Arktis https://www.rifs-potsdam.de/de de Für eine Arktisforschung, die indigene Rechte wahrt https://www.rifs-potsdam.de/de/news/fuer-eine-arktisforschung-die-indigene-rechte-wahrt <span>Für eine Arktisforschung, die indigene Rechte wahrt</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/bianca-schroeder">bsc</a></span> <span><time datetime="2024-05-03T13:49:56+02:00" title="Freitag, Mai 3, 2024 - 13:49" class="datetime">Fr, 05/03/2024 - 13:49</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> Arktis <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/evie-morin" hreflang="de">emo</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/nina-doering" hreflang="de">ndo</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/190">Arktis</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/133">Ko-Kreation</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Die ICARP-Konferenzen finden alle zehn Jahre statt. Die nächste Konferenz (ICARP IV) ist für 2025 in Colorado geplant. Ein im Vorfeld laufender Beteiligungsprozess soll Wissenslücken schließen und Forschungsprioritäten und Synergien in der internationalen Arktisforschung identifizieren. Dabei hat sich IASC selbst dazu verpflichtet anzuerkennen, dass traditionelles Wissen, indigenes Wissen und akademisch-wissenschaftliches Wissen gleichwertige und komplementäre Wissenssysteme darstellen. Um diese Selbstverpflichtung zu unterstützen, präsentiert das Positionspapier umsetzbare Empfehlungen für gerechtere und effektivere Erarbeitung von neuem Wissen über Wissenssysteme hinweg und Maßnahmen zur Unterstützung von indigen-geleiteter Forschung. Das Papier zielt mit seinen Ideen darauf ab, Zusammenarbeit in der Wissenschaft zu fördern und damit zu verbesserter Forschung beizutragen, die das Recht indigener Völker auf Selbstbestimmung wahrt.</p><h3>Indigenisierung der Arktisforschung</h3><p>Die Auswirkungen des Kolonialismus haben nach wie vor weitreichenden Einfluss auf die gesamte Arktisforschung und wirken sich auf Forschungsprozesse, -ergebnisse und -politik aus. Um sicherzustellen, dass indigene Rechte gewahrt werden und die Qualität der Forschung insgesamt zu verbessern, ist eine Indigenisierung der Arktisforschung essenziell. Das bedeutet eine Abkehr von vorherrschenden kolonialen Strukturen hin zu ganzheitlicher Gleichberechtigung, von der Projektplanung über die Entscheidungsfindung bis hin zu Forschungsstrategien, -prozessen und -finanzierung.&nbsp;</p><p>Die Arktis ist die angestammte Heimat verschiedener indigener Gemeinschaften, die dort über Jahrtausende hinweg Expertise über und wechselseitige Beziehungen mit ihrer Umwelt aufgebaut haben. Ihr inhärentes Recht auf Selbstbestimmung schließt das Recht ein, Forschungsprozesse im Einklang mit ihren Werten und Bedürfnissen zu lenken und damit auch die Relevanz und Wirkung von Forschungsergebnissen zu verbessern. Die Auswirkungen der Kolonialisierung (die sich auch durch zunehmende Aktivitäten von externen Forschenden+ in der Arktis ausdrücken) haben zu ungleichen Machtverhältnissen in der Arktisforschung geführt. Indigene Gemeinschaften und Expertinnen und Experten führen auch heute weiterhin ihre eigene Forschung durch, stoßen dabei jedoch auf zahlreiche Barrieren im akademischen System, die ihre vollständige Beteiligung in und Führung von Forschungsprojekten behindern.</p><p>Unter der Leitung des Saami Councils wurde das Positionspapier von indigenen und nicht-indigenen Forschenden aus der Arktis und Europa gemeinsam verfasst. Es enthält umsetzbare Empfehlungen, die sich auf Dialog, Beziehungsaufbau und Selbstbestimmung fokussieren. Diese Prinzipien sind der Schlüssel zur Gewährleistung ethischer und effektiver Forschungspraktiken, die den Status, die Rechte und die Rolle indigener Gemeinschaften in der Arktis unterstützen. Die Empfehlungen, die in fünf Kapitel unterteilt sind, zielen darauf ab, die Gleichberechtigung und Komplementarität von traditionellem Wissen, indigenem Wissen und akademisch-wissenschaftlichem Wissen innerhalb von Forschungsprozessen zu fördern und verbesserte Forschungsergebnisse zu erzielen:</p><ol><li>Das Recht der indigenen Völker auf Selbstbestimmung als Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige Arktisforschung;&nbsp;</li><li>Ethik und Methoden als Schlüssel für dekoloniale Forschung;&nbsp;</li><li>Indigen-geleitete Forschung in Design und Praxis;&nbsp;</li><li>Die gleichberechtigte Beteiligung indigener Expertinnen und Experten an der Finanzierung und der Entscheidungsfindung in der Arktisforschung, um dekoloniale Ansätze in der Arktisforschung umzusetzen;&nbsp;</li><li>Finanzierung für ko-kreative und indigen-geleitete Arktisforschung.</li></ol><p>Die Entwicklung des Positionspapier wurde von der Europäischen Umweltinitiative (EURENI) des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) finanziert. Die Autorinnen und Autoren werden auch in Zukunft an den Veranstaltungen des ICARP IV-Prozesses teilnehmen und sich in den kommenden Monaten auf Konferenzen weiter über die erarbeiteten Empfehlungen austauschen.</p><p><em>Holmberg, A., Morin, E., Chahine, A. S., Doering, N. N., Dudeck, S., Fisher, C., Hermansen, N., Herrmann, T. M., Ikaarvik, Kramvig, B., Omma, E. M., Riedel, A., Saxinger, G., Scheepstra, A. J. M., van der Schot, J. (2023). Towards Arctic Research Upholding Indigenous Peoples’ Rights: Recommendations for ICARP IV, the International Conference on Arctic Research Planning. Saami Council, Research Institute for Sustainability – Helmholtz Centre Potsdam, Ecologic Institute. Kárášjohka – Potsdam – Berlin. <a href="https://doi.org/10.25365/phaidra.459">https://doi.org/10.25365/phaidra.459</a></em><br>&nbsp;</p> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2024-05/Policy%20brief%20%20ICARP%20IV%20-%20pages%20-%20%20web-1.png" width="1600" height="900" alt="To ensure that the rights of Arctic Indigenous Peoples are respected and to enhance the quality of research for all, Arctic research needs to be Indigenized." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Damit die Rechte der indigenen Völker der Arktis respektiert werden, muss die arktische Forschung indigenisiert werden.</span> <span class="copyright">Designed by the Sámi Graphic design company, ÁRVU</span> </figcaption> </figure> In der heutigen Arktisforschung werden oft koloniale Ungerechtigkeiten gegenüber indigenen Gemeinschaften fortgeführt. Ein Team von Expertinnen und Experten – darunter auch Forschende des RIFS – hat deshalb ein Positionspapier mit Empfehlungen veröffentlicht, die helfen sollen, indigene Rechte in der Forschung zu wahren und die Anerkennung der Gleichwertigkeit und Komplementarität von traditionellem Wissen, indigenem Wissen und akademisch-wissenschaftlichem Wissen zu fördern. Das Positionspapier leistet einen Beitrag zum mehrjährigen Planungsprozess des International Arctic Science Committees (IASC) im Vorfeld der vierten internationalen Konferenz zur Planung der Arktisforschung (ICARP IV). <a href="/de/media/14986" hreflang="de">Arctic Indigenous Peoples</a> <p>In der heutigen Arktisforschung werden oft koloniale Ungerechtigkeiten gegenüber indigenen Gemeinschaften fortgeführt. Ein Team von Expertinnen und Experten – darunter auch Forschende des RIFS – hat deshalb ein <a href="https://doi.org/10.25365/phaidra.459">Positionspapier</a> mit Empfehlungen veröffentlicht, die helfen sollen, indigene Rechte in der Forschung zu wahren und die Anerkennung der Gleichwertigkeit und Komplementarität von traditionellem Wissen, indigenem Wissen und akademisch-wissenschaftlichem Wissen zu fördern. Das Positionspapier leistet einen Beitrag zum mehrjährigen Planungsprozess des International Arctic Science Committees (IASC) im Vorfeld der vierten internationalen Konferenz zur Planung der Arktisforschung (ICARP IV).</p> <a href="/de/forschung/ko-kreation-fuer-biokulturelle-diversitaet-der-arktis" hreflang="de">Ko-Kreation für biokulturelle Diversität in der Arktis</a> <a href="/de/forschungsgruppe/governance-der-arktis" hreflang="de">Governance der Arktis</a> <a href="/de/forschungsbereich/umwelt-und-gesellschaftlicher-wandel" hreflang="de">Umwelt und gesellschaftlicher Wandel</a> 0 Fri, 03 May 2024 11:49:56 +0000 bsc 10266 at https://www.rifs-potsdam.de Wie normal ist unsere Realität? https://www.rifs-potsdam.de/de/news/wie-normal-ist-unsere-realitaet <span>Wie normal ist unsere Realität?</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2024-04-29T16:55:44+02:00" title="Montag, April 29, 2024 - 16:55" class="datetime">Mo, 04/29/2024 - 16:55</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/sabine-letz"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/wey_Sabine_Letz_QF.jpg?h=09b3406f&amp;itok=0929x9YK" width="384" height="384" alt="Sabine Letz" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/sabine-letz"> Sabine Letz </a></h3> </div> </article> Kunst-Fellow <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/sabine-letz" hreflang="de">slz</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/swaantje-guentzel" hreflang="de">sgu</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/211">Fellows</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/190">Arktis</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Während ihres einjährigen Fellowship am Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) hat sich die Hamburger Konzeptkünstlerin Swaantje Güntzel mit unserer Vorstellung von der Arktis befasst und dabei unter anderem an einem Bild gearbeitet, welches zunächst etwas verwundert: Es ist das Motiv eines Eisbären, der nach dem Prinzip des Malen nach Zahlen für Erwachsene entstand. Was zunächst wie das Abbild eines typischen Eisbären erscheint, wurde von der Künstlichen Intelligenz DALL.E 2 erstellt, nachdem Güntzel den Begriff “polar bear” eingegeben hatte. Von der K.I. wurden jedoch ausschließlich Bilder von Eisbären im Zoo, kein Bild von einem Eisbären in freier Wildbahn ausgegeben. In der am <strong>Freitag, den 3. Mai</strong> startenden Einzelausstellung „Normalitätssimulation“ der Künstlerin in der Galerie Holthoff in Hamburg wird dieses Exponat gezeigt.</p><p>Der Bär von DALL.E 2 passt zu Güntzels Kernthema: Wieso gibt die Menschheit wider besseres Wissen dem Wunsch nach, die Dringlichkeit der Situation zu ignorieren. So entstehe eine parallele Realität, in der statt des Handelns eine eigentümliche Normalität simuliert werde. Künstlerin Güntzel führt mit Hilfe von profanen Materialien, Techniken und Fundstücken die widersprüchliche Banalität von Alltagsentscheidungen vor Augen und stellt diese in einen Zusammenhang mit der Dimension von ökologischen Folgen, die sich aus all diesen Entscheidungen ergeben.</p><p>Nachdem Güntzels Arbeiten aus den Jahren zuvor bereits in der Ausstellung „Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit“ in der Hamburger Kunsthalle zu sehen waren und nun Werke in der Einzelausstellung in der Galerie Holthoff, geht es weiter in der Potsdamer Biosphäre mit der Ausstellung „Echos der Zukunft“, auf den Weg gebracht von der Berliner Kuratorin Tuçe Erel. Diese Schau wird am <strong>18. Mai um 18 Uhr</strong> in der Biosphäre eröffnet. Im Monat Juni wiederum findet anlässlich des 15-jährigen Jubiläums der Kunsthalle Bahnitz die Ausstellung „Schöne Aussichten“ statt: <strong>Samstag, 22. Juni um 13 Uhr</strong>. Die Ausstellung fokussiert auf die Umwelt- und Klimakrise sowie das Verhältnis von Mensch und Natur – auch dort werden Werke von Güntzel präsentiert.</p><p>Im Herbst wiederum veranstaltet die Lippische Gesellschaft für Kunst im Schloss in Detmold vom <strong>15. September bis 20. Oktober 2024</strong> eine weitere Ausstellung mit Werken von Swaantje Güntzel, die während der Zeit als Fellow am RIFS Potsdam entstanden sind. Bei allen dort zu sehenden Exponaten geht es um die Wahrnehmung der Arktis und die Frage, welche Bilder unsere Vorstellung von der Region prägen. Wie werden ökologische Realitäten in Bilder übersetzt und warum wird vielfach geglaubt, die Region sei unberührt?</p><p> </p><table><caption>Ausstellungen mit Werken von RIFS-Fellow Swaantje Güntzel</caption><tbody><tr><td>Datum</td><td>Stadt</td><td>Titel</td><td>Ort/ Link</td></tr><tr><td>03.05.24</td><td>Hamburg</td><td>Swaantje Güntzel "Normalitätssimulation"</td><td><a href="https://galerie-holthoff.de/Ausstellungen/Vorschau/Swaantje-Guentzel-I-Normalita-tssimulation/">Galerie Holthoff</a></td></tr><tr><td>18.05.24</td><td>Potsdam</td><td>Echos der Zukunft</td><td>Biosphäre</td></tr><tr><td>22.06.2024</td><td>Bahnitz</td><td>Schöne Aussichten</td><td>Kunsthalle</td></tr><tr><td>15.9.24</td><td>Detmold</td><td>Swaantje Güntzel - Konzeptkunst</td><td><a href="https://www.kunstverein-lippe.de/ausstellungen/swaantje-g%C3%BCntzel/">Kunst im Schloss</a></td></tr></tbody></table> </div> <div class="paragraph paragraph--type--gallery paragraph--view-mode--default"> <h3 class="gallery-title"> </h3> <div class="m-gallery"> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--portrait"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2024-04/Swaantje%20G%C3%BCntzel%2C%20Sesselift%2C%202024%2C%20Foto%20Tobias%20H%C3%BCbel%2C%20VG%20Bild-Kunst%202024_WEB.jpg?itok=dCgHKPt6" width="1180" height="1574" alt="Liftgondel Ochsenkopfbahn" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Eine ausrangierte Liftgondel, die auf der Ochsenkopfbahn (Nordseite) im Fichtelgebirge gelaufen ist, wird als Dekorationsobjekt für den Garten hergerichtet und mit Pflanzen und Dekoartikeln aus dem Baumarkt geschmückt. Ausrangierte Sessellifte und Liftgondeln, vor allem aus Skigebieten, die stark von der Klimakrise betroffen sind, werden seit mehreren Jahren als Gartensitzmöbel oder Gartendekoration angeboten.</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel/ Foto Tobias Hübel, VG Bild-Kunst</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--portrait"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2024-04/Swaantje%20G%C3%BCntzel%2C%20Nordpolmode%20Blanche%20Satchel%2C%202024%2C%20Foto%20Tobias%20H%C3%BCbel%2C%20VG%20Bild-Kunst%202024_WEB.jpg?itok=JY1vuffd" width="1180" height="1369" alt="Nordpolmode Blanche Satchel" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Pressefoto ›Nordpolmode‹ das als Vorlage für das gleichnamige Video diente (Pressefoto Nachrichtendienst Berlin, ca. 1920er Jahre), welches während der Eröffnung erstmals gezeigt wird.</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel/ Foto Tobias Hübel, VG Bild-Kunst</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2024-04/Swaantje%20G%C3%BCntzel%2C%20ARCTIC%20PLASTICS%20SVALBARD%20AWI%20II%2C%202022%2C%20Foto%20Tobias%20H%C3%BCbel%2C%20VG%20Bild-Kunst%202024_WEB.jpg?itok=PDJYsHZU" width="1180" height="1007" alt="Arctic Plastics Svalbard AWI I" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Die Ansicht einer Landschaft von 1900 (Fotograf unbekannt) wurde mit Kunststofffasern, die an einem Strand von Spitzbergen während eines Citizen Science-Projekts gesammelt und dann am Alfred-Wegener-Institut untersucht wurden, durchwebt. Realisiert mit Hilfe des Alfred-Wegener-Instituts - Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung.</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel/ Foto Tobias Hübel, VG Bild-Kunst</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--portrait"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2024-04/Swaantje%20G%C3%BCntzel%2C%20%20N%C3%96RDLICHES%20BREITMAUSLNASHORN%20Embryo%2C%202021%2C%20Foto%20Tobias%20H%C3%BCbel%2C%20VG%20Bild-Kunst%202024_WEB.jpg?itok=LuArrW0M" width="1180" height="1358" alt="Nördliches Breitmausnashorn Embryo" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Stickbild, dass die Zellteilung eines im Labor hergestellten Embryos des Nördlichen Breitmaulnashorns zeigt. Aktuell gibt es nur noch zwei Weibchen dieser Tierart. Eizellen wurden mit den eingelagerten Samen eines verstorbenen männlichens Tiers in-vitro befruchtet. Die Embryonen werden in flüssigem Stickstoff gelagert, um später in eine Leihmutter eingepflanzt zu werden. </span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel/ Foto Tobias Hübel, VG Bild-Kunst</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2024-04/Swaantje%20G%C3%BCntzel%2C%20Eisb%C3%A4r%2C%202024%2C%20Foto%20Tobias%20H%C3%BCbel%2C%20VG%20Bild-Kunst%202024_WEB.jpg?itok=Yb40aV4n" width="1180" height="1064" alt="Swaantje Güntzel, Eisbär, 2024, Foto Tobias Hübel" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Der Eisbär im Zoo, ein von künstlicher Intelligenz erstelltes Abbild eines &quot;polar bear&quot;.</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel/ Foto von T. Hübel</span> </figcaption> </figure> </div> </div> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2024-04/Swaantje%20G%C3%BCntzel%2C%20Eisb%C3%A4r%2C%202024%2C%20Foto%20Tobias%20H%C3%BCbel%2C%20VG%20Bild-Kunst%202024_WEB.jpg" width="1200" height="1082" alt="Swaantje Güntzel, Eisbär, 2024, Foto Tobias Hübel" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Der Eisbär im Zoo, ein von künstlicher Intelligenz erstelltes Abbild eines &quot;polar bear&quot;.</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel/ Foto von T. Hübel</span> </figcaption> </figure> <a href="/de/forschung/thema/ozeane-arktis" hreflang="de">Ozeane &amp; Arktis</a> <a href="/de/forschung/thema/zukuenfte" hreflang="de">Zukünfte</a> Als Art-Fellow am Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) arbeitet die Hamburger Konzeptkünstlerin Swaantje Güntzel mit dem Bild der Arktis. Nun zeigen mehrere Galerien und Kunsthäuser bundesweit ihre Arbeiten – es sind nicht nur die Werke aus dieser Zeit zu sehen, sondern auch aus den Jahren zuvor. Ein Überblick. <a href="/de/media/14975" hreflang="de">Aufmacherfoto_Swaantje Güntzel, Eisbär, 2024, Foto Tobias Hübel</a> <p>Als Art-Fellow am Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) arbeitet die Hamburger Konzeptkünstlerin Swaantje Güntzel mit dem Bild der Arktis. Nun zeigen mehrere Galerien und Kunsthäuser bundesweit ihre Arbeiten – es sind nicht nur die Werke aus dieser Zeit zu sehen, sondern auch aus den Jahren zuvor. Ein Überblick.</p> <a href="/de/forschung/meeresnaturschutz-der-arktis" hreflang="de">Meeresnaturschutz in der Arktis</a> <a href="/de/forschung/kunst-und-wissenschaft-fuer-nachhaltige-entwicklung" hreflang="de">Kunst und Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung</a> <a href="/de/forschungsgruppe/governance-der-arktis" hreflang="de">Governance der Arktis</a> <a href="/de/forschungsbereich/umwelt-und-gesellschaftlicher-wandel" hreflang="de">Umwelt und gesellschaftlicher Wandel</a> 0 Mon, 29 Apr 2024 14:55:44 +0000 slz 10259 at https://www.rifs-potsdam.de Der Arktis ihr Eis zurückgeben https://www.rifs-potsdam.de/de/news/der-arktis-ihr-eis-zurueckgeben <span>Der Arktis ihr Eis zurückgeben</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/bianca-schroeder">bsc</a></span> <span><time datetime="2023-12-11T06:57:39+01:00" title="Montag, Dezember 11, 2023 - 06:57" class="datetime">Mo, 12/11/2023 - 06:57</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> Kunst-Fellowship <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/swaantje-guentzel" hreflang="de">sgu</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder" hreflang="de">bsc</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/211">Fellows</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/190">Arktis</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Das Schmelzwasser wurde Swaantje Güntzel von der Journalistin und Autorin Birgit Lutz zur Verfügung gestellt. Für die Reise, die sie von Hamburg über Stockholm und Umeå nach Vaasa, Oulu, Rovaniemi und Inari bis zur finnisch-norwegischen Grenze und schließlich an den Arktischen Ozean nach Båtsfjord führte, nutzte die Künstlerin ausschließlich öffentliche Verkehrsmittel, wie Bahn, Bus und Fähre. Ausgeschlossen war die Nutzung von Flugzeugen und Kreuzfahrtschiffen. Die Eiswürfelmaschine betrieb sie mit einem Solarakku, den sie im Vorfeld mit westfälischer Sonne betankt hatte.</p> <p>Die in Båtsfjord realisierte Intervention „NORD / Eiswürfel I“ ist das erste künstlerische Ergebnis aus Güntzels Arbeit am RIFS. In ihrem Projekt „Können Sie nicht mal was Schönes machen? / Arktis" wirft sie einen kritischen Blick auf die Wahrnehmung der Arktis und die Bilder, aus denen unsere Vorstellung der Region gespeist wurde. Die Intervention reiht sich in vorangegangene künstlerische Handlungen ein, in denen Güntzel mit ausgewählten Landschaften interagiert und anthropogene Veränderungen derselben kommentiert.</p> <p><em>Aktueller Hinweis: Eine andere Arbeit zur Arktis von Swaantje Güntzel, „Arctic Yoghurt“, wird ab dem 15. Dezember 2023 in der Ausstellung "Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit" in der Hamburger Kunsthalle zu sehen sein.</em></p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--gallery paragraph--view-mode--default"> <h3 class="gallery-title"> </h3> <div class="m-gallery"> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-12/Swaantje%20G%C3%BCntzel%20NORD%20Eisw%C3%BCrfel%20I%2C%202023%2C%20Foto%20Jan%20Philip%20Scheibe%2C%20VG%20Bild-Kunst%20Bonn%202023%20%281%29.jpg?itok=auRdu7zO" width="1180" height="885" alt="NORD / Eiswürfel I, 2023" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">NORD / Eiswürfel I, 2023</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel, Foto Jan Philip Scheibe, VG Bild-Kunst Bonn 2023</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-12/Swaantje%20G%C3%BCntzel%20NORD%20Eisw%C3%BCrfel%20I%2C%202023%2C%20Foto%20Jan%20Philip%20Scheibe%2C%20VG%20Bild-Kunst%20Bonn%202023%20%282%29.jpg?itok=wqlv_Lfz" width="1180" height="885" alt="NORD / Eiswürfel I, 2023" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">NORD / Eiswürfel I, 2023</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel, Foto Jan Philip Scheibe, VG Bild-Kunst Bonn 2023</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-12/Swaantje%20G%C3%BCntzel%20NORD%20Eisw%C3%BCrfel%20I%2C%202023%2C%20Foto%20Jan%20Philip%20Scheibe%2C%20VG%20Bild-Kunst%20Bonn%202023%20%283%29.jpg?itok=dfz_Q4PA" width="1180" height="885" alt="NORD / Eiswürfel I, 2023" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">NORD / Eiswürfel I, 2023</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel, Foto Jan Philip Scheibe, VG Bild-Kunst Bonn 2023</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-12/Swaantje%20G%C3%BCntzel%20NORD%20Eisw%C3%BCrfel%20I%2C%202023%2C%20Foto%20Jan%20Philip%20Scheibe%2C%20VG%20Bild-Kunst%20Bonn%202023%20%284%29.jpg?itok=V08gY-uN" width="1180" height="885" alt="NORD / Eiswürfel I, 2023" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">NORD / Eiswürfel I, 2023</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel, Foto Jan Philip Scheibe, VG Bild-Kunst Bonn 2023</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-12/Swaantje%20G%C3%BCntzel%20NORD%20Eisw%C3%BCrfel%20I%2C%202023%2C%20Foto%20Jan%20Philip%20Scheibe%2C%20VG%20Bild-Kunst%20Bonn%202023%20%285%29.jpg?itok=jR0XC7NH" width="1180" height="885" alt="NORD / Eiswürfel I, 2023" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">NORD / Eiswürfel I, 2023</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel, Foto Jan Philip Scheibe, VG Bild-Kunst Bonn 2023</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-12/Swaantje%20G%C3%BCntzel%20NORD%20Eisw%C3%BCrfel%20I%2C%202023%2C%20Foto%20Jan%20Philip%20Scheibe%2C%20VG%20Bild-Kunst%20Bonn%202023%20%286%29.jpg?itok=vs5uLCXB" width="1180" height="885" alt="NORD / Eiswürfel I, 2023" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">NORD / Eiswürfel I, 2023</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel, Foto Jan Philip Scheibe, VG Bild-Kunst Bonn 2023</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-12/Swaantje%20G%C3%BCntzel%20NORD%20Eisw%C3%BCrfel%20I%2C%202023%2C%20Foto%20Jan%20Philip%20Scheibe%2C%20VG%20Bild-Kunst%20Bonn%202023%20%287%29.jpg?itok=2eaGDbcn" width="1180" height="885" alt="NORD / Eiswürfel I, 2023" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">NORD / Eiswürfel I, 2023</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel, Foto Jan Philip Scheibe, VG Bild-Kunst Bonn 2023</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-12/Swaantje%20G%C3%BCntzel%20NORD%20Eisw%C3%BCrfel%20I%2C%202023%2C%20Foto%20Jan%20Philip%20Scheibe%2C%20VG%20Bild-Kunst%20Bonn%202023%20%288%29.jpg?itok=KWsFKybv" width="1180" height="885" alt="NORD / Eiswürfel I, 2023" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">NORD / Eiswürfel I, 2023</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel, Foto Jan Philip Scheibe, VG Bild-Kunst Bonn 2023</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-12/Swaantje%20G%C3%BCntzel%20NORD%20Eisw%C3%BCrfel%20I%2C%202023%2C%20Foto%20Jan%20Philip%20Scheibe%2C%20VG%20Bild-Kunst%20Bonn%202023%20%289%29.jpg?itok=b6Z3sLNd" width="1180" height="885" alt="NORD / Eiswürfel I, 2023" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">NORD / Eiswürfel I, 2023</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel, Foto Jan Philip Scheibe, VG Bild-Kunst Bonn 2023</span> </figcaption> </figure> </div> </div> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2023-12/Swaantje%20G%C3%BCntzel%20NORD%20Eisw%C3%BCrfel%20I%2C%202023%2C%20Foto%20Jan%20Philip%20Scheibe%2C%20VG%20Bild-Kunst%20Bonn%202023%20%283%29.jpg" width="4894" height="3671" alt="NORD / Eiswürfel I, 2023" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">NORD / Eiswürfel I, 2023</span> <span class="copyright">Swaantje Güntzel, Foto Jan Philip Scheibe, VG Bild-Kunst Bonn 2023</span> </figcaption> </figure> Selbst wenn sich die Welt beim Klimaschutz mehr anstrengt, wird sie es nicht schaffen, dem Arktischen Ozean sein Eis zurückzugeben. Symbolisch hat die Hamburger Konzeptkünstlerin Swaantje Güntzel genau das aber jetzt getan: In Båtsford, Nordnorwegen, stellte sie am 18. November aus Schmelzwasser vom Nordpol Eiswürfel her und ließ diese ins Meer gleiten. Die künstlerische Intervention ist Teil von Güntzels einjährigem Fellowship am Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS). <a href="/de/media/14815" hreflang="de">Swaantje Güntzel NORD 03</a> <p>Selbst wenn sich die Welt beim Klimaschutz mehr anstrengt, wird sie es nicht schaffen, dem Arktischen Ozean sein Eis zurückzugeben. Symbolisch hat die Hamburger Konzeptkünstlerin Swaantje Güntzel genau das aber jetzt getan: In Båtsford, Nordnorwegen, stellte sie am 18. November aus Schmelzwasser vom Nordpol Eiswürfel her und ließ diese ins Meer gleiten. Die künstlerische Intervention ist Teil von Güntzels einjährigem Fellowship am Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS).</p> <a href="/de/forschungsgruppe/governance-der-arktis" hreflang="de">Governance der Arktis</a> <a href="/de/forschungsbereich/umwelt-und-gesellschaftlicher-wandel" hreflang="de">Umwelt und gesellschaftlicher Wandel</a> 0 Mon, 11 Dec 2023 05:57:39 +0000 bsc 9962 at https://www.rifs-potsdam.de Roadmap zur dekolonialen Arktisforschung https://www.rifs-potsdam.de/de/news/roadmap-zur-dekolonialen-arktisforschung <span>Roadmap zur dekolonialen Arktisforschung</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/bianca-schroeder">bsc</a></span> <span><time datetime="2023-06-20T10:41:18+02:00" title="Dienstag, Juni 20, 2023 - 10:41" class="datetime">Di, 06/20/2023 - 10:41</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> Policy Brief für die Europäische Kommission <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/nina-doering" hreflang="de">ndo</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/190">Arktis</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/133">Ko-Kreation</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Der "Comprehensive Policy Brief to the EU Commission - Roadmap to Decolonial Arctic Research" enthält 32 konkrete Handlungsempfehlungen und mehrere Best-Practice-Beispiele zur Verankerung dekolonialer Forschung in der Arktis. Er wurde in einem 14-monatigen ko-kreativen Prozess entwickelt. Der Prozess wurde größtenteils von EU-PolarNet 2 im Rahmen des Aufrufs für Dienstleistungen 2021 finanziert.</p> <p>Die Roadmap zielt darauf ab, ein langjähriges Ungleichgewicht zu ändern: Forschung in der Arktis wurde oft weitgehend zum Nutzen der Ziele der Siedlergesellschaften durchgeführt, während der Einbeziehung indigener Prioritäten und Wissensformen wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Dieses Erbe wirkt sich noch immer über Strukturen und Praktiken auf die Forschung aus. Das Dokument ist ein faktenbasiertes Instrument, um eine dekoloniale Innovation in der Methodik und den Finanzierungsmechanismen in der arktischen Forschungslandschaft in den Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften zu erreichen.</p> <h3>Prozess der Roadmap</h3> <p>Seit März 2022 wurde die Roadmap in einem offenen Bottom-up-Verfahren von einer Gruppe nicht-indigener und indigener Rechteinhaber, Wissenschaftler, Aktivisten und Mitgliedern von Gemeinschaften aus dem gesamten zirkumpolaren Norden gemeinsam entwickelt. Der Schreibprozess umfasste mehrere Schritte, darunter eine Klausurtagung, zwei Online-Dialogsitzungen mit Vertretern der EU-Kommission, die für die Polarforschung zuständig sind, und zwei Runden öffentlicher Online-Konsultationen und Überprüfungen.</p> <h3>Ergebnisse</h3> <p>Die vier kompakten Kapitel der Roadmap zur dekolonialen Arktisforschung 1) führen die Leserschaft durch die rechtlichen und politischen Dimensionen sowie die der Forschungsinnovation und des Paradigmenwechsels in der Arktisforschung; 2) bieten konkrete methodische Überlegungen zur Durchführung von Projekten; 3) erläutern die Beteiligung indigener Rechteinhaber an den EU-Forschungsförderungsstrukturen aus der Praxisperspektive und 4) skizzieren die Vorteile einer von indigenen Gruppen geleiteten Arktisforschung und der Finanzierung ko-kreativer Projekte. Die Roadmap enthält 32 konkrete Handlungsempfehlungen und eine Reihe von Best Practices zur Förderung von Veränderungen innerhalb der Forschungsprogrammierung und der Finanzierungsstrukturen, um dekoloniale Prinzipien in der Arktisforschung zu fördern. Jedes Kapitel präsentiert auch eine Vision, wie dekoloniale Prinzipien in der arktischen Forschungslandschaft gestärkt und fest verankert werden können.</p> <p>Damit bietet die Roadmap einen Mechanismus zur Umsetzung der Europäischen Polarforschungsagenda und des EU-Weißbuchs zur Einbindung von Interessengruppen in die Arktisforschung.</p> <h3>Umsetzung</h3> <p>Die Aufgabe besteht nun darin, die Roadmap zu verankern und vom Vorhaben zur Umsetzung überzugehen. Es wurden mehrere Prozesse in Gang gesetzt, die ausgezeichnete Möglichkeiten dazu bieten. Dazu gehören der Prozess der 4. Internationalen Konferenz zur Planung der Arktisforschung (ICARP IV) und die EU-Forschungsagenda ab 2025.<br /> &nbsp;<br /> Die Autorinnen und Autoren erwarten, dass die Umsetzung zu einer besser informierten Forschung führen wird, die ethische Forschungswerte, -prinzipien und -praktiken fördert, die die Handlungsfähigkeit der arktischen Gemeinschaften und das Recht der indigenen Völker der Arktis auf Selbstbestimmung respektieren und somit zu einer Zukunft der Arktis beitragen, die von Fairness und Nachhaltigkeit geprägt ist.</p> <p><em>Herrmann, T.M., Brunner Alfani, F., Chahine, A., Doering, N., Dudeck, S., Elster, J., Fjellheim, E., Henriksen, J.E., Hermansen, N., Holm- berg, A., Kramvig, B., Keskitalo, A.M.N., Omma, E.M., Saxinger, G., Scheepstra, A., van der Schot, J. (2023). Comprehensive Policy-Brief to the EU Commission: Roadmap to Decolonial Arctic Research. University of Oulu, Helmholtz-Centre for Environmental Research- UFZ, The Indigenous Voices (IVO) research group – Álgoálbmogii jienat, Arctic University of Norway UiT, Saami Council. Áltá – Káráš- johka – Leipzig – Oulu. <a href="https://phaidra.univie.ac.at/detail/o:1653557">https://phaidra.univie.ac.at/detail/o:1653557</a></em></p> <p>&nbsp;</p> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/2023-06/shutterstock_oana2711.jpg" width="1600" height="900" alt="Kalottireitti" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Der Arktispfad in Kilpisjärvi, Sápmi - der historischen und heutigen Heimat der Samen.</span> <span class="copyright">Shutterstock/oana2711</span> </figcaption> </figure> Eine inklusive, gleichberechtigte und gerechte Art und Weise, wie Arktisforschung betrieben wird und wie Forschungsprogramme und Finanzierungsprozesse konzipiert werden - das sind einige der Hauptziele der &quot;Roadmap to Decolonial Arctic Research&quot;. Am 19. Juni 2023 stellte eine Gruppe von nicht-indigenen und indigenen Rechteinhabern sowie Forschenden vom RIFS und mehreren anderen Organisationen aus Europa und der Arktis die Roadmap der Öffentlichkeit vor. Die Publikation befasst sich mit den größten Herausforderungen, Bedürfnissen und Potenzialen der dekolonialen Arktisforschung in den nächsten zehn Jahren. <a href="/de/media/14614" hreflang="de">Kalottireitti</a> <p>Eine inklusive, gleichberechtigte und gerechte Art und Weise, wie Arktisforschung betrieben wird und wie Forschungsprogramme und Finanzierungsprozesse konzipiert werden - das sind einige der Hauptziele der <a href="https://phaidra.univie.ac.at/detail/o:1653557">Roadmap to Decolonial Arctic Research</a>. Am 19. Juni 2023 stellte eine Gruppe von nicht-indigenen und indigenen Rechteinhabern sowie Forschenden vom RIFS und mehreren anderen Organisationen aus Europa und der Arktis die Roadmap der Öffentlichkeit vor. Die Publikation befasst sich mit den größten Herausforderungen, Bedürfnissen und Potenzialen der dekolonialen Arktisforschung in den nächsten zehn Jahren.</p> <a href="/de/forschungsgruppe/governance-der-arktis" hreflang="de">Governance der Arktis</a> <a href="/de/forschungsbereich/umwelt-und-gesellschaftlicher-wandel" hreflang="de">Umwelt und gesellschaftlicher Wandel</a> 0 Tue, 20 Jun 2023 08:41:18 +0000 bsc 9654 at https://www.rifs-potsdam.de Building a network for sustainable research relationships https://www.rifs-potsdam.de/en/blog/2023/04/building-network-sustainable-research-relationships <span>Aufbau eines Netzwerks für nachhaltige Forschungsbeziehungen</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2023-04-14T13:37:12+02:00" title="Freitag, April 14, 2023 - 13:37" class="datetime">Fr, 04/14/2023 - 13:37</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/evie-morin"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/Wey_Evie_Morin_QF.jpg?h=bb8d3d71&amp;itok=JdDRyOas" width="384" height="384" alt="Evie Morin" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/evie-morin"> Evie Morin </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/evie-morin"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-10/Wey_Evie_Morin_QF.jpg?h=bb8d3d71&amp;itok=JdDRyOas" width="384" height="384" alt="Evie Morin" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/evie-morin"> Evie Morin </a></h3> </div> </article> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/cinematic_xxl/public/2023-04/Bild3.jpg?itok=8_zs5hVT" width="992" height="558" alt="reflection" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Nach einigen Minuten des Nachdenkens tauschten die benachbarten Teilnehmenden ihre Gedanken und Erinnerungen aus, während sie eine Orange hielten.</span> <span class="copyright">RIFS/ Hannah Plüss</span> </figcaption> </figure> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Ende Februar 2023 fand im Rahmen des Forschungsprojekts „DÁVGI: Co-creation for biocultural diversity in the Arctic“ die zweite Serie von Workshops statt, die ein Kollektiv gleichgesinnter indigener und nicht-indigener Forscherinnen und Forscher stärken sollen. Partner von Instituten aus der gesamten Arktis und aus Europa, darunter der Saami Council, die Universität von Alaska Fairbanks (UAF), das Ecologic Institute, Ikaarvik, die Oulu Universität, das Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) und die Universität von Tromsø (UiT), trafen sich persönlich in Wien anlässlich der Konferenz Arctic Science Summit Week, um darüber nachzudenken, wie die Gruppe bisher zusammengearbeitet hat und wie sie dies weiter tun kann. Der Workshop bot Zeit und Raum, um gemeinsam über Wege der Zusammenarbeit, gemeinsame Ziele und Prämissen zu reflektieren und darüber, wie diese Arbeit potenziellen Partnerinnen und Partnern vermittelt werden kann. Der Prozess der Mitgestaltung einer Website ist ein zentrales Element der Workshop-Reihe, da er ein Instrument und eine Methode darstellt, um mit dem Netzwerk "mitzudenken" und Perspektiven, Meinungen und Gedanken auszutauschen.</p> <h3>Mitgestaltung des Workshop-Programms</h3> <p>Im Kern zielt DÁVGI darauf ab, co-kreative Methoden anzuwenden und über das Wesen co-kreativer Partnerschaften zu reflektieren. Dementsprechend hatten alle Partner und Partnerinnen die Möglichkeit, den Workshop mitzugestalten, um eine wirkungsvolle Erfahrung zu schaffen. Inhalt und Struktur des Programms bauten auf den Impulsen und Erkenntnissen des vorangegangenen Workshops auf und wurden in anschließenden Online-Meetings weiter verfeinert. Das Programm wurde an die Bedürfnisse und Erkenntnisse von CO-CREATE angepasst, die sich in den Monaten vor dem Wiener Workshop entwickelt hatten. Dieser Ansatz stellte sicher, dass das endgültige Programm sowohl relevant als auch ansprechend war. Alle CO-CREATE-Partner trugen mit ihrer Zeit, ihren Fähigkeiten und ihren Interessen dazu bei, dass der Workshop ein Erfolg wurde.</p> <h3>Würdigung von Beziehungen</h3> <p>Eine Zeremonie ist eine Reihe von sorgfältig durchdachten Handlungen für einen wichtigen Anlass; CO-CREATE versteht die Zusammenarbeit als eine Zeremonie, die unsere Beziehungen zueinander und das geteilte und produzierte Wissen ehrt. Für die dekoloniale, ko-kreative Arbeit ist es wichtig, in erster Linie ein Mensch und erst in zweiter Linie ein Forschender zu sein. Daher bot der Workshop ausreichend Raum, um die Teilnehmer dabei zu unterstützen, sich in einem kulturellen Kontext kennenzulernen; die Sitzungen stützten sich auf die Hintergründe und persönlichen Erfahrungen der Teilnehmer.</p> <p>Der Workshop begann am 24. Februar in einem informellen Rahmen und nicht in einem herkömmlichen Tagungsraum. Die Gastgeberin Gertrude Saxinger (Universität Wien) hieß CO-CREATE in Wien willkommen und bereitete Museumsbesuche vor, um die Wiener Kultur zu teilen und Diskussionen über die Arktisforschung und die Notwendigkeit dekolonialer Methoden anzuregen, einschließlich eines Besuchs des Weltmuseums, wo die TeilnehmerInnen die Rückführungspolitik und die Museologie rund um Objekte im Museumsarchiv diskutierten (Abbildung 1). Während der drei Tage stärkten die Teilnehmer ihre Beziehungen und schmiedeten Pläne für die künftige Zusammenarbeit. Die Teilnehmer tauschten auch ihre Erwartungen an die Überlegungen der folgenden drei Tage aus.</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--portrait"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-04/Bild1_0.png?itok=T7anek9R" width="1180" height="1574" alt="Weltmuseum archives Vienna " /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Abbildung 1: Einkleidung für eine Führung durch die Archive des Weltmuseums, Wien.</span> <span class="copyright">RIFS/Anne Chahine</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h2> Reflexion über die gemeinsame Arbeit </h2> <p>Die Reflexionssitzungen begannen am 27. Februar. Jan-Erik Henriksen, ein Sámi Ältester und Professor für Sozialarbeit (UiT), leitete die Sitzungen mit einleitenden und abschließenden Gedanken und Übungen zur Zentrierung. Zunächst leitete Charleen Fisher (UAF) eine Sitzung über die Kommunikationsprotokolle der Gwich'in-Indigenen und regte eine Diskussion darüber an, welche Protokolle den CO-CREATE-Teilnehmern gemeinsam sein könnten, z. B. Zuhören, um zu verstehen, sichere Räume für schwierige Gespräche zu schaffen, Humor zu schätzen, sich mit Generationen zu verbinden und den Jahreszeiten zu folgen. Anschließend leiteten Evie Morin (RIFS) und Thora Herrmann (Universität Oulu) eine Sitzung, in der die Teilnehmer Zeit hatten, individuell über ihre Beweggründe für die Zusammenarbeit mit CO-CREATE und über künftige Ziele des Kollektivs nachzudenken (<em>Abbildung 2</em>).</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-04/Bild2_0.png?itok=YXIaiBZa" width="1180" height="885" alt="CO-CREATE" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Abb. 2: Individuelle Beweggründe für die Teilnahme an CO-CREATE und einschneidende Momente als Teil der Gruppe, geschrieben auf Notizzettel und auf eine Linie gehängt.</span> <span class="copyright">RIFS/ Hannah Plüss</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Am nächsten Tag leiteten Jan-Erik Henriksen und Nina Hermansen von der Forschungsgruppe Indigenous Voices (IVO) an der UiT) kreative Sitzungen über die Arbeitsbeziehungen von CO-CREATE und deren symbolische Darstellung. Sie begannen mit einer Würdigung junger samischer Aktivisten, die gegen den weiteren Betrieb von Windkraftanlagen protestieren, die nach Ansicht des Obersten Gerichtshofs Norwegens die geschützten kulturellen Rechte der Samen verletzen. Als Nächstes stellte Jan-Erik ein Kommunikationsmodell der Sámi vor, das unter anderem zeigt, wie man Gäste willkommen heißt, mit Konflikten umgeht und das Schweigen versteht. Nina Hermansen stellte dann einige spielerische Kleingruppenübungen vor, um die Gruppendynamik zu veranschaulichen und zu überlegen, wie CO-CREATE zusammenarbeiten wird (Abbildung 3). Dieses stärkere interne Verständnis davon, wie das Kollektiv zusammenarbeiten wird, bildete die Grundlage für die anschließende Diskussion darüber, wie CO-CREATE durch einen Namen und ein Logo nach außen hin kommuniziert werden kann.</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-04/Bild3.jpg?itok=zBahsK8W" width="1180" height="531" alt="reflection" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Nach einigen Minuten des Nachdenkens tauschten die benachbarten Teilnehmenden ihre Gedanken und Erinnerungen aus, während sie eine Orange hielten.</span> <span class="copyright">RIFS/ Hannah Plüss</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Anne Chahine (RIFS) begann den letzten Tag mit einer Erzählrunde, um die unterschiedlichen Auffassungen und Erklärungen von Co-Creation innerhalb der Gruppe zu verdeutlichen, die bestimmen, wie und warum CO-CREATE zusammenarbeitet. Jeder Teilnehmer wurde gebeten, einen Gegenstand mitzubringen, der für ihn Co-Creation bedeutet, und zu erklären, warum. Die Beispiele reichten von Forschungs- und Arbeitserfahrungen bis hin zu Haushaltsgegenständen und Kunstwerken (Abbildung 4). Anschließend leitete Nina Döring eine Diskussion über die nächsten Schritte für DÁVGI und CO-CREATE als Ganzes. Jan-Erik Henriksen schloss die Sitzung mit einer Bewertung des Workshops. Im Nachhinein waren die Teilnehmer der Meinung, dass die meisten ihrer ursprünglichen Erwartungen an den Workshop und die gemeinsame Zeit erfüllt worden waren.</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-04/Bild4.jpg?itok=Asj-_fsg" width="1180" height="531" alt="Co-Creation processes" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Abb. 4: Teilnehmende erzählen Geschichten über persönliche Objekte oder Erfahrungen, die ihr Verständnis von Co-Creation repräsentieren.</span> <span class="copyright">RIFS/ Hannah Plüss</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h3>Nächste Schritte</h3> <p>Der DÁVGI CO-CREATE Reflexionsworkshop erinnerte die Teilnehmer an den Ursprung des Kollektivs - eine Gruppe von Gleichgesinnten mit dem Ziel, die arktische Forschung und Politik positiv zu beeinflussen. Mit neuer Motivation hat sich CO-CREATE verpflichtet, im Rahmen des DÁVGI-Projekts an verschiedenen Ergebnissen mitzuarbeiten. Neben der Website werden diese Ergebnisse die Dokumentation der co-kreativen Protokolle von CO-CREATE, die Hervorhebung wichtiger Überlegungen für die europäische Arktispolitik und den Austausch von Erfahrungen über co-kreative und gerechte Forschungsbeziehungen umfassen. Im Herbst 2023 wird CO-CREATE zum dritten und letzten DÁVGI-Treffen zusammenkommen, um die Erforschung ko-kreativer und dekolonialer arktischer Forschungsmethoden fortzusetzen, über die kollektive Arbeit durch DÁVGI zu reflektieren und zu feiern und zukünftige CO-CREATE-Projekte zu erwägen. Während dieses Prozesses werden sich die CO-CREATE-Partner weiterhin verpflichten, die Arbeit der anderen zu unterstützen, co-kreative und dekoloniale Prinzipien auf andere Projekte anzuwenden, ihren kollaborativen Ansatz zu reflektieren und nach weiteren Projekten zu suchen, die mit ihrer gemeinsamen Mission übereinstimmen, einen gerechten Austausch und Co-Kreation für die biokulturelle Vielfalt in der Arktis zu fördern.</p> <p>&nbsp;</p> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> </ul> </div> <a href="/de/media/14527" hreflang="de">2304 Evie Blog Figure 3 dt</a> <section> <h2>Neuen Kommentar schreiben</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=9494&amp;2=field_blog_comments&amp;3=blog_comments" token="iY5nG7G926N0l9mpr5naYsvAHiLj_633B33A0Zamr0M"></drupal-render-placeholder> </section> <a href="/de/menschen/evie-morin" hreflang="de">emo</a> <a href="/de/forschungsgruppe/governance-der-arktis" hreflang="de">Governance der Arktis</a> <a href="/de/forschungsbereich/umwelt-und-gesellschaftlicher-wandel" hreflang="de">Umwelt und gesellschaftlicher Wandel</a> Thu, 13 Apr 2023 12:29:26 +0000 slz 9494 at https://www.rifs-potsdam.de Grabbing the Land or Benefitting Communities? Renewable Hydrogen in the Norwegian Arctic https://www.rifs-potsdam.de/en/blog/2023/01/grabbing-land-or-benefitting-communities-renewable-hydrogen-norwegian-arctic <span>Landraub oder Nutzen für Gemeinden? Erneuerbarer Wasserstoff in der norwegischen Arktis</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/sabine-letz">slz</a></span> <span><time datetime="2023-02-15T14:16:07+01:00" title="Mittwoch, Februar 15, 2023 - 14:16" class="datetime">Mi, 02/15/2023 - 14:16</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/benno-fladvad"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2022-08/Benno%20Fladvad_0.jpg?h=e97d90be&amp;itok=3AuVbVrc" width="384" height="384" alt="Benno Fladvad" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/benno-fladvad"> Dr. Benno Fladvad </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/aliaksei-patonia"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2022-08/Alex%20Patonia%20Fellow.png?h=f1d644da&amp;itok=O0LyszrI" width="384" height="384" alt="Aliaksei Patonia" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/aliaksei-patonia"> Aliaksei Patonia </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/benno-fladvad"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2022-08/Benno%20Fladvad_0.jpg?h=e97d90be&amp;itok=3AuVbVrc" width="384" height="384" alt="Benno Fladvad" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/benno-fladvad"> Dr. Benno Fladvad </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/aliaksei-patonia"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2022-08/Alex%20Patonia%20Fellow.png?h=f1d644da&amp;itok=O0LyszrI" width="384" height="384" alt="Aliaksei Patonia" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/aliaksei-patonia"> Aliaksei Patonia </a></h3> </div> </article> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/cinematic_xxl/public/2023-01/Windpark__B%20Fladvad.JPG?itok=vPRTgHxQ" width="992" height="558" alt="A wind farm in the Far North" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Wasserstoff ist eine vielversprechende Lösung für die Energiespeicherung in abgelegenen Gebieten, in denen erneuerbare Energiequellen im Überfluss vorhanden sind.</span> <span class="copyright">RIFS / B Fladvad</span> </figcaption> </figure> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p><strong>Grüner Wasserstoff (H2) gilt als ein Schlüsselelement der Energiewende, da er auf Basis erneuerbarer Energien und der Aufspaltung von Wasser hergestellt wird, der sogenannten Elektrolyse.</strong> <strong>Er birgt daher ein enormes Potenzial, <a href="https://www.energymonitor.ai/tech/hydrogen/hydrogen-vital-decarbonisation-heavy-industry/">schwer zu elektrifizierende Sektoren zu dekarbonisieren </a>- wie etwa die Stahl- und Düngemittelproduktion oder <a href="https://changing-transport.org/ptx-decarbonizing-transport/">die See- und Luftfahrt</a>. Auch seine Fähigkeit, Energie zu speichern und sie über weite Strecken zu transportieren, machen grünen Wasserstoff zu einem vielversprechenden Wirtschaftszweig für abgelegene und dünn besiedelte Gebiete mit einem hohen Angebot an erneuerbaren Energiequellen.</strong></p> <p>Vor allem in Regionen wie der norwegischen Arktis ist das Potenzial für Windenergie enorm. Aufgrund des geringen Energiebedarfs in diesem dünn besiedelten Gebiet und der schwachen Netzanbindung an die südlichen Regionen Norwegens, die einen Export von überschüssiger Energie verhindern, kann dieses Potenzial jedoch nicht vollständig ausgenutzt werden. Genau hier könnten grüner Wasserstoff und grünes Ammoniak – ein Wasserstoff-Derivat, das sich leichter speichern und transportieren lässt – ins Spiel kommen.</p> <p>Als transportable „Großbatterie“ könnte grünes Ammoniak es ermöglichen, überschüssige Energie aus Windparks zu speichern und in andere Regionen und Länder zu liefern. Dieser potenzielle neue Exportsektor und die damit verbundene Entwicklung einer <a href="https://a9w7k6q9.stackpathcdn.com/wpcms/wp-content/uploads/2020/11/Ammonia-as-a-storage-solution-for-future-decarbonized-systems-EL-42.pdf"><strong>grünen Wasserstoffinfrastruktur könnten den lokalen Gemeinden erhebliche Vorteile verschaffen</strong></a> und die sozioökonomischen Bedingungen im hohen Norden verbessern. Sie bringen aber auch neue Herausforderungen und Unsicherheiten mit sich.</p> <h3>Große Erwartungen</h3> <p>Der Bezirk Ost-Finnmark im äußersten Norden Norwegens eignet sich besonders gut als ein künftiges Zentrum für die <a href="https://www.tffk.no/tjenester/plan-og-horinger/gjeldende-planer-og-strategier/hydrogensone-arktis-strategier-for-hydrogensatsing-i-troms-og-finnmark-2021/"><strong>Erzeugung von grünem Wasserstoff</strong></a>. In den Küsten- und Gebirgsregionen wehen die arktischen Winde sehr konstant, und es gibt reichlich Süßwasser – das wichtigste Ausgangsmaterial für die Elektrolyse und damit die Produktion von grünem Wasserstoff. Zudem ist die existierende Netzinfrastruktur zu schwach, um überschüssige Energie in Form von Strom in die südlichen Regionen zu transportieren. Vor diesem Hintergrund hat die kleine Fischergemeinde Berlevåg auf der Varanger-Halbinsel (<em>zirka 1.000 Einwohner</em>) Pläne entwickelt, <a href="https://thebarentsobserver.com/en/node/7554"><strong>zu einem Wasserstoff-Vorreiter in Europa zu werden</strong></a>. Diese bestehen darin, die überschüssige Energie aus dem bestehenden 100-MW-Windpark Raggovidda – einem der effizientesten Onshore-Windparks in Europa mit 27 Windturbinen – zu nutzen, um grünen Ammoniak im industriellen Maßstab sowohl für regionale Zwecke (insbesondere die arktische Schifffahrt) als auch für den Export zu produzieren.</p> <p>Die derzeitigen Pläne sehen vor, die kommerzielle Produktion von grünem Ammoniak bis 2024 aufzunehmen und den Windpark bis 2026 um weitere 16 Turbinen (<em>etwa 100 MW</em>) zu vergrößern. Das von der <a href="https://www.haeolus.eu/"><strong>Europäischen Union finanzierte Projekt</strong></a> weckt <a href="https://arcticeconomiccouncil.com/news/winds-of-change/"><strong>hohe Erwartungen bei lokalen und nationalen Politikern</strong></a>. Die Hoffnung besteht darin, Berlevåg zu einem Zentrum für erneuerbare Energien in der Arktis zu machen und auch die Nebenprodukte der Wasserstoffproduktion – Wärme und Sauerstoff – für andere wirtschaftliche Aktivitäten wie Fischzucht und vertikale Landwirtschaft zu nutzen. Dies würde eine Reihe an neuen Arbeitsplätzen in der Region schaffen und dazu beitragen, dem deutlichen Bevölkerungsrückgang entgegenzuwirken, der <a href="https://www.highnorthnews.com/en/norwegian-pm-jonas-gahr-store-we-cannot-leave-empty-void-border-russia-and-arctic"><strong>die Region sowohl wirtschaftlich als auch sicherheitspolitisch vor große Herausforderungen stellt.</strong></a></p> <p>&nbsp;</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-01/Hydrogen__B%20Fladvad.JPG?itok=rjpCeMy8" width="1180" height="885" alt="Hydrogen is a promising energy storage solution for remote areas with an abundance of renewable energy resources." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Wasserstoff ist eine vielversprechende Lösung für die Energiespeicherung in abgelegenen Gebieten, in denen erneuerbare Energiequellen im Überfluss vorhanden sind.</span> <span class="copyright">RIFS / B Fladvad</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <h3>Herausforderungen auf dem Weg zum Erfolg</h3> <p>Der Ausbau der Windenergie ist in Norwegen jedoch höchst umstritten. Vor allem indigene Sámi-Gemeinden, die Rentierzucht betreiben, lehnen die Entwicklung neuer Windparks ab, weil sie die Wanderungsbewegungen der Tiere beeinträchtigen und sich negativ auf die Zucht und damit auf indigene Lebensweise auswirken. Daher wird die Energiewende, und vor allem die Ausbreitung der Windenergie, in Norwegen von samischen Politiker:innen und Forscher:innen oft als <a href="https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/jcop.22422"><strong>ein „grüner Kolonialismus“</strong></a> und als Verletzung der Rechte indigener Völker kritisiert – eine Ansicht, die von norwegischen Gerichten durchaus gestützt wird.</p> <p>Im <a href="https://www.earthisland.org/journal/index.php/articles/entry/indigenous-sami-win-landmark-case-against-wind-power/"><strong>Jahr 2021 entschied das Oberste Norwegische Gericht</strong></a>, dass zwei Windparks auf der Fosen Halbinsel in Westnorwegen gegen Artikel 27 der Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR) verstoßen, der besagt, dass „ethnischen, religiösen oder sprachlichen Minderheiten [...] nicht das Recht vorenthalten werden [darf], ihr eigenes kulturelles Leben zu pflegen, ihre eigene Religion zu bekennen und auszuüben oder sich ihrer eigenen Sprache zu bedienen.“ In Berlevåg sind die Pläne zur Erweiterung des Windparks Raggovidda bislang zwar nicht auf öffentlichen Protest gestoßen, aber es gibt durch <a href="https://www.nrk.no/sapmi/presses-av-det-gronne-skiftet_-_-na-er-det-vi-som-skal-ofres-1.15854612"><strong>Kritik seitens des betroffenen Rentierzuchtdistrikts</strong></a> sowie von <strong><a href="https://www.nrk.no/tromsogfinnmark/sametinget-sier-nei-til-mer-vindkraft-i-berlevag-og-utvidelse-av-raggovidda-vindkraftverk-1.15715300">Mitgliedern des samischen Parlaments</a></strong>, die argumentieren, dass der Windpark und die geplante Erweiterung die Rentierwanderungen beeinträchtigen werden. Auch wenn das Projekt in Berlevåg nicht Gegenstand öffentlicher Debatten ist, ist es nicht unumstritten und birgt die Gefahr, künftig soziale Spannungen und Landkonflikte zu erzeugen.</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2023-01/Protest_B%20Fladvad.JPG?itok=Mp6EBlPp" width="1180" height="885" alt="Plans to expand wind farms in the Far North have met with opposition." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Pläne zum Ausbau von Windparks im hohen Norden stießen auf Widerstand.</span> <span class="copyright">RIFS / B Fladvad</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Abgesehen von den Problemen, die mit dem Ausbau von Windparks verbunden sind, bringt grünes Ammoniak selbst einige Herausforderungen mit sich. <a href="https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK546677/"><strong>Ammoniak ist eine sehr giftige Substanz</strong></a>, die bei übermäßiger Exposition zu Gehirnschäden oder sogar zum Tod führen kann. Wenn es, beispielsweise im Fall von Leckagen, ins Meer gelangt, gefährdet es daher nicht nur das Leben im Wasser, sondern fördert darüber hinaus auch die <a href="https://ec.europa.eu/environment/marine/good-environmental-status/descriptor-5/index_en.htm"><strong>Eutrophierung</strong></a>, was zu einem verstärkten Algenwachstum führt. Dies würde wahrscheinlich zu einer Veränderung der Artenzusammensetzung in der Barentssee führen. Angesichts der extremen Fragilität der arktischen Umwelt müssen Projekte dieser Art mit großer Sorgfalt durchgeführt werden und erfordern besondere Vorsichtsmaßnahmen. Gerade weil die Begeisterung für grünen Wasserstoff und grünes Ammoniak so groß ist, ist es daher wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass es sich dabei um durchaus sehr riskante Technologien handelt.</p> <h3>Künftige Ungewissheiten</h3> <p>Zusätzlich zu diesen Herausforderungen und Konflikten ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Pläne für eine Energiewende in der Finnmark nicht eine rein grüne Wasserstoffzukunft vorsehen. Im Gegensatz zur EU-Wasserstoffstrategie, die langfristig grünen Wasserstoff priorisiert, setzt Norwegen verstärkt auch auf sog. blauen Wasserstoffder aus Erdgas in Kombination mit Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (<em>Carbon Capture and Storage</em>) hergestellt wird. In der für die Provinz Troms og Finnmark erstellten <a href="https://www.tffk.no/_f/p1/i3f36468c-45d7-48b7-9c3d-510fb113e912/hydrogenstrategier-troms-og-finnmark-hilde-bersvendsen-og-simon-jessen.pdf"><strong>Wasserstoffstrategie und Machbarkeitsstudie</strong></a> wird beispielsweise geschätzt, dass das Verhältnis von grünem zu blauem Wasserstoff im Jahr 2025 etwa 1:20 und im Jahr 2045 etwa 1:10 betragen wird. In Anbetracht solcher Schätzungen und der großen Bedeutung des Öl- und Gassektors für die arktischen Regionen ist daher eher unwahrscheinlich, dass grüner Wasserstoff langfristig auf fossilen Ausgangsstoffen basierenden Wasserstoff ersetzen kann.</p> <p>Auch die gesamtwirtschaftliche und energiepolitische Situation verdeutlicht dies: Während in der <a href="https://www.arctictoday.com/a-green-ammonium-production-plant-could-come-to-norways-finnmark/">Ost-Finnmark noch weitere zum Teil umstrittenere Projekte für grünen Wasserstoff und Ammoniak geplant sind</a>, ist nicht klar, ob diese mit den fossilen Wasserstoff-Alternativen konkurrieren werden können. Zwar hat die anhaltende Energiekrise zu Erdgaspreisen in Rekordhöhe geführt, die die <a href="https://www.ft.com/content/015d1c83-ef27-4c98-a1b2-5964557f8ebb"><strong>Produktion von grünem Wasserstoff in Europa erstmals wettbewerbsfähig</strong></a> gemacht haben, doch wird die Produktion von blauem Wasserstoff immer noch als <a href="https://www.irena.org/news/pressreleases/2020/Dec/Making-Green-Hydrogen-a-Cost-Competitive-Climate-Solution"><strong>zwei- bis dreimal günstiger eingeschätzt als die Erzeugung von grünem Wasserstoff unter „normalen“ Bedingungen</strong></a>. Ob Gemeinden wie Berlevåg in der Lage sein werden, erneuerbaren Wasserstoff zu einem wettbewerbsfähigen Preis zu erzeugen, bleibt daher abzuwarten.</p> <p>Gleichzeitig ist es angesichts der <a href="https://www.saamicouncil.net/news-archive/rastigaisa-fell-area-must-not-be-turned-into-an-industrial-area"><strong>aktuellen Kontroversen um den Ausbau der Windenergie und anderer Infrastrukturen</strong></a> von entscheidender Bedeutung, dass die Entwicklung von grünem Wasserstoff in der Region nicht nur neue grüne Arbeitsplätze schafft, sondern auch in einer Weise erfolgt, die die Rechte, die Kultur und die Lebensgrundlagen der indigenen Bevölkerung anerkennt und respektiert. Nur dann kann grüner Wasserstoff zu einem wirklich gerechten Übergang beitragen, der sowohl den jeweiligen Kommunen als auch den indigenen Gemeinschaften zugutekommt, anstatt zu einer neuen Form des grünen Landraubs beizutragen.</p> <p><em>Dieser Artikel ist erschienen in <a href="https://www.newsecuritybeat.org/">New Security Beat</a></em>.</p> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> </ul> </div> <a href="/de/media/14433" hreflang="de">Far North wind farm dt</a> <section> <h2>Neuen Kommentar schreiben</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=9322&amp;2=field_blog_comments&amp;3=blog_comments" token="hjqk_USo7UhkF9v2k1Kaqgz0triajxDTZg2L9ycSmjI"></drupal-render-placeholder> </section> <a href="/de/menschen/benno-fladvad" hreflang="de">Benno Fladvad</a> <a href="/de/menschen/aliaksei-patonia" hreflang="de">Aliaksei Patonia</a> <a href="/de/forschungsgruppe/governance-der-arktis" hreflang="de">Governance der Arktis</a> Fri, 27 Jan 2023 11:34:01 +0000 dha 9322 at https://www.rifs-potsdam.de Gwich’in fur mitten making and the need for collaboration in research https://www.rifs-potsdam.de/en/blog/2022/08/gwichin-fur-mitten-making-and-need-collaboration-research <span>Gwich&#039;in-Pelzfäustlinge und der Bedarf nach mehr Forschungszusammenarbeit</span> <span><span>Felix Beger</span></span> <span><time datetime="2022-08-15T21:13:00+02:00" title="Montag, August 15, 2022 - 21:13" class="datetime">Mo, 08/15/2022 - 21:13</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/nina-doering"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-06/1485_NinaDo%E2%95%A0%C3%AAring_LotteOstermann_QF.jpg?h=50e72ee8&amp;itok=5MiUZYNs" width="384" height="384" alt="Nina Döring" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/nina-doering"> Dr. Nina Döring </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/nina-doering"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2023-06/1485_NinaDo%E2%95%A0%C3%AAring_LotteOstermann_QF.jpg?h=50e72ee8&amp;itok=5MiUZYNs" width="384" height="384" alt="Nina Döring" /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/nina-doering"> Dr. Nina Döring </a></h3> </div> </article> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Im Rahmen ihres zweiwöchigen Aufenthalts als Gastwissenschaftlerin am IASS gab Dr. Charleen Fisher (University of Alaska in Fairbanks) am Freitag, 15. Juli 2022, einen Workshop über die traditionelle Herstellung von Gwich'in-Pelzfäusten und die Verarbeitung von Perlen. Die Teilnehmenden erhielten einen umfassenden Überblick über den kulturellen Kontext, in den diese Kenntnisse und Praktiken eingebettet sind und über Generationen hinweg weitergegeben werden: Dr. Fisher vermittelte Wissen über die Athabaskan-Sprachfamilie (zu der die Gwich'in-Sprache gehört), über die verschiedenen Felle, die für Kleidungsstücke verwendet werden (z. B. Fuchs, Biber, Erdhörnchen), sowie über die für verschiedene Gemeinschaften charakteristischen Stile und Techniken des Fellnähens und der Perlenverarbeitung.</p> <p>Anschließend konnten die Teilnehmer sich ganz dem Nähen und der Arbeit mit Perlen widmen. Sie arbeiteten an Fausthandschuhen, für die Dr. Fisher in den Tagen zuvor Fleece-Inlets genäht und Biberfelle geschnitten hatte, oder begannen mit ihren eigenen kleinen Perlenarbeiten. Diese praktischen Tätigkeiten vermittelten einen Eindruck davon, wie mit handwerklichen Praktiken Wissen weitergegeben werden kann, das für das Leben unter extremen arktischen Bedingungen erforderlich ist, und wie diese Praktiken zudem eine menschliche Verbindung herstellen und das Wohlbefinden verbessern können.</p> <h3>Indigenes Wissen unter Druck</h3> <p>Während junge Gwich'in weiterhin die Kunst der Pelzfäustlingsherstellung und der kunstvollen Perlenarbeit von ihren Eltern und Großeltern lernen, sind sie gezwungen, sich der kolonialen und kommerziellen Ausbeutung zu widersetzen, um ihr Wissen zu bewahren. Überall in der Arktis sind Sprachen, Wissen und Leben als Folge gewaltsamer kolonialer Praktiken, die bis in die Gegenwart reichen, verloren gegangen. Staatliche Vorschriften drohen mit der Schließung von Schulen, wenn die Zahl der Schülerinnen und Schüler unter einen bestimmten Schwellenwert sinkt. Das zwingt Familien zum Umzug und führt zum Niedergang kleiner Gemeinden; die kommerzielle Fischerei dezimiert die Fischbestände, wodurch traditionelle Fischereipraktiken, die die Grundlage sozialer Netzwerke innerhalb von Gemeinden bilden, zerstört werden.</p> <p>Dr. Fisher berichtete von beeindruckenden und wirkungsvollen Taten des Aktivismus und des Widerstands: Menschen, die sich der Wiederbelebung der Gwich'in-Sprache verschrieben haben und seit Jahrzehnten daran arbeiten, Kinder zu unterrichten; von Protesten gegen Schulschließungen; von ihrer eigenen Arbeit, in der sie handwerkliche Praktiken dokumentiert; und von jungen Frauen, die Perlenarbeiten in Auseinandersetzung mit der dominierenden amerikanischen Kultur neu interpretieren.</p> <h3>Auswirkungen auf die Forschung</h3> <p>Dr. Fisher hob die Dringlichkeit hervor, die indigene Wissenschaftler, Lehrerinnen, Aktivisten und andere verspüren, sowie ihre begrenzten Kapazitäten und die Notwendigkeit, sorgfältig zu überlegen, wie sie ihre Zeit und ihre Kraft einsetzen. Dies hat wichtige Auswirkungen auf nicht-indigene Forschende, die als Verbündete in kooperativen und ko-kreativen Forschungsprojekten arbeiten wollen. Der Workshop zur Herstellung von Pelzfäusten und Perlenstickerei war Teil mehrerer Workshops und Treffen (darunter auch ein Workshop bei der Kulturstiftung Sibirien in Fürstenberg, Besuche und Treffen mit den Kuratoren des Ethnologischen Museums Berlin und des Museums für Asiatische Kunst im Humboldt-Forum, des Berliner Phonogramm-Archivs, des Museums Europäischer Kulturen sowie Diskussionen mit Forschenden und Kuratorinnen und Kuratoren des Grassi-Museums für Völkerkunde zu Leipzig), die in Zusammenarbeit mit dem UFZ/iDiv (Thora Herrmann) während Dr. Fishers Aufenthalt in Potsdam organisiert wurden. All diese Aktivitäten zielten darauf ab, Kolleginnen und Forschungspartner zusammenzubringen, um über verbesserte Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen indigenen und nicht-indigenen Forschenden und indigenen Rechteinhabern in der Arktis nachzudenken und sie zu stärken.</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--gallery paragraph--view-mode--default"> <h3 class="gallery-title"> Photos: Dr. Charleen Fisher, participants of the IASS workshop </h3> <div class="m-gallery"> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--portrait"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-08/Arktis%201.jpg?itok=NjHTkZpb" width="1180" height="1781" alt="Dr. Charleen Fisher (University of Alaska Fairbanks)" /> </div> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/2022-08/Arktis%202.jpg?itok=wXB5fqnr" width="1180" height="1035" alt="Workshop at the IASS" /> </div> </figure> </div> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> </ul> </div><section> <h2>Neuen Kommentar schreiben</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=8932&amp;2=field_blog_comments&amp;3=blog_comments" token="d_1Qp2_3n_yPbxPixnFQuGw-hjzMoTYkBa3pHAqG5NU"></drupal-render-placeholder> </section> <a href="/de/menschen/nina-doering" hreflang="de">ndo</a> <a href="/de/forschungsgruppe/governance-der-arktis" hreflang="de">Governance der Arktis</a> <a href="/de/forschungsbereich/umwelt-und-gesellschaftlicher-wandel" hreflang="de">Umwelt und gesellschaftlicher Wandel</a> Mon, 15 Aug 2022 10:46:16 +0000 bsc 8932 at https://www.rifs-potsdam.de Vorbereitung auf eine ungewisse Zukunft in der russischen Arktis https://www.rifs-potsdam.de/de/news/vorbereitung-auf-eine-ungewisse-zukunft-der-russischen-arktis <span>Vorbereitung auf eine ungewisse Zukunft in der russischen Arktis</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/bianca-schroeder">bsc</a></span> <span><time datetime="2021-08-26T13:15:12+02:00" title="Donnerstag, August 26, 2021 - 13:15" class="datetime">Do, 08/26/2021 - 13:15</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> IASS Discussion Paper <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/vilena-valeeva" hreflang="de">Vilena Valeeva</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder" hreflang="de">bsc</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/129">Klima</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/133">Ko-Kreation</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/190">Arktis</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Der Rückgang des Meereises, das Auftauen des Permafrostes, die Erosion der Küsten und die Luft- und Wasserverschmutzung bedrohen die Gemeinschaften und Infrastrukturen der Jamal-Region sowie die Flora und Fauna der Region. Ein Beispiel für die Auswirkungen des Klimawandels in der Jamal-Region ist das Massensterben von Rentieren, das in den letzten Jahrzehnten durch plötzliche Temperaturschwankungen verursacht wurde. Die daraus resultierenden Regen-auf-Schnee-Ereignisse und das Auftreten von dickem Eis hinderten die Rentiere an der Nahrungssuche. Solche Ereignisse gefährden die Lebensgrundlagen der indigenen Völker in der Region.</p> <h3>Zusammenarbeit mit indigenen Völkern, Zivilgesellschaft, Industrie und Medien</h3> <p>Ein Team um IASS-Wissenschaftlerin Vilena Valeeva entwickelte gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung zukunftsorientierte Szenarien, um die Risiken und Chancen, die mit den zukünftigen Veränderungen in der Arktis verbunden sind, besser zu verstehen. Die in dem IASS Discussion Paper „Preparing for Uncertain Futures: co-created scenarios for the Russian Arctic“ vorgestellten Ergebnisse sind auch für Interessenvertreterinnen und Interessenvertreter in anderen Teilen der Arktis und Russlands von Interesse, die von der Ausbeutung fossiler Brennstoffe abhängig oder mit komplexen und unsicheren Situationen konfrontiert sind. Die Forschenden nutzten die Methode der strategischen Vorausschau (Strategic Foresight).</p> <p>In einer Reihe von Workshops entwickelten sie drei Zukunftsszenarien. Diese berücksichtigen sowohl Klimavorhersagen als auch mögliche ökologische, soziale und kulturelle Belange, wirtschaftliche Möglichkeiten sowie politische und rechtliche Entwicklungen. Verschiedene Interessengruppen wie Organisationen indigener Völker und Umwelt-NGOs, Bürgerinnen und Bürger, die Industrie der Jamal-Region und örtliche Medien waren von Anfang an in das Projekt einbezogen.</p> <h3>Mit neuem Wissen und Strategien in eine ungewisse Zukunft</h3> <p>Die Szenarien zeigen verschiedene Zukunftsperspektiven für die Region auf. In einem Szenario schrumpft das Erdölgeschäft der Jamal-Region als Folge der globalen Energiewende. In einem anderen Szenario boomt die Gasindustrie der Jamal-Region, weil Gas weltweit als Brückentechnologie angesehen wird. In zwei Szenarien erlebt Jamal schwerwiegende Folgen des Klimawandels, wie Regen-auf-Schnee-Ereignisse oder Milzbrandausbrüche und Quecksilberfreisetzungen aus dem auftauenden Permafrost. Diese stellen lebensbedrohliche Herausforderungen für die indigenen Gemeinschaften dar. Das dritte Szenario geht von einer Abkühlung statt einer Erwärmung in Jamal und Europa aus, die sich aus dem Zusammenspiel einer Reihe unerwarteter Klimafaktoren ergibt.</p> <p>Das Projekt bot den Beteiligten die Möglichkeit, ihr Wissen über die Auswirkungen des Klimawandels und deren Wechselwirkung mit anderen Faktoren, die die Zukunft von Jamal beeinflussen, zu vertiefen und auf ihre eigene Art und Weise, über die Zukunft nachzudenken, zu reflektieren. Zudem wurden gemeinsam mit den Interessengruppen Strategien entwickelt, sich proaktiv auf auf mögliche zukünftige Entwicklungen vorzubereiten.</p> <p><strong>Publikation:</strong></p> <ul> <li>Valeeva, V., Gabriel, J., Stephen, K., Nikitina, E., Aksenov, Y., Baronina, Y., Bartels, M. P., Berchelmann, H. H., Davydova, A., Dethloff, K., Grigoriev, M., Handorf, D., Knizhnikov, A., Kotova, L., Kuznetsov, A., Kulikova, O., Semenov, V., Sulyandziga, R., &amp; Weger, L. (2021). <a href="https://www.iass-potsdam.de/de/ergebnisse/publikationen/2021/uncertain-futures-co-created-scenarios-russian-arctic">Preparing for Uncertain Futures: Co-created scenarios for the Russian Arctic</a>. IASS Discussion Paper, August 2021.</li> </ul> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/Nentsy1_Zapoly._Ural_2006_Oldag-Caspar_1.jpg" width="1808" height="940" alt="Jamal, Westsibirien: Der Klimawandel gefährdet die Lebensgrundlagen indigener Völker in der Region." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Jamal, Westsibirien: Der Klimawandel gefährdet die Lebensgrundlagen indigener Völker in der Region.</span> <span class="copyright">Oldag Caspar/Germanwatch</span> </figcaption> </figure> Die Umwelt in der Arktis verändert sich besonders rasch, auch in der Region Jamal in Westsibirien. Die künftige Entwicklung – sozial, politisch, wirtschaftlich, ökologisch – ist mit zahlreichen Unsicherheiten verbunden. Ein IASS Discussion Paper stellt die Ergebnisse des Projektes „Jamal 2040: Szenarien für die russische Arktis“ vor, bei dem Forschende mit der lokalen Bevölkerung verschiedene Zukunftsszenarien erkundeten. <a href="/de/media/13618" hreflang="de">Nentsy1_Zapoly._Ural_2006_Oldag-Caspar_1.jpg</a> <p>Die Umwelt in der Arktis verändert sich besonders rasch, auch in der Region Jamal in Westsibirien. Die künftige Entwicklung – sozial, politisch, wirtschaftlich, ökologisch – ist mit zahlreichen Unsicherheiten verbunden. Ein IASS Discussion Paper stellt die Ergebnisse des Projektes „Jamal 2040: Szenarien für die russische Arktis“ vor, bei dem Forschende mit der lokalen Bevölkerung verschiedene Zukunftsszenarien erkundeten.</p> <a href="/de/forschung/arktische-auswirkungen-auf-wetter-und-klima-blue-action" hreflang="de">Arktische Auswirkungen auf Wetter und Klima (Blue-Action)</a> <a href="/de/forschungsgruppe/governance-der-arktis" hreflang="de">Governance der Arktis</a> <a href="/de/forschungsbereich/umwelt-und-gesellschaftlicher-wandel" hreflang="de">Umwelt und gesellschaftlicher Wandel</a> 0 Thu, 26 Aug 2021 11:15:12 +0000 bsc 7955 at https://www.rifs-potsdam.de Empfehlungen zur Polarforschung ans Bundesforschungsministerium übergeben https://www.rifs-potsdam.de/de/news/empfehlungen-zur-polarforschung-ans-bundesforschungsministerium-uebergeben <span>Empfehlungen zur Polarforschung ans Bundesforschungsministerium übergeben</span> <span><span>Felix Beger</span></span> <span><time datetime="2021-05-27T16:36:11+02:00" title="Donnerstag, Mai 27, 2021 - 16:36" class="datetime">Do, 05/27/2021 - 16:36</time> </span> <div class="user-link"> Felix Beger </div> Politikberatung <div class="contact-list"> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/nina-doering" hreflang="de">ndo</a> </div> <div class="contact-list__item"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder" hreflang="de">bsc</a> </div> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/190">Arktis</a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/76">Governance</a> </li> </ul> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Durch die Klimaerwärmung verändern sich die Polarregionen rasant. Die Auswirkungen sind weltweit zu spüren. Deutschland plant deshalb in den nächsten fünf Jahren mehr als 20 Millionen Euro zusätzlich in die Polarforschung zu investieren. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sagte dazu: „Wir müssen mehr für die Polarregionen tun, um unseren Planeten zu schützen!“</p> <h3>MARE:N-Konzeptpaper „Polarregionen im Wandel“ &nbsp;</h3> <p>Das Konzeptpapier entstand als Teil des Forschungsprogrammes „<a href="https://www.fona.de/de/themen/meeres-und-polarforschung.php">MARE:N – Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit</a>“ des Bundesforschungsministeriums. Es gibt in 15 Kapiteln Empfehlungen für Schwerpunkte in der Arktis- und Antarktisforschung. Diese umfassen neben konkreten Forschungs- und Querschnittsthemen auch eine Auseinandersetzung mit dem Forschungsumfeld, das die Nachwuchsförderung und den Wissenstransfer einschließt.&nbsp; IASS-Forscherinnen arbeiteten an der Agenda mit und leiteten die Arbeit zum Forschungsschwerpunkt „Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung in der Arktis“.</p> <h3>Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung in der Arktis</h3> <p>„Dieses Kapitel verdeutlicht, dass das globale Interesse und die zunehmende internationale Vernetzung der Arktis soziokulturelle, wirtschaftliche und politische Chancen und Risiken birgt, für die ein besseres Verständnis benötigt wird. Die rapide ablaufenden Veränderungsprozesse unterstreichen dabei die hohe Relevanz transdisziplinärer Forschungsvorhaben, die in Zusammenarbeit mit der indigenen und lokalen Bevölkerung zu nachhaltigen Lösungen beitragen und ein enormes Entwicklungs- und Erkenntnispotenzial bieten“, sagt IASS-Projektleiterin Nina Döring.</p> <p>Dabei ist es laut den Forschenden wichtig, die große soziokulturelle, politische und historische Diversität innerhalb der Arktis zu berücksichtigen. Es besteht Forschungsbedarf in den verschiedenen Bereichen der nachhaltigen Entwicklung, also dem Umweltschutz, der sozialen und kulturellen Gerechtigkeit und der Wirtschaft, aber auch der Governance und den Verknüpfungen von Entwicklungen innerhalb und außerhalb der Arktis. Nicht zuletzt sollten die Transdisziplinarität selbst und Fragen der Forschungsethik zum Gegenstand der Forschung gemacht werden. So könnten nachhaltige Ergebnisse erarbeitet werden, die kulturell angemessen und gesellschaftlich relevant sind.</p> <h3>Weiterführende Informationen:</h3> <ul> <li><a href="https://www.fona.de/medien/pdf/Forschungsagenda_Polarregionen_Konzeptpapier_des_MAREN_Begleitkreises_Mai_2021.pdf">MARE:N-Konzeptpapier </a></li> <li><a href="https://www.bmbf.de/de/karliczek-wir-muessen-mehr-fuer-die-polarregionen-tun-um-unseren-planeten-zu-schuetzen-14491.html">BMBF-Pressemitteilung</a></li> </ul> </div> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/Arktis.jpg" width="2048" height="1538" alt="A town in western Greenland: Climate change is transforming this region." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">A town in western Greenland: Climate change is transforming this region.</span> <span class="copyright">Nina Döring</span> </figcaption> </figure> <a href="/de/forschung/thema/ozeane-arktis" hreflang="de">Ozeane &amp; Arktis</a> Über 100 Arktis-Expertinnen und -Experten, darunter Forscherinnen des IASS Potsdam, haben für das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein Konzeptpapier zu „Polarregionen im Wandel“ verfasst. Das Papier stellt Empfehlungen vor, in welchen Bereichen sich die Polarforschung in den kommenden Jahren besonders engagieren sollte. Es wurde der Öffentlichkeit am 19. Mai 2021 in einer virtuellen Veranstaltung präsentiert. <a href="/de/media/13468" hreflang="de">Arktis.jpg</a> <p>Über 100 Arktis-Expertinnen und -Experten, darunter Forscherinnen des IASS Potsdam, haben für das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein <a href="https://www.fona.de/medien/pdf/Forschungsagenda_Polarregionen_Konzeptpapier_des_MAREN_Begleitkreises_Mai_2021.pdf">Konzeptpapier</a> zu „Polarregionen im Wandel“ verfasst. Das Papier stellt Empfehlungen vor, in welchen Bereichen sich die Polarforschung in den kommenden Jahren besonders engagieren sollte. Es wurde der Öffentlichkeit am 19. Mai 2021 in einer virtuellen Veranstaltung präsentiert.</p> <a href="/de/forschung/globaler-wandel-und-nachhaltige-transformationen-der-arktis-glocast" hreflang="de">Globaler Wandel und nachhaltige Transformationen in der Arktis (GloCAST)</a> <a href="/de/forschungsgruppe/governance-der-arktis" hreflang="de">Governance der Arktis</a> <a href="/de/forschungsbereich/umwelt-und-gesellschaftlicher-wandel" hreflang="de">Umwelt und gesellschaftlicher Wandel</a> 0 Thu, 27 May 2021 14:36:11 +0000 Felix Beger 7777 at https://www.rifs-potsdam.de Climate Change in the Arctic: Partnerships and Better Data Needed https://www.rifs-potsdam.de/en/blog/2019/11/climate-change-arctic-partnerships-and-better-data-needed <span>Klimawandel in der Arktis: Partnerschaften und bessere Daten dringend notwendig</span> <span><a title="Benutzerprofil anzeigen." href="/de/menschen/bianca-schroeder">bsc</a></span> <span><time datetime="2019-11-14T11:52:46+01:00" title="Donnerstag, November 14, 2019 - 11:52" class="datetime">Do, 11/14/2019 - 11:52</time> </span> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> <article class="author-avatar"> <figure class="author-avatar__media"> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/square_round_2_up/public/2017-09/IASS_BiancaSchroeder_10022_QF.jpg?h=795d1a19&amp;itok=eI4KZN-6" width="384" height="384" alt="Dr. Bianca Schröder " /> </a> </figure> <div class="author-avatar__main"> <h3 class="author-avatar__title"><a href="/de/menschen/bianca-schroeder"> Dr. Bianca Schröder </a></h3> </div> </article> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/cinematic_xxl/public/Novy%20Urengoi%20Vilena%202.jpg?itok=rprl0ZZh" width="992" height="558" alt="Ein Rentierschlitten in Novy Urengoi, der zweitgrößten Stadt der Region Yamal. Wie in anderen arktischen Regionen taut auch hier der Permafrost. " /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Ein Rentierschlitten in Novy Urengoi, der zweitgrößten Stadt der Region Yamal. Wie in anderen arktischen Regionen taut auch hier der Permafrost. </span> <span class="copyright">Vilena Valeeva, IASS</span> </figcaption> </figure> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p><strong>In der Arktis schreitet der Klimawandel doppelt so schnell voran wie in anderen Teilen der Welt. Dies birgt vielfältige Herausforderungen für die nachhaltige Entwicklung nordischer Gemeinschaften und Unternehmen. Das europäische Forschungsprojekt Blue-Action bewertet die Folgen des Klimawandels für die Arktis und entwickelt neue Techniken für genauere Prognosen. Es konzentriert sich besonders auf die Anforderungen der Endnutzer an Klimadaten und diesbezügliche Dienstleistungen. Im Rahmen dieses Projekts kooperiert das IASS mit dem Institut für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen (IMEMO) aus Moskau und der Berliner Organisationsberatung Foresight Intelligence. Für eine Fallstudie zur russischen Region Yamal untersuchen Forscherinnen und Forscher die Rollen, Wahrnehmungen und Interessen verschiedener, für die nachhaltige Entwicklung der Arktis maßgeblicher Stakeholder-Gruppen. Elena Nikitina leitet das Zentrum für Weltwirtschaft am IMEMO und besuchte kürzlich das IASS, wo sie über den Aufbau einer adaptiven Governance in der Arktis berichtete.</strong></p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--content-image paragraph--view-mode--default"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/Elena%20Nikitina_1.jpg?itok=tULlLQgu" width="1180" height="948" alt="Elena Nikitina" /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Elena Nikitina</span> <span class="copyright">IASS/Bianca Schröder</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p>Im Rahmen des Projekts Blue-Action unterstützen Sie arktische Regionen bei Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Was ist Ihr wichtigster Ratschlag?<br /> Der Erfolg bei der Anpassung an den Klimawandel hängt zu einem großen Teil von verantwortungsbewusster Governance ab. Dafür wiederum ist die Berücksichtigung komplexer Faktoren und Folgen des Klimawandels sowie anderer Veränderungen in der Arktis, etwa im sozialen, wirtschaftlichen und institutionellen Umfeld, notwendig. Auch besondere lokale Umstände sind wichtig, denn der Klimawandel wird sich auf die verschiedenen arktischen Regionen und Gemeinschaften unterschiedlich auswirken. Somit sind vielfältige Anpassungsfähigkeiten und&nbsp; maßnahmen erforderlich. Es gibt keine Universallösung. Außerdem ist es ganz entscheidend, dass die Reaktionen der verschiedenen Stakeholder gut koordiniert werden. Nur Interaktionen, Zusammenarbeit und Partnerschaften zwischen den Stakeholdern und verschiedenen Verwaltungsebenen gewährleisten die Vielseitigkeit und Wirksamkeit von adaptiver Governance.</p> <p><strong>Sie führen eine Fallstudie in der russischen Region Yamal durch. Wie haben Sie dort Partnerschaften gegründet, und sehen Sie schon Ergebnisse?</strong></p> <p>Die Fallstudie wird bei einer Reihe von Stakeholder-Workshops in Potsdam und Moskau entwickelt. Dabei kommen russische und deutsche Fachleute aus Theorie und Praxis zusammen. Sie vertreten lokale Akteure, Klimadienstleister, Mineralölkonzerne, kleine Unternehmen, Entscheidungsträger auf verschiedenen Ebenen, NGOs, die wissenschaftliche Gemeinschaft und viele mehr. Dieser Dialog hat bis jetzt eine Reihe „partizipatorischer Ergebnisse“ hervorgebracht. Dazu gehört die Ausarbeitung von drei Szenarien, die Pfade für die nachhaltige Entwicklung in der Region Yamal bis zum Jahr 2040 abbilden: „Gasboom“, „Schneekönigin“ und „Neuanfang“. Im restlichen Verlauf des Projekts Blue-Action will IMEMO die Erkenntnisse in der Praxis anwenden und testen. Wir planen zudem, einige unserer Ergebnisse im Rahmen der Forschung von IMEMO zu sozioökonomischen und politischen Szenarien zu prüfen und in diesem Kontext wichtige Tendenzen und Perspektiven für den in der Arktis neu entstehenden Markt für Klimadienstleistungen zu untersuchen.</p> </div> <div class="paragraph paragraph--type--gallery paragraph--view-mode--default"> <h3 class="gallery-title"> </h3> <div class="m-gallery"> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/Nentsy1_Zapoly._Ural_2006_Oldag-Caspar.jpg?itok=8wigVcJO" width="1180" height="613" alt="Umweltschäden gefährden die traditionalle Lebensweise der Nenets." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Umweltschäden gefährden die traditionalle Lebensweise der Nenets.</span> <span class="copyright">Oldag Caspar, Germanwatch</span> </figcaption> </figure> </div> <div class="m-gallery__item"> <figure class="figure figure--picture format--landscape"> <div class="figure__media-container"> <img loading="lazy" src="/sites/default/files/styles/content_image_full_width/public/BA%20workshop%20Baronina.JPG?itok=15STusOH" width="1180" height="885" alt="Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Blue-Action-Workshops in Potsdam. Das Projekt untersucht den Einfluss der Veränderungen in der Arktis auf die Bevölkerung und Ökosysteme." /> </div> <figcaption class="figure__figcaption"> <span class="caption">Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Blue-Action-Workshops in Potsdam. Das Projekt untersucht den Einfluss der Veränderungen in der Arktis auf die Bevölkerung und Ökosysteme.</span> <span class="copyright">Julia Baronina, IMEMO</span> </figcaption> </figure> </div> </div> </div> <div class="paragraph paragraph--type--text-with-headline paragraph--view-mode--default"> <p><strong>Wenn Sie gute Ratschläge geben wollen, brauchen Sie eine solide wissenschaftliche Grundlage. Haben Sie genug Daten zum Klimawandel in der Arktis und auch zu den Bedürfnissen der arktischen Bevölkerung?</strong></p> <p>In der Tat: Wir brauchen mehr Forschung, um ausreichende Daten zu erheben und die Verknüpfungen zwischen Natur- und Sozialwissenschaften zu stärken. Es ist unverzichtbar, wissenschaftliche Unsicherheiten in Bezug auf den zukünftigen Klimawandel zu berücksichtigen und Kapazitäten für adaptive Governance und Entscheidungsfindung aufzubauen. Eines der Probleme, denen wir uns gegenüber sehen, ist die Unzuverlässigkeit der jahreszeitlichen Daten. Zum Beispiel wiesen die jahreszeitlichen Prognosen für Russland, die vom russischen hydrometeorologischen Dienst (Hydromet) herausgegeben werden, in den letzten 20 Jahren eine Genauigkeit von nur 58 bis 81 Prozent auf. Solche Ungenauigkeiten hindern die Versorgungsunternehmen daran, Energieressourcen angemessen zuzuteilen, und verringern so ihre betriebliche Kosteneffizienz. Fest steht: Für eine erfolgreiche Anpassung der lokalen Bevölkerung und Unternehmen an den Klimawandel sind bessere Prognosen notwendig. Auch der in der Arktis schnell wachsende Markt für Klimadienstleistungen bringt Herausforderungen mit sich, die nur gemeistert werden können, wenn die Bedürfnisse und Interessen einer steigenden Zahl von Stakeholdern genau bestimmt werden.</p> <p><strong>Mit welchen Stakeholdern arbeiten Sie im Rahmen von Blue-Action zusammen, und mit welcher Strategie helfen Sie ihnen bezüglich Klimadienstleistungen?</strong></p> <p>Die Vielfalt der Stakeholder und ihrer Bedürfnisse beim Bezug von Klimadienstleistungen nimmt zu. Zu den Stakeholdern gehören inzwischen die lokale Bevölkerung, die Geschäftswelt und die Wirtschaft. All diese Stakeholder haben unterschiedliche Bedürfnisse. So hängen beispielsweise die Geschäftsstrategien der im Norden tätigen großen Bergbau-, Öl- und Gasunternehmen von jahreszeitlichen und längerfristigen Vorhersagen und Bewertungen zum Risiko von Naturkatastrophen ab. Nach unserer Erfahrung erweisen sich nationale und regionale Zentren für Klimadienstleistungen, die auf verschiedene Kundengruppen zugeschnittene Produkte anbieten, als sehr hilfreich für die Vorbereitung auf Veränderungen durch den globalen Klimawandel. Sie können insbesondere die Gefährlichkeit von verschiedenen Naturkatastrophen verringern und die Reaktion darauf verbessern.</p> <p><strong>Das jüngste Beispiel für eine Naturkatastrophe in dieser Region sind die Waldbrände in Sibirien in diesem Sommer. Hätten Klimadienstleistungen helfen können, den Schaden zu begrenzen?</strong></p> <p>Abgesehen von Fällen der Brandstiftung gehe ich davon aus, dass der übergreifende Auslöser für die Brandkatastrophe in Sibirien eine schlechte Governance war. Die Sofortmaßnahmen wurden durch Lücken in der Schadensbewertung sowie verzögerte Entscheidungen vonseiten der zuständigen regionalen Behörden behindert: Die Behörden entschieden, die Situation zu beobachten, statt die Brände proaktiv einzudämmen, bevor sie katastrophale Ausmaße erreicht hatten. Nur in 3 bis 4 Prozent des betroffenen Gebiets kamen proaktive Maßnahmen zum Einsatz! Diese zögerliche Reaktion ist zumindest in Teilen auf die bestehende institutionelle Organisation zurückzuführen, die auf der Internationalen Strategie zur Katastrophenvorsorge der Vereinten Nationen beruht. Dieses Rahmenwerk erklärt eine Gefahr nur dann zur Katastrophe, wenn sie eine schwere Bedrohung für Menschen oder Infrastruktur darstellt. Tritt eine Gefahr jedoch nur in der Natur auf, gilt sie als Teil des ökologischen Kreislaufs. Dieser Ansatz wird häufig auf die arktische Region angewendet, was schwerwiegende Folgen hat.</p> <p><strong>Was genau ist bei der Gefahrenvorsorge falsch gelaufen?</strong></p> <p>Erschreckenderweise vernachlässigten die Entscheidungsträger im Fall der sibirischen Waldbrände mehrere Faktoren des Klimawandels. Zum Beispiel wurden Klima- und hydrometeorologische Daten nicht angemessen einbezogen. Während der Trockenzeit im Jahr 2019 lagen die durchschnittlichen Temperaturen in den feuergefährdeten Regionen Irkutsk, Krasnojarsk und Jakutien 10 Grad über dem dreißigjährigen Durchschnitt für diese Gebiete. Außerdem berücksichtigten die Entscheidungsträger verschiedene klimabezogene Risikofaktoren und Variablen sowie die kurzfristigen Vorhersagen für mehrere Kennzahlen (Wind, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und die Stabilität von Hochdruckgebieten) nicht ausreichend. Governance-Fehler dieser Art deuten darauf hin, dass die bestehende Organisation einschließlich Normen und Vorschriften modernisiert werden muss. Die Staatsduma hat inzwischen über dieses Problem debattiert und eine Sonderkommission zur Bewertung der bestehenden Normen eingerichtet. Es steht zu erwarten, dass der Regulierungsrahmen für die Prävention von Waldbränden erneuert wird, aber es bleibt die Frage, wie die Neuerungen durchgesetzt werden. Dieses Beispiel zeigt die Grundzüge und Bedeutung der Forschung im Rahmen von Blue-Action. Ziel ist die genaue Bestimmung der Bedürfnisse von allen Stakeholdern, die Klimadienstleistungen beziehen, zu denen auch die für Governance und Katastrophenschutz zuständigen Entscheidungsträger zählen. Unsere Forschung weist auf den Bedarf an adaptiven Governance-Systemen hin, die wirksame Mechanismen für die Bereitstellung von Klimadienstleistungen umfassen.</p> <p><em>Blue-Action wird im Rahmen der Zuschussvereinbarung Nr. 727852 durch das EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 gefördert.</em></p> <p>&nbsp;</p> </div> <div class="keywords"> <ul> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> <li> <a class="keyword" href="https://www.rifs-potsdam.de/de/taxonomy/term/"></a> </li> </ul> </div> Interview mit Elena Nikitina <a href="/de/media/12480" hreflang="de">Novy Urengoi Vilena 2.jpg</a> <section> <h2>Neuen Kommentar schreiben</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=6568&amp;2=field_blog_comments&amp;3=blog_comments" token="FHioBb9iwaMIlisq66ZMzJ72hxy61T4mniWJREjLHPA"></drupal-render-placeholder> </section> <a href="/de/menschen/bianca-schroeder" hreflang="de">bsc</a> <a href="/de/forschungsgruppe/governance-der-arktis" hreflang="de">Governance der Arktis</a> <a href="/de/forschungsbereich/umwelt-und-gesellschaftlicher-wandel" hreflang="de">Umwelt und gesellschaftlicher Wandel</a> Mon, 11 Nov 2019 09:04:56 +0000 bsc 6568 at https://www.rifs-potsdam.de