Headline: Ein Schritt vorwärts für die Anwendung von Technologien zur CO2-Abscheidung und -Nutzung

Internationale Initiative erarbeitet globale Standards, um die Implementierung von CO2-Nutzungstechnologien voranzubringen.

Am 1. Oktober 2019 diskutierten Vertreter des EIT Climate-KIC, der Global CO2 Initiative, der Phoenix Initiative und anderer Interessengruppen in Brüssel über die Zukunft von Bewertungsmethoden für die CO2-Abscheidung und -Nutzung (Carbon Capture and Utilisation, CCU). Für diese Technologien, die in Zukunft einen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leisten können, war der Workshop ein  Schritt nach vorne im Hinblick auf die weitere Forschung und Entwicklung sowie auf dem Weg zur Kommerzialisierung.

CO2 kann als Rohstoff in industriellen Prozessen eingesetzt werden, etwa bei der Herstellung von Baustoffen und Chemikalien.
CO2 kann als Rohstoff in industriellen Prozessen eingesetzt werden, etwa bei der Herstellung von Baustoffen und Chemikalien. istock/vm

Der Workshop steht im Kontext der gemeinsamen und individuellen Bemühungen der Global CO2 Initiative, des EIT Climate-KIC, der Phoenix Initiative und anderer europäischer Organisationen zur Harmonisierung sektorübergreifender ökologischer und ökonomischer Bewertungsrichtlinien für CO2-Abscheide- und -Nutzungstechnologien

Der Workshop wurde vom IASS als Teil seines Beitrags zu „CO2nsistent“ veranstaltet, einem dreijährigen Projekt, das von der Global CO2 Initiative und dem EIT Climate-KIC initiiert und finanziert wurde, mit dem Ziel, ein harmonisiertes, umfassendes Instrument für die Bewertung von CCU bereitzustellen.
CCU umfasst die Abscheidung des Treibhausgases CO2 aus der Luft oder aus Punktquellen und seine anschließende Umwandlung zum Beispiel in chemische Produkte. CCU-Technologien können die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Industriesektoren fördern, schädliche Umweltauswirkungen verringern und auch wirtschaftlich attraktiv sein. Im Kontext einer Kohlenstoff-Kreislaufwirtschaft können CO2-Nutzungstechnologien eine wichtige Rolle für den Klimaschutz spielen. Da die Nutzung von CO2 als Kohlenstoffquelle weltweit Aufmerksamkeit auf sich zieht, wird die Notwendigkeit einer standardisierten Bewertung der Umsetzung von CCU immer dringlicher.

Die Erarbeitung einheitlicher Leitlinien durch verschiedene  Akteure ist eine große Herausforderung im Standardisierungsprozess. Das Treffen in Brüssel trug dazu bei zu klären, ob die individuell entwickelten Leitlinien miteinander vereinbar sind. Mögliche Inkonsistenzen können zu Verwirrung in Entscheidungsprozessen führen. Bereits in einem früheren Workshop an der University of Michigan, Ann Arbor, im April 2019 befassten sich die Global CO2 Initiative, das EIT Climate-KIC, das US National Energy Technology Laboratory und das US National Renewable Energy Laboratory erfolgreich mit der Harmonisierung von Richtlinien im Rahmen von ISO-Normen und mehreren nationalen Bemühungen in den USA.