Narrative &amp; Grundhaltungen https://www.rifs-potsdam.de/de de Spielend mit der Wissenschaft zu einem nachhaltigeren Lebensstil https://www.rifs-potsdam.de/de/news/spielend-mit-der-wissenschaft-zu-einem-nachhaltigeren-lebensstil <span>Spielend mit der Wissenschaft zu einem nachhaltigeren Lebensstil</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2024-04-03T15:12:47+02:00" title="Mittwoch, April 3, 2024 - 15:12" class="datetime">Mi, 04/03/2024 - 15:12</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> #PTDW 2024 <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/sabine-letz" hreflang="de">slz</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/halliki-kreinin" hreflang="de">hkr</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/pia-mamut" hreflang="de">pma</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/71">UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs)</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 haben sich fast alle Staaten der Erde verpflichtet, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf zwei Grad oder sogar 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Diese Entscheidung beruht auf klimawissenschaftlichen Erkenntnissen, dass ein stärkerer Temperaturanstieg zu unvorhersehbaren Folgen für die Ökosysteme der Erde führen würde. Schon kleine Temperaturanstiege haben große Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen, sie verursachen häufigere und schwerwiegendere Wetterereignisse wie Hitzewellen, Waldbrände, Überschwemmungen und Dürren - gefährden letztendlich unsere Zukunft. Um die Lebensgrundlage aller Menschen zu schützen, müssen wir es zu unserer obersten Priorität machen, das 1,5-Grad Celsius-Ziel zu erreichen.&nbsp;</p><p>Wir wollen daher die mit 1,5 Grad kompatiblen Lebensstile verdeutlichen und dafür notwendige Anpassungen fördern, die sich aus dem 1,5-Grad-Ziel ergeben. Mit dem Klimapuzzle des europäischen Forschungsprojektes 1,5 Grad Lifestyles und dem RIFS Potsdam kann deshalb ausprobiert werden, wie verschiedene Alltagshandlungen ein klimaneutrales Leben begünstigen. Neben dem eigenen Handeln wird beim Spiel zugleich deutlich, an welchen Punkten Bürgerinnen und Bürger auf Unterstützung angewiesen sind wie etwa über Bildungsangebote, von Interessensgruppen, der Politik oder auch der Wirtschaft.</p><p>Mehr zum Potsdamer Tag der Wissenschaften 2024 am 4. Mai finden Sie hier: <a href="https://potsdamertagderwissenschaften.de/">https://potsdamertagderwissenschaften.de/</a></p><p>Mehr zu 1,5°Lifestyles: <a href="https://einskommafuenflebensstile.de/">https://einskommafuenflebensstile.de/</a>&nbsp;<o:p></o:p></p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2024-04/2403_Spiel%20PTDW.PNG?itok=ed_TCzMv" width="1180" height="837" alt="Klimapuzzle" /> </div> </figure> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2024-04/PTDW2024_Chart_Seite_01.jpg" width="1920" height="1080" alt="Potsdamer Tag der Wissenschaften" /> </div> </figure> <a href="/de/forschung/thema/narrative-grundhaltungen" hreflang="de">Narrative &amp; Grundhaltungen</a> Zum elften Mal findet am Samstag, den 4. Mai 2024 der Potsdamer Tag der Wissenschaften statt. Dieses Jahr sind die Institutionen auf dem Telegrafenberg die Gastgeber. Auch das Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) ist mit einem Stand vor Ort vertreten - es darf gespielt werden: Mit dem Klimapuzzle des europäischen Forschungsprojektes 1,5 Grad Lifestyles kann ausprobiert werden, wie verschiedene Alltagshandlungen ein klimaneutrales Leben begünstigen. <a href="/de/media/14959" hreflang="de">PTDW2024_Chart_Seite_01.jpg</a> <p>Zum elften Mal findet am Samstag, den 4. Mai 2024 der Potsdamer Tag der Wissenschaften statt. Dieses Jahr sind die Institutionen auf dem Telegrafenberg die Gastgeber und beherbergen mehr als 33 Hochschulen, Schulen und Forschungseinrichtungen aus Brandenburg, die Themen ihres Arbeitsalltags vorstellen. Auch das Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) ist mit einem Stand vor Ort vertreten - es darf gespielt werden: das Klimapuzzle des europäischen Forschungsprojektes 1,5 Grad Lifestyles kann ausprobiert werden.</p> <a href="/de/forschungsbereich/umwelt-und-gesellschaftlicher-wandel" hreflang="de">Umwelt und gesellschaftlicher Wandel</a> 0 Wed, 03 Apr 2024 13:12:47 +0000 slz 10199 at https://www.rifs-potsdam.de Gemeinsam zur kommunalen Wärmewende https://www.rifs-potsdam.de/de/news/gemeinsam-zur-kommunalen-waermewende <span>Gemeinsam zur kommunalen Wärmewende</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2023-10-24T16:59:59+02:00" title="Dienstag, Oktober 24, 2023 - 16:59" class="datetime">Di, 10/24/2023 - 16:59</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> DF Zukunftswerk <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/annette-kulzer" hreflang="de">aku</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/lucie-wack" hreflang="de">lwa</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/93">Zukünfte</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h2> Deutsch-Französisches Zukunftswerk beginnt dritten Arbeitszyklus </h2> <p>Wie kann die kommunale Wärmewende in Deutschland und Frankreich gelingen? Dieser Frage widmet sich das Zukunftswerk in den kommenden 18 Monaten. Das hauptamtliche Projekt wurde durch den Aachener Vertrag von 2019 ins Leben gerufen und hat den Auftrag, den deutsch-französischen Dialog zu den großen sozialen und ökologischen Transformationen zu stärken wie etwa der nachhaltigen Stadtentwicklung. Oder der Wärmewende. Denn die Gebietskörperschaften in Deutschland und Frankreich stehen vor einer Mammutaufgabe: Wie können Kommunen den eng bemessenen Zeitrahmen des deutschen Gebäudeenergiegesetzes einhalten? Wie sollten französische Gebietskörperschaften Privatpersonen bei der energetischen Sanierung ihrer Immobilien begleiten? Und wie lässt sich der Anteil erneuerbarer Energien in der Wärmeversorgung beidseits des Rheins erhöhen?</p> <h3>Erstes Kennenlernen: Auftakttreffen in Berlin</h3> <p>Beim zweitägigen Auftakttreffen in der Stadtwerkstatt Berlin und im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) lernten sich die Partnerinnen und Partner des Zukunftswerks erstmals kennen – primär Praktikerinnen und Praktiker aus der Kommunalverwaltung. Mit dabei waren kommunale Vertretungen aus den deutschen Kommunen Göttingen, Greifswald, Hagenow-Land und Hoort, München, Chemnitz, Ludwigsburg und Lörrach sowie aus den französischen Städten Brest, Lyon, Metz und Pau. Vor Ort stellten sie ihre bisherigen Maßnahmen und Projekte zur Wärmewende vor, diskutierten lebhaft und tauschten sich zu den Fragen aus, die alle brennend interessierte: Wie kann eine Wärmewende nachhaltig und solidarisch gelingen? Welche Hürden und Hemmnisse gilt es zu bewältigen? Wie können Förderungen und Unterstützung eingeholt werden? Und: Welche Faktoren haben sich als Hebel und Erfolgsprämissen herausgestellt? Zu den drei thematischen Schwerpunkten der Zusammenarbeit wurden außerdem erste gemeinsame Workshops abgehalten: Insbesondere auf die kommunale Wärmeplanung, energetische Gebäudesanierung und verstärkte Versorgung mit erneuerbaren Energien wurde und wird weiterhin der Fokus gelegt.</p> <p>In den kommenden Monaten werden die Akteurinnen und Akteure ihre Erfahrungen aus einer großen Bandbreite von lokalen Projekten tiefergreifend analysieren. So wird beispielsweise Brest von einem Speicherturm für erneuerbare Energien und der Einführung eines Fernwärmenetzes berichten, Lyon über ambitionierte Ziele der Klimaneutralität und Programme zur Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, Lörrach über sein Pilotprojekt zur interkommunalen Wärmeplanung, Chemnitz über die Möglichkeiten integrierter Quartiersentwicklung.</p> <h3>Von der lokalen Ebene zur bundesweiten Handlungsempfehlung</h3> <p>Gemeinsam mit den Kommunen wird intensiv geforscht, zum Austausch angeregt und ein besseres Verständnis der lokalen Gegebenheiten gefördert. So werden Lösungsansätze für strukturelle Herausforderungen in beiden Ländern verglichen und weiterentwickelt. In Zusammenarbeit mit dem Lenkungskreis, der aus Expertinnen und Experten der öffentlichen Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft besteht, werden in zukunftsorientierten Dialogen Handlungsempfehlungen für die Landes- und Bundesebene beider Länder erarbeitet – und schlussendlich den Regierungen Deutschlands und Frankreichs übergeben.</p> <p>So hat sich das Deutsch-Französische Zukunftswerk im vergangenen Arbeitszyklus unter anderem mit <a href="https://www.youtube.com/watch?v=I5bms6vuKDY"><strong>verbesserten Finanzierungsmöglichkeiten von kommunalen Klimamaßnahmen</strong> </a>und <a href="https://www.youtube.com/watch?v=W_NcYtEZfDY"><strong>Wegen zu nachhaltigen Ernährungsweisen</strong> </a>auseinandergesetzt.</p> <p>In den <a href="https://df-zukunftswerk.eu/handlungsempfehlungen"><strong>Handlungsempfehlungen</strong></a> und auf dem <a href="https://www.youtube.com/playlist?list=PLUpoMPJM7Ft0k3YU5LFtKPwV2iqK_cdUh"><strong>YouTube-Channel </strong></a>werden die lokalen Praxiserfahrungen mit nationalen Sichtweisen vereint, um ökologische Transformationsprozesse in beiden Ländern voranzutreiben. Somit leisten die Erfahrungen und das Engagement vor Ort einen wichtigen Beitrag für die deutschen und französischen Regierungen im Rahmen der Kooperation des Deutsch-Französischen Zukunftswerks.</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-video paragraph--view-mode--default"> <h3 class="media-title"> DFZW Video </h3> <figure class="video video--youtube" data-youtube="4brberjWCRI"> <div class="video__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/video_thumbnails/4brberjWCRI.jpg" width="1280" height="720" alt="" /> <button class="video__button"> <h3>Video von Youtube</h3> <p>Gern möchten wir Ihnen hier einen externen Inhalt anzeigen. Mit dem Aktivieren der Inhalte geben Sie einem Drittanbieter und anderen gegebenenfalls die Möglichkeit, Daten über Sie zu sammeln.</p> <p><span class="video__button__btn">Externe Inhalte erlauben</span></p> </button> </div> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h2> Weitere Informationen: </h2> <ul> <li>Website: <a href="https://df-zukunftswerk.eu/">https://df-zukunftswerk.eu/</a></li> <li><a href="https://www.youtube.com/playlist?list=PLUpoMPJM7Ft0k3YU5LFtKPwV2iqK_cdUh">YouTube</a></li> <li>Twitter / X: <a href="https://twitter.com/pour_forum">https://twitter.com/pour_forum</a></li> <li><a href="https://www.linkedin.com/company/zukunftswerk-forum-pour-l-avenir/">LinkedIn</a></li> </ul> <p><br /> <em>Das Deutsch-Französische Zukunftswerk wurde durch Artikel 22 des Aachener Vertrags im Jahr 2019 ins Leben gerufen. Sein Ziel ist es, sich mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen beider Länder auseinanderzusetzen. Dafür bringt es Interessengruppen und relevante Akteurinnen und Akteure aus Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus Deutschland und Frankreich zusammen.</em></p> <p><em>Auf der Grundlage lokaler Erfahrungen und eines intensiven Dialogs beleuchtet das Deutsch-Französische Zukunftswerk die ökologischen, sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen, um gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln. Beteiligte des Zukunftswerks formulieren Vorschläge für die nationale Politik beider Länder.</em></p> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2023-10/23-10-Gruppenfoto%20Auftakttreffen%20%28c%29%20Rolf%20Schulte.JPG" width="7502" height="5004" alt="Auftakttreffen Deutsch-Französisches Zukunfstwerk Berlin" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Gruppenfoto des Auftakttreffens des Deutsch-Französischen Zukunfstwerks in Berlin zum Start des dritten Arbeitszyklus.</span> <span class="copyright">DFZW/ Rolf Schulten</span> </figcaption> </figure> <a href="/de/forschung/thema/narrative-grundhaltungen" hreflang="de">Narrative &amp; Grundhaltungen</a> Das Deutsch-Französische Zukunftswerk hat seinen dritten Arbeitszyklus unter dem Motto „Planen, Sanieren, Reduzieren“ gestartet, um lokale Projekte der kommunalen Wärmewende in Deutschland und Frankreich zu erforschen. In diesem Zyklus, der bis Ende 2024 dauert, werden Handlungsempfehlungen für die nationalen Politiken in beiden Ländern erarbeitet. Die Zusammenarbeit mit den neuen Partnerstädten und -kommunen sowie Landkreisen begann mit einem Auftaktreffen am 18. und 19. Oktober 2023 in Berlin. <a href="/de/media/14712" hreflang="de">2310 Auftakttreffen Deutsch-Französisches Zukunfstwerk Berlin</a> <p>Das Deutsch-Französische Zukunftswerk (DFZW) hat seinen dritten Arbeitszyklus unter dem Motto „Planen, Sanieren, Reduzieren“ gestartet, um lokale Projekte der kommunalen Wärmewende in Deutschland und Frankreich zu erforschen. In diesem Zyklus, der bis Ende 2024 dauert, werden Handlungsempfehlungen für die nationalen Politiken in beiden Ländern erarbeitet. Die Zusammenarbeit mit den neuen Partnerstädten und -kommunen sowie Landkreisen begann mit einem Auftaktreffen am 18. und 19. Oktober 2023 in Berlin.</p> <a href="/de/forschung/deutsch-franzoesisches-zukunftswerk" hreflang="de">Deutsch-Französisches Zukunftswerk</a> <a href="/de/forschungsgruppe/zukunftswerk" hreflang="de">Deutsch-Französisches Zukunftswerk</a> <a href="/de/forschungsbereich/plattformen-fuer-wissenschaft-und-gesellschaft" hreflang="de">Plattformen für Wissenschaft und Gesellschaft</a> 0 Tue, 24 Oct 2023 14:59:59 +0000 slz 9861 at https://www.rifs-potsdam.de Weitaus mehr Menschen als angenommen befürworten Klimaschutz https://www.rifs-potsdam.de/de/news/weitaus-mehr-menschen-als-angenommen-befuerworten-klimaschutz <span>Weitaus mehr Menschen als angenommen befürworten Klimaschutz </span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2023-07-04T20:15:00+02:00" title="Dienstag, Juli 4, 2023 - 20:15" class="datetime">Di, 07/04/2023 - 20:15</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> Barometer <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/ingo-wolf" hreflang="de">iwf</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/sabine-letz" hreflang="de">slz</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/233">Soziale Gerechtigkeit</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h2> Ergebnisse des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers 2023 </h2> <p>Die Menschen im Land sparen bewusst im eigenen Haushalt Energie und stimmen trotz vieler Unsicherheiten der Energie- und Verkehrswende weiter zu. Sie äußern sogar den Wunsch nach Lösungen, die sowohl zum Klimaschutz beitragen als auch die finanziellen Auswirkungen der gestiegenen Energiepreise abmildern. Das verdeutlichen jetzt veröffentlichte Zahlen des aktuellen Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers, das forsa im Auftrag von einem Ariadne-Team des Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) durchgeführt hat.</p> <p>Für 41 Prozent der Befragten hat das Thema Klimaschutz sogar an Bedeutung gewonnen. „Trotz aller Zustimmung zur Energiewende sind die Bürgerinnen und Bürger mit den bisherigen Entlastungsmaßnahmen zur Abfederung der Inflation und gestiegener Energiepreise jedoch unzufrieden,“ ordnet Ingo Wolf vom RIFS die aktuellen Umfragewerte ein. „Die Mehrheit empfindet die Verteilung der Entlastungen als insgesamt ungerecht und bemängelt insbesondere, dass Menschen mit niedrigen Einkommen nicht ausreichend entlastet werden.“&nbsp;&nbsp; &nbsp;</p> <p><strong>Menschen unterschätzen die Befürwortung von Klimaschutz bei Mitmenschen</strong></p> <p>Interessant ist auch der Blick auf die tatsächliche und wahrgenommene Befürwortung von Klimaschutzmaßnahmen. So wird etwa die Zustimmung zum Ausbau von Windenergieanlagen im Wohnumfeld unterschätzt. Während die Befragten glauben, dass die Befürwortung für den Windausbau vor Ort in Gesamtdeutschland durchschnittlich bei einem Drittel (<em>32 Prozent</em>) liegt, ist es tatsächlich mehr als die Hälfte (<em>59 Prozent</em>). Ebenso wenn es um die Frage nach der Bereitschaft zum Energiesparen geht, meinen sie, dass nur knapp über die Hälfte der Mitmenschen bereit sei, weniger Strom und Gas zu verbrauchen – dabei liegen die Zustimmungswerte bei 77 Prozent.</p> <p>„Eine verzerrte Wahrnehmung der tatsächlichen Meinungsverhältnisse zum Ausbau Erneuerbarer Energien kann sich negativ auf die Genehmigung solcher Anlagen auswirken und der Politik einen falschen Eindruck vermitteln, nach dem Motto: Vor Ort will keiner mitmachen, wenn es um die Umsetzung der Energiewende geht,“ warnt Ortwin Renn vom RIFS. „Die Aufklärung über Mehrheits- und Minderheitsverhältnisse zu einzelnen Maßnahmen der Strom- und Verkehrswende ist also sehr wichtig für den politischen Diskurs und Entscheidungsprozess.“</p> <h3>Der persönliche Beitrag zur Energiewende ist ausgeschöpft – jetzt sind Industrie und Politik dran</h3> <p>Um die Energieeinsparziele zu erreichen, haben ein Großteil der Bürgerinnen und Bürger selbst aktiv ihr Verhalten nach eigenen Angaben geändert. Auch die privaten Investitionen in klimafreundliche Technologien wachsen der Befragung zufolge. So hat sich zum Beispiel der Anteil der Menschen, die sich ein E-Auto gekauft haben von 2021 bis 2023 auf zehn Prozent verdoppelt und der Anteil der Personen, die angeben privat Solaranlagen installiert zu haben, stieg von 17 Prozent auf 28 Prozent an.</p> <p>Für eine deutliche Mehrheit der Menschen scheint allerdings das Einsparpotential im eigenen Haushalt ausgeschöpft und für knapp die Hälfte von ihnen sind Investitionen in Elektromobilität aktuell nicht machbar. Gleichzeitig sehen die Menschen eine stärkere Handlungsverantwortung bei der Industrie und in der Politik und stören sich am mangelnden Tempo bei der Umsetzung der Instrumente für mehr Klimaschutz. Die Menschen kritisieren die hohen Kosten für grüne Energie sowie einen falschen Fokus bei der Umsetzung klimaneutraler Mobilität und nehmen außerdem eine soziale Ungleichheit in Chancen und Lastenverteilung der Strom- und Verkehrswende wahr.</p> <h3>Wie die Forschenden die Ergebnisse einordnen:</h3> <p>Ko-Autorin <strong>Benita Ebersbach</strong> vom RIFS: „Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich eine gerechte Verteilung der Lasten, die durch die Energie- und Verkehrswende entstehen. Dabei geht es ihnen nicht nur um finanziellen Ausgleich, sondern um eine gleichberechtigte Teilhabe am Verkehrssystem, wie die Umfragewerte des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers zeigen.“</p> <p>Ko-Autor <strong>Jean-Henri Huttarsch</strong> vom RIFS: „Selbst vor dem Hintergrund von Krieg und Inflation halten die Menschen in Deutschland den Klimawandel für eines der drängendsten gesellschaftlichen Probleme. Verantwortlich für die Lösung dieses Problems sind in den Augen der BürgerInnen alle - die Bevölkerung selbst, aber neben Wirtschaft und Industrie vor allem auch die Politik. Ein klarer Appell, weiter an wirksamen und sozial ausbalancierten Klimaschutzmaßnahmen zu arbeiten.“</p> <h3>Das Soziale Nachhaltigkeitsbarometer kurz erklärt</h3> <p><em>Ariadne-Forschende des Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) haben das Soziale Nachhaltigkeitsbarometer der Energie- und Verkehrswende als Längsschnittstudie so konzipiert, dass die Anliegen, Erwartungen und Erfahrungen der deutschen Bevölkerung rund um die Ausgestaltung und Umsetzung der Transformationsprozesse im jährlichen Abstand wiederholt erhoben werden. So lassen sich über die Zeit Entwicklungen und Veränderungen aufzeigen sowie direkte Bezüge zu bestimmten Politikmaßnahmen und gesellschaftlichen Ereignissen herstellen. Zudem können durch die detaillierte Erfassung der soziodemographischen, psychologischen und Verhaltensmerkmale der mehr als 6.500 befragten Bürgerinnen und Bürgern eine Vielzahl von sozialwissenschaftlichen Zusammenhängen untersucht werden. Das Soziale Nachhaltigkeitsbarometer der Energie- und Verkehrswende ist eine Panelstudie, die im jährlichen Rhythmus seit 2021 durchgeführt wird. Die Befragungen des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers werden als Onlineerhebung von Forsa (forsa.omninet) durchgeführt.</em></p> <h3>Publikationen:</h3> <p><strong>Ingo Wolf, Benita Ebersbach, Jean-Henri Huttarsch</strong>: <a href="https://ariadneprojekt.de/publikation/soziales-nachhaltigkeitsbarometer-2023/"><strong>Soziales Nachhaltigkeitsbarometer der Energie- und Verkehrswende 2023. Was die Menschen in Deutschland bewegt – Ergebnisse einer Panelstudie zu den Themen Energie und Verkehr.</strong></a> Kopernikus-Projekt Ariadne, 2023 Potsdam.</p> <p>Das Soziale Nachhaltigkeitsbarometer 2023 online entdecken: <a href="https://ariadneprojekt.de/nachhaltigkeitsbarometer/"><strong>Interaktive Datenvisualisierung</strong></a></p> <p><strong>Anne-Kathrin Fischer, Jean-Henri Huttarsch, Ingo Wolf</strong>: <a href="https://ariadneprojekt.de/publikation/methodenberichtsnb2021/"><strong>Soziales Nachhaltigkeitsbarometer<br /> der Energie- und Verkehrswende 2021 — Daten- und Methodenbericht</strong></a>. Kopernikus-Projekt Ariadne, 2022 Potsdam.<br /> &nbsp;</p> <p>Weblink zur Projektseite: <a href="https://ariadneprojekt.de/">https://ariadneprojekt.de/</a></p> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2023-07/Cover_Baro2023.PNG" width="824" height="584" alt="Soziales Nachhaltigkeitsbarometer Barometer 2023 Cover" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Das Soziale Nachhaltigkeitsbarometer, das forsa in 2023 im Auftrag von einem Ariadne-Team des Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam durchgeführt hat, erscheint seit 2017. </span> <span class="copyright">Ariadne/ G. Wollenweber</span> </figcaption> </figure> <a href="/de/forschung/thema/narrative-grundhaltungen" hreflang="de">Narrative &amp; Grundhaltungen</a> <a href="/de/forschung/thema/energie" hreflang="de">Energie</a> Erst die Pandemie, dann die Energiekrise – hat das die Haltung der Bevölkerung in Deutschland zum Klimaschutz verändert? Eher nicht: Die Zustimmung für eine ambitionierte Klimapolitik ist weiterhin stark, auch wenn die Menschen zunehmend am politischen Willen und einer sozial gerechten Transformation zweifeln. Die Befragten schätzen die Veränderungsbereitschaft ihrer Mitmenschen geringer ein, als sie tatsächlich zu sein scheint. Das zeigt das neue Soziale Nachhaltigkeitsbarometer, eine jährliche repräsentative Befragung von deutschlandweit mehr als 6.500 Personen zu Themen der Energie- und Verkehrswende, durchgeführt im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts Ariadne. <a href="/de/media/14621" hreflang="de">230704_Barometer 2023 Cover</a> <p>Erst die Pandemie, dann die Energiekrise – hat das die Haltung der Bevölkerung in Deutschland zum Klimaschutz verändert? Eher nicht: Die Zustimmung für eine ambitionierte Klimapolitik ist weiterhin stark, auch wenn die Menschen zunehmend am politischen Willen und einer sozial gerechten Transformation zweifeln. Die Befragten schätzen die Veränderungsbereitschaft ihrer Mitmenschen geringer ein, als sie tatsächlich zu sein scheint. Das zeigt das neue <strong>Soziale Nachhaltigkeitsbarometer</strong>, eine jährliche repräsentative Befragung seit 2017 (<a href="https://www.rifs-potsdam.de/de/barometer"><em>siehe auch die Erhebungen des Nachhaltigkeitsbarometers seit 2017</em></a>) von deutschlandweit mehr als 6.500 Personen zu Themen der Energie- und Verkehrswende, durchgeführt im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts Ariadne.</p> <a href="/de/forschung/kopernikus-projekt-ariadne-1" hreflang="de">Kopernikus-Projekt Ariadne</a> <a href="/de/barometer" hreflang="de">Soziales Nachhaltigkeitsbarometer der Energiewende</a> <a href="/de/forschung/wissenschaftsplattform-nachhaltigkeit-2030" hreflang="de">Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030</a> <a href="/de/forschungsgruppe/soziale-nachhaltigkeit" hreflang="de">Soziale Nachhaltigkeit von Klimaschutz und Energiewende</a> <a href="/de/forschungsbereich/plattformen-fuer-wissenschaft-und-gesellschaft" hreflang="de">Plattformen für Wissenschaft und Gesellschaft</a> <a href="/de/ergebnisse/dossiers/die-nachhaltigen-entwicklungsziele-sdgs" hreflang="de">Agenda 2030, SDGs und die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie</a> 1 Tue, 04 Jul 2023 18:15:00 +0000 slz 9689 at https://www.rifs-potsdam.de Die Macht von Geschichten – Warum brauchen wir neue Narrative für eine nachhaltige Zukunft – und wie können quantitative Analysen diese unterstützen? https://www.rifs-potsdam.de/de/blog/2022/12/die-macht-von-geschichten-warum-brauchen-wir-neue-narrative-fuer-eine-nachhaltige <span>Die Macht von Geschichten – Warum brauchen wir neue Narrative für eine nachhaltige Zukunft – und wie können quantitative Analysen diese unterstützen?</span> <span><span>Felix Beger</span></span> <span><time datetime="2022-12-08T18:18:24+01:00" title="Donnerstag, Dezember 8, 2022 - 18:18" class="datetime">Do, 12/08/2022 - 18:18</time> </span> <div class="user-link"> Merle Remy </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/cinematic_xxl/public/2022-12/shutterstock_Tunatura.jpg?itok=627P0fNE" width="992" height="558" alt="Die Wege zur Nachhaltigkeit sind vielfältig." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Die Wege zur Nachhaltigkeit sind vielfältig.</span> <span class="copyright">shutterstock_Tunatura</span> </figcaption> </figure> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p><em>Von Ariel Macaspac Hernandez (IDOS), Dorothee Keppler (PIK), Merle Remy IASS) und Ines Dombrowsky (IDOS)</em></p> <p>Während die Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung universell sind, sind die Wege, die zu ihnen führen, vielfältig. Länder haben aufgrund ihrer unterschiedlichen biophysischen, sozio-ökonomischen und politisch-kulturellen Ausgangsbedingungen unterschiedliche Leitvorstellungen davon, wie die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) erreicht werden sollen, und sie verfügen über unterschiedliche Ansatzpunkte und Hebel hierfür. Nachhaltige Entwicklungspfade, die machbare und aus Sicht unterschiedlicher Akteure erstrebenswerte Wege zur Erreichung der Agenda 2030 und der Pariser Klimaziele beschreiben, müssen diese Faktoren und deren Vielfalt berücksichtigen. Es reicht daher nicht aus, nur eine einzige Pfadoption vorzuschlagen und deren potenzielle Wirkungen zu analysieren. Jeder dieser „nachhaltigen Entwicklungspfade“ erfordert zudem Transformationsprozesse, die einen disruptiven Paradigmenwechsel und einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel mit sich bringen. Es bedarf daher positiver, an unterschiedliche Gegebenheiten anknüpfende Leitvorstellungen (“Visionen”). Diese sind am ehesten in einer Kombination aus qualitativen Erzählungen oder Narrativen sowie darauf aufbauender, quantitativer Szenarien zu vermitteln. Analysen können dann die positiven Wechselwirkungen sowie mögliche Zielkonflikte zwischen den einzelnen SDGs und hierfür vorgesehenen Maßnahmen beschreiben und dazu beitragen, Synergien zu verstärken sowie wechselseitige Beeinträchtigungen oder Blockaden zu vermeiden oder zu minimieren.</p> <p>Die Herausforderung, solche Nachhaltigen Entwicklungspfade (Sustainable Development Pathways – SDPs) zu identifizieren und zu beschreiben, greift das Projekt SHAPE (“Sustainable development pathways achieving Human well-being while safeguarding the climate And Planet Earth”) auf. Ein interdisdziplinäres Team von Wissenschaftler*innen entwickelt und analysiert derzeit neue, holistische Narrative und Szenarien, die Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels mit Strategien zur Erreichung der anderen Nachhaltigkeitsziele verbinden. Um Pfadoptionen zu identifizieren, die den genannten Anforderungen entsprechen, werden diese Mithilfe Integrated Assessment Models durchgerechnet und anschließend gemeinsam analysiert.</p> <p>Wie wurden die Narrative entwickelt?</p> <p>Die neuen Narrative für die Sustainable Development Pathways wurden von einem interdisziplinären Team, bestehend aus Modellierer*innen und Sozialwissenschaftler*innen und im engen Austausch mit einer Gruppe internationaler Stakeholder aus Praxis und Forschung, und somit in einem transdisziplinären Prozess, entwickelt. Die Narrative entstanden in drei Hauptschritten, die aufeinander folgten und aufeinander aufbauten:</p> <ol> <li>Die Identifizierung von Themenbereichen („Dimensionen“), die für das Erreichen einer nachhaltigen Entwicklung relevant sind und die möglichst im Kontext von Integrated Assessment Modelling modelliert werden können;</li> <li>Die Beschreibung alternativer Strategien für jede dieser Dimensionen;</li> <li>Die Konstruktion und Beschreibung von umfassenden Erzählungen, die sich aus Kombinationen der verschiedenen Strategien ergeben (siehe Abbildung 1).</li> </ol> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-12/Abbildung%20komplett_Narrativ%20f%C3%BCr%20nachhaltige%20Entwicklung_2.png?itok=lIW1GeKu" width="1180" height="667" alt="Abbildung 1: Die Entstehung der Narrative" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Abbildung 1: Die Entstehung der Narrative</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--portrait"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-12/The%20SDP%20narratives_deutsch%20%282%29.png?itok=8oS45S3r" width="1180" height="1192" alt="Abbildung 2: Die SHAPE-Narrative" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Abbildung 2: Die SHAPE-Narrative</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h3>Welche Stärken haben die neuen SDP Narrative und Szenarien?</h3> <p>Aufgrund der Methodik ihrer Entwicklung zeichnen sich die neuen Narrative und Szenarien durch folgende Aspekte aus:</p> <ul> <li><strong>Zielgerichtetheit (“target seeking”):</strong> Die Narrative sind auf die Erreichung der Ziele der Agenda 2030 einschließlich der Bewältigung des Klimawandels ausgerichtet und zielen darauf, unterschiedliche Lösungsvarianten zu identifizieren. Im Gegensatz zu explorativen Narrativen, die Beschreibungen von möglichen Variationen der Zukunft liefern, geben zielorientierte (target-seeking) Narrative Antworten auf die Frage nach wünschenswerten Zukünften. Sie erfassen Informationen sowohl über den gewünschten „Endpunkt“ der Entwicklung als auch über Wege, diesen Endpunkt unter den aktuellen Bedingungen zu erreichen (IPBES, 2016).</li> <li><strong>Ganzheitlichkeit:</strong> Die Narrative decken alle Dimensionen nachhaltiger Entwicklung ab, wenn auch in unterschiedlicher Breite und Detailgenauigkeit. Dies schließt auch unterschiedliche Governance-Ansätze (Hierarchien, Märkte, Netzwerke) ein. Sie bieten somit auch einen geeigneten Ansatz, um die für die Implementierung so wichtigen Fragen der Governance und Machtverhältnisse kritisch zu beleuchten. Mit der systematischen Analyse der Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Bereichen der Politikumsetzung (z. B. Klima, biologische Vielfalt, internationale Entwicklungszusammenarbeit usw.) können vorhandene Ansätze kritisch reflektiert und gegebenenfalls zielgerichtete Vorschläge für Anpassungen entwickelt werden (Dombrowsky et al., 2022; Hernandez, 2021)</li> <li><strong>Flexibilität:</strong> Der modulare Aufbau des Ansatzes (siehe letzter Abschnitt) mit seinen zahlreichen Dimensionen, für die wiederum mehrere Entwicklungsalternativen beschrieben werden, ermöglicht es zukünftigen Nutzer*innen, eigene nachhaltige Entwicklunspfade mitzugestalten, die ihre jeweiligen Paradigmen und Realitäten in ihrem Handlungsraum reflektieren.</li> <li><strong>Anknüpfung an laufende Diskurse in Praxis und Wissenschaft: </strong>Die Narrative und darauf aufbauenden Szenarien knüpfen an aktuelle Diskurse zur Nachhaltigkeitstransformation an und greifen eine Bandbreite an geäußerten, unterschiedlichen Perspektiven auf (z.B. Degrowth vs. Wachstumsorientierung). Da sie das Ergebnis eines langfristigen Kommunikationsprozesses zwischen Forschenden und Akteuren aus der Praxis sind, zeigt der Geneseprozess der SDPs somit auch, wie man Kommunikationsbarrieren zwischen normalerweise weitestgehend voneinander getrennten Diskurszusammenhängen aufweichen kann.</li> </ul> <h3>Fazit</h3> <p>Die Narrative für nachhaltige Entwicklungspfade (SDPs), die durch mit „Zahlen“ unterfütterte Szenarien quantifiziert werden, bieten einerseits positive Visionen für eine nachhaltige Zukunft und zeigen andererseits die Bedingungen, die erfüllt werden müssen, um diese Visionen zu erreichen. Sie sind damit eine wichtige Grundlage für eine dringend erforderliche gesellschaftliche Debatte, die die Agenda 2030 auf konkrete, dimensionen- und skalenübergreifende Handlungs- und Entwicklungsoptionen herunterbricht. Sie können damit den Diskurs um kohärente, wirksame und möglichst gesellschaftsverträgliche politische Maßnahmen unterstützen und voranbringen.</p> <p>Die neuen Narrative sind positive Geschichten zur Erreichung der Nachhaltigkeits- und Klimaziele, die helfen, das Gesamtbild von nachhaltiger Entwicklung zu sehen, während die modellbasierten, quantitativen Analysen dazu dienen, komplexe Wechselwirkungen und Synergien zwischen den betroffenen Systemen besser zu verstehen und damit die Konsequenzen der Entscheidung für die eine oder andere Pfadalternative besser abschätzen zu können. Die inter- und transdisziplinäre Erarbeitung der Narrative ermöglichte es außerdem, wissenschaftliche Ansätze und Erkenntnisse zu generieren, die näher an der komplexen Realität und damit für die Anwendung geeigneter und attraktiver sind.</p> <p><strong><em>Dieser Artikel wurde zuerst am 5. Dezember 2022 <a href="https://www.sdsngermany.de/die-macht-von-geschichten-warum-brauchen-wir-neue-narrative-fuer-eine-nachhaltige-zukunft-und-wie-koennen-quantitative-analysen-diese-unterstuetzen/">auf dem Blog von SDSN Germany</a> veröffentlicht.</em></strong></p> <h3>Quellen:</h3> <p>Dombrowsky, I., Lenschow, A., Meergans, F., Schütze, N., Lukat, E., Stein, U., &amp; Yousefi, A. (2022). Effects of policy and functional (in)coherence on coordination – A comparative analysis of cross-sectoral water management problems. <em>Environment Science and Policy</em>, 131, 118-127.</p> <p>Hernandez, A. M. (2021). SDG-aligned Futures and the Governance of Transformation to Sustainability. Reconsidering Governance Perspectives on the Futures We Aspire to <em>DIE Discussion Paper Series</em>(Discussion Paper 30/2021). doi:10.23661/dp30.2021</p> <p>IPBES. (2016). <em>The methodological assessment report on scenarios and models of biodiversity and ecosystem services.</em> Retrieved from Bonn, Germany.</p> <p>&nbsp;</p> <hr /> <p>Das Forschungsprojekt Projekt SHAPE (“Sustainable development pathways achieving Human well-being while safeguarding the climate And Planet Earth”) läuft noch bis Ende Juni 2023. Im Rahmen der virtuellen Abschlusskonferenz des Projektes am 16. Februar 2023 werden der Ansatz und die Ergebnisse des Projektes ausführlich vorgestellt und diskutiert.</p> <p>SHAPE ist Teil von AXIS, einer von der JPI Climate initiierten ERA-NET Initiative. Es wird von FORMAS (SE), BMBWF/FFG (AT), DLR/BMBF (DE, Grant No. 01LS1907A-B-C), NWO (NL) und RCN (NO) und sowie einer Kofinanzierung durch die Europäische Union (Grant No. 776608) finanziert. Beteiligt sind Wissenschaftler*innen des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), des German Institute of Development and Sustainability (IDOS), des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS), des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA), der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens (NTNU), des Stockholm Resilience Centres (SRC) und der Universität Utrecht (UU).</p> <p>Nähere Informationen zum Projekt unter <a href="https://shape-project.org/">https://shape-project.org/</a>.</p> <p>&nbsp;</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-12/Logo_Shape_RGB_72dpi_Subline.jpg?itok=t-HNaHbP" width="1180" height="429" alt="SHAPE Logo" /> </div> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-12/Bild1.png?itok=_4JJB5LY" width="1180" height="141" alt="Logoleiste SHAPE" /> </div> </figure> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> </ul> </div> <a href="/de/media/14356" hreflang="de">shutterstock_Tunatura.jpg</a> <section> <h2>Neuen Kommentar schreiben</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=9240&amp;2=field_blog_comments&amp;3=blog_comments" token="s0OCtx61iwKQdu6adtDwJWOvqeB1IpkHpnyv2j7KXVw"></drupal-render-placeholder> </section> <a href="/de/menschen/merle-remy" hreflang="de">Merle Remy</a> <a href="/de/forschungsgruppe/climate-action-climact" hreflang="de">Klimaschutzmaßnahmen in nationalen und internationalen Prozessen (ClimAct)</a> <a href="/de/forschungsbereich/plattformen-fuer-wissenschaft-und-gesellschaft" hreflang="de">Plattformen für Wissenschaft und Gesellschaft</a> <a href="/de/ergebnisse/dossiers/die-nachhaltigen-entwicklungsziele-sdgs" hreflang="de">Agenda 2030, SDGs und die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie</a> Thu, 08 Dec 2022 17:18:24 +0000 Felix Beger 9240 at https://www.rifs-potsdam.de Energie- und Verkehrswende in der Energiekrise – was bewegt die Menschen in Deutschland? https://www.rifs-potsdam.de/de/news/energie-und-verkehrswende-der-energiekrise-was-bewegt-die-menschen-deutschland <span>Energie- und Verkehrswende in der Energiekrise – was bewegt die Menschen in Deutschland?</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2022-10-05T09:47:14+02:00" title="Mittwoch, Oktober 5, 2022 - 09:47" class="datetime">Mi, 10/05/2022 - 09:47</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> Soziales Nachhaltigkeitsbarometer <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/ingo-wolf" hreflang="de">iwf</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/jean-henri-huttarsch" hreflang="de">jhu</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/benita-ebersbach" hreflang="de">ber</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/sabine-letz" hreflang="de">slz</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/233">Soziale Gerechtigkeit</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/75">Energiewende</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h2> Ergebnisse der Panelstudie des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers 2022 im Diskurs </h2> <p>Die durch den Angriff von Russland auf die Ukraine ausgelöste Energiekrise stellt nicht nur die Menschen in Deutschland vor besondere finanzielle Herausforderungen – auch der Klimaschutz scheint in den Diskussionen um mögliche Laufzeitverlängerungen von Kohle- und Atomkraftwerken mitunter in den Hintergrund zu treten. Dabei zeigen jetzt veröffentlichte Zahlen des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers, das von einem Team des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) in Zusammenarbeit mit forsa durchgeführt wurde, dass die Zustimmung zu Energie- und Verkehrswende trotz steigender Preise und Unsicherheiten in der deutschen Bevölkerung weiter zunimmt: <strong>70 Prozent der befragten Menschen</strong> sprechen sich für den Ausbau Erneuerbarer Energien, beschleunigt durch einfachere Verfahren, und damit einer Sicherung der Energieversorgung in Deutschland aus.</p> <p>„Grundsätzlich wünschen sich zwei Drittel der befragten Menschen mehr und gezieltere Maßnahmen für den Klimaschutz,“ hält IASS-Wissenschaftler Ingo Wolf fest. „Gleichzeitig kommen immer mehr Menschen aufgrund der steigenden Energiepreise an ihre finanziellen Grenzen. Die Ergebnisse des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers zeigen auf, welchen Herausforderungen die Menschen in Deutschland vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise gegenüberstehen und welche konkreten Maßnahmen sie von der Politik erwarten.“</p> <h3>Schnellere und bessere Verkehrswende gewünscht</h3> <p>Der Vergleich mit den Ergebnissen aus der Befragung im vergangenen Jahr zeigt auch, dass zum Beispiel das Interesse an der Verkehrswende von 73 Prozent auf 79 Prozent leicht gestiegen ist und mehr Menschen diese durch eigenes Handeln mitgestalten wollen. Gleichzeitig wächst bei den Menschen das Gefühl der Belastung durch höhere Mobilitätskosten und die Ungeduld an der Politik: Mehr als 60 Prozent der Befragten sind mit den Fortschritten in der Verkehrswende unzufrieden (<em>2021: 55 Prozent</em>). Die Zahl der Menschen, welche die geplanten Maßnahmen für die Verkehrswende für nicht zielführend halten, hat sich von 23 Prozent in 2021 auf 40 Prozent in diesem Jahr fast verdoppelt.</p> <h3>Belastungen der gestiegenen Energiekosten gerechter verteilen</h3> <p>Noch deutlicher wird den Befragten die aktuelle Krise durch die gestiegenen Energiekosten: Fühlten sich 2021 noch 28 Prozent der Menschen von den Heizkosten belastet, sind es in diesem Jahr bereits 43 Prozent. Der Anteil der Menschen, die auf eine günstigere Energieversorgung durch Erneuerbare hoffen, steigt auf 35 Prozent (<em>2021: 26 Prozent</em>). Zur finanziellen Entlastung von privaten Haushalten bei steigenden CO₂-Preisen befürwortet die Hälfte der Befragten eine Rückerstattung gezielt an einkommensschwächere Haushalte. Eine pauschale Rückzahlung an alle Bürgerinnen und Bürger in gleicher Höhe unterstützen etwas mehr als einem Drittel. Gleichzeitig hat eine deutliche Mehrheit (62 Prozent) wenig bis kein Vertrauen in die Politik, dass die Einnahmen aus dem CO₂-Preis an die Bevölkerung weitergegeben werden.</p> <p>„Die Politik sollte trotz gerade überlappender Krisen jetzt nicht nachlassen, die geplanten Maßnahmen für den Klimaschutz umzusetzen,“ mahnt Ortwin Renn vom IASS. „Die Ergebnisse des Barometers können als Unterstützung und Aufforderung von der Bevölkerung an die politischen Vertreterinnen und Vertretern verstanden werden, die Krisen nicht gegenseitig auszuspielen, sondern im Sinne des Gemeinwohls Energiesouveränität und Klimaschutz gemeinsam zu sehen und entsprechende Maßnahmen umzusetzen.“</p> <h3>Wie die IASS-Forschenden die Ergebnisse einordnen:</h3> <p>Ko-Autor Jean-Henri Huttarsch vom IASS: „Die Ergebnisse des Barometers stimmen mich hoffnungsvoller als manch ein Eindruck, den man teilweise in sonstigen Berichterstattungen gewinnt. Für den Erfolg von Energie- und Verkehrswende sind dringend weitere Maßnahmen notwendig und die Bürgerinnen und Bürger sind bereit für diese, solange deren Kosten und Nutzen in der Gesellschaft gerecht verteilt werden – verständlicherweise.“</p> <p>Ko-Autorin Benita Ebersbach vom IASS: „Die Ergebnisse zeigen, dass die Bereitschaft der Menschen die großen Transformationsprozesse unserer Zeit zu unterstützen, größtenteils vorhanden ist. Es muss nun geschafft werden, diese Bereitschaft in tatsächliches, konsequentes Handeln umzuwandeln. Dabei kann das Soziale Nachhaltigkeitsbarometer Ansatzpunkte liefern, welche Maßnahmen eher akzeptiert und welche Überzeugungen in der Bevölkerung geteilt werden.“</p> <h3>Was ist das Soziale Nachhaltigkeitsbarometer?</h3> <p>Im <a href="https://ariadneprojekt.de/news/diskurs-nachhaltigkeitsbarometer2022/"><strong>Kopernikus-Projekt Ariadne</strong></a> werden mithilfe des <strong>Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers</strong> der Energie- und Verkehrswende die gesellschaftlichen Dimensionen dieser Transformationsprozesse untersucht. Auf Basis einer bundesweit repräsentativen Online-Panelbefragung werden Einstellungen, Anliegen und Bewertungen der deutschen Bevölkerung zur Ausgestaltung und Umsetzung der Energie- und Verkehrswende im einjährigen Abstand zunächst für drei Jahre erhoben. Dies ermöglicht ein Monitoring von Entwicklungen und Veränderungen dieser sowie direkte Bezüge zu bestimmten Politikmaßnahmen und gesellschaftlichen Ereignissen. Zudem können durch die detaillierte Erfassung der soziodemografischen, psychologischen und Verhaltensmerkmale der mehr als 6.500 befragten Bürgerinnen und Bürgern eine Vielzahl von sozialwissenschaftlichen Zusammenhängen untersucht werden.</p> <p>Die <a href="https://www.iass-potsdam.de/de/barometer">erste Erhebungswelle erfolgte im ersten Quartal 2021</a>. Die Feldphase der zweiten Welle wurde kurz nach Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs im April 2022 beendet und die dritte Welle ist für das erste Quartal in 2023 geplant. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, die politische Entscheidungsfindung und Prioritätensetzung zu unterstützen.</p> <p>Die Ergebnisse der Erhebungswelle 2022 sind nun als Broschüre und über den neu entwickelten, interaktiven Datenexplorer einzusehen. Diverse schwerwiegende gesellschaftliche und politische Ereignisse haben sich seit der letzten Befragung 2021 ereignet, deren Auswirkungen auf die Einstellungen der Menschen in Deutschland untersucht wurden. Zu diesen und anderen Themen können Sie spannende Einsichten über unseren Datenexplorer selbst entdecken. Dort finden Sie beispielsweise in der Dimension Akzeptanz Antworten auf Fragen wie: Welchen Einfluss hat die aktuelle Energiekrise auf die Haltung der Menschen in Deutschland gegenüber der Energie- und Verkehrswenden? Was erwarten die Bürgerinnen und Bürger vor dem Hintergrund deutlich gestiegener Energiekosten von der Politik? Wie bewertet die Bevölkerung die Ziele und Maßnahmen der neuen Bundesregierung?</p> <h3>Soziale Ziele der Nachhaltigkeit müssen bedacht werden</h3> <p>Der Ausbau klimafreundlicher Energieerzeugung und Mobilität verändert auf grundlegende Weise den Alltag der Menschen. Für das Gelingen der Energie- und Verkehrswende wird es entscheidend sein, die sozialen Ziele der Nachhaltigkeit wie Gerechtigkeit, Beteiligung und Sozialverträglichkeit zu berücksichtigen. Soziale Nachhaltigkeit ist als ein positives Leitbild der Gestaltung der Transformationsprozesse zu verstehen. Es zielt darauf ab, die Energie- und Verkehrswende an den Vorstellungen, Bedürfnissen und Wertevorstellungen der Bürgerinnen und Bürger zu orientieren sowie sozial gerechte und faire Lösungen bei deren Umsetzung zu finden.</p> <p>Mit dem Sozialen Nachhaltigkeitsbarometer der Energie- und Verkehrswende werden der Zustand und die Entwicklungen im Bereich der sozialen Dimensionen der Nachhaltigkeit aus Sicht der Bevölkerung in Deutschland untersucht. Wie denken die Bürgerinnen und Bürger über die Energie- und Verkehrswende und deren Gestaltung? Welche Vorstellungen haben die Menschen von einer gerechten Gestaltung des Wandels? Welche Probleme und Herausforderungen sehen sie in der Umsetzung der Transformationsprozesse? Unter welchen Bedingungen können sie sich vorstellen, sich an den Transformationsprozessen zu beteiligen und mitzuwirken?</p> <p>Das Barometer ist in Ariadne in einen umfassenden Dialogprozess mit der Zivilgesellschaft eingebunden. Die in Fokusgruppen von ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern geäußerten Ansichten, Werte und Erfahrungen zu energie- und verkehrspolitischen Themen fließen in die Entwicklung des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers ein. Die Ergebnisse aus der Panelbefragung werden in einem nächsten Schritt in die Arbeiten zur Ausgestaltung von Politikoptionen zur Strom- und Verkehrswende in Ariadne aufgenommen.</p> <h3>Panelstudie um Aspekt der Verkehrswende erweitert</h3> <p>Aufbauend auf den Vorarbeiten des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers der Energiewende der Jahre 2017 bis 2019 wurde das Konzept der sozialen Nachhaltigkeit weiterentwickelt und um den Anwendungsbereich der Verkehrswende erweitert. Das erweiterte Konzept umfasst fünf verschiedene Dimensionen mit jeweils vier Indikatoren. Die Fragen des Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers lassen sich jeweils einem Indikator zuordnen.</p> <ol> <li><strong>Gesellschaftliche Akzeptanz:</strong> Für das Gelingen der Energie- und Verkehrswende ist die gesellschaftliche Verankerung durch soziale Akzeptanz entscheidend. Allgemeine Einstellungen zur Energie- und Verkehrspolitik ist einer der vier Indikatoren dieser Dimension. Im weiteren Indikator sozio-politische Akzeptanz wird unter anderem der Grad der Zustimmung zu politischen Zielen und konkreten Maßnahmen auf Bundesebene erfasst. Einstellungen zu lokalen Infrastrukturmaßnahmen bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern vor Ort sind Inhalt des Indikators der lokalen Akzeptanz. Ebenfalls ist bei dieser Dimension von Interesse, inwieweit die Bevölkerung die Transformationsprozesse mit ihrem Handeln mittragen und ob und in welchen Bereichen die Menschen Konsum- und Verhaltensweisen geändert haben oder sich dies vorstellen können (Indikator Verhaltensakzeptanz).</li> <li><strong>Beteiligung:</strong> Politische Mitsprache- und Beteiligungsmöglichkeiten bieten den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, ihre eigenen Vorstellungen und Bewertungen im Hinblick auf die Umsetzung und Ausgestaltung der Energie- und Verkehrswende einzubringen. Ein Indikator dieser Dimension ist die aktive und gewünschte Beteiligung und erfasst den Bedarf an Partizipationsmöglichkeiten. Die Wahrnehmung und Bewertung lokaler Beteiligungsprozesse sowie die Bewertung der allgemeinen Mitsprache- und Beteiligungsmöglichkeiten sind zwei weitere Indikatoren. Unter dem Indikator der politischen Selbstwirksamkeit wird untersucht, ob die Bürgerinnen und Bürger das Gefühl haben, selbst Einfluss auf den politischen Prozess ausüben zu können.</li> <li><strong>Soziale Kohäsion:</strong> Die Umstellung auf eine dezentrale Energieerzeugung und auf neue nachhaltige Mobilitätskonzepte erfordert einen starken gesellschaftlichen Zusammenhalt und stellt gleichzeitig eine große Herausforderung für ebendiesen dar. Vertrauen in die zentralen Akteure sowie sozialer Zusammenhalt und Konflikte im Kontext der Energie- und Verkehrswende in den Kommunen sind hierbei wesentliche Indikatoren, um den sozialen Zusammenhalt zu bewerten. In der Gesellschaft vorherrschende Normen und Werte stellen einen weiteren Indikator der Dimension soziale Kohäsion dar. Im Hinblick auf das soziale Gefüge werden zudem die Ortsverbundenheit und soziale Identität der Bürgerinnen und Bürger untersucht.</li> <li><strong>Lebensqualität</strong>: Durch die Energie- und Verkehrswende soll die Lebensqualität der Bevölkerung verbessert werden. Zur Untersuchung dieser Dimension werden die Indikatoren erwartete Umwelt- und wahrgenommene Gesundheitsauswirkungen des bestehenden und zukünftigen Verkehrs- und Energiesystems sowie die Bewertung der Umweltqualität erhoben. Die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung ist ein weiterer Indikator der Dimension Lebensqualität.</li> <li><strong>Sozio-ökonomische Sicherheit:</strong> Die durch die Transformationsprozesse anfallenden (ökonomischen) Kosten und veränderten wirtschaftlichen Strukturen können zur Folge haben, dass die sozioökonomischen Bedürfnisse der Bevölkerung derzeitig oder zukünftig nicht hinreichend gedeckt werden. Zentrale Indikatoren für diese Dimension sind unter anderem die Wahrnehmung der Befragten zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation und zukünftig erwarteten wirtschaftlichen Auswirkungen, insbesondere im Hinblick auf Arbeitsplatzsicherheit sowie die finanzielle Belastung durch Energie- und Mobilitätskosten. Unter dem Indikator Fairness wird darüber hinaus erfasst, inwieweit die Verteilung von Kosten und Nutzen energie- und verkehrspolitischer Maßnahmen in der Bevölkerung als fair und gerecht wahrgenommen wird. Schließlich ist von Interesse, in welchem Ausmaß die Menschen in Deutschland Zugang zu klimafreundlicher Energie und Mobilität haben (Indikator Ressourcenzugang).</li> </ol> <p><a href="https://www.iass-potsdam.de/sites/default/files/2022-10/iass_soziales_nachhaltigkeitsbarometer_2022_web.pdf"><strong>Download der vollständigen Broschüre "Soziales Nachhaltigkeitsbarometer der Energiewende 2022".</strong></a></p> <p><a href="https://snb.ariadneprojekt.de/soziales-nachhaltigkeitsbarometer"><strong>Die Daten des "Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers" interaktiv erkunden.</strong></a></p> </div> <figure class="figure figure--picture format--portrait"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2022-10/Titelseite_Barometer-2022.PNG" width="850" height="865" alt="Titelseite Soziales Nachhaltigkeits Barometer 2022" /> </div> </figure> <a href="/de/forschung/thema/energie" hreflang="de">Energie</a> <a href="/de/forschung/thema/narrative-grundhaltungen" hreflang="de">Narrative &amp; Grundhaltungen</a> Überlagert die aktuelle Energiekrise die Notwendigkeit ambitionierter Klimapolitik? Die Menschen in Deutschland wollen weiter an der Energiewende festhalten – trotz gestiegener finanzieller Belastungen. Mehr noch: Die Transformation zur Klimaneutralität ist ihnen gerade vor dem Hintergrund hoher Energiepreise wichtiger denn je und muss aus ihrer Sicht weiter an Tempo aufnehmen. Das zeigt die jährliche Befragung für das „Soziale Nachhaltigkeitsbarometer 2022“. <a href="/de/media/14229" hreflang="de">Titelseite_Barometer-2022.PNG</a> <p>Überlagert die aktuelle Energiekrise die Notwendigkeit ambitionierter Klimapolitik? Die Menschen in Deutschland wollen weiter an der Energiewende festhalten – trotz gestiegener finanzieller Belastungen. Mehr noch: Die Transformation zur Klimaneutralität ist ihnen gerade vor dem Hintergrund hoher Energiepreise wichtiger denn je und muss aus ihrer Sicht weiter an Tempo aufnehmen. Das zeigt die jährliche repräsentative Befragung von deutschlandweit mehr als 6.500 Personen zu Themen der Energie- und Verkehrswende, durchgeführt im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts Ariadne. In diesem Jahr wurden im „Sozialen Nachhaltigkeitsbarometer 2022“ auch die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger zur Energiepreiskrise im Kontext der Klimawende eingefangen.</p> <a href="/de/forschung/kopernikus-projekt-energiewende-navigationssystem-enavi" hreflang="de">Kopernikus-Projekt Energiewende-Navigationssystem (ENavi)</a> <a href="/de/barometer" hreflang="de">Soziales Nachhaltigkeitsbarometer der Energiewende</a> <a href="/de/forschungsgruppe/soziale-nachhaltigkeit" hreflang="de">Soziale Nachhaltigkeit von Klimaschutz und Energiewende</a> <a href="/de/forschungsgruppe/oekopolitische-transformationen" hreflang="de">Demokratische Governance für ökopolitische Transformationen</a> <a href="/de/forschungsbereich/energiewende-und-gesellschaftlicher-wandel" hreflang="de">Energiewende und gesellschaftlicher Wandel</a> <a href="/de/ergebnisse/dossiers/die-nachhaltigen-entwicklungsziele-sdgs" hreflang="de">Agenda 2030, SDGs und die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie</a> 0 Wed, 05 Oct 2022 07:47:14 +0000 slz 9050 at https://www.rifs-potsdam.de „Flaggschiff der deutschen Nachhaltigkeitsszene“ https://www.rifs-potsdam.de/de/news/flaggschiff-der-deutschen-nachhaltigkeitsszene <span>„Flaggschiff der deutschen Nachhaltigkeitsszene“</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2022-09-23T09:28:50+02:00" title="Freitag, September 23, 2022 - 09:28" class="datetime">Fr, 09/23/2022 - 09:28</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> IASS-Jubiläum <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/sabine-letz" hreflang="de">slz</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/93">Zukünfte</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/71">UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs)</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Rund 200 Gäste waren der Einladung in die Schinkelhalle in Potsdams Schiffbauergasse gefolgt, wo die Belegschaft des Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. ihre Jubiläumsfeier beging. Zugleich konnte bei der Feier eine erfolgreiche durchgeführte Evaluierung durch den Wissenschaftsrat und die Integration in die Helmholtz-Gemeinschaft inklusive Einbindung des IASS in das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam gefeiert werden. Ab dem 1. Januar 2023 wird das Institut unter dem neuen Namen „Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam“ laufen.</p> <p>Direktor Mark Lawrence begrüßte die Gäste aus Kommunen, Verwaltung, Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft, die nicht nur aus Deutschland, sondern auch international angereist seien. Zudem sei erfreulich und ein Zeichen des Erfolgs, dass frühere Mitarbeitende nun in den verschiedensten Stellen arbeiten, inklusive in Universitäten und in der Bundesregierung – oder aber auch als Mitgründerin eines Ökodorfs in Spanien. Auch Gründungsdirektor Klaus Töpfer sprach von einem großen Erfolg, „dass die Mitarbeitenden des IASS woanders sehr gefragt sind.“</p> <h3>Freiheit des Denkens bewahren</h3> <p>Karin Lochte, Vorsitzende der IASS-Mitgliederversammlung und per Video zugeschaltet, lobte den einzigartigen Spirit und Enthusiasmus der Belegschaft des Instituts: „Und nun ist das Institut lebenstüchtig geworden und hat eine Mission, die einmalig ist in Deutschland.“ Lochte verglich das IASS aufgrund seiner zwölf Bestandsjahre mit einem Teenager, der „sich hoffentlich in seine neuen Partner verliebt und viele weitere gute Freunde findet.“ Sie wünsche sich, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich „die Freiheit des Denkens bewahren; die Möglichkeit, schwierige Ideen zu entwickeln, die nicht mit einer Erfolgsgarantie ausgezeichnet sind, weil dies ein Asset für alle – und auch die Helmholtz-Gemeinschaft ist“. &nbsp;&nbsp;&nbsp;<br /> Ernst Rietschel blickte in seinen Grußworten zurück auf die Jahre von der Idee bis zur Gründung des Instituts. Mit dem Potsdam-Memorandum „Global Sustainability – A Nobel Cause“ sei vor 15 Jahren ein wichtiger Impuls für die Gründung des IASS gegeben worden. Seither hätten alle so schwer daran mitgewirkt, „ein eigenes Profil zu erarbeiten und im internationalen Wettbewerb zu bestehen.“ Ein so attraktiver Partner sei begehrt, jedoch müsse die Eigenständigkeit und das Profil des Instituts unbedingt bewahrt werden. Ähnlich sah es Staatssekretär Tobias Dünow, der stellvertretend für Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle am Jubiläum teilnahm: Er wünsche sich, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler per se „nicht dienlich“ seien im Sinne von „Akzeptanzbeschaffungsmaschinen“, sondern: „Die Aufgabe ist zu gucken, wie bekomme ich andere Perspektiven mit ins Bild, wie kann ich eher Neues bringen als Altes zu bestätigen?“</p> <h3>Messner: „Flaggschiff der Nachhaltigkeitsszene“</h3> <p>In seiner Festrede lobte Dirk Messner vom UBA: „Dem Institut ist es gelungen, in nur zehn bis fünfzehn Jahren ein Flaggschiff der deutschen Nachhaltigkeitsszene zu werden.“ Wie seine Vorredner hob auch er den eigenständigen Ansatz zu transdisziplinärer Arbeit hervor und, dass die Imperative des Anthropozäns ernst genommen würden. „Nur mit einer Transformation im demokratischen Rahmen seien die großen Herausforderungen zu meistern“, sagte der UBA-Präsident, wofür das IASS stehe. Er ortete vier große „Headaches“, die es für die Menschheit in wenigen Jahren zu bewältigen gebe: die globale Urbanisierung, China und Indien, die in nicht-nachhaltige Pfadabhängigkeiten gerieten, negative Emissionen und zu wenig Engagement der Industrieländer für den Globalen Süden.</p> <h3>Nachhaltigkeitsforschung – ein Privileg</h3> <p>Teil der Jubiläumsveranstaltung war zudem die Verabschiedung des langjährigen wissenschaftlichen Direktors Ortwin Renn, welcher zum Ende des Jahres in den Ruhestand geht und maßgeblich am Gelingen der Evaluierung des Instituts durch den Wissenschaftsrat beteiligt war. Er gab zu, beruhigt zu sein, dass das Schiff IASS an sämtlichen Klippen vorbeinavigiert und nun in ruhigeres Fahrwasser kommt. „Allerdings kommt ein Schiff ohne Crew keinen Meter weit“, sagte Renn – all das wäre ohne diese engagierte Crew niemals möglich gewesen. Zum Abschluss gab er der IASS-Crew mit auf den Weg: „Es ist ein Privileg, dass wir in einem Land leben, in dem wir es uns leisten können, über Nachhaltigkeit nachdenken und forschen zu dürfen – deshalb ist es zugleich auch eine Verpflichtung.“ Er zeigte auf seine Enkelin: „Und ihr wird all Eure Arbeit zugutekommen.“&nbsp; &nbsp;</p> <h3>Was passiert am „Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit“?</h3> <p><em>Das Institut soll Entwicklungspfade für die globale Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft aufzeigen und unterstützen. Es wird von Bund und Land in diesem Jahr mit rund neun Millionen Euro gefördert. Es folgt einem transdisziplinären, dialogorientierten Ansatz, um gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Lösungen zu entwickeln. Zentrale Forschungsthemen sind unter anderem die Energiewende, der Klimawandel und Luftverschmutzung, der soziotechnische Wandel, aber auch Governance und Partizipation. Nach zwei Phasen der Projektförderung wird das IASS ab 2023 als Teil der Helmholtz-Gemeinschaft, Eingebunden ins Geoforschungszentrum GFZ Potsdam, seine transformative Forschung dauerhaft fortsetzen können – dann als das „Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam".</em></p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--gallery paragraph--view-mode--default"> <h3 class="gallery-title"> </h3> <div class="m-gallery"> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_8628.jpg?itok=L0jw0h4j" width="1180" height="787" alt="IASS Jubiläum Mark Lawrence" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Der langjährige IASS-Direktor Mark Lawrence freute sich über Gäste, die nicht nur aus Deutschland, sondern von überall her angereist waren.</span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/220922_Saalansicht-by-DAusserhofer.jpg?itok=FOOyg-aN" width="1180" height="786" alt="IASS festakt Saal" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Festakt in der Schinkelhalle in Potsdam.</span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/220922_Dirk-Messner-by-DAusserhofer.jpg?itok=9YvbpxX4" width="1180" height="786" alt="IASS Festakt Messner UBA" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Dirk Messner, Präsident vom UBA, hielt die Festrede.</span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_8742.jpg?itok=f65oW16j" width="1180" height="787" alt="IASS Jubiläum Grußwort Ministerin" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Per Videobotschaft beim Festakt dabei: die Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger. </span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_8759.jpg?itok=Ay-0Bkh3" width="1180" height="787" alt="IASS Jubiläum Wissenschaft Ministerium" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Staatssekretär Tobias Dünow, der stellvertretend für Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle am Jubiläum teilnahm: Er wünsche sich, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler per se „nicht dienlich“ seien im Sinne von „Akzeptanzbeschaffungsmaschinen“. </span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_9004.jpg?itok=uEdFsSfe" width="1180" height="800" alt="IASS Jubiläum Barbara Neumann Ocean Governance" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Wissenschaftlerin Barbara Neumann auf dem Podium beim Festakt zum IASS-Jubiläum &quot;zehn plus zwei&quot;.</span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/220922_Podium-mit-T%C3%B6pfer-by-DAusserhofer.jpg?itok=XrwWSjbc" width="1180" height="786" alt="Festakt IASS Töpfer" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Podium mit Klaus Töpfer.</span> <span class="copyright">IASS/ DAvid Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_9063.jpg?itok=H69Jkegg" width="1180" height="787" alt="IASS Jubiläum Sina Leipold" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Forscht seit mehr als einem Jahrzehnt im Feld der Nachhaltigkeit: Sina Leipold vom UFZ Leipzig. </span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_9137.jpg?itok=p5r2U32e" width="1180" height="787" alt="IASS Jubiläum Ortwin Renn" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Emotionaler Moment: Teil der Jubiläumsveranstaltung war die Verabschiedung des langjährigen wissenschaftlichen Direktors Ortwin Renn (Mitte), welcher zum Ende des Jahres in den Ruhestand geht und maßgeblich am Gelingen der Evaluierung des Instituts durch den Wissenschaftsrat beteiligt war.</span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_8703%20Marie%20Luise%20Beck.jpg?itok=wRg0erCp" width="1180" height="800" alt="IASS Festakt Marie Luise Beck" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Marie-Luise Beck, Geschäftsführerin des DKK war ebenfalls unter den geladenen Gästen des IASS-Jubiläums &quot;12 + 2&quot;.</span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_8174_Renn%20und%20Rietschel.jpg?itok=G6t-Yxoe" width="1180" height="786" alt="IASS Jubiläum Renn und Rietschel" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Der wissenschaftliche IASS-Direktor Ortwin Renn (re.) mit Gründungsmietglied Ernst Theodor Rietschel, ehemals Präsident der Leibniz-Gemeinschaft. </span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_8446.jpg?itok=6KWGm9Jq" width="1180" height="787" alt="IASS Jubiläum Festakt Dirk Messner UBA Mark Lawrence" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Beim Festakt zum Jubiläum des IASS diskutiert UBA-Präsident Dirk Messner mit IASS-Direktor Mark Lawrence.</span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_8883.jpg?itok=FrZieKkO" width="1180" height="787" alt="IASS Jubiläum Ortwin Renn Ernst Rietschel Klaus Töpfer" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Direktor Ortwin Renn im Gespräch mit IASS-Gründungsmitglied Ernst Rietschel und IASS-Beirat Jorge Vasconcelos.</span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_7988%20Manuel.jpg?itok=-e6SCrhG" width="1180" height="786" alt="IASS Festakt Manuel" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Wissenschaftler Manuel Rivera (re.) betreut federführend das IASS-Projekt „Kunst und Wissenschaft für Nachhaltige Entwicklung&quot;. </span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_8699%20Katie%20Mar.jpg?itok=7FiZ6vu_" width="1180" height="787" alt="IASS Jubiläum Kathleen Mar" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Kathleen Mar leitet am IASS die Gruppe &quot;Klimaschutzmaßnahmen in nationalen und internationalen Prozessen&quot;.</span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--portrait"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_8372%20D%20Schneidemsser%20Kirby%20Stasek.jpg?itok=4EBbF2qF" width="1180" height="1770" alt="IASS Festakt" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Dirk von Schneidemesser (li.) und Nicolina Kirby arbeiten am IASS im Team &quot;Ko-Kreation und zeitgemäße Politikberatung&quot;, die von Dorota Stasiak (re.) seit 2017 geleitet wird.</span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_8168%20Daniel%20Oppold.jpg?itok=-Pa2WmIt" width="1180" height="860" alt="IASS Festakt Daniel Oppold Losland" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Daniel Oppold begeleitet und berät fürs IASS das Projekt &quot;Losland&quot;, ein bundesweiter Partizipationsprozess in zehn deutschen Gemeinden. </span> <span class="copyright">IASS/ DAvid Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_8236%20Adela.jpg?itok=uV-E1azl" width="1180" height="787" alt="IASS Jubiläum Adela " /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Die Physikerin Adela Marian (Mitte) arbeitet seit 2011 am IASS und leitet zurzeit ein Projekt über supraleitende Kabel.</span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_8401%20Ira%20Matuschke.jpg?itok=zU1t27Lp" width="1180" height="936" alt="IASS Festakt " /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Ira Matuschke arbeitet seit 2014 am IASS und ist wissenschaftliche Leiterin der Nachhaltigkeitsplattform Brandenburg, einem Kommunikationsforum und Netzwerk für die vielfältigen Nachhaltigkeitsinitiativen im Land Brandenburg.</span> <span class="copyright">IASS/ DAvid Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/IASS-Jubil%C3%A4um_22.%20September%202022_8355%20Inge%20Rainer%20Sebastian%20U.jpg?itok=EjvhEJct" width="1180" height="786" alt="IASS fEstakt Jubiläum" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Ingeborg Niestroy (li.) leitet seit Februar 2022 das EU Horizon 2020 Projekt REAL-DEAL, Rainer Quitzow befasst sich mit der Governance der Energiewende in Deutschland (Mitte) und Sebastian Unger wurde vor kurzem Meeresbeauftragter der Bundesregierung im Geschäftsbereich der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. </span> <span class="copyright">IASS/ David Ausserhofer</span> </figcaption> </figure> </div> </div> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-video paragraph--view-mode--default"> <h3 class="media-title"> Grußwort von Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger </h3> <figure class="video video--youtube" data-youtube="pAMajF5dSSs"> <div class="video__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/video_thumbnails/pAMajF5dSSs.jpg" width="1280" height="720" alt="" /> <button class="video__button"> <h3>Video von Youtube</h3> <p>Gern möchten wir Ihnen hier einen externen Inhalt anzeigen. 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Aufgrund der Pandemie war es vor zwei Jahren nicht möglich, das zehnjährige Jubiläum des Instituts zu begehen. Der Präsident des Umweltbundesamtes Dirk Messner hielt die Festrede und als Ehrengast war Gründungsdirektor Klaus Töpfer zugegen. Die Veranstaltung endete mit einer Würdigung des Direktors Ortwin Renn, der zum Jahresende in den Ruhestand tritt. <a href="/de/media/14191" hreflang="de">2209 Festakt 01 Saal</a> <p>Mit einem Festakt unter dem Motto „zehn plus zwei“ wurde die Gründung des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) in Potsdam und seine Aufnahme in die Helmholtz-Gemeinschaft zum kommenden Jahr gefeiert. Aufgrund der Pandemie war es vor zwei Jahren nicht möglich, das zehnjährige Jubiläum des Instituts zu begehen. Der Präsident des Umweltbundesamtes Dirk Messner hielt die Festrede und als Ehrengast war Gründungsdirektor Klaus Töpfer zugegen. Die Veranstaltung endete mit einer Würdigung des Direktors Ortwin Renn, der zum Jahresende in den Ruhestand tritt.</p> <a href="/de/forschung/kulturen-der-oekonomie-und-kulturen-der-nachhaltigkeit-0" hreflang="de">Kulturen der Ökonomie und Kulturen der Nachhaltigkeit</a> <a href="/de/forschungsgruppe/nachhaltigkeitsplattform-beirat-brandenburg" hreflang="de">Nachhaltigkeitsplattform und Nachhaltigkeitsbeirat des Landes Brandenburg</a> <a href="/de/forschungsbereich/plattformen-fuer-wissenschaft-und-gesellschaft" hreflang="de">Plattformen für Wissenschaft und Gesellschaft</a> <a href="/de/ergebnisse/dossiers/die-nachhaltigen-entwicklungsziele-sdgs" hreflang="de">Agenda 2030, SDGs und die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie</a> 0 Fri, 23 Sep 2022 07:28:50 +0000 slz 9018 at https://www.rifs-potsdam.de Wie Auszubildende in der Kohleindustrie zu Gestaltern des Wandels werden https://www.rifs-potsdam.de/de/news/wie-auszubildende-der-kohleindustrie-zu-gestaltern-des-wandels-werden <span>Wie Auszubildende in der Kohleindustrie zu Gestaltern des Wandels werden</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2022-09-19T13:39:02+02:00" title="Montag, September 19, 2022 - 13:39" class="datetime">Mo, 09/19/2022 - 13:39</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> Publikation <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/victoria-luh" hreflang="de">vlu</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/david-loew-beer" hreflang="de">dlb</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/sabine-letz" hreflang="de">slz</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/76">Governance</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/75">Energiewende</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/208">Kohleausstieg</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Anhand eines über ein Jahr laufenden Workshop-Zyklus mit zwei Auszubildendenklassen des Braunkohleunternehmens Lausitzer Energie AG (LEAG) haben die beiden Wissenschaftler David Löw-Beer und Victoria Luh einen konzeptionellen Vorschlag erarbeitet, der eine Verbindung von politischem Unterricht mit Bildung für nachhaltige Entwicklung vorsieht, um junge Menschen für politische Beteiligung und aktives Gestalten des regionalen Wandels zu befähigen.</p> <p>Da die Veränderung der Gesellschaft zu mehr Nachhaltigkeit alle Bereiche betreffen wird, sind Unternehmen auch ein Teil der Transformation. Die derzeit rund 1,3 Millionen Menschen (Stand 2021) in Ausbildung können und müssen diese Transformationsprozesse in den kommenden Jahren maßgeblich beeinflussen, dafür ist eine ausreichende Bildung für nachhaltige Entwicklung jedoch unerlässlich.</p> <p>Schülerinnen und Schüler können in einer berufsbildenden Schule als der vermutlich letzten Station ihrer Ausbildungszeit noch für politische Bildung und nachhaltige Entwicklung erreicht werden. Dass der Übergang von der Schule in den Beruf eine der wichtigsten Phasen der politischen Sozialisation ist, konnten Studien belegen. Ebenso, dass Lernende an berufsbildenden Schulen eine tendenziell negativere Sicht auf Demokratie haben. Gelungener Politikunterricht kann dies kompensieren und sowohl politisches Interesse als auch politische Fähigkeiten bei Lernenden aus politikfernen Familien wecken. „Das Interesse der Schülerinnen und Schüler wurde jedoch eher erschlossen, wenn die Lerninhalte der Workshops auch mit den betrieblichen und persönlichen Alltagsthemen zu tun hatten“, erläutert Erstautorin Victoria Luh.</p> <h3>Fazit aus den Workshops</h3> <p>Bei den Workshops zu politischer Bildung und nachhaltiger Entwicklung, die an den Standorten Jänschwalde und Schwarze Pumpe stattfanden, war das Team vom IASS sowohl in der Moderation als auch in der Beobachterrolle beteiligt. Die beiden Workshopzyklen legten offen, wie Formate mit Anleitung sein sollten, um Auszubildende zu unterstützen, ihre Interessen verständlich und politisch zu formulieren, dabei Informationslücken aufzuzeigen und zu schließen.</p> <p>Eine in dem Zusammenhang entwickelte und unter allen Azubis umgesetzte Umfrage gab weitere Hinweise für die folgenden Schlussfolgerungen:<br /> Es sollten Inhalte und Methoden angewandt werden, die</p> <ol> <li>an die Biografien und beruflichen Interessen der Lernenden anschließen. Es sollten</li> <li>stabile und langfristig angelegte zeitliche und soziale Kontexte geschaffen werden, in denen</li> <li>die Äußerungen der jungen Menschen wertfrei und moderierend unterstützt werden. Außerdem müssen</li> <li>konkrete Handlungsräume gemeinsam identifiziert werden.</li> </ol> <p>„Unsere Forschungen zeigen, dass die Auszubildenden in der Kohleindustrie sich nicht nur um ihre eigene Zukunft kümmern, sondern eine hohe Motivation und vielfältige Ideen haben, den regionalen Strukturwandelprozess mitzugestalten. Angesichts der vielen Nachhaltigkeitstransformationen, die im Energie- und Mobilitätsbereich in den nächsten Jahren anstehen, sollten die politische und die Bildung für nachhaltige Entwicklung an beruflichen Schulen gestärkt werden“, erläutert Co-Autor David Löw-Beer.<br /> &nbsp;</p> <p><strong>Publikation:</strong><br /> Victoria Luh und David Löw-Beer: <a href="https://reinhardt-journals.de/index.php/uj/article/view/154784">Politische Bildung in Berufsschule und Betrieb als Möglichkeitsraum organisationaler und diskursiver Emanzipation.</a> Auszubildende in der Kohleindustrie im Lausitzer Strukturwandel, unsere Jugend, 09/2022. DOI: <a href="http://dx.doi.org/10.2378/uj2022.art56d">http://dx.doi.org/10.2378/uj2022.art56d</a></p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-09/Abb1-IASS-Zentek.png?itok=f1sabLrA" width="1180" height="973" alt="Grafik Politische Bildung in Berufsschule und Betrieb" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Grafische Darstellung entstanden beim Workshop-Zyklus mit zwei Auszubildendenklassen des Braunkohleunternehmens Lausitzer Energie AG (LEAG).</span> <span class="copyright">IASS/ Zentek</span> </figcaption> </figure> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2022-09/shutterstock_Studio%20Romantic_2152662605.jpg" width="6494" height="4329" alt="Auszubilende in der Klasse" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Schülerinnen und Schüler einer berufsbildenden Schule können noch für Politik und demokratische Formen der Beteiligung gewonnen werden.</span> <span class="copyright">Shutterstock/ Studio Romantic</span> </figcaption> </figure> <a href="/de/forschung/thema/narrative-grundhaltungen" hreflang="de">Narrative &amp; Grundhaltungen</a> Wie gelingt in der Berufsschule ein Unterricht, der Auszubildende trotz einer bevorstehenden wirtschaftlichen Veränderung darin bestärkt, sich für den Klimaschutz einzusetzen? Am Beispiel von Auszubildenden der Kohleregion Lausitz skizziert ein Team des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS), wie entsprechende Unterrichtseinheiten zu politischer Bildung und nachhaltiger Entwicklung organisiert sein sollten. <a href="/de/media/14181" hreflang="de">shutterstock_Studio Romantic_2152662605.jpg</a> <p>Wie gelingt in der Berufsschule ein Unterricht, der Auszubildende trotz einer bevorstehenden wirtschaftlichen Veränderung darin bestärkt, sich für den Klimaschutz einzusetzen? Am Beispiel von Auszubildenden der Kohleregion Lausitz skizziert ein Team des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS), wie entsprechende Unterrichtseinheiten zu politischer Bildung und nachhaltiger Entwicklung organisiert sein sollten.</p> <a href="/de/forschung/strukturwandel-politikberatung-lausitz" hreflang="de">Sozialer Strukturwandel und responsive Politikberatung in der Lausitz</a> <a href="/de/forschung/regionale-nachhaltigkeitstransformationen" hreflang="de">Regionale Nachhaltigkeitstransformationen</a> <a href="/de/forschungsgruppe/luftqualitaet-mobilitaet-und-gesundheit" hreflang="de">Städtische Luftqualität, Mobilität und Gesundheit</a> <a href="/de/forschungsgruppe/regionale-nachhaltigkeitstransformationen" hreflang="de">Regionale Nachhaltigkeitstransformationen</a> <a href="/de/forschungsbereich/demokratie-und-nachhaltigkeit" hreflang="de">Demokratie und Nachhaltigkeit</a> <a href="/de/brandenburg" hreflang="de">Nachhaltigkeit in Brandenburg</a> 0 Mon, 19 Sep 2022 11:39:02 +0000 slz 9011 at https://www.rifs-potsdam.de Torfitz: „Das ist ja wie bei uns!“ https://www.rifs-potsdam.de/de/news/torfitz-das-ist-ja-wie-bei-uns <span>Torfitz: „Das ist ja wie bei uns!“</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2022-07-01T08:36:25+02:00" title="Freitag, Juli 1, 2022 - 08:36" class="datetime">Fr, 07/01/2022 - 08:36</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> Spiel <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/victoria-luh" hreflang="de">vlu</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/sabine-letz" hreflang="de">slz</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/75">Energiewende</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/208">Kohleausstieg</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/70">Demokratie</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Bei der Vorstellung des neuen Spiels, das als Plan- oder Rollenspiel konzipiert ist, berichtet der sächsische Lehrer und Testspieler Robert Jünger, dass eine Schülerin der 12. Klasse nach drei Spielminuten urteilte: „Das ist ja wie bei uns!“ Jünger lobt das Spiel als „idealen Einstieg“ aufgrund seiner spielerischen Annäherung an das Thema Strukturwandel. „Es sensibilisiert für Wirtschaftspolitik – und es macht Spaß“, so sein Fazit. Es sollte nach dem Spielen allerdings immer ein wenig Zeit für die Reflektion und das Gespräch darüber eingeplant werden, so sein Tipp an andere Lehrkräfte, die mit dem Spiel arbeiten möchten. Es ist kostenlos erhältlich für Lehrerinnen und Lehrer bei der Brandenburgischen Landeszentrale für Politische Bildung.&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; &nbsp;</p> <h3>Ungewisse Zukunft? Selbst gestalten ist das Motto</h3> <p>Ricarda Budke, jugendpolitische Sprecherin der Grünen in Brandenburgs Landtag, betonte wie selten aus Forschungsprojekten „etwas für Jugendliche“ entstehe. Es sei aber ihrer Meinung nach wichtig, denn sie würden sonst nicht beteiligt. Jugendliche ab dem Alter von 14 Jahren „mit diesem Spiel dazu anzuregen, etwas selbst zu gestalten und zu formen“, dies sei die Intention von Martin Thiele-Schwez, der als Geschäftsführer stellvertretend für die Spieleentwicklerinnen und -entwickler von Playing History bei der virtuellen Vorstellung des Spiels sprach.</p> <p>„Torfitz – Das Planspiel zum Strukturwandel“ kann in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit eingesetzt werden. Es richtet sich an Schüler und Schülerinnen ab der neunten Klasse, Auszubildende und Studierende. Torfitz spielt in einer fiktiven Region mit fiktiven Kommunen, aber das Ganze orientiert sich an der Lausitz. Da viele Regionen und Kommunen an anderen Orten vor ähnlichen Herausforderungen stehen, kann es bundesweit gespielt werden. Das Spiel wurde vom IASS Potsdam in Kooperation mit Playing History entwickelt. Ab Juli kann Torfitz kostenlos von Lehrkräften und anderen Bildungsanbietenden bei der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung bestellt werden.</p> <p><strong>Mehr über Torfitz: <a href="https://www.iass-potsdam.de/de/torfitz">https://www.iass-potsdam.de/de/torfitz</a></strong></p> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2022-06/Torfitz.png" width="1338" height="891" alt="Torfitz" /> </div> </figure> <a href="/de/forschung/thema/narrative-grundhaltungen" hreflang="de">Narrative &amp; Grundhaltungen</a> <a href="/de/forschung/thema/governance" hreflang="de">Governance</a> Obwohl der Strukturwandel in Regionen wie beispielsweise der Lausitz alle betrifft, werden Jugendliche wenig einbezogen. Dabei sollten bei der Zukunftsgestaltung doch alle mitreden dürfen! Durch das Forschungsprojekt „Sozialer Strukturwandel und responsive Politikberatung in der Lausitz“ am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) ist ein Planspiel für Jugendliche entstanden. Gemeinsam mit Spieleentwicklern von „Playing History“ wurde es für sechs bis 30 Spielende herausgebracht und ist gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. <a href="/de/media/14075" hreflang="de">Torfitz.png</a> <p>Obwohl der Strukturwandel in Regionen wie beispielsweise der Lausitz alle betrifft, werden Jugendliche wenig einbezogen. Dabei sollten bei der Zukunftsgestaltung doch alle mitreden dürfen! Durch das Forschungsprojekt „Sozialer Strukturwandel und responsive Politikberatung in der Lausitz“ am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) ist ein Planspiel für Jugendliche entstanden. Gemeinsam mit Spieleentwicklern von „Playing History“ wurde es für sechs bis 30 Spielende herausgebracht und ist gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.</p> <a href="/de/forschung/regionale-nachhaltigkeitstransformationen" hreflang="de">Regionale Nachhaltigkeitstransformationen</a> <a href="/de/forschung/eine-demokratische-konfliktkultur-fuer-die-energiewende" hreflang="de">Eine demokratische Konfliktkultur für die Energiewende</a> <a href="/de/forschungsgruppe/regionale-nachhaltigkeitstransformationen" hreflang="de">Regionale Nachhaltigkeitstransformationen</a> <a href="/de/forschungsbereich/demokratie-und-nachhaltigkeit" hreflang="de">Demokratie und Nachhaltigkeit</a> <a href="/de/schwerpunktthema/gerechtigkeit-und-nachhaltigkeit" hreflang="de">Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit</a> 0 Fri, 01 Jul 2022 06:36:25 +0000 slz 8797 at https://www.rifs-potsdam.de Auf der Arabischen Halbinsel fehlt das Gefühl der "Umweltbürgerschaft" https://www.rifs-potsdam.de/de/news/auf-der-arabischen-halbinsel-fehlt-das-gefuehl-der-umweltbuergerschaft <span>Auf der Arabischen Halbinsel fehlt das Gefühl der &quot;Umweltbürgerschaft&quot;</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2022-05-30T11:19:20+02:00" title="Montag, Mai 30, 2022 - 11:19" class="datetime">Mo, 05/30/2022 - 11:19</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> Interview <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/natalie-koch" hreflang="de">Natalie Koch</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/sabine-letz" hreflang="de">slz</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/211">Fellows</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/75">Energiewende</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/89">Narrative</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p><em><strong>Was ist Ihr Forschungsgebiet und wie kam es dazu?</strong></em><br /> <strong>Natalie Koch</strong>: Meine Forschung geht der Frage nach, warum führende Persönlichkeiten auf der arabischen Halbinsel im vergangenen Jahrzehnt große Projekte in den Bereichen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien gefördert haben. Ich konzentriere mich vor allem auf die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die in der Region führend sind, wenn es darum geht, sich eine Zukunft ‚nach dem Öl‘ vorzustellen und aufzubauen. Als ich mit meinen Nachforschungen in den Golfstaaten begann, fiel mir sofort auf, dass Nachhaltigkeit ein wichtiges Konzept war, die diese Regime nutzten, um ein modernes und wohlwollendes Image von sich zu vermitteln. Aber wie bei allen anderen spektakulären Projekten, die ich recherchiere, geht es bei den ikonischen Nachhaltigkeitsprojekten nicht nur um PR: Sie werden immer von mächtigen internationalen Netzwerken aus Macht, Geld und Fachwissen gestützt. Mein Projekt über die ‚Zukunft nach dem Öl‘ zielt darauf ab, diese Netzwerke zu kartieren - und zu verstehen, was das für die Energiewende in der Region und weltweit bedeutet.<br /> &nbsp;<br /> <em><strong>Können – paradoxer Weise - der Einmarsch Russlands in die Ukraine und die Energieabhängigkeit der europäischen Staaten für die große Transformation sogar hilfreich sein?</strong></em><br /> <strong>N. K.:</strong>&nbsp; Der russische Krieg gegen die Ukraine hat die Aufmerksamkeit erneut auf die Herausforderung der gegenseitigen Abhängigkeit im Energiebereich in ganz Eurasien und die Risiken der Abhängigkeit von einem autoritären Staat wie Russland gelenkt. Aber das Problem ist nicht neu - meine früheren Forschungen konzentrierten sich auf Kasachstan und Aserbaidschan, wo Ölpipelines in den 1990er Jahren ein beliebtes politisches Instrument von Boris Jelzin waren. Und ich erinnere mich noch gut daran, als die russische Regierung der Ukraine 2006 den Gashahn zudrehte. Die westlichen Sanktionen sind dieses Mal jedoch neu, was auf eine Akzeptanz der europäischen Mitschuld an der politisch und ökologisch unhaltbaren Energiearchitektur hindeutet, die unsere Gegenwart bestimmt. Wenn es den führenden Politikern Europas gelingt, die Krise zu nutzen, um einen entschlosseneren Weg zu Erneuerbaren einzuschlagen, wird Europa vielleicht früher die fossile Vergangenheit hinter sich lassen.</p> <p><em><strong>Welche Rolle könnten die arabischen Länder dabei spielen?</strong></em><br /> <strong>N. K.:</strong>&nbsp; Die führenden Politiker der Golfstaaten sind Opportunisten und der russische Krieg hat ihre Energieressourcen noch wertvoller erscheinen lassen als zuvor. Sie wissen auch, dass die Beziehungen zu Deutschland besonders wichtig sind, was durch den Besuch von Vizekanzler Habeck in der Region im März und den Besuch des Emirs von Katar bei Bundeskanzler Scholz in Berlin im Mai deutlich wurde. Die daraus resultierenden Energieabkommen konzentrierten sich auf LNG-Lieferungen aus Katar, während die Vereinbarungen mit den Emiraten hauptsächlich mit Wasserstoff zu tun haben. Die neuen LNG-Terminals, die in Deutschland für die Aufnahme von katarischem Gas geplant sind, sollen auch Lieferungen von Produkten auf Wasserstoffbasis verarbeiten können. Dazu gehört auch Ammoniak, mit dem der erste (blaue) Wasserstoff nach Deutschland transportiert werden soll. Es gibt viele schwierige Fragen darüber, wie ‚grün‘ Wasserstoff in der Zukunft sein kann, aber die Akteure am Golf sind daran interessiert, die neuen Energiebeziehungen zu festigen, die sich im Gefolge des russischen Krieges bilden. Es wird sich jedoch erst noch zeigen, ob dies der Umwelt mehr nützt als schadet.</p> <p><em><strong>Eines Ihrer Projekte während Ihres Stipendiums am IASS ist es, die Bemühungen der Golfstaaten und der europäischen Staaten um eine Energiewende und eine nachhaltigere Energieversorgung zu vergleichen - was können Sie dazu schon sagen?</strong></em><br /> <strong>N. K.:</strong>&nbsp; Ein Vergleich zwischen den Golfstaaten und den europäischen Staaten ist schwierig, da sich ihre politische und soziale Geografie stark unterscheidet, ganz zu schweigen von den physischen und materiellen Aspekten ihrer Stellung im globalen Energiesystem. Dennoch können wir eine Menge lernen, wenn wir uns fragen, was ihre Unterschiede in Bezug auf die Energiewende erklärt. Ich konzentriere ich mich auf die Frage, wie sich das undemokratische System in den VAE, Saudi-Arabien und Katar in der Energiepolitik widerspiegelt. Um Nachhaltigkeit zu erreichen, haben diese Regierungen Großprojekten den Vorrang gegeben, die die traditionelle Rolle des Staates bei der Kontrolle und dem Profitieren von Energie stärken. Dies wiederum bedeutet, dass die Bewohner der Golfstaaten nicht wie in Europa als aktive Teilnehmer an der Energiewende aktiviert werden. Junge Menschen in der Golfregion werden heutzutage viel häufiger mit der Botschaft der Nachhaltigkeit konfrontiert, aber es gibt immer noch kein vergleichbares Gefühl der ‚Umweltbürgerschaft‘, wie man es bei vielen Europäern findet. Nachhaltigkeit wird hier häufig mit einem demokratisierenden Potenzial in Verbindung gebracht. Das ist in der Golfregion nicht der Fall.</p> <p><em><strong>Die Gestaltung einer "Post-Öl"-Zukunft für die Arabische Halbinsel verändert die Narrative - wie funktionieren diese neuen Nachhaltigkeitsnarrative auf lokaler Ebene, und was bewirken sie in den Gesellschaften der Golfstaaten, die jahrzehntelang das Gegenteil erlebt haben?</strong></em><br /> <strong>N. K.:</strong>&nbsp; Der Gedanke der Nachhaltigkeit ist in der Öffentlichkeit viel präsenter geworden in den vergangenen zehn Jahren. Aber ich würde nicht sagen, dass sich die Situation dramatisch verändert hat. In Dubai gibt es zum Beispiel eine ‚Clean Energy Strategy‘, die darauf abzielt, dass das Emirat bis 2050 zu 75 Prozent mit sauberer Energie versorgt wird. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Regierung und ihre verschiedenen staatlich kontrollierten Versorgungsunternehmen in den Bau des Al Maktoum Solar Park investiert - ein riesiges Gelände in einem abgelegenen Teil der Wüste. Durch die Fokussierung auf ein solches Projekt verlangt die Regierung von den Bürgerinnen und Bürgern keine Änderung ihres Lebensstils, und es ist sogar sehr unwahrscheinlich, dass diese Menschen die Anlage jemals selbst sehen werden. Dieses Muster ist ebenso in Katar zu beobachten, wo die Regierung eine enorme Summe in eine hochtechnologische integrierte Abfallanlage investiert hat. Alle Abfälle und Wertstoffe werden gemeinsam verarbeitet, so dass die Bewohner die Güter nicht selbst trennen müssen. Auch hier ist keine soziale Verhaltensänderung erforderlich und die in anderen Teilen der Welt zu beobachtenden Handlungen eines guten ‚Umweltbürgers‘ sind irrelevant.</p> <p><em><strong>Wie ernst ist es den Führern der arabischen Staaten mit der Energiewende? Welche Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien gibt es in der arabischen Region, die Sie beobachten oder bemerkenswert finden?</strong></em><br /> <strong>N. K.:</strong>&nbsp; Die Staats- und Regierungschefs in der Golfregion nehmen die Energiewende ernst, aber vor allem deshalb, weil sie verstehen, dass ihr gesamtes politisches Wirtschaftssystem auf den Einnahmen aus fossilen Energiequellen aufgebaut ist - und dass diese Einnahmen bald in Gefahr sind. Sie wissen aber auch, dass sie in eine wirtschaftliche und politische Krise geraten werden, wenn sie diese Einnahmen jetzt nicht strategisch investieren. In den VAE konzentrieren sich die Initiativen für erneuerbare Energien auf zwei riesige Solarparks - den Al Maktoum Solar Park in Dubai und den Noor Abu Dhabi Park in Abu Dhabi. Beide haben große Probleme, die Solaranlagen von Staub zu befreien, da die von ihnen erprobten wasserlosen Reinigungstechnologien nicht richtig funktionieren. In einer Region, die fast ihr gesamtes Wasser aus dem energieintensiven Prozess der Entsalzung bezieht, ist Wasser also ein wichtiger limitierender Faktor für diese großen Solaranlagen. Darüber hinaus unterstützen die Regierungen der Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabiens und Omans die Wasserstoffenergie. Wie die meisten anderen Akteure in diesem Bereich gehen auch sie davon aus, dass es sich in Zukunft um ‚grünen‘ Wasserstoff handeln wird, aber bis jetzt ist es meist grauer oder blauer Wasserstoff. Zwei der Ölgiganten der Region, ADNOC (Abu Dhabi National Oil Company) in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Aramco in Saudi-Arabien, haben große und expandierende Projekte zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, und es wird wichtig sein, zu beobachten, wie sich dies in Zukunft entwickelt.</p> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2022-05/Foto_N_Koch_IASS-S-Letz.JPG" width="4032" height="3024" alt="Fellow Natalie Koch" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Natalie Koch erforscht die Geopolitik der Nachhaltigkeit und „Post-Öl“-Zukunft auf der Arabischen Halbinsel. </span> <span class="copyright">IASS/ S. Letz</span> </figcaption> </figure> <a href="/de/forschung/thema/zukuenfte" hreflang="de">Zukünfte</a> <a href="/de/forschung/thema/energie" hreflang="de">Energie</a> <a href="/de/forschung/thema/narrative-grundhaltungen" hreflang="de">Narrative &amp; Grundhaltungen</a> Eine der neuen IASS Fellows dieses Jahres ist Natalie Koch. Sie ist Professorin an der Fakultät für Geografie und Umwelt an der Maxwell School of Citizenship and Public Affairs der Syracuse Universität. Derzeit erforscht Koch die Geopolitik der Nachhaltigkeit und „Post-Öl“-Zukunft auf der Arabischen Halbinsel. Im Interview erläutert sie ihr Forschungsvorhaben und inwieweit der Krieg in der Ukraine die Transformation Europas zu einer Energieversorgung mit erneuerbaren Energiequellen womöglich beschleunigt. <a href="/de/media/14042" hreflang="de">Fellow Natalie Koch</a> <p>Eine der neuen IASS Fellows dieses Jahres ist Natalie Koch. Sie ist Professorin an der Fakultät für Geografie und Umwelt an der Maxwell School of Citizenship and Public Affairs der Syracuse Universität. Derzeit erforscht Koch die Geopolitik der Nachhaltigkeit und „Post-Öl“-Zukunft auf der Arabischen Halbinsel. Im Interview erläutert sie ihr Forschungsvorhaben und inwieweit der Krieg in der Ukraine die Transformation Europas zu einer Energieversorgung mit erneuerbaren Energiequellen womöglich beschleunigt.</p> <a href="/de/forschung/globale-energiewende" hreflang="de">Politik und Governance der globalen Energiewende</a> <a href="/de/forschung/narrative-und-bilder-der-nachhaltigkeit" hreflang="de">Narrative und Bilder der Nachhaltigkeit</a> <a href="/de/forschungsgruppe/energiewende-und-public-policy" hreflang="de">Energiewende und Public Policy</a> <a href="/de/forschungsgruppe/soziale-nachhaltigkeit" hreflang="de">Soziale Nachhaltigkeit von Klimaschutz und Energiewende</a> <a href="/de/forschungsbereich/energiewende-und-gesellschaftlicher-wandel" hreflang="de">Energiewende und gesellschaftlicher Wandel</a> <a href="/de/ergebnisse/dossiers/die-nachhaltigen-entwicklungsziele-sdgs" hreflang="de">Agenda 2030, SDGs und die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie</a> 0 Mon, 30 May 2022 09:19:20 +0000 slz 8702 at https://www.rifs-potsdam.de Anti-populism Is Not an Effective Strategy for the Future https://www.rifs-potsdam.de/en/news/anti-populism-not-effective-strategy-future <span>Antipopulismus ist keine wirksame Strategie für die Zukunft </span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2022-03-05T16:57:09+01:00" title="Samstag, März 5, 2022 - 16:57" class="datetime">Sa, 03/05/2022 - 16:57</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> Fellow <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/sabine-letz" hreflang="de">slz</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/211">Fellows</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/70">Demokratie</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p><em><strong>Was meinen Sie, wenn Sie vom "zweideutigen Versprechen des Klimapopulismus" sprechen?</strong></em><br /> <strong>Prof. John M. Meyer:</strong> Populismus kann mehr bedeuten als Desinformation, mehr als eine ausgrenzende Stimmung. Im Kern dreht sich "Populismus" um einen Konflikt zwischen einer Gruppe, die als "das Volk" bezeichnet wird, und einer anderen Gruppe, die "Elite" genannt wird. Dieselbe Dynamik lässt sich bis zu einem gewissen Grad im Klimaaktivismus und speziell im Aktivismus für Klimagerechtigkeit beobachten, wo wir Elemente des populistischen Arguments "das Volk gegen die Eliten" finden. Aber in Europa und Nordamerika wird Populismus derzeit weitgehend mit der radikalen Rechten in Verbindung gebracht. Einer der Fehler, den viele Aktivisten und Akademiker machen, wenn sie auf den autoritären Populismus, wie er richtig heißt, reagieren, ist, dass sie auf einen antipopulistischen Diskurs zurückgreifen, der an Vorstellungen von Konsens und Ideen festhält, wie die Politik vor dem Aufstieg von Trump und anderen autoritären Figuren und Phänomenen war. Aber Antipopulismus ist keine wirksame Strategie für die Zukunft. Deshalb suche ich nach Möglichkeiten, die diesen Populismus aufgreifen, anstatt ihn einfach abzulehnen.</p> <p><em><strong>Was ist die wirksame Antwort auf Populismus?</strong></em><br /> <strong>J. M.</strong>: Diese Frage ist schwieriger zu beantworten. Was mich interessiert, ist die Art und Weise, wie wir im weiteren Sinne darüber nachdenken können, was als Populismus gilt. Ein Beispiel: Eines der Argumente, die gegen autoritäre Populisten vorgebracht werden, ist, dass sie die Wissenschaft und das Thema Klimawandel politisiert haben. Das Gleiche geschah im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie und der Frage der Impfstoffe und Impfvorschriften. Viele Menschen haben darauf reagiert, indem sie sich auf den wissenschaftlichen Konsens konzentrierten und ein Verständnis von Wissenschaft und Politik als Mittel zur Erzielung von Übereinstimmung und Konsens verteidigten. Das kann jedoch in eine bestimmte Art von Falle führen, in der wir davon ausgehen, dass die Wissenschaft all diese Probleme lösen kann und wird, wenn die Menschen nur auf die Wissenschaftler hören würden.</p> <p><br /> <em><strong>Im Zuge der Pandemie haben sich unerwartete Allianzen zwischen Aktivisten aus dem linken und rechten Randbereich gebildet. Ist das eine gefährliche Entwicklung?</strong></em><br /> <strong>J. M.</strong>: Sie kann durchaus gefährlich sein. Das Auftauchen dieser "strange bedfellows", wie wir im Englischen sagen, spiegelt die Schwächung der etablierten politischen Parteien und Ideologien wider, die in den westlichen Demokratien in den letzten paar Generationen dominiert haben. Mein Interesse gilt der Frage, wie Gesellschaften wirksam auf diese Art von Bedrohung reagieren können.</p> <p><em><strong>Was bedeutet der Aufstieg des Populismus?</strong></em><br /> <strong>J. M.:</strong> Erstens bedeutet Populismus für viele verschiedene Menschen viele verschiedene Dinge; und viele verschiedene Dinge im Laufe der Zeit. Wenn wir uns auf das konzentrieren, was ich für seinen Kern halte - die Vorstellung eines Konflikts zwischen "dem Volk" und "den Eliten" - dann ist Populismus symptomatisch für ein Misstrauen gegenüber den Eliten. Und zweitens er ist ein Symptom für die Schwäche der herrschenden Institutionen und Ideologien. Noch vor einer Generation dominierten beispielsweise SPD und CDU die Wahlen in Deutschland. Das ist nun Geschichte. Viele Menschen trauen diesen einst dominierenden Institutionen und Parteien nicht mehr zu, die Eliten zur Verantwortung zu ziehen. Populismus in den verschiedensten Formen kann als Symptom eines weit verbreiteten Gefühls gesehen werden, dass die politischen und wirtschaftlichen Eliten außer Kontrolle geraten sind und keinen Bezug mehr zu den Interessen der einfachen Menschen haben. Er ist symptomatisch für das Gefühl, dass Probleme nicht wirksam angegangen werden und dass die Eliten nicht auf die Menschen in ihren Gesellschaften eingehen. Dies ist oft eine sehr reale Erfahrung. In diesem Sinne ist Populismus etwas, das wir auf viele verschiedene Arten angehen können.</p> <p><strong>Weitere Informationen:</strong></p> <ul> <li><a href="https://www.iass-potsdam.de/de/institut/fellow-programm">Fellow-Programm des IASS</a></li> </ul> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2022-03/JMeyer_0.jpg" width="1600" height="900" alt="IASS Fellow Prof. John M. Meyer von der California Polytechnic State University, Humboldt." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">IASS Fellow Prof. John M. Meyer von der California Polytechnic State University, Humboldt.</span> <span class="copyright">IASS/S. Letz</span> </figcaption> </figure> <a href="/de/forschung/thema/narrative-grundhaltungen" hreflang="de">Narrative &amp; Grundhaltungen</a> Einer der neuen IASS Fellows dieses Jahres ist Prof. John M. Meyer von der California Polytechnic State University an der Nordküste Kaliforniens (USA). Er ist dort Professor für Politik an und brachte zwei interdisziplinäre Studiengänge mit auf den Weg: Einer mit dem Schwerpunkt auf Macht und Privilegien in Umweltstudien und der andere mit Fokus auf Umwelt und Gemeinschaft. Er war zudem maßgeblich daran beteiligt, den Forschungsbereich der politischen Umwelttheorie zu gründen. Derzeit befasst sich Meyer mit dem Thema Populismus, wozu er hier einige Antworten gibt. <a href="/de/media/13914" hreflang="de">IASS Fellow Prof. John M. Meyer from the California Polytechnic State University, Humboldt.</a> <p><strong>Einer der neuen IASS Fellows dieses Jahres ist John M. Meyer von der California Polytechnic State University an der Nordküste Kaliforniens (USA). Er ist dort Professor für Politik an und brachte zwei interdisziplinäre Studiengänge mit auf den Weg: Einer mit dem Schwerpunkt auf Macht und Privilegien in Umweltstudien und der andere mit Fokus auf Umwelt und Gemeinschaft. Er war zudem maßgeblich daran beteiligt, den Forschungsbereich der politischen Umwelttheorie zu gründen. Derzeit befasst sich Meyer mit dem Thema Populismus, wozu er hier einige Antworten gibt.&nbsp; </strong></p> 0 Mon, 07 Mar 2022 15:45:00 +0000 slz 8477 at https://www.rifs-potsdam.de