The micropolitics of collaborative governance: a power-sensitive and process-oriented perspective
Warum führen Prozesse der collaborative governance oft eher in die Sackgasse als zum Erfolg? Die vorliegende kumulative Dissertation geht dieses Problem an, indem sie die Mikroebene von collaborative governance analysiert. Untersuchungsgegenstand ist die Mikropolitik, verstanden als weites Spektrum an Aktivitäten, Interventionen und Taktiken, mit denen beteiligte Akteure – seien es VeranstalterInnen, ModeratorInnen oder TeilnehmerInnen – kollaborative Prozesse gestalten. Es ist dieser Fokus auf alltägliche Handlungen und ihre Auswirkungen, so argumentiert die Arbeit, der ein besseres Verständnis ermöglicht, wann und warum kollaborative Prozesse unproduktiv werden. Um dies zu erreichen, verwendet der grundlegende Teil der Dissertation (Artikel 1) Macht als sensibilisierenden Begriff, um die Mikrodynamiken zu untersuchen, welche collaborative governance prägen. Der Artikel entwickelt ein Analysemodell, um die empirische Untersuchung der collaborative governance aus einer machtsensiblen und prozessorientierten Perspektive zu ermöglichen. Die weiteren Artikel folgen dem roten Faden der Dissertation und untersuchen die Mikropolitik der collaborative governance, indem sie die Wechselwirkungen und den Beitrag von Moderationsgegenständen zum potenziellen Erfolg oder Misserfolg kollaborativer Prozesse aufzeigen (Artikel 2), sowie die speziellen Kenntnisse, Fähigkeiten und Praktiken untersuchen, die bei der Gestaltung eines Beteiligungsprozesses mobilisiert werden (Artikel 3). Die Arbeit basiert auf einem abduktiven Forschungsansatz, bewegt sich zwischen empirischen Daten und Theorie hin und her, und entwickelt ein Repertoire an Begriffen und Konzepten - von analytischen Begriffen (designed and emerging interaction orders, flows of power, arenas for power) bis hin zu Moderationspraktiken (scripting, situating, und supervising) und Wissensarten (Prozessexpertise) - um die minutiösen und kontinuierlichen Gestaltungen (und Umgestaltungen) von kollaborativen Prozessen zu veranschaulichen und untersuchen. Diese Begriffe und Konzepte erlauben ForscherInnen, ihren Blick auf die Mikroebene von kollaborativen Prozessen zu schärfen. Die Dissertation verdeutlicht damit die Feinheiten von Macht, welche bei einem Fokus auf Ergebnisse statt auf die ihnen vorgelagerten Prozesse oft übersehen werden, und unterstützt die Bemühungen, potenzielle Quellen von collaborative impasse zu identifizieren.zeige weniger
Publikationsjahr
Publikationstyp
Zitation
Molinengo, G. (2022). The micropolitics of collaborative governance: a power-sensitive and process-oriented perspective. PhD Thesis, Universität Potsdam, Potsdam. doi:10.25932/publishup-57712.