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Headline: Gemeinsam zur kommunalen Wärmewende

Das Deutsch-Französische Zukunftswerk (DFZW) hat seinen dritten Arbeitszyklus unter dem Motto „Planen, Sanieren, Reduzieren“ gestartet, um lokale Projekte der kommunalen Wärmewende in Deutschland und Frankreich zu erforschen. In diesem Zyklus, der bis Ende 2024 dauert, werden Handlungsempfehlungen für die nationalen Politiken in beiden Ländern erarbeitet. Die Zusammenarbeit mit den neuen Partnerstädten und -kommunen sowie Landkreisen begann mit einem Auftaktreffen am 18. und 19. Oktober 2023 in Berlin.

Auftakttreffen Deutsch-Französisches Zukunfstwerk Berlin
Gruppenfoto des Auftakttreffens des Deutsch-Französischen Zukunfstwerks in Berlin zum Start des dritten Arbeitszyklus. DFZW/ Rolf Schulten

Deutsch-Französisches Zukunftswerk beginnt dritten Arbeitszyklus

Wie kann die kommunale Wärmewende in Deutschland und Frankreich gelingen? Dieser Frage widmet sich das Zukunftswerk in den kommenden 18 Monaten. Das hauptamtliche Projekt wurde durch den Aachener Vertrag von 2019 ins Leben gerufen und hat den Auftrag, den deutsch-französischen Dialog zu den großen sozialen und ökologischen Transformationen zu stärken wie etwa der nachhaltigen Stadtentwicklung. Oder der Wärmewende. Denn die Gebietskörperschaften in Deutschland und Frankreich stehen vor einer Mammutaufgabe: Wie können Kommunen den eng bemessenen Zeitrahmen des deutschen Gebäudeenergiegesetzes einhalten? Wie sollten französische Gebietskörperschaften Privatpersonen bei der energetischen Sanierung ihrer Immobilien begleiten? Und wie lässt sich der Anteil erneuerbarer Energien in der Wärmeversorgung beidseits des Rheins erhöhen?

Erstes Kennenlernen: Auftakttreffen in Berlin

Beim zweitägigen Auftakttreffen in der Stadtwerkstatt Berlin und im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) lernten sich die Partnerinnen und Partner des Zukunftswerks erstmals kennen – primär Praktikerinnen und Praktiker aus der Kommunalverwaltung. Mit dabei waren kommunale Vertretungen aus den deutschen Kommunen Göttingen, Greifswald, Hagenow-Land und Hoort, München, Chemnitz, Ludwigsburg und Lörrach sowie aus den französischen Städten Brest, Lyon, Metz und Pau. Vor Ort stellten sie ihre bisherigen Maßnahmen und Projekte zur Wärmewende vor, diskutierten lebhaft und tauschten sich zu den Fragen aus, die alle brennend interessierte: Wie kann eine Wärmewende nachhaltig und solidarisch gelingen? Welche Hürden und Hemmnisse gilt es zu bewältigen? Wie können Förderungen und Unterstützung eingeholt werden? Und: Welche Faktoren haben sich als Hebel und Erfolgsprämissen herausgestellt? Zu den drei thematischen Schwerpunkten der Zusammenarbeit wurden außerdem erste gemeinsame Workshops abgehalten: Insbesondere auf die kommunale Wärmeplanung, energetische Gebäudesanierung und verstärkte Versorgung mit erneuerbaren Energien wurde und wird weiterhin der Fokus gelegt.

In den kommenden Monaten werden die Akteurinnen und Akteure ihre Erfahrungen aus einer großen Bandbreite von lokalen Projekten tiefergreifend analysieren. So wird beispielsweise Brest von einem Speicherturm für erneuerbare Energien und der Einführung eines Fernwärmenetzes berichten, Lyon über ambitionierte Ziele der Klimaneutralität und Programme zur Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, Lörrach über sein Pilotprojekt zur interkommunalen Wärmeplanung, Chemnitz über die Möglichkeiten integrierter Quartiersentwicklung.

Von der lokalen Ebene zur bundesweiten Handlungsempfehlung

Gemeinsam mit den Kommunen wird intensiv geforscht, zum Austausch angeregt und ein besseres Verständnis der lokalen Gegebenheiten gefördert. So werden Lösungsansätze für strukturelle Herausforderungen in beiden Ländern verglichen und weiterentwickelt. In Zusammenarbeit mit dem Lenkungskreis, der aus Expertinnen und Experten der öffentlichen Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft besteht, werden in zukunftsorientierten Dialogen Handlungsempfehlungen für die Landes- und Bundesebene beider Länder erarbeitet – und schlussendlich den Regierungen Deutschlands und Frankreichs übergeben.

So hat sich das Deutsch-Französische Zukunftswerk im vergangenen Arbeitszyklus unter anderem mit verbesserten Finanzierungsmöglichkeiten von kommunalen Klimamaßnahmen und Wegen zu nachhaltigen Ernährungsweisen auseinandergesetzt.

In den Handlungsempfehlungen und auf dem YouTube-Channel werden die lokalen Praxiserfahrungen mit nationalen Sichtweisen vereint, um ökologische Transformationsprozesse in beiden Ländern voranzutreiben. Somit leisten die Erfahrungen und das Engagement vor Ort einen wichtigen Beitrag für die deutschen und französischen Regierungen im Rahmen der Kooperation des Deutsch-Französischen Zukunftswerks.

DFZW Video

Weitere Informationen:


Das Deutsch-Französische Zukunftswerk wurde durch Artikel 22 des Aachener Vertrags im Jahr 2019 ins Leben gerufen. Sein Ziel ist es, sich mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen beider Länder auseinanderzusetzen. Dafür bringt es Interessengruppen und relevante Akteurinnen und Akteure aus Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus Deutschland und Frankreich zusammen.

Auf der Grundlage lokaler Erfahrungen und eines intensiven Dialogs beleuchtet das Deutsch-Französische Zukunftswerk die ökologischen, sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen, um gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln. Beteiligte des Zukunftswerks formulieren Vorschläge für die nationale Politik beider Länder.