Forschungsinstitut für
Nachhaltigkeit | am GFZ

Die Ausblendung von Konflikten in transdisziplinärer Forschung: Viele Wege führen nach Rom. Reaktion auf B. Nölting et al. in GAIA 34/2 (2025): Wissenschaftsorganisationen als Impulsgeber einer Nachhaltigkeitstransformation

Nölting et al. (2025) haben wertvolle Leitlinien für Wissenschaftsorganisationen vorgestellt, um die Forschung stärker auf die Unterstützung nachhaltiger Transformationen auszurichten und zentrale Anliegen transdisziplinärer Forschung aufzugreifen. Die hier formulierte Kritik richtet sich auf eine Leerstelle: die unweigerlichen Konflikte, die jede Transformation begleiten. In einer von Polykrisen, Populismus und Polarisierung geprägten Welt sind Zielkonflikte unvermeidbar und lassen sich nicht durch Konsensprozesse auflösen. Transdisziplinarität darf nicht als ,,Friede-Freude-Eierkuchen“-Ansatz verstanden werden, Wissenschaft ist nicht dafür da, für die Gesellschaft Konflikte zu entscheiden. Ihre Rolle liegt vielmehr darin, systemisches Wissen über komplexe Zusammenhänge bereitzustellen, die Trade-offs möglicher Optionen offenzulegen und als Vermittlerin Diskursprozesse katalytisch zu unterstützen.

Publikationsjahr

2025

Publikationstyp

Zitation

Renn, O. (2025). Die Ausblendung von Konflikten in transdisziplinärer Forschung: Viele Wege führen nach Rom. Reaktion auf B. Nölting et al. in GAIA 34/2 (2025): Wissenschaftsorganisationen als Impulsgeber einer Nachhaltigkeitstransformation. GAIA - Ecological Perspectives for Science and Society, 34(3), 133-136. doi:10.14512/gaia.34.3.3.

DOI

10.14512/gaia.34.3.3
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