Overline: Deutsch-Französisches Zukunftswerk
Headline: Deutsch-Französischer Erfahrungsaustausch über Transformationsprozesse

Vom 16. bis zum 17. November kommen in Dünkirchen (Frankreich) 40 Menschen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung aus beiden Ländern zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und Empfehlungen für die Transformation hin zu ökologisch nachhaltigen Gesellschaften zu entwickeln.

Dünkirchen Jachthafen Frankreich
Blick auf das Rathaus von Dünkirchen auf der anderen Seite des Jachthafens, dem "Bassin du Commerce". Shutterstock/ Erik AJV

Das Treffen in Dünkirchen ist Teil des ersten Arbeitszyklus des Deutsch-Französischen Zukunftswerks, in dessen Mittelpunkt der ökologische Wandel und die Transformationen sowie gesellschaftliche Resilienz stehen. Ausgangspunkt der Arbeit sind die Erfahrungen von Kommunen in Deutschland und Frankreich mit der Steuerung von Transformationsprozessen. Ziel ist die gemeinsame Erarbeitung von Handlungsempfehlungen an beide Regierungen.

Die Ko-Direktorin des Deutsch-Französischen Zukunftswerks Prof. Patrizia Nanz (Politikwissenschaftlerin und Expertin für Demokratie, beteiligende Verwaltung und Nachhaltigkeit) sagt dazu:

„Um auf Herausforderungen wie die Klimakrise zu reagieren, werden wir den Umbau unserer Gesellschaften erheblich beschleunigen müssen. Dafür müssen wir von lokalen und regionalen Initiativen lernen, die bereits erfolgreich umfangreiche Veränderungen adressiert und Lösungen entwickelt haben. Sie zeigen, wie in Partnerschaften zwischen staatlichen Institutionen, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft Lösungen erarbeitet und der Wandel kollektiv gestaltet werden kann.“

Patrizia Nanz

Hintergrund

Das Deutsch-Französische Zukunftswerk wurde durch den im Januar 2019 unterzeichneten Aachener Vertrag ins Leben gerufen, um sich mit Transformationsprozessen in beiden Gesellschaften auseinanderzusetzen. Dafür untersucht das Zukunftswerk, wie Transformationen in Deutschland und Frankreich von lokalen Akteure und Akteurinnen gestaltet werden können. Die lokalen und regionalen Partnerinitiativen unterstützt das Zukunftswerk durch partizipative Aktionsforschung und die Gestaltung eines gegenseitigen Austausches. Auf dieser Grundlage entwickelt das Zukunftswerk in einem kollaborativen Prozess konkrete Maßnahmen, um Transformationen zu ökologisch nachhaltigen und resilienten Gesellschaften voranzutreiben. Diese Handlungsempfehlungen werden dem Deutsch-Französischen Ministerrat sowie der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung vorgelegt.

In Zusammenarbeit mit dem Gemeindeverband Dünkirchen untersucht das Zukunftswerk, wie wirtschaftliche Entwicklung, sozialer Zusammenhalt und Klimaschutz in Einklang gebracht werden können. Der Gemeindeverband und die ansässigen wirtschaftlichen Akteure wollen gemeinsam eine Dekarbonisierung der Schwerindustrie erreichen und den Wirtschaftsstandort erhalten. Dabei ist die Einbindung der lokalen Bevölkerung eine besondere Herausforderung. Denn die Bürger und Bürgerinnen sind sich der negativen Auswirkungen der Schwerindustrie auf Gesundheit und Wohlbefinden zunehmend bewusst, während die Beschäftigungsquote in der Industrie und damit der unmittelbare Nutzen für die lokale Bevölkerung abnehmen.

Weitere lokale und regionale Initiativen des ersten Arbeitszyklus liegen in Marburg (DE), Nebelschütz (DE), dem Burgenlandkreis (DE) sowie Loos-en-Gohelle (FR) und Mouans-Sartoux (FR).

Industrie- und Energiewende in Dünkirchen / Transition industrielle et énergétique à Dunkerque