Zukünfte https://www.rifs-potsdam.de/de de Werte und Traditionen des klassischen Musikbetriebs behindern Wandel zur Nachhaltigkeit https://www.rifs-potsdam.de/de/news/werte-und-traditionen-des-klassischen-musikbetriebs-behindern-wandel-zur-nachhaltigkeit <span>Werte und Traditionen des klassischen Musikbetriebs behindern Wandel zur Nachhaltigkeit</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/bianca-schroeder">bsc</a></span> <span><time datetime="2024-01-04T06:47:09+01:00" title="Donnerstag, Januar 4, 2024 - 06:47" class="datetime">Do, 01/04/2024 - 06:47</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> Orchester <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/gina-emerson" hreflang="de">gem</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder" hreflang="de">bsc</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/93">Zukünfte</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/233">Soziale Gerechtigkeit</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Für ihre <a href="https://doi.org/10.17879/sun-2023-5255">Studie</a> führten Gina Emerson und Manuel Rivera Interviews mit 25 Mitgliedern eines deutschen Orchesters, analysierten 13 Interviews, die auf dem <a href="https://www.orchester-des-wandels.de/">Blog des Orchesters des Wandels</a> – einer etablierten Nachhaltigkeitsinitiative – erschienen sind, und verglichen die Aussagen mit sechs „Diskursbeispielen“, wie öffentlichen Deklarationen, Positionspapieren und Projektbeschreibungen von Institutionen. Dabei stießen sie auf ausgeprägte Beharrungskräfte: Sowohl Musikerinnen und Musiker als auch Institutionen zeigten nur an ausgewählten Aspekten nachhaltiger Entwicklung Interesse und übten kaum Kritik an gängigen Verhaltensweisen in der Branche.</p><h3>Selbstkritik als Voraussetzung für Veränderung</h3><p>Als Indiz für transformative Wirkung nahmen die Forschenden die Ausprägung von Selbstkritik. „Selbstkritik ist eine wichtige Bedingung dafür, dass Akteurinnen und Akteure an den Strukturen der eigenen Praxis ansetzen, mit dem Ziel, zu komplexen Veränderungsprozessen beizutragen. Je selbstkritischer Akteurinnen und Akteure sind, desto reflektierter sind ihre Routinen und desto wahrscheinlicher ist es, dass sie Transformationen in ihren Institutionen ermöglichen können“, erläutert Gina Emerson. Während in den institutionellen Publikationen kaum selbstkritische Äußerungen zu finden waren, brachten die Interviews mit den Orchestermusikerinnen und -musiker eine große Bandbreite an Reflexionen zutage. Die Forschenden identifizierten drei Typen: die <strong>Kritisch-Motivierten</strong>, die <strong>Einverstandenen</strong> und die <strong>Aufmerksamen</strong>.</p><p>In allen 25 Interviews fanden sich Kernaspekte des modernen Nachhaltigkeitsdiskurses wieder, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung. Ökologische Grenzen waren insgesamt am präsentesten, tauchten aber nur selten in Form einer expliziten Erwähnung von planetaren Grenzen oder Kipppunkten auf. Globale Auswirkungen des Überschreitens dieser Grenzen nannten nur sehr wenige Befragte. Gerechtigkeitsaspekte, etwa Hinweise auf Ungleichheiten zwischen verschiedenen Teilen der Welt oder verschiedenen Generationen, tauchten bei den Kritisch-Motivierten und den Aufmerksamen immer wieder auf.</p><p>Die Kritisch-Motivierten zogen insgesamt häufiger globale Beispiele für Klimawandelphänomene heran und warfen einen gut informierten Blick auf verschiedene Kern- und Randphänomene der Nachhaltigkeit. Zugleich zweifelten sie auch Routinen des klassischen Musikbetriebs überdurchschnittlich stark an, zum Beispiel in Hinblick auf den Tourneebetrieb. Die Einverstandenen äußerten solche Kritik sehr selten, sie strichen vielmehr den gesellschaftlichen Wert des Orchestermusizierens heraus. Beim Gedanken an den Klimawandel nannten sie vor allem Trauer über Naturzerstörung.</p><p>Die Aufmerksamen unterscheiden sich von den Kritisch-Motivierten in zweierlei Hinsicht. Bei ihnen ist der Glaube an den gesellschaftlichen Auftrag von klassischer Musik schwächer ausgeprägt, zudem bejahten sie die Frage nach der eigenen Verantwortung in der Klimakrise nicht klar oder bezogen sie nicht auf den Orchesterbetrieb, sondern auf eigene Rollen außerhalb des Orchesters – etwa als Elternteil oder private Verbraucherin.</p><h3>Wenig Beachtung für soziale Aspekte der Nachhaltigkeit</h3><p>In den öffentlich zugänglichen Blog-Interviews zeigte sich noch stärker die Tendenz, Nachhaltigkeit auf Umweltfragen zu verengen, während Gerechtigkeitsfragen nur von einem einzigen Interviewten angesprochen wurden. Die positive Wirkmacht der klassischen Musik wurde häufig betont.</p><p>„Insgesamt sind wir in den Interviews und Dokumenten häufig dem Wunsch nach einer Vorbildfunktion des klassischen Musikbetriebs begegnet. Daran wird aber auch ein Zwiespalt in Bezug auf gesellschaftliche Relevanz deutlich: Einerseits engagiert man sich für Nachhaltigkeit oder spricht sich zumindest dafür aus, um die eigene gesellschaftliche Daseinsberechtigung zu verteidigen. Andererseits befördert die Priorisierung musikalischer Exzellenz und ‚Hochleistung‘ den Impuls, sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen und sich auf die angeblich sowieso schon immer nachhaltige Kunst zu konzentrieren. Dieser Widerspruch steht einer tiefgehenden, transformativen Nachhaltigkeitsbewegung in der klassischen Musik im Wege“, sagt Manuel Rivera.</p><p>Die historisch etablierten Werte der Exzellenz und der Bewahrung eines als unbeweglich verstandenen kulturellen Erbes erzwingen das Beibehalten der Spielregeln und behindern praktische Schritte zur Entschleunigung des Konzertbetriebes, so das Fazit der Forschenden.</p><p><em>Emerson, G., Rivera, M. (2023). Selbstbestätigung und Selbstkritik durch Nachhaltigkeit im klassischen Musikbetrieb. Soziologie und Nachhaltigkeit, Bd. 9, Nr. 2, </em><a href="https://doi.org/10.17879/sun-2023-5255"><em><span class="value">https://doi.org/10.17879/sun-2023-5255</span></em></a></p> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2023-12/_SG25306_LoRes.jpg" width="8222" height="5481" alt="Zu den Orchestern, die für die Nachhaltigkeit aktiv geworden sind, gehört die Kammerakademie Potsdam. Im Rahmen der Tagung „Orchester nachhaltig weiterentwickeln“ am RIFS boten die Musikerinnen und Musiker im Juli 2023 1:1-Konzerte an. " /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Zu den Orchestern, die für die Nachhaltigkeit aktiv geworden sind, gehört die Kammerakademie Potsdam. Im Rahmen der Tagung „Orchester nachhaltig weiterentwickeln“ am RIFS boten die Musikerinnen und Musiker im Juli 2023 1:1-Konzerte an. </span> <span class="copyright">Stefan Gloede</span> </figcaption> </figure> Orchester, Ensembles und Konzerthäuser beschäftigen sich zunehmend mit Nachhaltigkeit – sowohl im Sinne der Verringerung von Umweltauswirkungen als auch auf einer diskursiven Ebene, etwa in Form von Konzerten, die programmatisch auf die Nachhaltigkeit Bezug nehmen. Leistet der klassische Konzertbetrieb damit einen wesentlichen Beitrag zu gesellschaftlichen Transformation? RIFS-Forschende sehen Verbesserungsbedarf: Viele Akteure gingen das Thema Nachhaltigkeit zu wenig selbstkritisch an. <a href="/de/media/14838" hreflang="de">1:1-Konzert</a> <p>Orchester, Ensembles und Konzerthäuser beschäftigen sich zunehmend mit Nachhaltigkeit – sowohl im Sinne der Verringerung von Umweltauswirkungen als auch auf einer diskursiven Ebene, etwa in Form von Konzerten, die programmatisch auf die Nachhaltigkeit Bezug nehmen. Leistet der klassische Konzertbetrieb damit einen wesentlichen Beitrag zu gesellschaftlichen Transformation? RIFS-Forschende sehen Verbesserungsbedarf: Viele Akteure gingen das Thema Nachhaltigkeit zu wenig selbstkritisch an.</p> <a href="/de/forschung/ein-nachhaltiger-kulturauftrag-fuer-musik-ein-neuer-aspekt-orchestraler-exzellenz" hreflang="de">Ein nachhaltiger Kulturauftrag für Musik - ein neuer Aspekt orchestraler Exzellenz</a> <a href="/de/forschungsgruppe/kunst-und-wissenschaft" hreflang="de">Kunst und Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung</a> <a href="/de/forschungsbereich/plattformen-fuer-wissenschaft-und-gesellschaft" hreflang="de">Plattformen für Wissenschaft und Gesellschaft</a> 0 Thu, 04 Jan 2024 05:47:09 +0000 bsc 9965 at https://www.rifs-potsdam.de Was Kommunen brauchen, um Konflikte zu meistern https://www.rifs-potsdam.de/de/blog/2023/12/was-kommunen-brauchen-um-konflikte-zu-meistern <span>Was Kommunen brauchen, um Konflikte zu meistern</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/bianca-schroeder">bsc</a></span> <span><time datetime="2023-12-20T14:49:11+01:00" title="Mittwoch, Dezember 20, 2023 - 14:49" class="datetime">Mi, 12/20/2023 - 14:49</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/viola-gerlach"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_ViolaGerlach_12217_QF.jpg?h=d1fb02a1&amp;itok=4cmhxuv5" width="384" height="384" alt="Viola Gerlach " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/viola-gerlach"> Dr. Viola Gerlach </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/victoria-luh"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2019-11/1116_VictoriaLuh_LotteOstermann_QF.jpg?h=71f43ec5&amp;itok=C6n_J7mU" width="384" height="384" alt="Victoria Luh" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/victoria-luh"> Victoria Luh </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/viola-gerlach"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_ViolaGerlach_12217_QF.jpg?h=d1fb02a1&amp;itok=4cmhxuv5" width="384" height="384" alt="Viola Gerlach " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/viola-gerlach"> Dr. Viola Gerlach </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/victoria-luh"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2019-11/1116_VictoriaLuh_LotteOstermann_QF.jpg?h=71f43ec5&amp;itok=C6n_J7mU" width="384" height="384" alt="Victoria Luh" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/victoria-luh"> Victoria Luh </a></h3> </div> </article> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/cinematic_xxl/public/2023-12/img_5109-1920x1440.jpeg?itok=w7jQI1Eq" width="992" height="558" alt="Innovative Bürgerbeteiligung wird in Coesfeld immer wieder eingesetzt, wie hier im Rahmen des Projekts LOSLAND (www.losland.org)." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Innovative Bürgerbeteiligung wird in Coesfeld immer wieder eingesetzt, wie hier im Rahmen des Projekts LOSLAND (www.losland.org).</span> <span class="copyright">LOSLAND 2022</span> </figcaption> </figure> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>In diesem Jahr hat die Bundesregierung die Neufassung des Klimaschutzgesetzes auf den Weg gebracht. Bis 2030 sollen die Emissionen gegenüber 1990 um 65 Prozent sinken, <a href="https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/klimaschutzgesetz-2197410">bis 2045 muss Treibhausgasneutralität erreicht werden</a>. Maßnahmen für die Umsetzung dieser Ziele fallen häufig in kommunale Verantwortung, <a href="https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Klimaschutz/klimawandel_das_2_fortschrittsbericht_bf.pdf">vor allem bei der Infrastruktur</a>. Die Umsetzung in den Kommunen birgt große Herausforderungen und stößt immer wieder auch auf Widerstände.&nbsp;</p><p>Gerade auf kommunaler Ebene sind also die passenden kommunikativen Kompetenzen gefragt, um den Transformationsprozess konstruktiv zu begleiten. Dazu gehört es zum Beispiel, zwischen verschiedenen Interessen zu vermitteln, Konflikte zu schlichten oder Verständigung zwischen unterschiedlich Betroffenen zu schaffen. Doch dafür fehlen zum einen häufig finanzielle und personelle Ressourcen. Zum anderen fehlt bei politischen Entscheidungsträger*innen das Bewusstsein für die Relevanz dieser Kompetenzen. Kosten aber, die entstehen, wenn Transformationsprozesse gebremst werden oder sogar misslingen, münden zeitverzögert in Politikverdrossenheit. Gerade das Vertrauen in die Gestaltungskompetenz der Transformation ist jedoch für eine Demokratie von entscheidender Bedeutung.&nbsp;</p><p>In einer von demokratischen Werten geprägten Gesellschaft gehört das Ringen um das beste Argument dazu. <a href="https://agora42.de/wir-muessen-reden-plaedoyer-fuer-eine-transformative-gespraechskultur-viola-gerlach-sebastian-moeller/">Wir brauchen eine Übereinkunft aller Beteiligten, gemeinsam den Transformationsprozess konstruktiv und unter Nutzung ihrer verschiedenen Kompetenzen zu gestalten.</a> Das heißt auch, Spannungen und Widerstände als produktiven Modus für Transformation verstehen zu lernen.</p><p>Im Zuge der Transformation verändern sich sowohl die Zugänge zu Ressourcen als auch die Beziehungen zwischen Bund und Land, Land und Kommunen, vor allem aber auch innerhalb der Kommunen. Das führt zu Spannungen, und können diese Spannungen nicht aufgelöst werden, weben sie sich als Widerstand in den nur gemeinschaftlich zu meisternden Transformationsprozess ein. Die Suche nach einer gemeinsam getragenen Lösung wird erschwert, die Beharrungskräfte, mit denen gerade Verwaltungen konfrontiert sind, wachsen.&nbsp;</p><p>Doch was, wenn in der Diskussion über diese Spannungen Argumente nicht mehr im Fokus stehen? Wenn Emotionen beginnen die Oberhand zu gewinnen? Die Herausforderungen der Transformation werden sich nicht mit wissenschaftlichen Daten allein lösen lassen. Veränderungen sind immer auch mit <a href="https://viviandittmar.net/wp-content/uploads/2021/02/Gefuehle-und-Emotionen-Leseprobe-inhaltsverzeichnis-neu.pdf">Gefühlen assoziiert, die nur dann konstruktiv genutzt zu werden können, wenn kompetent mit ihnen umgegangen wird</a>. <a href="https://link.springer.com/article/10.1057/cpt.2011.14">Emotionen beeinflussen die Art und Weise, wie wir Argumente und Fakten verarbeiten</a>, wie sich die Gratwanderung zwischen <a href="https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/541424/gefuehlte-wahrheiten/">„Gefühlte[n] Wahrheiten“</a> und wissenschaftlichen Fakten gestaltet. Der Druck, Lösungen für die drohende Klimakatastrophe zu finden, wächst – und damit sind wir herausgefordert, neben Argumenten auch Emotionen zu thematisieren.</p><p>Diese Dynamiken erschweren die Arbeit vor Ort, denn als kleinste staatliche Einheit ist der kommunale Raum der <a href="file://C:\\Users\VLU\Downloads\AFS-Band-15_Lokale_Konflikte (1).pdf">direkte Erfahrungsraum von Bürger*innen, hier wird Wandel konkret erlebt und Gesellschaft immer wieder neu ausgehandelt</a>. Erschwerend kommt hinzu, dass kommunal Beschäftigte in ihren Kommunen auch privat verankert sind. Gleichzeitig fehlt es hier häufig an Ressourcen, um die lokalen Bedarfe nach Transparenz, Information, Dialog bis hin zu Konfliktklärung allparteilich zu begleiten. Studien und aktuelle Forschungsvorhaben wie <a href="https://www.lokonet.de/">LOKONET</a> betonen daher, wie wichtig es ist, gerade in lokalen Planungsprozessen, etwa dem Windkraftausbau, der Bearbeitung von Emotionen mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Zum Beispiel können <a href="https://www.demokon.de/files/uploads/2023/06/demokon-pp-1.pdf">lokale Entscheidungsträger*innen im Umgang mit populistischen Narrativen geschult und kommunale Foren für eine faire Streitkultur geschaffen werden</a>.</p><p>Wenn Transformation in Kommunen konstruktiv gestaltet werden soll, dann braucht es einerseits Strukturen, die Kommunen darin unterstützen, eine an die lokalen Herausforderungen angepasste Prozessbegleitung zu entwickeln und umzusetzen. Andererseits brauchen wir ein gesellschaftliches Umdenken, wie relevant kommunikative Fähigkeiten und Prozessbegleitung für die Umsetzung einer erfolgreichen Transformation sind. Kommunikative Kernkompetenzen werden jedoch bisher nicht ausreichend gefördert und gestärkt, um viel mehr Menschen zu ermutigen, diese Kompetenzen in Transformationsprozessen einzusetzen. Weder auf dem Weg ins Parlament noch in der wissenschaftlichen Ausbildung oder während des Aufbaus eines Unternehmens werden kommunikative Stärken gefördert.&nbsp;</p><h3>Fallbeispiel Coesfeld</h3><p>In Coesfeld ist es innerhalb kurzer Zeit gelungen, doppelt so viel Windenergie zu produzieren, wie die Gemeinde selbst verbraucht. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war die sehr frühe und glaubwürdige Beteiligung der Bevölkerung durch Information, Dialog und Konfliktbearbeitung. Anlass für mehr Kommunikation ist jedoch nicht nur der Windpark. Vielmehr hat sich Eliza Diekmann mit dem Ziel zur Bürgermeisterin wählen lassen, für Transparenz und offene Kommunikation einzustehen. Seit 2020 schafft sie über die rechtlich vorgeschriebenen Beteiligungsformate hinaus dialogische Formate, die vielfältige Bevölkerungsgruppen auf unterschiedlichen Sach- und Emotionsebenen abholen: Onlineangebote, Stadtdialoge, Sprechstunden oder Townhalls als Projektschmieden, in denen Menschen eigene Ideen einbringen können. Die Transparenz zwischen Bürger*innen, Verwaltung und Politik wurde in Coesfeld gestärkt.&nbsp;</p><p>Dialogoffenheit erfordert jedoch auch die Bereitschaft zu mehr Transparenz, was wiederum auch kritische und schwierige Themen sichtbar werden lässt. Dialoge lassen manche Konflikte zu Tage treten, die bisher im Unsichtbaren geschwelt haben. Das erfordert die Kompetenz, diese konstruktiv aufzunehmen und zu bearbeiten, damit die gemeinsam gefundenen Lösungen akzeptiert werden.&nbsp;</p><p><strong>Unser Fazit:</strong></p><p>Ein bisher unterschätztes Element im Transformationsprozess ist eine konstruktive Kommunikation.</p><p>Um diese Kompetenz stärker in Transformationsprozesse einzubinden und sie wirksam werden zu lassen, bräuchte es sowohl Strukturen, auf die Kommunen für eine Prozessbegleitung unbürokratisch zugreifen können, als auch ein neues Kommunikationsbewusstsein, verbunden mit der strukturellen und finanziellen Anerkennung von Kommunikationsleistung.&nbsp;</p><p>In Baden-Württemberg gibt es mit dem Forum Energiedialog ein von der Landesregierung initiiertes und finanziertes Format, das diesem Anspruch gerecht wird und bereits zahlreiche Kommunen bei der konfliktreichen Entscheidung, ob Wind-, Solar-, Wasserkraft oder Geothermie eine kommunale Option sein könnte, allparteilich unterstützt hat. Das Format wird vom Land finanziert, die Prozessbegleitung findet durch einen externen Auftragnehmer statt. Dadurch wird eine zur Konfliktbearbeitung unverzichtbare Allparteilichkeit sichergestellt. Kommunen können sich an das Forum bzw. die ausführenden Auftragnehmer wenden, ohne ein kompliziertes Ausschreibungs- oder Bewerbungsverfahren zu durchlaufen. Ein ähnliches Modell wäre auch für andere Bundesländer ein Ansatzpunkt, um die Kommunen in dieser Hinsicht stärker zu entlasten.</p><p>Konstruktive Kommunikation zu ermöglichen, ist ein zentrales Erfolgskriterium für das Gelingen von Transformation. Jeder Mensch, der sich darin weiterbilden oder bereits erworbene Kompetenzen anwenden möchte, sollte gestärkt und gefördert werden. Solange der Wert dieser Kompetenzen nicht gesehen wird, kann das vorhandene Potential nicht wirklich transformativ wirksam werden.&nbsp;</p> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> </ul> </div> Transformation erfordert Kommunikation <a href="/de/media/14844" hreflang="de">Coesfeld</a> <section> <h2>Neuen Kommentar schreiben</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=9983&amp;2=field_blog_comments&amp;3=blog_comments" token="vkMRG4wSAKyxBVRnuaGbeuGVKE2HZEG1cL3FCj90j7Q"></drupal-render-placeholder> </section> <a href="/de/menschen/viola-gerlach" hreflang="de">vge</a> <a href="/de/menschen/victoria-luh" hreflang="de">vlu</a> Wed, 20 Dec 2023 13:49:11 +0000 bsc 9983 at https://www.rifs-potsdam.de Bridging the Gap? Das CityScienceLab Hamburg als Experimentierfeld für Kunst-Wissenschafts-Kooperationen https://www.rifs-potsdam.de/de/blog/2023/12/bridging-gap-das-citysciencelab-hamburg-als-experimentierfeld-fuer-kunst-wissenschafts <span>Bridging the Gap? Das CityScienceLab Hamburg als Experimentierfeld für Kunst-Wissenschafts-Kooperationen</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2023-12-07T16:50:44+01:00" title="Donnerstag, Dezember 7, 2023 - 16:50" class="datetime">Do, 12/07/2023 - 16:50</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/teresa-erbach"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_teresa_erbach_QF.jpg?h=434dd692&amp;itok=WWMQ0n82" width="384" height="384" alt="Teresa Erbach" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/teresa-erbach"> Teresa Erbach </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/teresa-erbach"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_teresa_erbach_QF.jpg?h=434dd692&amp;itok=WWMQ0n82" width="384" height="384" alt="Teresa Erbach" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/teresa-erbach"> Teresa Erbach </a></h3> </div> </article> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/cinematic_xxl/public/2023-12/Bild60.png?itok=RlHb2YoT" width="992" height="558" alt="CityScienceLab Hamburg Fischköpfe" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="copyright">Club Real/ Organismendemokratie </span> </figcaption> </figure> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p><strong>Am CityScienceLab in Hamburg werden neue Formate für die Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern erprobt. Was aber sind die Ziele solcher Kooperationen? Teresa Erbach forscht am RIFS-Potsdam zur Rolle von Kunst und Kultur in Transformationsprozessen und hat an der HafenCityUniversität Hamburg ein Kooperationsprogramm wissenschaftlich begleitet.</strong></p> <p>Das <a href="https://www.hcu-hamburg.de/research/csl"><strong>CityScienceLab (CSL) </strong></a>der HafenCity Universität Hamburg arbeitet mit urbanen Daten, um neue digitale Werkzeuge für die Stadtplanung und digitale Stadtmodelle zu entwickeln. Solche Werkzeuge erlauben die Visualisierung und Simulation komplexer urbaner Entwicklungen und unterstützen städtische Akteure in Entscheidungsprozessen. Da sie aber auf der Basis von Daten über bereits existierende Objekte und Mechanismen operieren, können mit ihnen zwar Prognosen aufgestellt werden, aber keine neuen Ideen für urbane Zukünfte oder alternative Lebensentwürfe entwickelt werden. Ebenso werden emotionale Aspekte von Stadtentwicklung und ästhetische Faktoren in der Arbeit mit digitalen Modellen in der Regel nicht berücksichtigt.</p> <p>Am CSL sollen daher neben Datenanalyse und Modellierung zunehmend auch Data Storytelling und die Zusammenarbeit mit Künstlern und Künstlerinnen eine Rolle spielen. Um diesen Bereich weiter zu stärken, wurden im September 2023 während des <a href="https://www.creativecoding.city/de/festival"><strong>CCmCC-Festivals</strong></a> Kunstschaffende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammengebracht, um die Schnittstellen von Kunst, nachhaltiger Stadtentwicklung und Datenanalyse zu erkunden. In interaktiven Performances, Ausstellungen, Workshops, wissenschaftlichen Vorträgen, Serious Games, Dokumentarfilmen, immersiven Erfahrungen und Podiumsdiskussionen konnten die Besucher sich mit der Zukunft Hamburgs auseinandersetzen.</p> <p>Sie begegneten Robotern, die auf Hitzeinseln in der Stadt Bäume pflanzen und damit für politische Kontroversen sorgen, unterhielten sich mit künstlichen Intelligenzen, die von nachhaltigen Gesellschaften träumen und argumentierten aus der Perspektive von Blattläusen und Robinien über den Umgang mit eingewanderten Arten. Ein Bildgenerator zeigte ihnen, was auf ihren Fotos von der HafenCity in 50 Jahren zu sehen sein könnte und anknüpfend an Dokumentarfilme über versunkene Städte wurde die Frage diskutiert, was sich aus den Ereignissen der Vergangenheit für Küstenstädte heute lernen lässt. Unter den verschiedenen wissenschaftlichen und künstlerischen Formaten spielten dabei insbesondere drei Projekte eine zentrale Rolle, die bei der <a href="https://www.creativecoding.city/de"><strong>Kunst-Wissenschafts-Kooperation CityClimate meets CreativeCoding (CCmCC)</strong></a> entstanden waren. Dafür waren fünfzehn Kunstschaffende ans CSL eingeladen worden, um mit den digitalen Anwendungen des CSL zum Thema nachhaltige Stadtentwicklung zu arbeiten.</p> <h3>Was sind die Ziele von Kunst-Wissenschafts-Kooperationen?</h3> <p>Das Festival wurde von den Beteiligten als eine seltene und dadurch sehr besondere Möglichkeit wahrgenommen, sich als Künstlerinnen und Künstler sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Augenhöhe auszutauschen. Genauso wurde das vorausgehende Kooperationsprogramm von den Beteiligten positiv bewertet, auch wenn es mit einigen Hürden verbunden war, die sich in Kunst-Wissenschafts-Kooperationen öfters beobachten lassen. So spielt unter anderem die Frage des Ziels einer solchen Kooperation immer wieder eine Rolle.</p> <p>Sowohl für Kunstschaffende als auch für Forschende besteht ein wesentliches Ziel von Kooperationen darin, neue Perspektiven auf bestimmte Themen zu entdecken. Daneben sind Kunstschaffende in der Regel daran interessiert, neue Methoden oder Materialien kennenzulernen, während für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler häufig die Kommunikation wissenschaftlicher Inhalte nach außen eine Rolle spielt. Auch können projektbezogene Aspekte wie die Berücksichtigung ästhetischer Faktoren in Reallaboren für sie im Vordergrund stehen.</p> <p>Oft werden diese Ziele aber gar nicht im Vorhinein geklärt und kommuniziert. Im Falle des Projekts in Hamburg wurden sie bewusst gänzlich offen gehalten und es wurde stattdessen nur ein Spektrum an Themen und Methoden vorgegeben, was die Beteiligten teilweise in eine schwierige Position brachte, wie der Kommentar einer beteiligten Künstlerin zeigt:</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--quote paragraph--view-mode--default"> <blockquote class="blockquote blockquote--with-author "> <p> „The roles and the goals should be clearer. What is the goal? I´m an artist, I do art. Should I help scientists to do science? Or do we do art together? Or what are we doing? Is this rather &quot;shallow&quot; way of work REALLY beneficial to a) science b) environment work c) to art?”<br /> <br /> (&quot;Die Rollen und Ziele sollten klarer sein. Was ist das Ziel? Ich bin ein Künstler, ich mache Kunst. Soll ich Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen dabei helfen, Wissenschaft zu betreiben? Oder machen wir gemeinsam Kunst? Oder was machen wir eigentlich? Ist diese eher &quot;oberflächliche&quot; Arbeitsweise WIRKLICH nützlich für a) die Wissenschaft b) die Umweltarbeit c) die Kunst?&quot;) </p> <cite></cite> </blockquote> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Für manche Künstlerinnen und Künstler war spürbar, dass mit der Finanzierung des Projekts gewisse Erwartungen einher gingen, die aber für sie nicht ersichtlich wurden, weil sie nie definiert worden waren. Solche Ziele intern zu klären und nach außen transparent zu machen, kann für wissenschaftliche Institutionen herausfordernd sein und wird zum Teil auch vermieden.</p><p>Das mag zum Teil daran liegen, dass es wenig Erfahrung mit solchen Kooperationen gibt. Es kann aber auch daran liegen, dass es zumindest implizit einen Zielkonflikt gibt. Denn zum einen werden mit dem Engagement in Kooperationen seitens wissenschaftlicher Institution legitimerweise bestimmte Erwartungen oder zumindest Hoffnungen verbunden – auch dann, wenn diese nicht klar definiert und kommuniziert werden. Auf der anderen Seite besteht häufig der Anspruch, Kunstschaffende nicht einzuschränken und Kunst nicht zu instrumentalisieren.</p><p>Einen möglichen Ansatz, um mit diesem Dilemma in der Zusammenarbeit am Umweltbundesamt produktiv umzugehen, liefert Friedrich von Borries, der in seinem Fazit zu einem dort angesiedelten Kooperationsprogramm schreibt:</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--quote paragraph--view-mode--default"> <blockquote class="blockquote blockquote--with-author "> <p> „Die Einbettung von Kunst- und Kulturschaffenden in Projekte, die sich mit umweltpolitischen Fragestellungen beschäftigen, muss nicht die Produktion von „Kunst“ zum Ziel und als Ergebnis haben, sondern könnte durch den Dialog von Kunst und Umweltpolitik etwas „Drittes“ sein, was weder Kunst noch Umweltpolitik ist.“ </p> <cite></cite> </blockquote> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Im Gegensatz zu diesem sehr offenen Ansatz werden zum Beispiel in dem Kooperationsprogramm des <a href="https://www.art-design.fraunhofer.de/"><strong>Fraunhofer Netzwerks „Wissenschaft, Kunst und Design“</strong></a> spezifische Ausschreibungen für die Bereiche Kunst und Design formuliert, die sich auf bestimmte Ziele in einzelnen Forschungsprojekten beziehen. Das Spektrum an Möglichkeiten ist breit und reicht von sehr offen gestalteten Residenzprogrammen bis hin zu sehr konkreten Aufträgen. Die Erfahrungen mit dem CCmCC-Projekt in Hamburg zeigen, dass dabei mit Vorgaben zu Themen und Methoden ein Bedürfnis nach einer Festlegung von Zielen einhergeht. Vermutlich sollten solche Zielvorgaben umso klarer definiert sein, je enger zusammengearbeitet wird und je stärker die Kooperation einer vorgegebenen Struktur folgt.<br>&nbsp;<br>Für das CityScienceLab war das Kooperationsprogramm trotz einiger Einschränkungen ein Erfolg. Die beteiligten Forschenden haben es als bereichernd wahrgenommen, ungewohnten Ansätzen nachzugehen, es wurden Ideen entwickelt und Kontakte geknüpft, durch die eine weiterführende transdisziplinäre Zusammenarbeit über den Projektzeitraum hinaus ermöglicht wurde. Zudem wurde interessierte Öffentlichkeit erreicht, mediale Aufmerksamkeit für die Arbeit und Themen des CSL generiert, die Motivation und der Zusammenhalt am CSL verbessert. In Zukunft soll der Fokus dort aber auf längerfristigen Kooperationen im Rahmen von mehrmonatigen Forschungsaufenthalten von Künstlern und Künstlerinnen am CSL liegen, um eine tiefergehende inhaltliche Zusammenarbeit zu ermöglichen.<br>&nbsp;&nbsp;&nbsp;</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--gallery paragraph--view-mode--default"> <h3 class="gallery-title"> </h3> <div class="m-gallery"> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-12/City%20Science%20Lab-048.jpg?itok=dOrS2QbO" width="1180" height="787" alt="CityScienceLab in Hamburg Virtual Reality-Brille" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Werkzeuge wie diese Virtual Reality-Brille erlauben die Visualisierung und Simulation komplexer urbaner Entwicklungen. </span> <span class="copyright">Elisa Berdica </span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-12/City%20Science%20Lab-042.jpg?itok=ujIXnpFL" width="1180" height="787" alt="CityScienceLab in Hamburg" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">2. Werden in Hamburg zukünftig Bäume pflanzende Roboter gegen die Ausbreitung von Hitzeinseln eingesetzt?</span> <span class="copyright">Elisa Berdica </span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-12/City%20Science%20Lab-054.jpg?itok=6eDxsgCZ" width="1180" height="787" alt="CityScienceLab in Hamburg Bildgenerator" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Eine künstliche Intelligenz macht den Bewohnenden von Hamburg Vorschläge für Klimawandelanpassungs-Maßnahmen.</span> <span class="copyright">Elisa Berdica </span> </figcaption> </figure> </div> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> </ul> </div> Kunst-Wissenschafts-Festival in Hamburg <a href="/de/media/14835" hreflang="de">2311 CityScienceLab Hamburg Fischköpfe</a> <section> <h2>Neuen Kommentar schreiben</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=9961&amp;2=field_blog_comments&amp;3=blog_comments" token="1A42ZafT3wsDrCj2jyHJlOKsuDAHWRh44wH34HirpG4"></drupal-render-placeholder> </section> <a href="/de/menschen/teresa-erbach" hreflang="de">ter</a> <a href="/de/forschungsgruppe/kunst-und-wissenschaft" hreflang="de">Kunst und Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung</a> <a href="/de/forschungsbereich/plattformen-fuer-wissenschaft-und-gesellschaft" hreflang="de">Plattformen für Wissenschaft und Gesellschaft</a> Thu, 07 Dec 2023 15:50:44 +0000 slz 9961 at https://www.rifs-potsdam.de Wie Kultur einer nordfranzösischen Bergbaustadt half, grün zu werden https://www.rifs-potsdam.de/de/blog/2023/12/wie-kultur-einer-nordfranzoesischen-bergbaustadt-half-gruen-zu-werden <span>Wie Kultur einer nordfranzösischen Bergbaustadt half, grün zu werden</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/bianca-schroeder">bsc</a></span> <span><time datetime="2023-12-01T08:42:50+01:00" title="Freitag, Dezember 1, 2023 - 08:42" class="datetime">Fr, 12/01/2023 - 08:42</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/julia-plessing"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2022-07/Julia_Plessing_2022.jpg?h=04606813&amp;itok=6zo5okJH" width="384" height="384" alt="Julia Plessing" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/julia-plessing"> Dr. Julia Plessing </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/julia-plessing"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2022-07/Julia_Plessing_2022.jpg?h=04606813&amp;itok=6zo5okJH" width="384" height="384" alt="Julia Plessing" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/julia-plessing"> Dr. Julia Plessing </a></h3> </div> </article> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/cinematic_xxl/public/2023-12/Akkkordeon%20Loos-en-Gohelle.jpg?itok=8cqo--1V" width="992" height="558" alt="Musiker spielen auf einem Markt in Loos-en-Gohelle." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Musiker spielen auf einem Markt in Loos-en-Gohelle.</span> <a class="attribution-link" target="_blank" href=""> <a href="https://flickr.com/photos/124917073@N03/14416778027/in/photolist-nXXKQp-nXWLqA-RQ1cWL-goG2ME-nPk459-2ofzEQZ-2ofzkKM-K1fhNm-2ofuyXa-K1fhoJ-KQ6mVr-K1fgnA-K1sTac-KQ6iKt-K1sSxF-K1sRPr-K1sRJX-KWP1NX-K1ffoS-KQ6iRR-KU3uLy-KU3uuG-K1fh8J-K1sRiB-KU3vCy-KU3vQN-cYLBxQ-K1sSNR-KU3vsy-2nRKGn9-KU3Hk1-47bB4t-K1t2KZ-K1sTGz-KU3HpQ-KWPd1M-KU3Hfb-K1sRCK-KU3H9E-K1fhmj-KU3H25-K1t2VD-K1sRU6-K1sRsK-K1t3dx-K1t2AR-2jsWF9x-2jsWFiF-pighwP-2jsZseb" class="attribution-link copyright">Loos-en-Gohelle/CC BY-SA 2.0 Deed</a> </a> </figcaption> </figure> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p><strong>Mit Kultur den sozial-ökologischen Wandel schaffen: Wie kann das gehen? Die nordfranzösische Gemeinde Loos-en-Gohelle macht es vor. Für uns ist das Beispiel so spannend, dass wir den Prozess näher erforscht haben. Die Studie ist nun als RIFS Study erschienen.</strong></p> <h3><strong>Loos-en-Gohelle: eine Stadt im Wandel</strong></h3> <p>Als Loos-en-Gohelle seine Kohlebergwerke in den 1980er-Jahren schloss, rutschte die französische Kleinstadt in eine strukturelle Krise. Heute steht die Gemeinde wirtschaftlich besser da als ihre Nachbarorte: weniger Arbeitslose, weniger Wohnungsleerstand. Gleichzeitig ist die Stadt zur Pilotstadt der nachhaltigen Entwicklung geworden, mit Photovoltaikanlagen auf Dächern, ökologischem Bauen und nachhaltigen Mobilitätangeboten. Wir vom Deutsch-Französischen Zukunftswerk, einem Projekt des RIFS, haben uns gefragt: Wie hat Loos-en-Gohelle das geschafft? Wie hat sich die Stadt von einer schwarzen (Kohle) zur grünen (nachhaltigen) Stadt entwickelt?</p> <p>Inmitten der Krise setzte Loos-en-Gohelle partizipative Kulturarbeit auf die politische Agenda. Auf dem jährlich stattfindenden Festival Les Gohélliades konnten Einwohnerinnen und Einwohner ihre Geschichten erzählen, um die gemeinsame Bergbauvergangenheit trauern, gemeinsam in die Zukunft blicken. Das „Erzählen“ entwickelte sich zu einer Art Befreiungsakt, wie es uns Geoffrey Mathon, stellvertretender Bürgermeister von Loos-en-Gohelle, treffend beschreibt: „Die Menschen haben ein so starkes Bedürfnis, ihre Wut, ihr Gefühl der Ungerechtigkeit, ihren Schmerz auszudrücken! Es ist absolut notwendig, Räume für diesen Ausdruck zu schaffen. Wir müssen diese Energie nutzen, um Maßnahmen zu ergreifen und Innovationen zu wagen.“ Seither gestalten partizipative Kulturformate die lokale Politik mit. Gemeinsam mit der Bevölkerung entwickelt die Gemeinde nachhaltige Projekte, vom biologischen Gemüseanbau bis zur Installation von Photovoltaikanlagen.</p> <p>Kulturelle Teilhabe ist ein geeigneter Weg, ortsbezogene Stadtentwicklung umzusetzen, auch wenn ihre Methoden wie das Erzählen von Geschichten untypisch erscheinen.</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-video paragraph--view-mode--default"> <h3 class="media-title"> Transformative Kraft partizipativer Kulturarbeit -Empfehlung des Deutsch-Französischen Zukunftswerks </h3> <figure class="video video--youtube" data-youtube="4brberjWCRI"> <div class="video__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/video_thumbnails/4brberjWCRI.jpg" width="1280" height="720" alt="" /> <button class="video__button"> <h3>Video von Youtube</h3> <p>Gern möchten wir Ihnen hier einen externen Inhalt anzeigen. Mit dem Aktivieren der Inhalte geben Sie einem Drittanbieter und anderen gegebenenfalls die Möglichkeit, Daten über Sie zu sammeln.</p> <p><span class="video__button__btn">Externe Inhalte erlauben</span></p> </button> </div> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h3><strong>Die Bedeutung von partizipativer Kulturarbeit wissenschaftlich untersucht</strong></h3><p>Wir wollten wissen: Inwiefern unterscheidet sich die kommunale Kulturarbeit in Loos-en-Gohelle von Kulturpolitik andernorts? Inwieweit hat sie einen Transformationsprozess angestoßen, der sich von der Entwicklung anderer Städte und Gemeinden im nordfranzösischen Kohlerevier unterscheidet? Und wie wird diese Kulturarbeit von der lokalen Bevölkerung wahrgenommen? Diese Fragen beantwortet die Studie „Loos-en-Gohelle und sein kulturelles Ökosystem“. Sie zeigt auf, wie die Einbindung der Bevölkerung in die Kulturarbeit eine starke transformative Kraft entfalten kann. Sie zeigt jedoch auch, dass kulturelle Teilhabe ständig neu erfunden werden muss, damit der Wandel in Loos-en-Gohelle nicht an Dynamik verliert.</p><h3><strong>Partizipative Kulturarbeit muss von der Politik unterstützt werden</strong></h3><p>Als Deutsch-Französisches Zukunftswerk haben wir die Aufgabe, für die Regierungen Frankreichs und Deutschlands sowie für die lokale Politik beider Länder konkrete Aktionsvorschläge zu entwickeln, um die sozial-ökologische Transformation auf kommunaler Ebene zu beschleunigen. Als Basis dienen uns dabei Erfahrungen wie die von Loos-en-Gohelle. 2021 und 2022 haben wir die nordfranzösische Gemeinde mit deutschen Kommunen, die ebenso mit dem Strukturwandel zu kämpfen haben, in einen Erfahrungsaustausch gebracht und in interdisziplinären Workshops mit weiteren Expertinnen und Experten Handlungsempfehlungen entwickelt.</p><p>So entstand als eine von sieben <a href="https://df-zukunftswerk.eu/handlungsempfehlung-5">Empfehlungen</a> die Aufforderung an nationale Regierungen, lokale partizipative Kulturarbeit als zentralen Hebel für sozio-ökologische Transformation zu begreifen und zu stärken. Denn nicht alle Kommunen können dies, so wie in Loos-en-Gohelle geschehen, aus eigener Kraft stemmen. Eine Beratungsstelle zum Nutzen partizipativer Kulturarbeit und zur Beratung von interessierten Kommunen könnte hier Abhilfe schaffen.</p><p><strong>Link zur Studie (DE &amp; FR):</strong></p><ul><li>Florentin, D., Veys, M., Robic, N., &amp; Faltermeier, K. (2023). Loos-en-Gohelle und sein kulturelles Ökosystem: Partizipative Kulturarbeit als Grundlage für raum-bezogene Identifikation und gesellschaftlichen Zusammenhalt. RIFS Study, November 2023. <a href="https://doi.org/10.48481/rifs.2023.029">https://doi.org/10.48481/rifs.2023.029</a></li><li>Florentin, D., Veys, M., Robic, N., &amp; Faltermeier, K. (2023). <a href="https://publications.rifs-potsdam.de/rest/items/item_6003322_6/component/file_6003324/content">Loos-en-Gohelle et son écosystème culturel</a>. RIFS Study, Novembre 2023. RIFS Study, November 2023.</li></ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--gallery paragraph--view-mode--default"> <h3 class="gallery-title"> Die Abraumhalden: Vorher - Nachher </h3> <div class="m-gallery"> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-12/Terrils%20Jumeaux.jpg?itok=LpJJ25rW" width="1180" height="786" alt="Die Abraumhalden von Loos-en-Gohelle" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Die Abraumhalden von Loos-en-Gohelle</span> <a class="attribution-link" target="_blank" href=""> <a href="https://flickr.com/photos/124917073@N03/14487554586/" class="attribution-link copyright">Loos-en-Gohelle/CC BY-SA 2.0 Deed</a> </a> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-12/Trail.jpg?itok=gSMs1XDi" width="1180" height="786" alt="Die Abraumhalden wurden zu einem Naherholungsgebiet umgestaltet." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Die Abraumhalden wurden zu einem Naherholungsgebiet umgestaltet.</span> <a class="attribution-link" target="_blank" href=""> <a href="https://flickr.com/photos/124917073@N03/15291254909/in/photolist-pieFm2-nTi4aP-8rkQjZ-zYcGi1-AfMGGk-RQ1tTL-2ofx7ne-2c1hic3-zYbp3U-zYboRG-nXXKQp-nXWLqA-SaYvq9-RQ1cWL-goG2ME-nPk459-2ofzEQZ-2ofzkKM-K1fhNm-2ofx7wT-2ofuyXa-K1fhfh-K1fhoJ-KQ6mVr-K1fgnA-K1sTac-KQ6iKt-K1sSxF-K1sRPr-K1sRJX-KWP1NX-K1ffoS-K1sQXB-KQ6iRR-KU3uLy-KU3uuG-K1fh8J-K1sRiB-KU3vCy-KU3vQN-cYLBxQ-K1sSNR-KU3vsy-2nRKGn9-47bB4t-K1t2KZ-K1sTGz-KU3HpQ-KWPd1M-KU3Hfb" class="attribution-link copyright">Loos-en-Gohelle/CC BY-SA 2.0 Deed</a> </a> </figcaption> </figure> </div> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> </ul> </div> <a href="/de/media/14806" hreflang="de">Musiker spielen auf einem Markt in Loos-en-Gohelle</a> <section> <h2>Neuen Kommentar schreiben</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=9942&amp;2=field_blog_comments&amp;3=blog_comments" token="KxFDEGFttM0yHcdP519JwxdbO_cpxTjR0qFrB71JANc"></drupal-render-placeholder> </section> <a href="/de/menschen/julia-plessing" hreflang="de">jpl</a> <a href="/de/forschungsgruppe/zukunftswerk" hreflang="de">Deutsch-Französisches Zukunftswerk</a> <a href="/de/forschungsbereich/demokratie-und-nachhaltigkeit" hreflang="de">Demokratie und Nachhaltigkeit</a> Fri, 01 Dec 2023 07:42:50 +0000 bsc 9942 at https://www.rifs-potsdam.de Ein Rückblick auf die ersten Jahre des Deutsch-Französischen Zukunftswerks von Gilles de Margerie https://www.rifs-potsdam.de/de/blog/2023/11/rueckblick-auf-die-ersten-jahre-des-deutsch-franzoesischen-zukunftswerks <span>Ein Rückblick auf die ersten Jahre des Deutsch-Französischen Zukunftswerks von Gilles de Margerie</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/bianca-schroeder">bsc</a></span> <span><time datetime="2023-11-28T12:52:46+01:00" title="Dienstag, November 28, 2023 - 12:52" class="datetime">Di, 11/28/2023 - 12:52</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/frank-baasner"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-01/Frank%20Baasner.jpg?h=b7f6da94&amp;itok=jzZWY6Kt" width="384" height="384" alt="Frank Baasner" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/frank-baasner"> Prof. Dr. Frank Baasner </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/frank-baasner"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-01/Frank%20Baasner.jpg?h=b7f6da94&amp;itok=jzZWY6Kt" width="384" height="384" alt="Frank Baasner" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/frank-baasner"> Prof. Dr. Frank Baasner </a></h3> </div> </article> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/cinematic_xxl/public/2023-11/Deutsch-Franz%C3%B6sisches-Zukunftswerk-Webaufl%C3%B6sung-Tag2-75.jpg?itok=FZJ1U7be" width="992" height="558" alt="Gilles de Margerie" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Gilles de Margerie</span> <span class="copyright">Nadine Stegemann</span> </figcaption> </figure> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p><strong>Gilles de Margerie, seit 2018 an der Spitze des Regierungsinstitutes France Stratégie, hat seit der Gründung des <a href="https://df-zukunftswerk.eu/">Deutsch-Französischen Zukunftswerks</a> im Jahr 2020 die Aufgabe als dessen französischer Direktor übernommen. Im Gespräch mit seinem deutschen Amtskollegen Frank Baasner zieht er am Ende seiner Amtszeit als Generalkommissar eine erste Bilanz der Arbeit des Zukunftswerks.</strong></p> <p><em><strong>Sie haben die Anfänge dieser neuen Initiative für deutsch-französische Zusammenarbeit, die durch den Vertrag von Aachen ins Leben gerufen wurde, mitgestaltet. Welche Höhepunkte sind Ihnen nach fast vier Jahren besonders in Erinnerung geblieben?</strong></em></p> <p>Die grundlegende Überzeugung bei der Gründung des Deutsch-Französischen Zukunftswerks war, dass in den Gesellschaften unserer beiden Länder tiefgreifende Transformationen stattfinden, fast unbemerkt, abseits des Scheinwerferlichts, zu denselben Themen. Diese Transformationen spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, das Tableau der kommenden politischen Reformen zu skizzieren, die erfolgreich umgesetzt werden können. Sie sind jedoch nicht ausreichend im Bewusstsein der Akteur:innen verankert, um die volle, ihnen innewohnende Wirkung zu entfalten.</p> <p>Es war daher ein wichtiges Anliegen, neue Dialogformen zu schaffen, die es den Bürger:innen beider Länder ermöglichen, sich als Teil der Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten, ihren Regierungen und allen ihren öffentlichen Institutionen zu begreifen. Ebenso wichtig ist es, den Verantwortlichen – dem deutsch-französischen Ministerrat, der deutsch-französischen parlamentarischen Versammlung und ihrem Präsidium – diese erfolgreichen Erfahrungen unmittelbar zur Kenntnis zu bringen, damit sie deren Handeln inspirieren können.</p> <p><em><strong>Was hat der „Bottom-up“-Ansatz, der für die ersten Jahre gewählt wurde, gebracht?</strong></em></p> <p>Die Erfahrungen der ersten beiden Arbeitszyklen haben die ursprüngliche Intuition, die zur Gründung des Zukunftswerks führte, bestätigt. Nachdem das Thema eines Jahreszyklus festgelegt worden ist, identifizieren die Teams des Co-Sekretariats des Zukunftswerks interessante Projekte, die von lokalen Akteur:innen, meist von Gebietskörperschaften, getragen werden, und schlagen ihren Leiter:innen vor, sich an dem Austauschprozess zu beteiligen. Sobald einige Projekte in jedem Land ausgewählt sind, treffen sich deren Akteur:innen, tauschen Erfahrungen aus, identifizieren gemeinsame Probleme, die sie haben, sowie Lösungsansätze, die in Betracht gezogen und umgesetzt werden. Diese Phase ist von entscheidender Bedeutung. Hier entscheidet sich der Erfolg des gesamten Diskussionsprozesses. Zu den erfreulichsten Dingen gehörte die Erkenntnis, wie nah die Sorgen und Lösungsansätze in beiden Ländern beieinanderlagen. Die institutionellen, rechtlichen und kulturellen Rahmenbedingungen sind sicherlich unterschiedlich. Nicht aber die Themen und die möglichen Formen, sich ihrer anzunehmen.</p> <p>Dies dient dann als Grundlage für die Arbeit der Kerngruppe des jeweiligen Zyklus: Etwa 50 Personen, darunter natürlich Vertreter:innen aller Projektträger, die zu gleichen Teilen aus den beiden Ländern kommen, treffen sich in dem sogenannten „Resonanzraum“ – eine transdisziplinäre und binationale Gruppe, die sich insgesamt dreimal zu einem längeren Austausch trifft, um aus den gemeinsamen Erfahrungen der Gebietskörperschaften Kapital zu schlagen und politische Handlungsempfehlungen zu erarbeiten.</p> <p>Dieser Arbeitsprozess erfordert ein großes Engagement: zwei zweitägige Präsenzseminare und dazwischen eine Reihe von thematischen Treffen per Videokonferenz. Auch hier war die Qualität des Austauschs ausgezeichnet und es entstanden intensive Verbindungen zwischen den Akteur:innen, Expert:innen, Vertreter:innen der Zivilgesellschaft und den Verwaltungen, die im Resonanzraum zusammenkommen. Die Empfehlungen, die zu den beiden bisher behandelten Themen – erstens die Rolle der Gebietskörperschaften und ihrer Bürger:innen bei der ökologischen Transformation, und zweitens Initiativen für eine nachhaltige Stadtentwicklung - erarbeitet wurden, sind sowohl ehrgeizig als auch glaubwürdig.</p> <p><em><strong>In welchen Bereichen hat der deutsch-französische Dialog einen Mehrwert gebracht?</strong></em></p> <p>Das Zukunftswerk ist mittlerweile zu einem der relevanten Foren des deutsch-französischen Dialogs geworden - ein Dialog an der Schnittstelle zwischen den gesellschaftlichen Veränderungen in beiden Ländern und ihrer institutionellen Umsetzung, ein Dialog, der zu Handlungsempfehlungen führt. In dieser Hinsicht unterscheidet sich das Zukunftswerk von der bewährten Tradition des Austauschs zwischen den Zivilgesellschaften beider Länder. Es unterscheidet sich aber auch von den verschiedenen Formen des Regierungsdialogs – und unterliegt nicht denselben Zwängen.</p> <p>Die Themen der ersten beiden Arbeitszyklen waren in Politikbereiche eingebettet, deren Umsetzung in Deutschland und Frankreich sich deutlich voneinander unterscheiden, aber gleichzeitig auch recht nahe beieinander liegen konnte. Der Beitrag des Zukunftswerks bestand darin, die Konvergenz von Diagnosen und Lösungsansätzen herauszustellen und so deren Reichweite und Relevanz zu erhöhen.</p> <p>Das Thema des dritten Zyklus, der gerade erst begonnen hat, ist die Energiewende. Es ist klar, dass dieses Thema in den Beziehungen zwischen den beiden Regierungen sehr viel komplizierter ist, da grundlegende Entscheidungen, insbesondere über den Stellenwert der Kernenergie, zum Teil weit auseinander liegen. Gleichzeitig kann auf lokaler Ebene viel für Energieeffizienz, Suffizienz und innovative Lösungen im Bereich der kohlenstoffarmen Nutzung getan werden, und in den Gebietskörperschaften beider Länder wird auch tatsächlich viel getan. Dadurch werden die potenziellen Gegensätze zwar nicht überwunden, aber sie werden in ein differenzierteres Gesamtbild eingebettet. Mit dem Thema des dritten Arbeitszyklus steht das Zukunftswerk vor einer neuen und großen Herausforderung – und es kann sich bemühen, hier einen signifikanten Mehrwert zu erzielen.</p> <p><em><strong>Wenn Sie drei Themen nennen müssten, die in den vom Zukunftswerk erarbeiteten Empfehlungen besonders wichtig sind, welche wären das?</strong></em></p> <p>Der Zyklus über die Rolle der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften im ökologischen Wandel hat die Vielzahl der Wege aufgezeigt, mit denen sie einen konkreten Beitrag leisten können. Ein besonders anschauliches Beispiel war ihre Rolle im Bereich der Ernährung, insbesondere in Schulkantinen und anderen Formen der Gemeinschaftsverpflegung. Dort lassen sich gute Konsumgewohnheiten entwickeln und Entscheidungen für einen Konsum fördern, der näher an der lokalen Produktion liegt, den Umweltbedingungen der Lebensmittelproduktion mehr Aufmerksamkeit schenkt und zudem gesünder ist.</p> <p>Im Bereich der nachhaltigen Stadtentwicklung wurde sehr schnell klar, dass die Verfügung über den öffentlichen Raum die Entwicklung der Verteilung der Funktionen – Wohnungen, Fabriken, Büros, Geschäfte, öffentliche Dienstleistungen – bedingt. Eine gezielte Gestaltung des öffentlichen Raums eröffnet die Möglichkeit, sich in Richtung grünerer Städte zu bewegen, sanftere Mobilitätsformen zu begünstigen und die Lebensqualität zu erhöhen. Um dies zu erreichen, müssen die Organisation des Verkehrs, die Stadtplanung und Initiativen zur Begrünung schon früh in den Überlegungen miteinander verknüpft werden.</p> <p>In den ersten beiden Arbeitszyklen gab es einen gemeinsamen Faktor: die Notwendigkeit für die Gemeinden, sich sinnvolle Wege zu überlegen, wie sie ihre Bürger:innen in die Entscheidungsfindung einbeziehen können. Niemand soll sich vom Entscheidungsprozess ausgeschlossen fühlen, aber dieser muss innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens abgeschlossen werden können. Die gewählten Volksvertreter:innen, die in ihrem Zuständigkeitsbereich das letzte Wort haben, müssen die Möglichkeit haben, ihre Entscheidungen unter Bedingungen zu treffen, die als demokratisch gestaltet und damit dauerhaft legitimiert anerkannt werden.</p> <p><em><strong>Wenn Sie an die nächsten Jahre der Tätigkeit des Zukunftswerks denken, wo sehen Sie Potenzial, um dieses wichtige Instrument der deutsch-französischen Zusammenarbeit zu verbessern?</strong></em></p> <p>Die am deutsch-französischen Dialog beteiligten Kreise kennen das Zukunftswerk und schätzen seine Arbeit. Fachleute für den ökologischen Wandel oder die nachhaltige Stadtentwicklung haben die Empfehlungen zur Kenntnis genommen. Nun gilt es, dieses Publikum zu vergrößern und seine territoriale Verankerung auszuweiten und zu vertiefen. Es wird darum gehen, auf Dauer eine enge Verbindung zu all den Gebietskörperschaften aufrechtzuerhalten, die sich von Anfang an engagiert haben, und dabei geht es um einen größeren Kreis als den der Schlüsselakteur:innen der ersten drei Arbeitszyklen. Dieses langsam entstehende Netzwerk müssen wir ausbauen und lebendig halten; die Anzahl der beteiligten Akteur:innen muss erhöht werden – all dies sind mögliche Zukunftsperspektiven. Das Zukunftswerk hat eine solide Arbeitsmethode entwickelt. Nun muss sie mit Leben erfüllt werden und der Ansatz und die Ergebnisse müssen in unseren beiden Ländern bekannt gemacht werden.</p> <p><em>Dieser Beitrag erschien zuerst auf der <a href="https://df-zukunftswerk.eu/aktuelles/ein-rueckblick-auf-die-ersten-jahre-deutsch-franzoesischen-zukunftswerks-von-gilles?utm_source=brevo&amp;utm_campaign=Apropos%2012_v4_DEU&amp;utm_medium=email">Website des Deutsch-Französischen Zukunftswerks</a>.</em></p> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> </ul> </div> <a href="/de/media/14802" hreflang="de">Gilles de Margerie</a> <section> <h2>Neuen Kommentar schreiben</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=9928&amp;2=field_blog_comments&amp;3=blog_comments" token="oOzFueXC0mb7cJTWtiEVAf-ZVZPkx_CINwoKE_v40HQ"></drupal-render-placeholder> </section> <a href="/de/menschen/frank-baasner" hreflang="de">fba</a> <a href="/de/forschungsgruppe/zukunftswerk" hreflang="de">Deutsch-Französisches Zukunftswerk</a> <a href="/de/forschungsbereich/demokratie-und-nachhaltigkeit" hreflang="de">Demokratie und Nachhaltigkeit</a> Tue, 28 Nov 2023 11:52:46 +0000 bsc 9928 at https://www.rifs-potsdam.de Gemeinsam zur kommunalen Wärmewende https://www.rifs-potsdam.de/de/news/gemeinsam-zur-kommunalen-waermewende <span>Gemeinsam zur kommunalen Wärmewende</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2023-10-24T16:59:59+02:00" title="Dienstag, Oktober 24, 2023 - 16:59" class="datetime">Di, 10/24/2023 - 16:59</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> DF Zukunftswerk <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/annette-kulzer" hreflang="de">aku</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/lucie-wack" hreflang="de">lwa</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/93">Zukünfte</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h2> Deutsch-Französisches Zukunftswerk beginnt dritten Arbeitszyklus </h2> <p>Wie kann die kommunale Wärmewende in Deutschland und Frankreich gelingen? Dieser Frage widmet sich das Zukunftswerk in den kommenden 18 Monaten. Das hauptamtliche Projekt wurde durch den Aachener Vertrag von 2019 ins Leben gerufen und hat den Auftrag, den deutsch-französischen Dialog zu den großen sozialen und ökologischen Transformationen zu stärken wie etwa der nachhaltigen Stadtentwicklung. Oder der Wärmewende. Denn die Gebietskörperschaften in Deutschland und Frankreich stehen vor einer Mammutaufgabe: Wie können Kommunen den eng bemessenen Zeitrahmen des deutschen Gebäudeenergiegesetzes einhalten? Wie sollten französische Gebietskörperschaften Privatpersonen bei der energetischen Sanierung ihrer Immobilien begleiten? Und wie lässt sich der Anteil erneuerbarer Energien in der Wärmeversorgung beidseits des Rheins erhöhen?</p> <h3>Erstes Kennenlernen: Auftakttreffen in Berlin</h3> <p>Beim zweitägigen Auftakttreffen in der Stadtwerkstatt Berlin und im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) lernten sich die Partnerinnen und Partner des Zukunftswerks erstmals kennen – primär Praktikerinnen und Praktiker aus der Kommunalverwaltung. Mit dabei waren kommunale Vertretungen aus den deutschen Kommunen Göttingen, Greifswald, Hagenow-Land und Hoort, München, Chemnitz, Ludwigsburg und Lörrach sowie aus den französischen Städten Brest, Lyon, Metz und Pau. Vor Ort stellten sie ihre bisherigen Maßnahmen und Projekte zur Wärmewende vor, diskutierten lebhaft und tauschten sich zu den Fragen aus, die alle brennend interessierte: Wie kann eine Wärmewende nachhaltig und solidarisch gelingen? Welche Hürden und Hemmnisse gilt es zu bewältigen? Wie können Förderungen und Unterstützung eingeholt werden? Und: Welche Faktoren haben sich als Hebel und Erfolgsprämissen herausgestellt? Zu den drei thematischen Schwerpunkten der Zusammenarbeit wurden außerdem erste gemeinsame Workshops abgehalten: Insbesondere auf die kommunale Wärmeplanung, energetische Gebäudesanierung und verstärkte Versorgung mit erneuerbaren Energien wurde und wird weiterhin der Fokus gelegt.</p> <p>In den kommenden Monaten werden die Akteurinnen und Akteure ihre Erfahrungen aus einer großen Bandbreite von lokalen Projekten tiefergreifend analysieren. So wird beispielsweise Brest von einem Speicherturm für erneuerbare Energien und der Einführung eines Fernwärmenetzes berichten, Lyon über ambitionierte Ziele der Klimaneutralität und Programme zur Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, Lörrach über sein Pilotprojekt zur interkommunalen Wärmeplanung, Chemnitz über die Möglichkeiten integrierter Quartiersentwicklung.</p> <h3>Von der lokalen Ebene zur bundesweiten Handlungsempfehlung</h3> <p>Gemeinsam mit den Kommunen wird intensiv geforscht, zum Austausch angeregt und ein besseres Verständnis der lokalen Gegebenheiten gefördert. So werden Lösungsansätze für strukturelle Herausforderungen in beiden Ländern verglichen und weiterentwickelt. In Zusammenarbeit mit dem Lenkungskreis, der aus Expertinnen und Experten der öffentlichen Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft besteht, werden in zukunftsorientierten Dialogen Handlungsempfehlungen für die Landes- und Bundesebene beider Länder erarbeitet – und schlussendlich den Regierungen Deutschlands und Frankreichs übergeben.</p> <p>So hat sich das Deutsch-Französische Zukunftswerk im vergangenen Arbeitszyklus unter anderem mit <a href="https://www.youtube.com/watch?v=I5bms6vuKDY"><strong>verbesserten Finanzierungsmöglichkeiten von kommunalen Klimamaßnahmen</strong> </a>und <a href="https://www.youtube.com/watch?v=W_NcYtEZfDY"><strong>Wegen zu nachhaltigen Ernährungsweisen</strong> </a>auseinandergesetzt.</p> <p>In den <a href="https://df-zukunftswerk.eu/handlungsempfehlungen"><strong>Handlungsempfehlungen</strong></a> und auf dem <a href="https://www.youtube.com/playlist?list=PLUpoMPJM7Ft0k3YU5LFtKPwV2iqK_cdUh"><strong>YouTube-Channel </strong></a>werden die lokalen Praxiserfahrungen mit nationalen Sichtweisen vereint, um ökologische Transformationsprozesse in beiden Ländern voranzutreiben. Somit leisten die Erfahrungen und das Engagement vor Ort einen wichtigen Beitrag für die deutschen und französischen Regierungen im Rahmen der Kooperation des Deutsch-Französischen Zukunftswerks.</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-video paragraph--view-mode--default"> <h3 class="media-title"> DFZW Video </h3> <figure class="video video--youtube" data-youtube="4brberjWCRI"> <div class="video__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/video_thumbnails/4brberjWCRI.jpg" width="1280" height="720" alt="" /> <button class="video__button"> <h3>Video von Youtube</h3> <p>Gern möchten wir Ihnen hier einen externen Inhalt anzeigen. Mit dem Aktivieren der Inhalte geben Sie einem Drittanbieter und anderen gegebenenfalls die Möglichkeit, Daten über Sie zu sammeln.</p> <p><span class="video__button__btn">Externe Inhalte erlauben</span></p> </button> </div> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h2> Weitere Informationen: </h2> <ul> <li>Website: <a href="https://df-zukunftswerk.eu/">https://df-zukunftswerk.eu/</a></li> <li><a href="https://www.youtube.com/playlist?list=PLUpoMPJM7Ft0k3YU5LFtKPwV2iqK_cdUh">YouTube</a></li> <li>Twitter / X: <a href="https://twitter.com/pour_forum">https://twitter.com/pour_forum</a></li> <li><a href="https://www.linkedin.com/company/zukunftswerk-forum-pour-l-avenir/">LinkedIn</a></li> </ul> <p><br /> <em>Das Deutsch-Französische Zukunftswerk wurde durch Artikel 22 des Aachener Vertrags im Jahr 2019 ins Leben gerufen. Sein Ziel ist es, sich mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen beider Länder auseinanderzusetzen. Dafür bringt es Interessengruppen und relevante Akteurinnen und Akteure aus Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus Deutschland und Frankreich zusammen.</em></p> <p><em>Auf der Grundlage lokaler Erfahrungen und eines intensiven Dialogs beleuchtet das Deutsch-Französische Zukunftswerk die ökologischen, sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen, um gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln. Beteiligte des Zukunftswerks formulieren Vorschläge für die nationale Politik beider Länder.</em></p> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2023-10/23-10-Gruppenfoto%20Auftakttreffen%20%28c%29%20Rolf%20Schulte.JPG" width="7502" height="5004" alt="Auftakttreffen Deutsch-Französisches Zukunfstwerk Berlin" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Gruppenfoto des Auftakttreffens des Deutsch-Französischen Zukunfstwerks in Berlin zum Start des dritten Arbeitszyklus.</span> <span class="copyright">DFZW/ Rolf Schulten</span> </figcaption> </figure> <a href="/de/forschung/thema/narrative-grundhaltungen" hreflang="de">Narrative &amp; Grundhaltungen</a> Das Deutsch-Französische Zukunftswerk hat seinen dritten Arbeitszyklus unter dem Motto „Planen, Sanieren, Reduzieren“ gestartet, um lokale Projekte der kommunalen Wärmewende in Deutschland und Frankreich zu erforschen. In diesem Zyklus, der bis Ende 2024 dauert, werden Handlungsempfehlungen für die nationalen Politiken in beiden Ländern erarbeitet. Die Zusammenarbeit mit den neuen Partnerstädten und -kommunen sowie Landkreisen begann mit einem Auftaktreffen am 18. und 19. Oktober 2023 in Berlin. <a href="/de/media/14712" hreflang="de">2310 Auftakttreffen Deutsch-Französisches Zukunfstwerk Berlin</a> <p>Das Deutsch-Französische Zukunftswerk (DFZW) hat seinen dritten Arbeitszyklus unter dem Motto „Planen, Sanieren, Reduzieren“ gestartet, um lokale Projekte der kommunalen Wärmewende in Deutschland und Frankreich zu erforschen. In diesem Zyklus, der bis Ende 2024 dauert, werden Handlungsempfehlungen für die nationalen Politiken in beiden Ländern erarbeitet. Die Zusammenarbeit mit den neuen Partnerstädten und -kommunen sowie Landkreisen begann mit einem Auftaktreffen am 18. und 19. Oktober 2023 in Berlin.</p> <a href="/de/forschung/deutsch-franzoesisches-zukunftswerk" hreflang="de">Deutsch-Französisches Zukunftswerk</a> <a href="/de/forschungsgruppe/zukunftswerk" hreflang="de">Deutsch-Französisches Zukunftswerk</a> <a href="/de/forschungsbereich/plattformen-fuer-wissenschaft-und-gesellschaft" hreflang="de">Plattformen für Wissenschaft und Gesellschaft</a> 0 Tue, 24 Oct 2023 14:59:59 +0000 slz 9861 at https://www.rifs-potsdam.de Transformative Partnerships: Reflections on the 2023 Transformations Conference Hub in Prague https://www.rifs-potsdam.de/en/blog/2023/09/transformative-partnerships-reflections-2023-transformations-conference-hub-prague <span>Transformative Partnerschaften: Überlegungen zur Transformationskonferenz 2023 im Europäischen Hub in Prag</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/bianca-schroeder">bsc</a></span> <span><time datetime="2023-09-12T14:05:03+02:00" title="Dienstag, September 12, 2023 - 14:05" class="datetime">Di, 09/12/2023 - 14:05</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/carolin-fraude"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2019-11/Fraude_Carolin-alt.jpg?h=2b8d9dfe&amp;itok=KFTVMxne" width="384" height="384" alt="Carolin Fraude" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/carolin-fraude"> Carolin Fraude </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/valerie-voggenreiter"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-09/Wey_Valerie_Voggenreiter_HF_web.jpg?h=0960874f&amp;itok=rCzGuZ8a" width="384" height="384" alt="Valerie Voggenreiter" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/valerie-voggenreiter"> Valerie Voggenreiter </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/felix-beyers"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2022-08/Felix_Beyers_2022.jpg?h=c466d54c&amp;itok=QsYinrSE" width="384" height="384" alt="Felix Beyers" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/felix-beyers"> Dr. Felix Beyers </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/nicolai-herzog"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2021-12/Nicolai_David_Herzog_IASS_2021.jpg?h=b1f7142d&amp;itok=H6V3raPy" width="384" height="384" alt="Nicolai Herzog" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/nicolai-herzog"> B. A. Nicolai Herzog </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/carolin-fraude"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2019-11/Fraude_Carolin-alt.jpg?h=2b8d9dfe&amp;itok=KFTVMxne" width="384" height="384" alt="Carolin Fraude" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/carolin-fraude"> Carolin Fraude </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/valerie-voggenreiter"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-09/Wey_Valerie_Voggenreiter_HF_web.jpg?h=0960874f&amp;itok=rCzGuZ8a" width="384" height="384" alt="Valerie Voggenreiter" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/valerie-voggenreiter"> Valerie Voggenreiter </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/felix-beyers"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2022-08/Felix_Beyers_2022.jpg?h=c466d54c&amp;itok=QsYinrSE" width="384" height="384" alt="Felix Beyers" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/felix-beyers"> Dr. Felix Beyers </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/nicolai-herzog"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2021-12/Nicolai_David_Herzog_IASS_2021.jpg?h=b1f7142d&amp;itok=H6V3raPy" width="384" height="384" alt="Nicolai Herzog" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/nicolai-herzog"> B. A. Nicolai Herzog </a></h3> </div> </article> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/cinematic_xxl/public/2023-09/TC2023_Prague_NicolaiHerzog_030.jpg?itok=SKz9EJbz" width="992" height="558" alt="Teilnehmende tauschen sich beim European Hub in Prag über Transformationsprozesse aus." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Teilnehmende tauschen sich beim European Hub in Prag über Transformationsprozesse aus.</span> <span class="copyright">RIFS/Nicolai Herzog</span> </figcaption> </figure> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p><strong>Von Fanny Langner (<a href="https://www.hnee.de/de/Fachbereiche/Wald-und-Umwelt/Lehrbeauftragte-/-wissenschaftliche-Mitarbeiter/-innen/Fanny-Langer-E10194.htm">Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde - HNE</a>), David Manuel-Navarrete (<a href="https://search.asu.edu/profile/1997936">Arizona State University - ASU</a>), Carolin Fraude, Valerie Voggenreiter, Felix Beyers und Nicolai Herzog (alle RIFS)</strong></p> <p>Im Juli nahmen RIFS-Forscher:innen an der <a href="https://www.transformationscommunity.org/transformations-conference-2023">Transformationskonferenz</a> 2023 im <a href="https://www.transformationscommunity.org/tc-europe-hub">European Hub in Prag</a> teil, die vom <a href="https://www.czechglobe.cz/en/">Czech Globe - Global Change Research Institute CAS</a> ausgerichtet wurde. Die Transformationskonferenz zu dem Hauptthema "Transformative Partnerschaften für eine bessere Welt" fand eigentlich vom 12. bis 14. Juli 2023 vor Ort in Sydney statt, wurde aber aufgrund ökologischer Erwägungen zur Reduzierung internationaler Reisen von Aktivist:innen und Wissenschaftler:innen um einen Workshop in Portland, Maine, und ein europäisches Hub in Prag erweitert. Die verschiedenen Stränge wurden über eine Online-Plattform mit Live-Übertragungen und Vernetzungsmöglichkeiten zusammengeführt. Gemeinsam konnte so die Rolle von effektiven, integrativen und transformativen Partnerschaften in der Praxis diskutiert und hervorgehoben werden.</p> <p>Die Veranstaltung vermittelte aus Sicht der Autor:innen dieses Beitrages nicht das typische Bild einer wissenschaftlichen Konferenz, in der überkomplexe Theorien diskutiert werden oder sich die Teilnehmer:innen gegenseitig mit wissenschaftlichen Konzepten übertrumpfen. Der Grundgedanke war vielmehr, dass der Begriff der Transformation etwas mit uns allen und unseren Persönlichkeiten zu tun hat und auf einer individuellen Ebene gespürt und erlebt werden kann. Eine Teilnehmerin argumentierte beispielsweise, dass aus ihrer Sicht eine Transformation kaum möglich sei, solange wir die Veränderung nicht als Teil unseres Selbst verstehen und wir unsere Fähigkeiten des Handelns und Spürens diesbezüglich schulen. So sprachen auch die Referent:innen und die Teilnehmer:innen vermehrt über die Bedeutung von persönlichen Beziehungen für transformative Partnerschaften zwischen Wissenschaft und Praxis. Transformation sollte also vielmehr als ein persönlicher Zustand verstanden werden, der sich in jedem Moment entfaltet und davon beeinflusst wird, wie wir in sozialen Beziehungen auftreten und aktiv werden. Dementsprechend diskutierten die Teilnehmer:innen der Konferenz nicht nur die üblichen Schwerpunkte der Transformation, nämlich die des Wissens und des Handelns, sondern auch und vor allem die des Fühlens und Spürens, was uns wiederum Hoffnung macht, dass positive Veränderung nicht nur möglich, sondern auch von Herzen erlebt werden kann.</p> <p>Diese und weitere Beobachtungen wurden von einer Gruppe so genannter "Sense-Maker" (Sinnstifter:innen) an den drei verschiedenen physischen Knotenpunkten der Konferenz gesammelt. Ausgewählte Forscher:innen des RIFS-Projekts <a href="https://www.rifs-potsdam.de/de/forschungsgruppe/transformative-raeume">"Transformative Räume und Denkweisen"</a> und andere Teilnehmer:innen der Konferenz, die zur Gruppe der "Sense-Maker" gehörten, führten Interviews und Videoaufzeichnungen mit den Redner:innen und Teilnehmer:innen durch und stellten dabei Fragen zum Thema des Tages wie zum Beispiel: "Wie nutzen wir verschiedene Wissensquellen für transformative Partnerschaften?", "Wie mobilisieren wir Wissen und schaffen Handlungsfähigkeit für transformative Partnerschaften?" und "Was fehlt für einen Systemwandel?“ Die „Sense-Maker“ hatten dabei die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zunächst über die Online-Plattform auszutauschen und dann gemeinschaftlich zu reflektieren. In Sydney wurde dabei ein Raum für eben dieses Sense-Making eingerichtet, um diese kollektiven Reflexionsprozesse auch online zu unterstützen. Nach dem Motto: "Wir sind mehr fühlende als denkende Wesen", das von einem Hauptredner in Prag zum Thema "Sense-Makers" unterstrichen wurde, konnten die Teilnehmer:innen die Auswirkungen neuer Begegnungen, Einsichten und Interaktionen kollektiv einordnen und reflektieren.</p> <p>In Anlehnung an diese Prozesse möchten wir zwei reflexive Geschichten zu der Frage vorstellen, was eine transformative Partnerschaft ausmacht, um die Diskussionen der Konferenz fortzuführen.</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--infobox-blue"> <h2> Eine persönliche Reflexion von Carolin Fraude: Informelle Pausen dienen sinnvollen Begegnungen </h2> <div class="paragraph-content"> <p>Pausen oder informelle Abendveranstaltungen nach einem langen Konferenztag sind oft ein wertvoller Raum für tiefergehende Gespräche. Diese Gespräche können dazu dienen, die Erkenntnisse der Konferenz auf eine persönliche und kontextspezifische Ebene zu hieven. Bei einem Spaziergang mit einem anderen Konferenzteilnehmer über die schönen Brücken und Flussufer von Prag kamen wir auf die Konferenz und ihren weiteren Kontext zu sprechen, nämlich die herausfordernden globalen Krisen und Resultate der Umweltzerstörung. Wir waren uns einig, dass das Verständnis von Transformationsprozessen äußerst wichtig ist und dass die Konferenz und ihre Teilnehmer:innen wertvolle Konzepte und Einblicke in Transformationen bieten.</p> <p>Gleichzeitig kamen wir beide auch zu dem Schluss, dass wir uns eingestehen sollten, dass die Menschheit wohl nicht mehr in der Lage sein wird, Prozesse der globalen Zerstörung zu verhindern. Auf diese Weise waren wir nun in der Lage, über unsere diesbezüglich aufkommenden Gefühle zu sprechen. Überraschenderweise waren wir beide mit diesem Gedanken durchaus vertraut und hatten sogar das Gefühl, dass er einen tieferen Sinn hat. Wenn die Menschheit sich einer solchen Realität stellen muss, scheint es, dass die Akzeptanz und Öffnung dafür eine Erfahrung ermöglicht, die das intellektuelle, logische Verständnis mit einer inneren Wahrnehmung (Wissen), einer tieferen Wahrheit verbindet. Es ist, als ob sich das eigene Empfinden erweitert und für etwas Unsichtbares und Subtiles öffnet. Es erinnert an David Bohms Theorie der unendlichen Ordnung, die eine kosmische Ordnung des Lebens beschreibt. So spürten wir ein tieferes Vertrauen in das Leben und in einen Sinn von allem, was geschieht. Wir sahen auch die Vorteile des Scheiterns bestimmter komplexer Systeme, selbst wenn dies den Tod bedeuten mag. - Wir spürten, dass es etwas Unendliches gibt, etwas, das über den Tod hinausgeht.</p> <p>Die Teilnahme an Konferenzen wie dieser kann nicht nur auf intellektueller Ebene, sondern auch auf der emotionalen und Beziehungsebene sehr bereichernd sein. Wenn Raum gegeben wird, um (schwierige) Gefühle zu verarbeiten, und die Teilnehmer:innen sich sicher genug fühlen, um über solche herausfordernden Gedanken zu sprechen, können diese Begegnungen kollektive Bewusstseinsveränderungen unterstützen. Vor allem dann, wenn ungewöhnliche Perspektiven geteilt werden können, über die normalerweise nicht gesprochen wird.</p> </div> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-09/TC2023_Prague_NicolaiHerzog_164.jpg?itok=NJ7ZYDDt" width="1180" height="788" alt="Informeller Austausch am Rande der Tagung in Prag." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Informeller Austausch am Rande der Tagung in Prag.</span> <span class="copyright">RIFS/Nicolai Herzog</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--infobox-blue"> <h2> Eine persönliche Reflexion von David Manuel-Navarrete: Keine Veränderungen ohne Verlernen </h2> <div class="paragraph-content"> <p>Es besteht ein großer Unterschied zwischen dem Reden über Transformationen als etwas, das mit Systemen "da draußen" geschieht, und dem persönlichen Umgang mit Transformationen. In Prag 2023 konnten wir darüber reden. Die Konzeptualisierung von Transformationen in verschiedensten Systemen ist nach wie vor notwendig und intellektuell stimulierend, aber müsste sie nicht eigentlich damit beginnen, uns selbst, also unsere Praktiken und Institutionen zu hinterfragen, da wir die eigentlichen Wurzeln der globalen Unnachhaltigkeit sind?</p> <p>Ich selbst bin zur Transformationskonferenz 2023 mit dem Willen gefahren, alte Gewohnheiten abzulegen oder sie zu <strong>verlernen</strong>, wie z. B. mit einer gewinnorientierten Einstellung aufzutreten (Was habe ich eigentlich davon?), meinen Status oder mein Ansehen zu profilieren, die kognitiven Gehirnaktivitäten über andere menschliche und übermenschliche Wahrnehmungen zu stellen oder beim Aufbau von Beziehungen strategisch vorzugehen. Glücklicherweise stellte ich fest, dass die meisten Teilnehmer:innen eine ähnliche Einstellung zum Verlernen hatten.</p> <p>Im Laufe der Konferenz vervielfachten sich die Gelegenheiten zu diesem Verlernen. Sie ergaben sich aus kleinen Gesten wie spontanen Zuneigungsbekundungen, ehrlichen Gesprächen oder einem Referenten, der sich in seiner Ansprache mit einem Gedicht verletzlich zeigte. Die Momente, die das Verlernen förderten, waren zudem in das Programm eingebettet, mit Sessions über die Verkörperung von Transformationen und Gesprächen über große Herausforderungen, die auf Wahrnehmung, Intimität und gegenseitige Unterstützung abzielten und onto-epistemologische Offenheit förderten.</p> <p>Nicht das Wissen an sich, ob wissenschaftlich oder nicht, ist das Problem, sondern das Vorherrschen der materialistischen Kulturen. Diese Kulturen werden seit langem von der akademischen Welt unterstützt und durch Bildung, Gesundheit, Märkte und andere wissenschaftlich geprägte Institutionen gefördert. Können wir diese Identitäten verlernen, die viele von uns aufgebaut haben, weil sie in genau den Systemen, die wir verändern wollen, am erfolgreichsten zu sein scheinen?</p> <p>Dabei haben wir noch viel zu verlernen. Die Praktiker:innen unter uns und die Kolleg:innen aus dem Globalen Süden können dazu beitragen, neue Möglichkeiten des Verlernens in den Vordergrund zu rücken, wenn wir alle auf die Selbsttransformation achten, die als kollektiver und relationaler Prozess und nicht als individuelle Leistung verstanden werden soll.</p> </div> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h3>Was sagen uns die beiden Geschichten über transformative Partnerschaften?</h3> <p>Ein transformatives Element einer Partnerschaft ist sicherlich die tief verwurzelte intrinsische Motivation, zu einer Transformation in Richtung Nachhaltigkeit beizutragen oder diese voranzutreiben. Es kann aber auch bedeuten, dass Partnerschaften über den beruflichen Status hinausgehen und sich für die persönliche Ebene der Partnerschaft interessiert wird – nämlich für Freundschaften. Es kann bedeuten, miteinander Ängste und Emotionen zu teilen, mit unserer ganzen Persönlichkeit und Sensibilität in Verbindung zu treten und sich verletzlich zu zeigen sowie eine Haltung des Verlernens einzunehmen. Eine der Co-Autorinnen hatte diesbezüglich von dem Begriff „Freu-legen“ gehört, d. h. einer Mischung aus <strong>Freu</strong>nden und Kol<strong>legen</strong>, was uns im Zusammenhang dieser transformativen Partnerschaften mit einem Fokus auf starke soziale Beziehungen als sehr passend erscheint.</p> <p>Abschließend stellt sich die Frage, wie es in einem wissenschaftlichen Konferenzumfeld aussieht. Können sich hier echte transformative Partnerschaften entwickeln? Kann eine freundschaftliche Ebene erreicht werden, die über den beruflichen Status hinausgeht? Das klingt zunächst einmal unlogisch, denn wir alle kennen das Gefühl der Nervosität, wenn wir an solchen arbeitsbezogenen Konferenzen teilnehmen, um vor dem Publikum eloquent zu sprechen oder das Bedürfnis zu verfolgen, professionelle Kontakte für unsere zukünftige Karriere zu knüpfen. Die Transformationskonferenz war anders, sie förderte Beziehungen und eröffnete gemeinsame und sensible persönliche Reflexionen, die uns befähigten, zu verlernen und Wege zu transformativen Partnerschaften aufzuzeigen, die eher natürlich als kalkuliert oder strategisch entstehen mögen.</p> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> </ul> </div> <a href="/de/media/14673" hreflang="de">European Hub Prague</a> <section> <h2>Neuen Kommentar schreiben</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=9798&amp;2=field_blog_comments&amp;3=blog_comments" token="dnneCT0rT_v2hxGyeID3T9Ux0uX9pKye7KcsXyn3_8Y"></drupal-render-placeholder> </section> <a href="/de/menschen/carolin-fraude" hreflang="de">cfo</a> <a href="/de/menschen/valerie-voggenreiter" hreflang="de">vvo</a> <a href="/de/menschen/felix-beyers" hreflang="de">fby</a> <a href="/de/menschen/nicolai-herzog" hreflang="de">nhr</a> <a href="/de/forschungsgruppe/transformative-raeume" hreflang="de">Transformative Räume und Denkweisen</a> <a href="/de/forschungsbereich/transdisziplinaere-methoden-prozesse-praktiken" hreflang="de">Transdisziplinäre Methoden, Prozesse und Praktiken</a> Tue, 12 Sep 2023 11:41:09 +0000 bsc 9798 at https://www.rifs-potsdam.de Face the Music! https://www.rifs-potsdam.de/de/blog/2023/08/face-music <span>Face the Music!</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2023-08-01T16:05:01+02:00" title="Dienstag, August 1, 2023 - 16:05" class="datetime">Di, 08/01/2023 - 16:05</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/gina-emerson"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2022-05/Emerson_IMG1070_1.jpg?h=24444dde&amp;itok=BA-RZzEk" width="384" height="384" alt="Gina Emerson" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/gina-emerson"> Gina Emerson </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/gina-emerson"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2022-05/Emerson_IMG1070_1.jpg?h=24444dde&amp;itok=BA-RZzEk" width="384" height="384" alt="Gina Emerson" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/gina-emerson"> Gina Emerson </a></h3> </div> </article> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/cinematic_xxl/public/2023-08/_SG25481_LoRes_StefanGloede.jpg?itok=PjdCRGoS" width="992" height="558" alt="Face the Music Orchester nachhaltig weiterentwickeln" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Im Verlauf der Tagung fanden besondere Musikformate satt: die 1:1-Konzerte.</span> <span class="copyright">Stefan Gloede</span> </figcaption> </figure> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h2> Bericht über eine gemeinsame Tagung des RIFS und der Kammerakademie Potsdam </h2> <p>Orchester, Ensembles und Konzerthäuser in Deutschland setzen sich zunehmend mit Nachhaltigkeitsthemen auseinander. Aber zeichnet sich bereits eine Transformation zum zukunftsfähigen Konzertbetrieb ab? Welche strukturellen Voraussetzungen müssen noch geschaffen werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der gemeinsamen Tagung „Face the Music! Orchester nachhaltig weiterentwickeln“ des RIFS und der Kammerakademie Potsdam (KAP) Anfang Juli, wo sowohl Akteurinnen und Akteure des deutschen Kultur- und Konzertbetriebs als auch aus Nachhaltigkeitsforschung und Politik zusammenkamen.</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-08/Foto_RIFS-1_von_Kathleen_Mar.JPEG?itok=z6OK_yjV" width="1180" height="885" alt="Face the Music Orchester nachhaltig weiterentwickeln Dachterrasse" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Auf der Dachterrasse des RIFS wurde eine Variante der 1:1-Musikperformances umgesetzt.</span> <span class="copyright">Stefan Gloede</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h2> Exzellenzvorstellungen neu definieren </h2> <p>Als roter Faden zog sich das Umdenken von Exzellenzvorstellungen in der klassischen Musik durch die Tagungsinhalte, eine Herausforderung in einer Musikkultur, die großen Wert auf künstlerisch-technische Leistung legt. Aber eine mit Exzellenz verbundene Optimierungslogik verträgt sich nicht mit dem Streben nach Maß, das für einen ressourcenschonenden Konzertbetrieb angezeigt wäre – so die These des Eröffnungsvortrages von Professorin Julia Glesner. In den anschließenden Diskussionsrunden wurde wiederholt dafür plädiert, den Exzellenzbegriff neu zu definieren, um etwa den Schwerpunkt der orchestralen Praxis stärker auf Angebote für prozessorientiertes Arbeiten mit lokalen Communities zu legen – und sich weniger durch internationale Reisetätigkeit zu profilieren.</p> <p>In einer Podiumsdiskussion ging es um mögliche Synergien zwischen Diversität – vor allem im Sinne von kulturell-ethnischer Herkunft des Personals und Publikums – und Nachhaltigkeit, zwei hochaktuelle Themen, die aber meistens getrennt behandelt werden. Vorgeschlagen wurden kreative und solidarische Lösungen, beispielsweise ungenutzte Proberäume in Konzerthäusern lokalen Musikerinnen und Musikern unterschiedlichster Kulturen zur Nutzung anzubieten.</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-08/_SG25223_LoRes_StefanGloede.jpg?itok=GPKfNFot" width="1180" height="787" alt="Face the Music Orchester nachhaltig weiterentwickeln Tiefgarage" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Auch eine Tiefgarage kann zu einem besonderen Klangerlebnis verhelfen und zum Nachdenken über den Orchesterbetrieb animieren.</span> <span class="copyright">Stefan Gloede</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h2> Orchesterbetrieb entschleunigen </h2> <p>Weitere, wichtige Themen waren die Entschleunigung im Orchesterbetrieb - angestoßen von einem Vortrag des Komponisten Bernhard König. Entschleunigung könne sich positiv auf Familienfreundlichkeit und gesündere Arbeitsbedingungen auswirken. Ebenso sei das berufliche Selbstverständnis von Musikerinnen und Musikern neu zu definieren, um eine reflektierte, sozial-engagierte Orchesterpraxis zu fördern.&nbsp;</p> <p>&nbsp;Natürlich war an beiden Tagen viel Musik. Neben Performances der KAP fanden begleitend zur Tagung sogenannte „1:1 Konzerte“ am RIFS statt. Hier begegneten sich eine musizierende Person und eine Hörerin oder ein Hörer für ein zehnminütiges Konzert. Während im Tagungsraum weiter diskutiert wurde, konnten sich einzelne Teilnehmende und Besuchende aus der Umgebung auf der Dachterrasse, in der Tiefgarage oder im Meditationsraum des RIFS Zeit für ihren eigenen musikalischen „Entschleunigungsmoment“ nehmen.</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-08/_SG25396_LoRes_StefanGloede.jpg?itok=efTTXqIE" width="1180" height="787" alt="Face the Music Orchester nachhaltig weiterentwickeln Tresor" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Wo sonst meditiert und yogiert wird, fanden bei der Tagung 1:1-Konzerte statt und boten die Chance für besondere Entschleunigungsmomente.</span> <span class="copyright">Stefan Gloede</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> </ul> </div> <a href="/de/media/14646" hreflang="de">Face the Music 01</a> <section> <h2>Neuen Kommentar schreiben</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=9731&amp;2=field_blog_comments&amp;3=blog_comments" token="IDMfV0Q_cGT5idKzb5BBUwI-KG-O9Sj6U15XXM6vKVU"></drupal-render-placeholder> </section> <a href="/de/menschen/gina-emerson" hreflang="de">gem</a> <a href="/de/forschungsbereich/plattformen-fuer-wissenschaft-und-gesellschaft" hreflang="de">Plattformen für Wissenschaft und Gesellschaft</a> Tue, 01 Aug 2023 14:05:01 +0000 slz 9731 at https://www.rifs-potsdam.de Indigenen-Vertreter in Berlin: Gemeinsam für den Regenwald https://www.rifs-potsdam.de/de/news/indigenen-vertreter-berlin-gemeinsam-fuer-den-regenwald <span>Indigenen-Vertreter in Berlin: Gemeinsam für den Regenwald</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/bianca-schroeder">bsc</a></span> <span><time datetime="2023-05-23T12:37:26+02:00" title="Dienstag, Mai 23, 2023 - 12:37" class="datetime">Di, 05/23/2023 - 12:37</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> Diskussion <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/maria-cecilia-oliveira" hreflang="de">col</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder" hreflang="de">bsc</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/129">Klima</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/233">Soziale Gerechtigkeit</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/93">Zukünfte</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Am Nachmittag des 16. Mai hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den prominenten, über 90-jährigen Stammesführer Raoni Metuktire und die Häuptlinge Bemoro Metuktire, Tapi Yawalapiti und Watatakalu Yawalapiti empfangen. Die drei Jüngeren folgten am Abend einer Einladung der Nichtregierungsorganisation AFV – Rainforest Organization, des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) und des Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) zu einer öffentlichen Veranstaltung in den Räumen des WZB.</p> <h3>Lokaler Einsatz mit planetarer Wirkung</h3> <p>RIFS-Forschungsgruppenleiterin Cecilia Oliveira führte mit einigen Fakten zum Klimawandel und den Errungenschaften der indigenen Völker Brasiliens in das Thema ein. Zu Recht stehe der Amazonas-Regenwald im Zentrum der globalen Klimapolitik, sagte sie: Würde die Fläche vollständig umgewandelt und für Ackerbau und Viehzucht genutzt, stiege die mittlere globale Temperatur um 0,25 Grad Celsius an.</p> <p>Als „rechtlichen Meilenstein“ bezeichnete die Politikwissenschaftlerin die Demarkierung indigener Territorien 1961. Seitdem schütze die indigene Bevölkerung ihre Gebiete mit Hilfe alten Wissens und neuer Technologien: „Wenn wir heute auf die Landkarte schauen, ist das Xingu-Gebiet eine riesige grüne Insel.“ Die Bedeutung dieses Engagements gehe weit über die lokale Ebene hinaus: „Die Xingu-Gemeinschaften haben früher als wir verstanden, dass wir eine planetare Politik des Amazonas brauchen. Sie haben mehr für die Umsetzung des Pariser Abkommens getan als viele Städte oder Regionen.“ Dieses Engagement habe auch das Image der Xingu verändert, es sei heute nicht mehr so stark von den herabsetzenden Präsentationsformen des Kolonialismus geprägt.</p> <h3>Unter Lula geht es voran</h3> <p>Nach erheblichen Rückschritten in den vergangenen Jahren will Präsident Lula da Silva die illegale Abholzung engagierter bekämpfen. Er hat ein Ministerium für indigene Völker geschaffen und neue Schutzgebiete ausgewiesen. Den Amazonienfonds für Wald- und Klimaschutz, an dem auch Deutschland beteiligt ist, hat er wieder aktiviert. Für Tapi Yawalapiti sind dies wichtige Schritte, um die illegale Abholzung bis 2030 vollständig zu unterbinden und weitere indigene Reservate auszuweisen. „Wir sind heute dabei, die politische Vakuumstelle im Kongress zu besetzen. Die indigene Jugend ist an der Macht. Wir verwirklichen den Traum unserer Eltern, unserer Großeltern." Bislang sei erst rund ein Drittel des angestammten Territoriums demarkiert.</p> <h3>Drohnen können bei Überwachung helfen</h3> <p>Auf Defizite bei der Umsetzung indigener Rechte wies Bemoro Metuktire hin: „Unsere Gebiete sind demarkiert, aber es gibt viele Invasionen. Holzfäller, Goldsucher, Fischer betreten unsere Reservate und rauben unseren Reichtum.“ Er verstehe, dass auch die Weißen unter wirtschaftlicher Not litten, die Regierung müsse für sie alternative Einkommensmöglichkeiten schaffen. Bei der Überwachung der Schutzgebiete könnten Drohnen helfen, auch dafür wollen die Xingu eingeworbene Gelder aus Europa verwenden.</p> <h3>Eine gemeinsame Aufgabe</h3> <p>Watatakalu Yawalapiti, eine der Anführerinnen der Frauenbewegung der Xingu, betonte die Rolle der Bildung beim Kampf um indigene Rechte. Viele Mitglieder ihres Volkes studierten heute, hätten Kenntnisse in Recht, Politik und Technik, sprächen Fremdsprachen. Sie könnten daher immer besser für ihre Rechte einstehen. Allerdings wünschten sie sich eine größere Bereitschaft der Mehrheitsgesellschaft, auch von ihnen zu lernen: „Wir wissen, wie man mit dem Wald lebt, ohne ihn zu zerstören, und wir wollen es euch beibringen.“ Die Bewahrung des Amazonas-Regenwaldes liege nicht allein in der Verantwortung der indigenen Völker, sondern sei eine gemeinsame Aufgabe aller Menschen.</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-video paragraph--view-mode--default"> <h3 class="media-title"> Highlights from a Meeting with Distinguished Indigenous Leaders from Brazil </h3> <figure class="video video--youtube" data-youtube="OEtPqxZZ9x4"> <div class="video__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/video_thumbnails/OEtPqxZZ9x4.jpg" width="1280" height="720" alt="" /> <button class="video__button"> <h3>Video von Youtube</h3> <p>Gern möchten wir Ihnen hier einen externen Inhalt anzeigen. Mit dem Aktivieren der Inhalte geben Sie einem Drittanbieter und anderen gegebenenfalls die Möglichkeit, Daten über Sie zu sammeln.</p> <p><span class="video__button__btn">Externe Inhalte erlauben</span></p> </button> </div> </figure> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2023-05/IMG_0174.JPG" width="3752" height="2111" alt="Die Häuptlinge Bemoro Metuktire, Watatakalu Yawalapiti und Tapi Yawalapiti (von links) warben in Berlin um Unterstützung beim Schutz des Regenwaldes." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Die Häuptlinge Bemoro Metuktire, Watatakalu Yawalapiti und Tapi Yawalapiti (von links) warben in Berlin um Unterstützung beim Schutz des Regenwaldes.</span> <span class="copyright">RIFS/Bianca Schröder</span> </figcaption> </figure> Im Kampf um ihr Land und ihre Lebensweise haben die indigenen Amazonas-Völker schon viel erreicht. Aber sie brauchen Unterstützung beim Schutz ihrer Gebiete, die so wichtig sind für das globale Klima und die Biodiversität. Während einer Europareise machte eine Delegation indigener Häuptlinge in Berlin Halt, besuchte den Bundespräsidenten und diskutierte anschließend mit dem Berliner Publikum über ihr Anliegen. <a href="/de/media/14578" hreflang="de">Caciques</a> <p>Im Kampf um ihr Land und ihre Lebensweise haben die indigenen Amazonas-Völker schon viel erreicht. Aber sie brauchen Unterstützung beim Schutz ihrer Gebiete, die so wichtig sind für das globale Klima und die Biodiversität. Während einer Europareise machte eine Delegation indigener Häuptlinge in Berlin Halt, besuchte den Bundespräsidenten und diskutierte anschließend mit dem Berliner Publikum über ihr Anliegen.</p> <a href="/de/forschung/demokratische-rekonfigurationen-von-nachhaltigkeitstransformationen" hreflang="de">Demokratische Governance für ökopolitische Transformationen</a> <a href="/de/forschungsgruppe/oekopolitische-transformationen" hreflang="de">Demokratische Governance für ökopolitische Transformationen</a> <a href="/de/forschungsbereich/demokratie-und-nachhaltigkeit" hreflang="de">Demokratie und Nachhaltigkeit</a> <a href="/de/ergebnisse/dossiers/brasilien" hreflang="de">Brasilien: Stärkung der Resilienz in Krisenzeiten</a> 0 Tue, 23 May 2023 10:37:26 +0000 bsc 9588 at https://www.rifs-potsdam.de Mit Bürgerbeteiligung Zukunft vor Ort gestalten https://www.rifs-potsdam.de/de/news/mit-buergerbeteiligung-zukunft-vor-ort-gestalten <span>Mit Bürgerbeteiligung Zukunft vor Ort gestalten</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/bianca-schroeder">bsc</a></span> <span><time datetime="2023-04-25T09:38:34+02:00" title="Dienstag, April 25, 2023 - 09:38" class="datetime">Di, 04/25/2023 - 09:38</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> LOSLAND-Projekt <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/daniel-oppold" hreflang="de">Daniel Oppold</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder" hreflang="de">bsc</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/70">Demokratie</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/133">Ko-Kreation</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/93">Zukünfte</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>„Bürgerräte schaffen einen Raum, der ganz normalen Menschen den Zugang zu demokratischen Prozessen ermöglicht. Das ist nicht nur für die Leute toll, die durch das Los dafür ausgewählt werden, sondern auch für diejenigen, die Bürgerräte einberufen. Denn Bürgerräte können durch ihre Empfehlungen helfen, den Überblick für Politikerinnen und Politiker zu erweitern, um so bessere Entscheidungen treffen zu können“, erläutert RIFS-Wissenschaftler Daniel Oppold den Impuls für LOSLAND. Das Projekt wurde von dem Verein Mehr Demokratie und dem RIFS Potsdam getragen und von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.</p> <h3>Viel zu bedenken</h3> <p>Wie das gesamte Projekt forderte auch die Veranstaltung im Berliner Futurium aktive Beteiligung: An mehreren Thementischen diskutierten die Besucherinnen und Besucher mit Beteiligungsexpertinnen und -experten zu unterschiedlichen Aspekten von Bürgerbeteiligungsprozessen. Thematisch standen dabei die Planung und Gestaltung solcher Prozesse, ihre Inklusivität, die Ergebnisse und deren Wirksamkeit sowie die Etablierung einer lebendigen und nachhaltigen Beteiligungskultur im Fokus. Die Veranstaltung bot Einblicke in unterschiedliche Beteiligungsprojekte und machte gemeinsame Herausforderungen und Chancen deutlich.</p> <h3>Wie weit sind wir eigentlich?</h3> <p>An den ersten Teil der Veranstaltung schloss sich eine Fishbowl-Diskussion zum Thema „Demokratie von unten im Praxischeck“ an, die von der Journalistin Nadine Hadad moderiert wurde.</p> <p>Unter den Diskutierenden war die ehemalige Direktorin des IASS (heute RIFS) und Mitinitiatorin des LOSLAND-Projektes, <strong>Patrizia Nanz</strong>, die derzeit das „Laboratorium Beteiligende Verwaltung“ im Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) leitet. Sie betonte die Bedeutung von Vertrauen: „Das geht in beide Richtungen. Politiker, die Beteiligungsverfahren erleben, entwickeln ein größeres Vertrauen in die Bürgerinnen und Bürger und sind meistens total geflasht, zu welchen Ergebnissen diese kommen. Dieses Vertrauen ist dringend notwendig, um die Demokratie voranzutreiben.“ Außerdem spiele eine gelungene Anbindung von Beteiligungsprozessen an die repräsentative Demokratie eine entscheidende Rolle. Besonders der Umgang mit den Beteiligungsergebnissen erfordere eine sorgfältige Planung.</p> <p><strong>Linus Strothmann</strong> von der Initiative „Es geht LOS“ berichtete über seine Erfahrungen mit der „aufsuchenden Beteiligung“. Dabei werden geloste Bürgerinnen und Bürger nicht nur schriftlich zur Teilnahme an Bürgerräten eingeladen, sondern persönlich angesprochen. In Falkensee/Brandenburg machte Strothmann damit positive Erfahrungen: „Die Leute wollen durchaus mitmachen, aber viele trauen es sich nicht zu und viele haben das Gefühl, sie gehören nicht zur Politik, zur Demokratie. Das kann man den Menschen nehmen, wenn man ihnen deutlich macht, dass ihre Perspektive wichtig ist.“</p> <p><strong>Tim Willy Weber</strong>, Bürgermeister der LOSLAND-Kommune Ottersberg in Niedersachsen, ging auf die Rolle der Verwaltung beim Beteiligungsprozess ein: „Das Gelingen hängt stark von der Freiwilligkeit der Verwaltung ab, denn für sie ist so ein Verfahren sehr arbeitsaufwendig.“ Eine frühe Einbindung helfe, aber die Organisatoren müssten auch dafür sorgen, dass die Bürgerratsmitglieder keine unrealistischen Erwartungen an Politik und Verwaltung entwickelten.</p> <p>Die meisten Bürgerräte fanden bislang auf kommunaler Ebene statt, doch auch die Bundespolitik hat ihre Bedeutung erkannt. „Der politische Wille im Bundestag ist da“, versicherte <strong>Silke Albin</strong>, Leiterin der Abteilung Wissenschaft und Außenbeziehungen im Deutschen Bundestag. Sie leitet den Aufbaustab, der in der laufenden Legislaturperiode noch drei bundesweite Bürgerräte ermöglichen soll. Im Mai werden die Fraktionen über das Thema abstimmen, das der erste vom Bundestag initiierte Bürgerrat bearbeiten soll. Unmittelbar danach beginnt die Zufallsauswahl der 160 Teilnehmenden aus ganz Deutschland, die noch in diesem Jahr zusammentreten werden, um Empfehlungen zu erarbeiten.</p> <h3>Gebündelte Partizipationserfahrungen in der LOSLAND-Publikation</h3> <p>Einblicke in die LOSLAND-Prozesse vor Ort und Berichte zur Umsetzung der Empfehlungen aus den Bürgerräten und zu neuen Wegen der Zusammenarbeit hat das LOSLAND-Projektteam in einer Broschüre zusammengestellt. Sie enthält auch praktische Tipps für eine gelungene Beteiligungspraxis. Außerdem werden häufig gestellte Fragen beantwortet und die Chancen und Herausforderungen von Bürgerräten verdeutlicht.</p> <p><strong>Link:</strong></p> <p><em>Hoppe, R., Graf, L., Uhrmeister, P., Oppold, D., Korn, J., Bernstorff, C., Klahn, M. K., Ravizza, A., Wieczorek, F., Altenried, B., Mix, S. (2023): LOSLAND Zukunft vor Ort gestalten. Ein deutschlandweites Modellprojekt zu kommunaler Bürgerbeteiligung, Kreßberg : Mehr Demokratie e.V., 112 p. <a href="https://publications.iass-potsdam.de/pubman/item/item_6002846">https://publications.iass-potsdam.de/pubman/item/item_6002846</a></em></p> <p>&nbsp;</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--gallery paragraph--view-mode--default"> <h3 class="gallery-title"> Bildergalerie </h3> <div class="m-gallery"> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-04/losland-berlin-futurium-0895.jpg?itok=cmPAL1DH" width="1180" height="787" alt="RIFS-Forscher Daniel Oppold lädt die Teilnehmenden zu einer Gesprächsgruppe über Projekt- und Förderlogik ein." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">RIFS-Forscher Daniel Oppold lädt die Teilnehmenden zu einer Gesprächsgruppe über Projekt- und Förderlogik ein.</span> <span class="copyright">Christian Frey für LOSLAND</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-04/losland-berlin-futurium-0925.jpg?itok=JTiS-CE2" width="1180" height="787" alt="Projektabschluss im Berliner Futurium mit zahlreichen Gästen" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Projektabschluss im Berliner Futurium mit zahlreichen Gästen</span> <span class="copyright">Christian Frey für LOSLAND</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-04/losland-berlin-futurium-0282.jpg?itok=fetFd54m" width="1180" height="787" alt="Besucherinnen im Gespräch" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Besucherinnen im Gespräch</span> <span class="copyright">Christian Frey für LOSLAND</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-04/losland-berlin-futurium-0293.jpg?itok=r7_WVula" width="1180" height="787" alt="Moderator Robert Pakleppa erklärt, wie das interaktive Beteiligungs-Hub funktioniert." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Moderator Robert Pakleppa erklärt, wie das interaktive Beteiligungs-Hub funktioniert.</span> <span class="copyright">Christian Frey für LOSLAND</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-04/losland-berlin-futurium-1081.jpg?itok=m7LvmBUA" width="1180" height="787" alt="Bundestagspräsidentin Bärbel Bas begrüßt die Teilnehmenden per Videobotschaft." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Bundestagspräsidentin Bärbel Bas begrüßt die Teilnehmenden per Videobotschaft.</span> <span class="copyright">Christian Frey für LOSLAND</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-04/losland-berlin-futurium-1120.jpg?itok=4Ju4aXbM" width="1180" height="787" alt="Patrizia Nanz, Leiterin des &quot;Laboratoriums Beteiligende Verwaltung&quot; am BASE" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Patrizia Nanz, Leiterin des &quot;Laboratoriums Beteiligende Verwaltung&quot; am BASE, beim Fishbowl-Talk.</span> <span class="copyright">Christian Frey für LOSLAND</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-04/losland-berlin-futurium-1215.jpg?itok=HydHpX6a" width="1180" height="787" alt="Linus Strothmann engagiert sich mit der Initiative Es geht LOS für Bürger*innenbeteiligung und setzt sich für aufsuchende Beteiligung ein." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Linus Strothmann engagiert sich mit der Initiative Es geht LOS für Bürger*innenbeteiligung und setzt sich für aufsuchende Beteiligung ein.</span> <span class="copyright">Christian Frey für LOSLAND</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-04/losland-berlin-futurium-1175.jpg?itok=OkvXeG_w" width="1180" height="787" alt="Tim Willy Weber, Bürgermeister vom Flecken Ottersberg, einer der zehn LOSLAND-Kommunen, ist mit den Ergebnissen des Projektes zufrieden." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Tim Willy Weber, Bürgermeister vom Flecken Ottersberg, einer der zehn LOSLAND-Kommunen, ist mit den Ergebnissen des Projektes zufrieden.</span> <span class="copyright">Christian Frey für LOSLAND</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-04/losland-berlin-futurium-1146.jpg?itok=KCIrM498" width="1180" height="787" alt="Silke Albin, Leiterin der Abteilung Wissenschaft und Außenbeziehungen im Deutschen Bundestag, informiert über die Pläne für einen nationalen Bürgerrat." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Silke Albin, Leiterin der Abteilung Wissenschaft und Außenbeziehungen im Deutschen Bundestag, informiert über die Pläne für einen nationalen Bürgerrat.</span> <span class="copyright">Christian Frey für LOSLAND</span> </figcaption> </figure> </div> </div> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-video paragraph--view-mode--default"> <h3 class="media-title"> LOSLAND - Zukunftsräte in zehn Kommunen. Ein Update für die Demokratie </h3> <figure class="video video--youtube" data-youtube="sVBaQW9cM44"> <div class="video__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/video_thumbnails/sVBaQW9cM44.jpg" width="1280" height="720" alt="" /> <button class="video__button"> <h3>Video von Youtube</h3> <p>Gern möchten wir Ihnen hier einen externen Inhalt anzeigen. Mit dem Aktivieren der Inhalte geben Sie einem Drittanbieter und anderen gegebenenfalls die Möglichkeit, Daten über Sie zu sammeln.</p> <p><span class="video__button__btn">Externe Inhalte erlauben</span></p> </button> </div> </figure> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2023-04/Panel.JPG" width="4032" height="3024" alt="Fishbowl Diskussion" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Bei einer Diskussion im Fishbowl-Format konnten Gäste ihre Fragen mit Fachleuten besprechen.</span> <span class="copyright">RIFS/Bianca Schröder</span> </figcaption> </figure> Das LOSLAND-Projekt hat zehn Kommunen in ganz Deutschland dabei unterstützt, Beteiligungsprozesse zu Zukunftsfragen umzusetzen. Zufällig ausgeloste Bürgerinnen und Bürger spielten dabei die Hauptrolle. Bei der Veranstaltung „Zukunftsfähige Demokratie durch kommunale Bürger*innenbeteiligung“ am 20. April zogen Mitwirkende Bilanz. Deutlich wurde: Beteiligungsprozesse beleben die Demokratie, sie müssen aber an Fragestellungen und Zielgruppen angepasst werden. <a href="/de/media/14537" hreflang="de">Panel.JPG</a> <p>Das <a href="https://www.losland.org/">LOSLAND-Projekt</a> hat zehn Kommunen in ganz Deutschland dabei unterstützt, Beteiligungsprozesse zu Zukunftsfragen umzusetzen. Zufällig ausgeloste Bürgerinnen und Bürger spielten dabei die Hauptrolle. Bei der Veranstaltung „Zukunftsfähige Demokratie durch kommunale Bürger*innenbeteiligung“ am 20. April zogen Mitwirkende Bilanz. Deutlich wurde: Beteiligungsprozesse beleben die Demokratie, sie müssen aber an Fragestellungen und Zielgruppen angepasst werden.</p> <a href="/de/forschung/losland" hreflang="de">Losland</a> <a href="/de/forschungsgruppe/ko-kreation" hreflang="de">Ko-Kreation in der demokratischen Praxis</a> <a href="/de/forschungsbereich/demokratie-und-nachhaltigkeit" hreflang="de">Demokratie und Nachhaltigkeit</a> <a href="/de/ergebnisse/dossiers/buergerraete" hreflang="de">Bürgerräte</a> 0 Tue, 25 Apr 2023 07:38:34 +0000 bsc 9532 at https://www.rifs-potsdam.de