klima. Die Zuschauer werden auf humorvolle Weise ermuntert, etwas gegen die Luftverschmutzung zu unternehmen, zum Beispiel indem sie die Nutzung von offenem Feuer einschränken. Madan Krishna Shrestha and Haribamsha Acharya gelten als die beliebtesten Comedians des Landes und genießen in ganz Nepal ein hohes Ansehen. Sie spielen zwei Männer mittleren Alters, die keine Vorstellung von ihrem eigenen Beitrag zur Luftverschmutzung haben, bis sie beide im Krankenhaus landen. Die Handlung wird immer wieder von Zeichentricksequenzen unterbrochen, in denen zwei Papageien, denen die beiden Comedians ihre Stimme leihen, ihr neuerworbenes Wissen über Luftverschmutzung in die Welt hinaustragen.

Die Herausforderung: ein unterhaltsamer Film über ein „trockenes Thema“

An der Premiere des Films vergangene Woche in Kathmandu nahmen neben den beiden Comedians über 250 geladene Gäste teil, die leitende Positionen in nepalesischen Regierungsbehörden bekleiden, darunter die Nationale Planungskommission, das Ministerium für Wissenschaft, Technik und Umwelt und die Umweltbehörde sowie Vertreter aus Wissenschaft, Industrie, Verbänden, internationalen Organisationen und den Medien sowie Mitarbeiter des IASS und des ICIMOD. Bei diesem Anlass berichteten Haribamsha Acharya und Madan Krishna Shrestha von ihren Erfahrungen bei der Produktion und den Dreharbeiten und erklärten, es sei eine Herausforderung gewesen, einen Film über ein so „trockenes Thema“ zu machen, zumal es die Leute gewohnt seien, romantische Liebesfilme und spannende Actionstreifen zu sehen.

David Molden, Generaldirektor des ICIMOD, lobte die erfolgreiche Kooperation zwischen seinem Institut, dem IASS und MaHa Sanchar, die Wissenschaftler und Künstler zusammenführte, um die wichtigen Umweltprobleme der Region zu beleuchten. Maheswar Rupakheti, Gruppenleiter von SusKat am IASS, betonte, der Fernsehfilm vermittle seine Botschaft sehr gut, weil er lokale Besonderheiten und nicht zuletzt die nepalesische Kultur berücksichtige. Der vierzigminütige Film wird demnächst im nepalesischen Fernsehen ausgestrahlt und anschließend der Öffentlichkeit auf verschiedenen Online-Plattformen zur Verfügung gestellt. Das IASS plant, den Film auch in Berlin oder Potsdam zu zeigen.

IASS-Forschung zur Luftverschmutzung im Himalaya

Neben dem Forschungsprojekt „Sustainable Atmosphere for the Kathmandu Valley” (SusKat) beteiligt sich das IASS in der Region auch an der Initiative zur regionalen Bewertung von kurzlebigen klimawirksamen Schadstoffen in Asien (CCAC Regional Assessment Initiative), die von der Koalition für Klima und saubere Luft (Climate und Clean Air Coalition - CCAC) koordiniert wird. Die Bewertungsinitiative wird technische Maßnahmen, politische Möglichkeiten und institutionelle Regelungen ermitteln, die für die Länder Asiens den größten Nutzen in den Bereichen Gesundheit, Klimaschutz und Entwicklung bringen, darunter auch die Versorgung mit Energie, Nahrung und Wasser. Ein erstes Treffen der Autoren der Bewertungs-Initiative ist für den 24. und 25. November 2015 in Bangkok, Thailand, geplant. Zudem unterstützt das IASS als Lead Partner der Ziegeleieninitiative der CCAC den nachhaltigeren Wiederaufbau von Ziegeleien in Nepal mit Informationen und Rat. Das IASS-Projekt „Umweltrecht und Institutionen für Luft, Klima und Nachhaltigkeit“ (ELIAS) (Environmental Law and Institutions for Air, Climate, and Sustainability) arbeitet bei der Umsetzung der wissenschaftlichen Ergebnisse eng mit SusKat zusammen.

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15.10.2015