Headline: Medien und ihre Wirkung auf umwelt- und gesundheitsbezogenes Verhalten

In einer zunehmend differenzierten Medienlandschaft mit konventionellen Massenmedien wie Zeitungen und TV sowie neuen internet-basierten Medien hat sich die Funktion der Medienberichterstattung signifikant geändert: es geht weniger um Informationsübertragung als um Meinungsbestätigung. Das hat zwei Ursachen: Erstens unterstützt das Internet den Hang zur Beliebigkeit in der Begründung von Urteilen. Zweitens kann das Internet zu einer Verzerrung der Außenwelt beitragen. Eine kritische und selbstkritische Haltung zu den Inhalten der Medien tut also not. Es gibt viele Risiken zu Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen, die in den Medien hochgespielt und künstlich aufgeladen werden (etwa Lebensmittelskandale oder Kriminalitätsrisiken), während andere Risiken wie Klimawandel oder zunehmende Resistenz gegen Antibiotika zwar erwähnt, aber kaum handlungsrelevant behandelt werden. Von daher ist ein Ausharren in den bequemen Echoräumen der öffentlichen Kommunikation ein großes Problem für die Förderung eines sachgerechten Wissens über Umwelt- und Gesundheitsrisiken und eine Herausforderung für den demokratischen Diskurs.

Publikationsjahr
2018
Publikationstyp
Monographien und Sammelwerke
Zitation

Renn, O. (2018). Medien und ihre Wirkung auf umwelt- und gesundheitsbezogenes Verhalten. In C. T. Schmitt, & E. Bamberg (Eds.), Psychologie und Nachhaltigkeit: Konzeptionelle Grundlagen, Anwendungsbeispiele und Zukunftsperspektiven (pp. 91-102). Cham: Springer.

DOI
10.1007/978-3-658-19965-4_8
Beteiligte Mitarbeiter
Beteiligte Projekte
Systemische Risiken