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Headline: 2. DiDaT Stakeholder Konferenz

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 2. Stakeholder-Konferenz des DiDaT-Projektes
35 Praktikerinnen und Praktiker sowie 39 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentierten bei der 2. Stakeholder-Konferenz des DiDaT-Projektes unbeabsichtigte Nebenfolgen der Nutzung digitaler Daten. Dirk Marx

Auf der 2. DiDaT Stakeholder-Konferenz am 22.01.2020 bei Fraunhofer Fokus in Berlin präsentierten sieben Arbeitsgruppen ihre Feinpläne zu den Vulnerabilitäten zur Erstellung der Kapitel des Weißbuches. Die Vulnerabilitätsräume sind in unterschiedlichen Kategorien gruppiert: 

Gruppierungen

Kategorien der Vulnerabilitätsräume

1 - Auswirkungen

Mobilität, Gesundheit, Zukunft der KMU und Landwirtschaft

2 – werteorientierter Raum

Soziale Medien

3 - institutionell orientierte Räume

Vertrauenswürdige und zuverlässige Soziale Medien sowie Cybercrime /Cyber Securit

Jedes der Kapitel im Weißbuch soll fünf bis sieben sozial robuste Orientierungen beinhalten, welche einen nachhaltigen Umgang mit gesellschaftlich bedeutsamen, unintendierten Nebenfolgen (Unseens) zu digitalen Daten umreissen. Beispiele für Unseens sind: 

Ökonomisch

  • Erhöhung der ökonomischen Ungerechtigkeit (Digital Divide) durch Umstrukturierung von Wirtschaft und Jobprofilen (Verlust von Arbeitsplätzen)
  • Gefährdung der Geschäftspotentiale von Kleinunternehmen (KMU) durch digitalen Plattformbetreiber, die durch den unmittelbaren Zugang zu Transaktionsdaten erfolgreiche Produkte erkennen und konkurrieren

Ökologisch

  • Verhinderung von umweltbezogenen Reboundeffekten durch erhöhten Verbrauch, z.B. von CO2 und nicht erneuerbaren Rohstoffen oder durch Effizienzsteigerung der Digitalisierung (WBGU: Digitalisierung ist Brandbeschleuniger der Zerstörung von Umwelt und sozialen Systemen)

Soziokulturell

  • Möglicher Verlust der informationellen Selbstbestimmung und Privatsphäre 
  • Schutz der Menschenwürde durch Cyberstalking, Hate Speech, Trolling, Verleumdung und andere Formen
  • Potentieller Zerfall sozialer Regeln und analoger Diskursfähigkeiten 
  • Verhinderung der Internetsucht von gefährdeten Personen und Gruppen 
  • Verlust der Demokratiefähigkeit durch «Reality Shift», d.h. idiosynkratische, durch manipulierte Falschinformation geprägte, persönlich geglaubte, gesellschaftliche subjektive Wahrheiten

Die Unseens wurden in einem einjährigen Prozess von den Arbeitsgruppen der Vulnerabilitätsräume erstellt, die jeweils aus sechs Wissenschaftler/Iinnen und Praktike/Iinnen bestehen (siehe Organigramm). Die ursprünglich für den 23. Juni 2020 geplante 3. Stakeholder-Konferenz musste aufgrund von Corona verschoben werden. Die erste Fassung des Weißbuchs wird einen Monat verspätet der «gezielten Öffentlichkeit» übergeben. Die nächste Stakeholderkonferenz findet am 24. Februar 2021 in den Räumen von Fraunhofer Fokus statt. Jedes der Kapitel wird danach in einem «transdisziplinären Vernehmlassungsverfahren» von 30-50 Persönlichkeiten und Organisationen gelesen und kommentiert. Aufbauend auf den darauf folgenden Workshops zu diesen Rückmeldungen, wird das Weißbuch Aussagen und Orientierungen enthalten, welche für einen verantwortungsvollen Umgang mit Daten bedeutende Wegweiser und Leitplanken enthalten.

Für weitere Informationen siehe Newsletter 03.