Headline: Zeitig reagieren auf die UN-Forderung nach einem "Jahrzehnt des Handelns"

Am 5. März 2020 werden die walisische Regierung und das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) eine gemeinsame Tagung im Radisson Blu Hotel in Berlin veranstalten. Der eintägige Workshop "The Future is Now" (in engl. Sprache) wird ein greifbares Beispiel von Ziel Nr. 17 der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zeigen - es soll globale Partnerschaften stärken ("Partnerships for the Goals“ der Sustainable Development Goals).

Insbesondere soll gezeigt werden, wie die Zusammenarbeit zwischen europäischen Ländern auf lokaler und subnationaler Ebene unsere Reaktion auf die Ziele der SDGs und die Agenda 2030 stärken kann.

Der Bericht der Vereinten Nationen "The Future is Now: Science for Achieving Sustainable Development", stellt fest, dass das derzeitige Entwicklungsmodell nicht nachhaltig ist. Es wird deutlich, dass die in den vergangenen zwei Jahrzehnten erzielten Fortschritte Gefahr laufen, durch eine irreversible Verschlechterung der natürlichen Umwelt und Verschärfung der sozialen Ungleichheiten rückgängig gemacht zu werden. Jedoch kamen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit zu dem Schluss, dass eine optimistischere Zukunft immer noch erreichbar ist, jedoch nur durch eine drastische Änderung der Entwicklungspolitik mit Anreizen und Maßnahmen.

Der UN-Generalsekretär hat alle Bereiche der Gesellschaft aufgerufen, sich für ein Jahrzehnt des Handelns auf drei Ebenen zu mobilisieren: globales Handeln, lokales Handeln und Aktivität der Menschen. Die Veranstaltung "Die Zukunft ist jetzt" bietet eine frühzeitige Gelegenheit, um zusammenzukommen und dem Aufruf des Generalsekretärs für ein "Jahrzehnt des Handelns" nachzukommen.

>> Wenn Sie an dieser Veranstaltung teilnehmen möchten, finden Sie am Ende dieses Artikels einen Link zum vollständigen Programm und zur Anmeldung (Das Event wird auf Englisch stattfinden). <<

Die Veranstaltung findet außerdem am fünften Jahrestag des bahnbrechenden "Well-being of Future Generations Act" statt, welcher Wales zum ersten Land der Welt machte, das ein Gesetz zur Unterstützung der Umsetzung der Agenda 2030 verabschiedete. Wir freuen uns daher, dass der erste walisische Minister, Mark Drakeford, AM, die Grundsatzrede halten wird. Dieses Gesetz soll das "business as usual" auf allen Regierungsebenen in Wales grundlegend in Frage stellen. Es verpflichtet die öffentlichen Einrichtungen in Wales, einschließlich der walisischen Regierungsministerien, die Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf künftige Generationen zu berücksichtigen.

Das walisische Gesetz für zukünftige Generationen fasst den Geist und das Wesen von zwei Jahrzehnten der Arbeit der Vereinten Nationen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung zusammen... Wir hoffen, dass das, was Wales heute tut, die Welt morgen tun wird...

Vereinte Nationen 2015

Es ist daher ermutigend zu sehen, dass Lord John Bird vor kurzem die Gesetzgebung für künftige Generationen in das britische Parlament eingebracht hat. Die Zeitschrift „Big Issue“ führt eine öffentlichkeitswirksame Kampagne zur Unterstützung dieses Gesetzesentwurfs durch. Bei den jüngsten Parlamentswahlen hat sie sich die Unterstützung eines breiten Spektrums von Abgeordneten gesichert.

Ich habe mich sehr darüber gefreut, mit den Kollegen des IASS und der walisischen Regierung zusammenzuarbeiten, um eine Veranstaltung zu konzipieren und zu koordinieren, die sowohl inhaltlich als auch in der Art und Weise, wie die Veranstaltung organisiert wird, die Diskussion über die Ziele der nachhaltigen Entwicklung voranbringen soll. Für diejenigen, die Berlin nicht mit verantwortungsbewussten Reisemöglichkeiten erreichen können, übertragen wir die Veranstaltung per Live-Streaming.

Die Veranstaltung konzentriert sich auf die Bedeutung der Partnerschaft und die Notwendigkeit, festzustellen, wo die Worte auf lokaler und subnationaler Ebene in Taten umgesetzt werden. Sie wird versuchen, Wege zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den europäischen Ländern zur Unterstützung der Agenda 2030 aufzuzeigen, und wie dies wiederum die globale Zusammenarbeit stärken kann.

Wir werden die Workshop-Teilnehmer ermutigen, Wege zu erkunden, um zu entdecken, ob es Lektionen oder Prinzipien gibt, die herausgefunden und breiter angewendet werden können.

Neben der Klimakrise, der Krise der biologischen Vielfalt und der wachsenden Ungleichheit identifizieren viele Forscher und Kommentatoren Bedrohungen für langjährige demokratische Normen. Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger war schon immer ein Kernmerkmal der nachhaltigen Entwicklung. Als Antwort auf unsere aktuellen Herausforderungen glaube ich jedoch, dass wir uns stark auf innovative Wege konzentrieren müssen, um die Bürger sinnvoll einzubinden. Aus diesem Grund freue ich mich sehr, dass wir Ansätze für bürgerschaftliches Engagement in Deutschland vorstellen können, darunter eine Rede von Professorin Patrizia Nanz vom IASS und einen Workshop zum Berliner Mobilitätsgesetz.

Weitere Programmpunkte werden sich mit diesen Themen auseinandersetzen:

  • die Entwicklung der Meeresenergie in Wales und die Energiewende in Deutschland;
  • die Reaktionen auf die Transformation nach der Kohleverstromung in der Lausitz und in Südwales; und
  • das Konzept der Wohlstandswirtschaft.

Diese Veranstaltung bietet eine lebendige Demonstration der Mission des IASS:

Wir betreiben transdisziplinäre, transformative und ko-kreative Forschung in Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft, Gesellschaft und Politik mit dem Ziel, Lösungen für kritische Nachhaltigkeitsherausforderungen zu entwickeln und nationale und internationale Entscheidungsprozesse zu unterstützen.

IASS

Für mich unterstreicht die Veranstaltung die einzigartigen Möglichkeiten, die ein IASS-Fellowship bietet. In den vergangenen zehn Monaten habe ich sehr davon profitiert, dass ich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie anderen Fellows in Kontakt treten konnte, um das breite Spektrum der Forschung, in der sie tätig sind, zu diskutieren und eingehend zu untersuchen. Eine meiner Ambitionen für meine Zeit als Fellow war es, zu analysieren, wie ich meine praktische Erfahrung mit der akademischen Expertise und der wissenschaftlichen Strenge des IASS kombinieren kann. Ich freue mich, dass diese Veranstaltung uns die Möglichkeit gibt, diese Erforschung auf breiterer Ebene zu teilen.

Zusätzlich wird die Veranstaltung "The Future is now" nur fünf Wochen nach dem formellen Austritt Großbritanniens aus der EU stattfinden. Zu diesem Zeitpunkt weiß noch niemand, ob der Austritt ein kurzer, brutaler Bruch oder eine lange, komplizierte Neukalibrierung der Beziehungen sein wird. Ich persönlich denke, dass es unabhängig von der Form der Scheidung eine Angelegenheit von großer Traurigkeit, Enttäuschung und Besorgnis hinsichtlich der Auswirkungen auf künftige Generationen ist.

Ich hoffe wirklich, dass Sie an dieser Veranstaltung teilnehmen können! Wir wünschen uns, dass möglichst viele Menschen am 5. März in Berlin zu uns kommen. Wenn Sie nicht persönlich teilnehmen können, haben sie auch die Möglichkeit virtuell dabei zu sein. Indem Sie diese Veranstaltung unterstützen und Ihre Ideen sowie Erfahrungen einbringen, zeigen Sie aktiv Ihr Engagement für eine europaweite Zusammenarbeit und stärken insbesondere die bestehende Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Wales.

Hinweis: Das Event wird auf Englisch stattfinden.

Interview mit Senior Fellow Mike Palmer zum Workshop "The Future is now"

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